Rechtsprechung
   OLG München, 25.06.2010 - 10 U 1847/10   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2010,38101
OLG München, 25.06.2010 - 10 U 1847/10 (https://dejure.org/2010,38101)
OLG München, Entscheidung vom 25.06.2010 - 10 U 1847/10 (https://dejure.org/2010,38101)
OLG München, Entscheidung vom 25. Juni 2010 - 10 U 1847/10 (https://dejure.org/2010,38101)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2010,38101) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (2)

  • openjur.de

    Personenschaden bei Verkehrsunfall: Anforderungen an die Beweiswürdigung bei der Beurteilung der haftungsausfüllenden Kausalität

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (35)Neu Zitiert selbst (35)

  • OLG München, 28.07.2006 - 10 U 1684/06
    Auszug aus OLG München, 25.06.2010 - 10 U 1847/10
    a) Die Frage, ob der Kläger überhaupt eine unfallbedingte Verletzung erlitten hat, ist eine solche der haftungsbegründenden Kausalität, für welche der Kläger den Vollbeweis nach § 286 I ZPO zu führen hat (BGH VersR 2003, 474 = NJW 2003, 1116 = DAR 2003, 217; VersR 2008, 1126 und 1133; Senat SP 2002, 347 f.; NZV 2003, 474 [475] und Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; KG VersR 2006, 1233 f.).

    8 b) Ob über diese Primärverletzung hinaus der Unfall auch für weitere Beschwerden des Klägers ursächlich ist, ist eine Frage der haftungsausfüllenden Kausalität, die sich gem. § 287 ZPO beurteilt (BGH VersR 2003, 474 = NJW 2003, 1116 = DAR 2003, 217; NJW 2004, 777 [778]; KG VersR 2004, 1193 = VRS 106 [2004] 260; Senat, Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; OLG Schleswig NZV 2007, 203; Müller VersR 2003, 137 [142 unter III 1, 2]).

    Bei der Ermittlung dieses Kausalzusammenhangs zwischen dem Haftungsgrund und dem eingetretenen Schaden unterliegt der Tatrichter nicht den strengen Anforderungen des § 286 ZPO, vielmehr ist er nach Maßgabe des § 287 ZPO freier gestellt: Zwar kann der Tatrichter auch eine haftungsausfüllende Kausalität nur feststellen, wenn er von diesem Ursachenzusammenhang überzeugt ist; im Rahmen der Beweiswürdigung gem. § 287 ZPO werden aber geringere Anforderungen an seine Überzeugungsbildung gestellt - hier genügt, je nach Lage des Einzelfalls, eine höhere oder deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für die Überzeugungsbildung (ausführlich BGH VersR 1970, 924 [926 f.]; NJW 1994, 3295 ff.; 2003, 1116 [1117]; 2004, 777 [778]; VersR 2005, 945 = NJW-RR 2005, 897 = DAR 2005, 441 = SP 2005, 259 = NZV 2005, 461 = MDR 2005, 1108 = VRS 109 [2005] 98 = r+s 2006, 38 = BGHReport 2005, 1107; Senat, Urt. v. 27.01.2006 - 10 U 4904/05 = NZV 2006, 261 [262], v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris] und v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 546 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann [Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschluss v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 zurückgewiesen]; OLG Schleswig NZV 2007, 203 [204]).

    Die biomechanische Begutachtung bestimmt die Belastung, der der Betroffene ausgesetzt war (Senat, Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris];Walz/Muser a.a.O.; Becke/Castro/Hein/Schimmelpfennig NZV 2000, 225 [226, 235]).

    Aus der Entscheidung des BGH, dass der medizinische Sachverständige sich alleine auf die Feststellungen der erstbehandelnden Ärzte stützen kann (BGH VersR 2003, 474 = NJW 2003, 1116 = DAR 2003, 217), folgt nicht, dass biomechanische Gutachten verzichtbar sind - der Senat (Senat, Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; Schulte VersR 2008, 1415 ff.) folgt ebenso wie im Ergebnis das KG (NZV 2005, 521 f.) und die h.A. in der Medizin (vgl. etwa Schnider et al., a.a.O.; vgl. ferner jüngst Mazzotti/Castro NZV 2008, 113 f. unter I, die a.a.O. 115 unter III die Erholung eines biomechanischen Gutachtens allerdings unter Verkennung der rechtlichen Zusammenhänge dem Mediziner überlassen wollen) nicht der gegenteiligen Ansicht des LG Kempten (MittBl. der Arge VerkR 1/2006, 26 = DAR 2006, 512; zust. aber Eggert VA 2007, 121 [123]).

  • BGH, 28.01.2003 - VI ZR 139/02

    Ursächlichkeit eines Unfalls mit geringer Geschwindigkeit für eine HWS-Verletzung

    Auszug aus OLG München, 25.06.2010 - 10 U 1847/10
    a) Die Frage, ob der Kläger überhaupt eine unfallbedingte Verletzung erlitten hat, ist eine solche der haftungsbegründenden Kausalität, für welche der Kläger den Vollbeweis nach § 286 I ZPO zu führen hat (BGH VersR 2003, 474 = NJW 2003, 1116 = DAR 2003, 217; VersR 2008, 1126 und 1133; Senat SP 2002, 347 f.; NZV 2003, 474 [475] und Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; KG VersR 2006, 1233 f.).

    8 b) Ob über diese Primärverletzung hinaus der Unfall auch für weitere Beschwerden des Klägers ursächlich ist, ist eine Frage der haftungsausfüllenden Kausalität, die sich gem. § 287 ZPO beurteilt (BGH VersR 2003, 474 = NJW 2003, 1116 = DAR 2003, 217; NJW 2004, 777 [778]; KG VersR 2004, 1193 = VRS 106 [2004] 260; Senat, Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; OLG Schleswig NZV 2007, 203; Müller VersR 2003, 137 [142 unter III 1, 2]).

    Bei der Ermittlung dieses Kausalzusammenhangs zwischen dem Haftungsgrund und dem eingetretenen Schaden unterliegt der Tatrichter nicht den strengen Anforderungen des § 286 ZPO, vielmehr ist er nach Maßgabe des § 287 ZPO freier gestellt: Zwar kann der Tatrichter auch eine haftungsausfüllende Kausalität nur feststellen, wenn er von diesem Ursachenzusammenhang überzeugt ist; im Rahmen der Beweiswürdigung gem. § 287 ZPO werden aber geringere Anforderungen an seine Überzeugungsbildung gestellt - hier genügt, je nach Lage des Einzelfalls, eine höhere oder deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für die Überzeugungsbildung (ausführlich BGH VersR 1970, 924 [926 f.]; NJW 1994, 3295 ff.; 2003, 1116 [1117]; 2004, 777 [778]; VersR 2005, 945 = NJW-RR 2005, 897 = DAR 2005, 441 = SP 2005, 259 = NZV 2005, 461 = MDR 2005, 1108 = VRS 109 [2005] 98 = r+s 2006, 38 = BGHReport 2005, 1107; Senat, Urt. v. 27.01.2006 - 10 U 4904/05 = NZV 2006, 261 [262], v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris] und v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 546 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann [Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschluss v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 zurückgewiesen]; OLG Schleswig NZV 2007, 203 [204]).

    Aus der Entscheidung des BGH, dass der medizinische Sachverständige sich alleine auf die Feststellungen der erstbehandelnden Ärzte stützen kann (BGH VersR 2003, 474 = NJW 2003, 1116 = DAR 2003, 217), folgt nicht, dass biomechanische Gutachten verzichtbar sind - der Senat (Senat, Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; Schulte VersR 2008, 1415 ff.) folgt ebenso wie im Ergebnis das KG (NZV 2005, 521 f.) und die h.A. in der Medizin (vgl. etwa Schnider et al., a.a.O.; vgl. ferner jüngst Mazzotti/Castro NZV 2008, 113 f. unter I, die a.a.O. 115 unter III die Erholung eines biomechanischen Gutachtens allerdings unter Verkennung der rechtlichen Zusammenhänge dem Mediziner überlassen wollen) nicht der gegenteiligen Ansicht des LG Kempten (MittBl. der Arge VerkR 1/2006, 26 = DAR 2006, 512; zust. aber Eggert VA 2007, 121 [123]).

  • OLG München, 19.03.2010 - 10 U 3870/09

    Schadenersatz bei Kfz-Unfall: Zurückverweisung wegen fehlerhafter Schätzung von

    Auszug aus OLG München, 25.06.2010 - 10 U 1847/10
    Auch eine erheblich fehlerhafte Beweiswürdigung stellt einen Verfahrensverstoß dar, welcher zur Zurückverweisung gem. § 538 II 1 Nr. 1 ZPO berechtigt (BGH NJW 1957, 714 = ZZP 71 [1957] 470; OLG Köln VersR 1977, 577; 1997, 712; Senat, Urt. v. 14.07.2006 - 10 U 5624/05 [Juris]; v. 01.12.2006 - 10 U 4328/06; v. 04.09.2009 - 10 U 3291/09; v. 06.11.2009 - 10 U 3254/09; v. 19.03.2010 - 10 U 3870/09; OLG Bremen OLGR 2009, 352; Wieczorek/Rössler, ZPO, 2. Aufl. 1988, § 539 Anm. B III d; Zöller/Heßler, ZPO, 28. Aufl. 2010, § 538 Rz. 28).

    Die Kostenentscheidung war dem Erstgericht vorzubehalten, da der endgültige Erfolg der Berufung erst nach der abschließenden Entscheidung beurteilt werden kann (OLG Köln NJW-RR 1987, 1032; Senat in st. Rspr., zuletzt Urt. v. 19.03.2010 - 10 U 3870/09).

    Die Gerichtskosten waren gem. § 21 I 1 GKG niederzuschlagen, weil ein wesentlicher Verfahrensmangel, welcher allein gem. § 538 II 1 Nr. 1 ZPO zur Aufhebung und Zurückverweisung führen kann, denknotwendig eine unrichtige Sachbehandlung i. S. des § 21 I 1 GKG darstellt; dies gilt jedenfalls bei einem - hier gegebenen -offensichtlichen Versehen (BGH NJW 1962, 2107 = MDR 1962, 45; BGHZ 98, 318 [320]; BGH, Beschl. v. 27.01.1994 - V ZR 7/92 [Juris]; NJW-RR 2003, 1294; Senat in st. Rspr., zuletzt Urt. v. 19.03.2010 - 10 U 3870/09).

    Auch im Falle einer Aufhebung und Zurückverweisung ist im Hinblick auf die §§ 775 Nr. 1, 776 ZPO ein Ausspruch über die vorläufige Vollstreckbarkeit geboten (BGH JZ 1977, 232; OLG Frankfurt a.M. OLGZ 1968, 440; OLG München MDR 1982, 238 = Rpfleger 1982, 111; NZM 2002, 1032; OLG Karlsruhe JZ 1984, 635; OLG Düsseldorf JurBüro 1985, Sp. 1729; Senat, Urt. v. 18.03.2005 - 10 U 5448/04, st. Rspr., zuletzt Urt. v. 19.03.2010 - 10 U 3870/09; Thomas/Putzo/Hüßtege, ZPO, 30. Aufl. 2009, § 708 Rz. 11; Musielak/Lackmann, ZPO, 5. Aufl. 2007, § 708 Rz. 9; Zöller/Gummer/Heßler, ZPO, 27. Aufl. 2009, § 538 Rz. 59; a.A. OLG Köln JMBlNRW 1970, 70 und NJW-RR 1987, 1032; Schumann/Kramer, Die Berufung in Zivilsachen, 7. Aufl. 2007, Rz. 627; BL/Hartmann, ZPO, 68. Aufl. 2020, § 538 Rz. 23 und § 708 Rz. 12), allerdings ohne Abwendungsbefugnis (OLG Düsseldorf a.a.O.; Senat a.a.O.).

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht