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   BGH, 17.10.1973 - VIII ZR 91/72   

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BGH, 17.10.1973 - VIII ZR 91/72 (https://dejure.org/1973,1708)
BGH, Entscheidung vom 17.10.1973 - VIII ZR 91/72 (https://dejure.org/1973,1708)
BGH, Entscheidung vom 17. Oktober 1973 - VIII ZR 91/72 (https://dejure.org/1973,1708)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Nichtigkeit einer Bierbezugsverpflichtung wegen übermäßig langer Dauer der Verpflichtung - Nichtigkeit einer Vereinbarung, wenn die Vertragsklauseln den Vertragspartner in seiner wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit einschränken - Knüpfung einer Bezugsverpflcihtung von ...

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • MDR 1974, 396
  • WM 1973, 1360
  • DB 1974, 333
 
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Wird zitiert von ... (12)Neu Zitiert selbst (5)

  • BGH, 14.06.1972 - VIII ZR 14/71

    Nichtigkeit eines Getränkebezugsvertrages wegen Sittenwidrigkeit - Anforderungen

    Auszug aus BGH, 17.10.1973 - VIII ZR 91/72
    Eine Sittenwidrigkeit i.S. des § 138 Abs. 1 BGB liegt vielmehr erst dann vor, wenn durch die Ausschließlichkeitsbindung und ihre Ausgestaltung im einzelnen die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit und Selbständigkeit des Gastwirts in unvertretbarer Weise eingeengt wird und er dadurch in eine mit den Anschauungen des redlichen geschäftlichen Verkehrs nicht mehr zu vereinbarende Abhängigkeit zur Brauerei gerät (vgl. Senatsurteil vom 14. Juni 1972 - VIII ZR 14/71 = WM 1972, 1224 = NJW 1972, 1459 = LM BGB § 138 [Bb] Nr. 34 mit weiteren Nachweisen).

    Mit einer Laufzeit von etwa 17 Jahren lag sie zwar geringfügig unterhalb der Grenze einer 20jährigen Bindung, die der erkennende Senat als äußerstenfalls gerade noch zulässig bezeichnet hat (vgl. Senatsurteile vom 7. Oktober 1970 - VIII ZR 202/68 = WM 1970, 1402 = NJW 1970, 2243 = LM BGB § 138 [Bb] Nr. 31 und vom 14. Juni 1972 - VIII ZR 14/71 a.a.O.).

    Daß eine derart umfassende, langdauernde und in ihrer zeitlichen Erstreckung weitgehend Ungewisse Getränkebezugspflicht die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit eines Gastwirts und insbesondere die Möglichkeit erneuter Kreditaufnahme erheblich einzuengen geeignet ist, hat der Senat in seinem Urteil vom 14. Juni 1972 (VIII ZR 14/71 a.a.O.) im einzelnen dargelegt.

    Zwar kann nach ständiger Rechtsprechung des Senates ein Bierlieferungsvertrag, bei dem lediglich die übermäßig lange, insbesondere eine über 20 Jahre hinausgehende Bindung des Gastwirts als sittenwidrig zu beanstanden ist, in entsprechender Anwendung des § 139 BGB unter Umständen mit einer kürzeren Laufzeit aufrechtzuerhalten sein, wenn dies dem Willen der beiden Vertragsteile entsprechen würde (Senatsurteile vom 14. Juni 1972 - VIII ZR 14/71 a.a.O. und vom 31. Januar 1973 - VIII ZR 131/71 = WM 1973, 357).

  • BGH, 07.10.1970 - VIII ZR 202/68

    Verstoß eines langfristigen Bierbezugsvertrages gegen die guten Sitten -

    Auszug aus BGH, 17.10.1973 - VIII ZR 91/72
    Mit einer Laufzeit von etwa 17 Jahren lag sie zwar geringfügig unterhalb der Grenze einer 20jährigen Bindung, die der erkennende Senat als äußerstenfalls gerade noch zulässig bezeichnet hat (vgl. Senatsurteile vom 7. Oktober 1970 - VIII ZR 202/68 = WM 1970, 1402 = NJW 1970, 2243 = LM BGB § 138 [Bb] Nr. 31 und vom 14. Juni 1972 - VIII ZR 14/71 a.a.O.).

    Vorliegend hatte sich aber der Kläger - und zwar, worauf das Berufungsgericht zutreffend hinweist, anders als in dem der Entscheidung vom 7. Oktober 1970 (VIII ZR 202/68 a.a.O.) zugrunde liegenden Fall - zum Bezug seines gesamten Bierbedarfs und darüber hinaus auch des gesamten Bedarfs an alkoholfreien Getränken bei der Beklagten verpflichtet.

  • BGH, 03.03.1971 - VIII ZR 55/70

    Vertrag über das Aufstellen von Automaten in einer Gaststätte - Anforderungen an

    Auszug aus BGH, 17.10.1973 - VIII ZR 91/72
    Dabei ist zwar richtig, daß nach Treu und Glauben nicht schon jede geringfügige Vertragsverletzung die Beklagte zur Rückforderung berechtigte (Senatsurteil vom 3. März 1971 - VIII ZR 55/70 = WM 1971, 503 = NJW 1971, 1034).
  • BGH, 31.01.1973 - VIII ZR 131/71

    Sittenwidrigkeit eines Bierlieferungsvertrages wegen überlanger Bindung des

    Auszug aus BGH, 17.10.1973 - VIII ZR 91/72
    Zwar kann nach ständiger Rechtsprechung des Senates ein Bierlieferungsvertrag, bei dem lediglich die übermäßig lange, insbesondere eine über 20 Jahre hinausgehende Bindung des Gastwirts als sittenwidrig zu beanstanden ist, in entsprechender Anwendung des § 139 BGB unter Umständen mit einer kürzeren Laufzeit aufrechtzuerhalten sein, wenn dies dem Willen der beiden Vertragsteile entsprechen würde (Senatsurteile vom 14. Juni 1972 - VIII ZR 14/71 a.a.O. und vom 31. Januar 1973 - VIII ZR 131/71 = WM 1973, 357).
  • RG, 30.10.1936 - VII 65/36

    1. Zur Sittenwidrigkeit von Bierabnahmeverträgen. 2. Hat bei Aufhebung eines

    Auszug aus BGH, 17.10.1973 - VIII ZR 91/72
    Insoweit ist die Entscheidung über die Sittenwidrigkeit eines Bierlieferungsvertrages weitgehend Sache tatrichterlicher Würdigung, die im Revisionsrechtszug nur beschränkt nachprüfbar ist (RGZ 152, 251, 253).
  • BGH, 14.07.1997 - II ZR 238/96

    Wirksamkeit eines gesellschaftsvertraglichen Wettbewerbsverbots; Verbot der

    In der bisherigen, eine nur quantitativ wirkende Nichtigkeit anerkennenden Rechtsprechung der verschiedenen Senate des Bundesgerichtshofs ist stets ausgesprochen worden, daß die genannte geltungserhaltende Reduktion ihre Grenze dort findet, wo die Sittenwidrigkeit einer wettbewerbsbeschränkenden Regelung nicht allein in der zeitlichen Ausdehnung liegt, sondern weitere zur Anwendbarkeit des § 138 BGB führende Gründe hinzutreten (vg1. z.B. Sen. Urt. v. 28. April 1986 -- II ZR 254/B5, NJW 1986, 2944, 2945; Sen.Urt. v. 29. Oktober 1990 --II ZR 241/89, WM 51990, 2121, 2123; BGH Urt. v. 17. Oktober 1973 - VIII ZR 91/72 EM BGB § 138 (Bb-) Nr. 35; ferner Paulusch aaO Rdnr. 148 ff. m.w.N.).
  • BGH, 27.02.1985 - VIII ZR 85/84

    Auslegung eines Bierlieferungsvertrages im Hinblick auf ein mit einem Dritten

    Neben dem Umfang der Bezugsbindung (hier: sämtliche Biersorten und alkoholfreien Getränke, nicht aber andere alkoholische Getränke) wird es das Gewicht der Gegenleistungen der Klägerin berücksichtigen müssen (Senatsurteile vom 17. Oktober 1973 - VIII ZR 91/72 = WM 1973, 1360 und vom 23. November 1983 aaO., m.Nachw.), die hier - abgesehen von der auch der Klägerin zugute kommenden Außenreklame (dazu Senatsurteil vom 22. Januar 1975 - VIII ZR 243/73 = WM 1975, 307, 309) - allein in der leihweisen Inventargestellung im Wert von 55, 000 DM ohne Verpflichtung zur Instandhaltung oder Erneuerung bestanden (vgl. Senatsurteil vom 17. Januar 1979 - VIII ZR 262/77 = WM 1979, 493, 494).

    Die Rückführung eines übermäßig langen Bierlieferungsvertrages auf eine angemessene Laufzeit setzt allerdings voraus, daß der Vertrag nicht auch im übrigen - unabhängig von der Dauer der Bezugsbindung - zu beanstanden ist (Senatsurteile vom 17. Oktober 1973 - VIII ZR 91/72 = WM 1973, 1360, 1362 und vom 21. Mai 1975 - VIII ZR 215/72 = WM 1975, 850, 851).

  • OLG Nürnberg, 01.10.1982 - 1 U 3199/81

    Nichtigkeit eines Bierlieferungsvertrages trotz salvatorischer Klausel;

    Er ist nämlich nicht nur wegen der Länge der Laufzeit zu beanstanden, sondern er engt als Formularvertrag, auch und vor allem im Hinblick auf den inhaltlichen Umfang der Bierbezugsverpflichtung und die sonstigen vertraglichen Bindungen an die Brauerei (die Klägerin), von Anfang an den Gastwirt (die Beklagten) in seiner wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit unzulässig ein (vgl. BGH WM 1973 S. 1360).

    Schon eine derart umfassende, lang dauernde, ja in ihrer zeitlichen Erstreckung weitgehend ungewisse Getränkebezugspflicht ist geeignet, die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit eines Gastwirts und insbesondere dessen Möglichkeit erneuter Kreditaufnahme ganz erheblich einzuengen (vgl. BGH WM 1973 S. 1360 und BGH WM 1972 S. 1224).

    Jedoch sind erfahrungsgemäß Gastwirte an einem bindungsfreien Pachtobjekt interessiert, da sie ihrerseits häufig selber auf ein Brauereidarlehen angewiesen sind, dieses aber nur gegen Übernahme einer eigenen Bierbezugsverpflichtung erlangen können (vgl. BGH WM 1973 S. 1360).

    Vor allem aber ist nicht nur jede einzelne Klausel für sich zu beanstanden; vielmehr engen gerade die Gesamtheit und das Ineinandergreifen der einzelnen, die Ausschließlichkeitsbindung und ihre Ausgestaltung betreffenden vertraglichen Regelungen die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit und Selbständigkeit der Beklagten in unvertretbarer Weise ein und bringen sie dadurch in eine mit den Anschauungen des redlichen wirtschaftlichen Verkehrs nicht mehr zu vereinbarende Abhängigkeit zur Brauerei (vgl. BGH WM 72, 1224 und WM 73, 1360).

    Die Rechtssache hat auch keine grundsätzliche Bedeutung (§ 546 Abs. 1 Nr. 1, ZPO); denn die Unterordnung der konkreten Umstände des Einzelfalles unter die Grundsätze der höchstrichterlichen Rechtsprechung unterliegt im wesentlichen der tatrichterlichen Würdigung (vgl. BGH WM 1973 S. 1360; BGH WM 1974 S. 1042, 1043).

  • BGH, 16.09.1974 - VIII ZR 116/72

    Verpflichtung zum Bierbezug für eine Dauer von 24 Jahren - Einräumung einer

    Eine Sittenwidrigkeit liegt vielmehr erst dann vor, wenn durch die Ausschließlichkeitsbindung und ihre Ausgestaltung im Einzelfall die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit und Selbständigkeit des Gastwirts in unvertretbarer Weise eingeengt werden und er dadurch in eine mit den Anschauungen des redlichen geschäftlichen Verkehrs nicht mehr zu vereinbarende Abhängigkeit zur Brauerei gerät (Senatsurteil vom 17. Oktober 1973 - VIII ZR 91/72 = WM 1973, 1360; vgl. auch Senatsurteil vom 14. Juni 1972 - VIII ZR 14/71 = WM 1972, 1224 = NJW 1972, 1459 mit weiteren Nachweisen).

    Die Entscheidung über die Sittenwidrigkeit von Bierlieferungsverträgen ist mithin weitgehend Sache tatrichterlicher Würdigung, die im Revisionsrechtszug nur beschränkt nachprüfbar ist (RGZ 152, 251, 253; Senatsurteil vom 17. Oktober 1973 - VIII ZR 91/72 aaO).

    Zu Unrecht beruft sich die Revision der Beklagten auf das Senatsurteil vom 17. Oktober 1973 (VIII ZR 91/72 aaO), in dem in einem vergleichbaren Fall die Sittenwidrigkeit bejaht worden sei.

    Soweit die Verträge vom 11. Oktober 1954 und 19. September 1958 eine vorzeitige Rückforderung des Darlehens bei Absinken des Jahresumsatzes unter 150 bzw. 200 hl vorsahen, lagen diese Mindestgrenzen - anders als in dem der Entscheidung vom 17. Oktober 1973 (aaO) zugrunde liegenden Fall - von vornherein so erheblich unter dem tatsächlichen Durchschnittsumsatz, daß eine Beeinträchtigung durch diese Bestimmung bei normaler Entwicklung nicht ernsthaft zu befürchten war.

  • BGH, 18.05.1979 - V ZR 70/78

    Dienstbarkeit zur Absicherung einer Bierbezugsverpflichtung

    Diese Prüfung ist weitgehend dem Tatrichter vorbehalten (vgl. BGHZ 54, 145, 154 [BGH 09.04.1970 - KZR 7/69]; BGH Urt. v. 17. Oktober 1973, VIII ZR 91/72 = WM 1973, 1360, 1361; v. 22. Januar 1975, VIII ZR 243/73 = WM 1975, 307, 309).
  • BGH, 08.04.1988 - V ZR 120/87

    Übernahme einer durch Verbotsgrunddienstbarkeit abgesicherten

    Zusammen mit den Gründen des Berufungsurteils versteht der Senat jedoch die angefochtene Entscheidung dahin, daß die erwähnten Vertragsklauseln nunmehr unwirksam sind (vgl. auch BGH Urt. v. 17. Oktober 1973, VIII ZR 91/72, WM 1973, 1360, 1362), d.h. die Parteien nach Ablauf einer reduzierten Laufzeit nicht mehr binden, eine genaue Festlegung der zulässigen Zeitdauer sich aber erübrigt, weil auch die maximal zulässige Bindungsfrist schon bei Klägerhebung abgelaufen war.
  • BGH, 21.10.1992 - VIII ZR 99/91

    Vertragsübernahme bei Erwerb eines Gaststättengrundstücks und Übernahme einer

    Zu Unrecht hat das Landgericht für sein gegenteiliges Verständnis der Klausel das Senatsurteil vom 17. Oktober 1973 (VIII ZR 91/72 = DB 1974, 333 = WM 1973, 1360 unter II 2 b) in Anspruch genommen.
  • BGH, 21.03.1977 - II ZR 96/75

    Keine Umdeutung eines sittenwidrigen Rechtsgeschäfts

    Dort, wo eine solche eindeutige Ausscheidung des sittenwidrigen Vertragsinhalts nicht möglich war, weil außer der langen Vertragsdauer die vertraglichen Vereinbarungen noch in anderer Hinsicht zu beanstanden waren, ist mangels Teilbarkeit des Rechtsgeschäfts der ganze Vertrag als nichtig angesehen worden (BGH, Urt. v. 17.10.1973 - VIII ZR 91/72, LM BGB § 138 [Bb] Nr. 35; vgl. auch Sen. Urt. BGHZ 44, 158, 162).
  • BGH, 13.03.1979 - KZR 23/77

    Wettbewerbsvereinbarung zu einem gemeinsamen Zweck - Freiheit des Wettbewerbs -

    Vielmehr müssen die Klägerinnen das Risiko der Nichtigkeit des gesamten Wettbewerbsverbots tragen, da sie die durch § 138 BGB gezogenen Grenzen der Vertragsfreiheit mißachtet haben (vgl. hierzu BGH, Urt. v. 17.10.1973 - VIII ZR 91/72 - LM § 138 (Bb) BGB Nr. 35).
  • OLG Köln, 09.05.1995 - 3 U 144/94

    Sittenwidrigkeit eines Bierlieferungsvertrages, Vertragsstrafe

    Auch die Möglichkeiten der Weiterverpachtung sind erschwert, da viele Gastwirte bei der Übernahme auf Brauereidarlehen angewiesen sind (vgl. BGH WM 73, 1360).
  • BGH, 22.01.1975 - VIII ZR 243/73
  • BGH, 21.05.1975 - VIII ZR 215/72

    Gültigkeit eines Bierlieferungsvertrages - Vorliegen einer selbstschuldnerischen

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