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   VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03   

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VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03 (https://dejure.org/2005,5310)
VG Karlsruhe, Entscheidung vom 14.03.2005 - A 2 K 10264/03 (https://dejure.org/2005,5310)
VG Karlsruhe, Entscheidung vom 14. März 2005 - A 2 K 10264/03 (https://dejure.org/2005,5310)
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Volltextveröffentlichung

  • Informationsverbund Asyl und Migration

    AufenthG § 60 Abs. 1; AufenthG § 60 Abs. 5; AufenthG § 60 Abs. 7; RL 2004/83/EG Art. 2; RL 2004/83/EG Art. 6-8
    Flüchtlingsbegriff, Genfer Flüchtlingskonvention, Politische Verfolgung, Nichtstaatliche Verfolgung, Anerkennungsrichtlinie, Serbien und Montenegro, Kosovo, UNMIK, KFOR, Schutzfähigkeit, Serben, Allgemeine Gefahr, Erlass, Abschiebungsstopp, Abschiebungshindernis, ...

 
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Wird zitiert von ... (31)Neu Zitiert selbst (15)

  • VG Stuttgart, 17.01.2005 - A 10 K 10587/04

    Serbien und Montenegro, Kosovo, Roma, Ägypter, Folgeantrag, Gesetzesänderung,

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Maßgebend für die Auslegung des § 60 Abs. 1 AufenthG ist nun der Flüchtlingsbegriff nach Art. 1 der Genfer Flüchtlingskonvention (so auch: VG Stuttgart, Urteil v. 17.01.2005 - A 10 K 10587/04 -: Marx, Ausländer- und Asylrecht, 2. Aufl. 2005, § 7 Rdnr. 73 ff.; Duchrow, ZAR 2004, 339).

    Wenn nun in § 60 Abs. 1 Satz 4 Buchstabe c) AufenthG ausdrücklich bestimmt wird, dass eine Verfolgung im Sinne des § 60 Abs. 1 Satz 1 AufenthG auch von "nichtstaatlichen Akteuren" ausgehen kann, sofern der Staat einschließlich internationaler Organisationen "erwiesenermaßen nicht in der Lage oder nicht willens sind, Schutz vor der Verfolgung zu bieten", so stellt dies einen Perspektivwechsei von der "täterbezogenen" Verfolgung im Sinne der von der Rechtsprechung zu Art. 16a GG und § 51 Abs. 1 AuslG entwickelten "mittelbaren staatlichen Verfolgung" zur "opferbezogenen" Verfolgung im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention und damit von der "Zurechnungslehre" zur "Schutzlehre" dar (ebenso: VG Stuttgart, Urteil v. 17.01.2005 - A 10 K 10587/04 - vgl. ferner Marx, Ausländer- und Asylrecht, 2. Aufl. 2005, § 7 Rdnr. 79 ff.).

    Der in § 60 Abs. 1 AufenthG festgelegte Standard erfordert einen effektiven Schutz vor Verfolgung, und zwar unabhängig davon, ob die Verfolgungshandlung einem staatlichen Träger zugerechnet werden kann oder nicht (VG Stuttgart, Urteil v. 17.01.2005 - A 10 K 10587/04 -).

    Vielmehr kommt es unter dem Gesichtspunkt der Schutzgewährung darauf an, ob der Schutz im konkreten Einzelfall effektiv und angemessen ist (so auch VG Stuttgart, Urteil v. 17.01.2005 - A 10 K 10587/04 -), wobei hier bei der prognostischen Prüfung der Frage, ob der zur Verfügung gestellte Schutz effektiv ist, grundsätzlich davon auszugehen ist, dass effektiver Schutz gewährt wird, wenn die in § 60 Abs. 1 S. 4 Buchstaben a) und b) AufenthG genannten Akteure geeignete Schritte einleiten, um die Verfolgung zu verhindern, beispielsweise durch wirksame Rechtsvorschriften zur Ermittlung, Strafverfolgung und Ahndung von Handlungen, die eine Verfolgung darstellen, und wenn der Antragsteller Zugang zu diesem Schutz hat (vgl. Art. 7 Abs. 2 RL 2004/83/EG sowie Marx, Ausländer- und Asylrecht, 2. Aufl. 2005, § 7 Rdnr. 117 f. unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des House of Lords).

  • VG Stuttgart, 05.07.2004 - A 11 K 11725/03

    Keine Abschiebung wegen drohender Retraumatisierung

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Eine Konsultation kostet zwischen EUR 35 und EUR 65. Die Wartezeiten liegen zwischen einer und drei Wochen (Bundesamt, Informationszentrum Asyl und Migration, Serbien und Montenegro/Kosovo - Themenpapier -, Behandelbarkeit psychischer Erkrankungen, Stand: Februar 2004, S. 4-12; Auskunft des deutschen Verbindungsbüros Kosovo vom 26.01.2004; ebenso: VG Stuttgart, Urt. v. 05.07.2004 - A 11 K 11725/03 - Asylmagazin, 2004, S. 28 und VG Hamburg, Beschluss v. 07.07.2004 - 15 E 2941/04 - Asylmagazin 2004, 25).

    Denn die Klägerin zu 2) kann mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit dort eine medizinische Behandlung nicht erreichen (ebenso: VG Stuttgart, Urt. v. 05.07.2004 - A 11 K 11725/03 - Asylmagazin, 2004, S. 28 und VG Hamburg, Beschluss v. 07.07.2004 - 15 E 2941/04 - Asylmagazin 2004, 25).

    Personen, die - wie die Klägerin zu 2) - in Folge individueller Ereignisse traumatisiert sind, stellen somit keine Bevölkerungsgruppe im Sinne des § 60 Abs. 7 S. 2 AufenthG dar (vgl.: VG Stuttgart, Urt. v. 05.07.2004 - A 11 K 11725/03 - Asylmagazin, 2004, S. 28 und VG Hamburg, Beschluss v. 07.07.2004 - 15 E 2941/04 - Asylmagazin 2004, 25).

  • BVerwG, 16.12.1999 - 4 CN 9.98

    Normenkontrollverfahren; Verfahrensermessen; Verhandlung, mündliche; öffentliche;

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Die Entscheidung des EGMR vom 07.03.2000, wonach sich Art. 3 EMRK auch auf Situationen erstrecken könne, in denen die Gefahr von Personen oder Personengruppen ausgehe, die kein öffentliches Amt inne hätten, entfaltet insoweit keine (strikte) rechtliche Bindungswirkung über den Kreis der am Verfahren unmittelbar Beteiligten und über den entschiedenen Einzelfall hinaus (vgl. BVerwG, Urt. v. 15.04.1997, a.a.O.; Urt. v. 16.12.1999 - 4 CN 9/98 -, BVerwGE 110, 203) Die nationalen Gerichte haben die Entscheidungen des EGMR im Rahmen methodisch vertretbarer Gesetzesauslegung zu berücksichtigen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.10.2004 - 2 BvR 1481/04 -).

    Dem hat das BVerwG indessen bereits (hilfsweise) in seiner Entscheidung vom 15.04.1997 Rechnung getragen; es hat sich lediglich aus den von ihm angeführten "besseren Gründen" (vgl. BVerwG, Urt. v. 16.12.1999, a.a.O.) zu einer abweichenden Auslegung des Art. 3 EMRK berechtigt angesehen (vgl. VGH Bad.-Württ., Beschl. v. 22.02.2005 - A 6 S 724/04-).

  • BVerwG, 15.04.1997 - 9 C 38.96

    Gefahrenquelle und Staatlichkeit der Mißhandlung bei Art. 3 EMRK -

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Denn Art. 3 EMRK setzt nach der durch die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts vorgenommenen Auslegung dieser Vorschriften voraus, dass dem Ausländer im Zielstaat der Abschiebung durch staatliche oder eine staatsähnliche Gewalt eine unmenschliche Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK droht (BVerwG, Urt. v. 02.09.1997 - 9 C 40/96 -, BVerwGE 105, 105, 187; Urt. v. 15.04.1997 - 9 C 38/96 -, BVerwGE 104, 265).

    Die Entscheidung des EGMR vom 07.03.2000, wonach sich Art. 3 EMRK auch auf Situationen erstrecken könne, in denen die Gefahr von Personen oder Personengruppen ausgehe, die kein öffentliches Amt inne hätten, entfaltet insoweit keine (strikte) rechtliche Bindungswirkung über den Kreis der am Verfahren unmittelbar Beteiligten und über den entschiedenen Einzelfall hinaus (vgl. BVerwG, Urt. v. 15.04.1997, a.a.O.; Urt. v. 16.12.1999 - 4 CN 9/98 -, BVerwGE 110, 203) Die nationalen Gerichte haben die Entscheidungen des EGMR im Rahmen methodisch vertretbarer Gesetzesauslegung zu berücksichtigen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.10.2004 - 2 BvR 1481/04 -).

  • BVerfG, 14.10.2004 - 2 BvR 1481/04

    EGMR-Entscheidungen

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Die Entscheidung des EGMR vom 07.03.2000, wonach sich Art. 3 EMRK auch auf Situationen erstrecken könne, in denen die Gefahr von Personen oder Personengruppen ausgehe, die kein öffentliches Amt inne hätten, entfaltet insoweit keine (strikte) rechtliche Bindungswirkung über den Kreis der am Verfahren unmittelbar Beteiligten und über den entschiedenen Einzelfall hinaus (vgl. BVerwG, Urt. v. 15.04.1997, a.a.O.; Urt. v. 16.12.1999 - 4 CN 9/98 -, BVerwGE 110, 203) Die nationalen Gerichte haben die Entscheidungen des EGMR im Rahmen methodisch vertretbarer Gesetzesauslegung zu berücksichtigen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.10.2004 - 2 BvR 1481/04 -).
  • BVerfG, 10.07.1989 - 2 BvR 502/86

    Tamilen

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Von einer mangelnden Schutzgewährung ist dabei nicht nur dann auszugehen, wenn die in § 60 Abs. 1 Satz 4 Buchstaben a) und b) AufenthG genannten Akteure gegen Verfolgungsmaßnahmen Privater im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel keinen effektiven Schutz gewähren können oder die Übergriffe unterstützt, gebilligt oder tatenlos hingenommen haben (vgl. zu Art. 16a Abs. 1 GG: BVerfG, Beschluss v. 10.07.1989 - 2 BvR 502/86, 2 BvR 1000/86, 2 BvR 961/86 -, BVerfGE 80, 315 ff).
  • EuGH, 18.12.1997 - C-129/96

    DIE MITGLIEDSTAATEN DÜRFEN WÄHREND DER FRIST FÜR DIE UMSETZUNG EINER RICHTLINIE

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Daher liegt es nahe, § 60 Abs. 1 AufenthG schon jetzt richtlinienkonform auszulegen, zumal eine Richtlinie auch schon vor Ablauf der Umsetzungsfrist insoweit Beachtung verlangt, als es einem Mitgliedstaat verboten ist, ihre rechtzeitige Umsetzung durch kontraproduktive Maßnahmen zu vereiteln (vgl. EuGH, Urteil v. 18.12.1997 - Rs. C-129/96 - "Inter-Environnement Wallonie ASBL", Sig.
  • BVerwG, 12.07.2001 - 1 C 2.01

    Abschiebungsschutz; Abschiebungshindernisse; Abschiebestopp wegen allgemeiner

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Eine ausnahmsweise Durchbrechung der Sperrwirkung des § 60 Abs. 7 S.2 AufenthG ist hier auch nicht von Art. 1 Abs. 1, Art. 2 Abs. 2 S.1 GG verfassungsrechtlich geboten, weil nach der derzeitigen ausländerrechtlichen Erlasslage ein dem § 60 Abs. 7 S.1 AufenthG gleichwertiger Abschiebeschutz gewährt wird (vgl. zu § 53 Abs. 6 AuslG: BVerwG, Urteil v. 12.07.2001 - 1 C 2/01 -, BVerwGE 114, 379; BVerwG, Beschluss v. 12.04.2001 - 1 B 21/01 - VGH Bad.-Württ., Urteil v. 27.04.2000 - A 14 S 2559/98 -).
  • BVerwG, 18.01.1994 - 9 C 48.92

    Ausländer - Politisch Verfolgter - Asylrecht - Bürgerkriegsgebiet

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Die vom Bundesverwaltungsgericht (Urteil v. 18.01.1994 - 9 C 48/92 -, BVerwGE 95, 42) für § 51 Abs. 1 AuslG erkannte Identität zwischen dem Begriff "politische Verfolgung" und den Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 AuslG gilt für § 60 Abs. 1 AufenthG nicht mehr.
  • BVerwG, 02.09.1997 - 9 C 40.96

    Gefahrenquelle und Staatlichkeit der Mißhandlung nach Art. 3 EMRK;

    Auszug aus VG Karlsruhe, 14.03.2005 - A 2 K 10264/03
    Denn Art. 3 EMRK setzt nach der durch die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts vorgenommenen Auslegung dieser Vorschriften voraus, dass dem Ausländer im Zielstaat der Abschiebung durch staatliche oder eine staatsähnliche Gewalt eine unmenschliche Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK droht (BVerwG, Urt. v. 02.09.1997 - 9 C 40/96 -, BVerwGE 105, 105, 187; Urt. v. 15.04.1997 - 9 C 38/96 -, BVerwGE 104, 265).
  • VGH Baden-Württemberg, 16.03.2004 - A 6 S 219/04

    Aufhebung der Flüchtlingseigenschaft betreffend Flüchtlinge albanischer

  • VGH Baden-Württemberg, 17.03.2000 - A 14 S 1167/98

    Verfolgungssicherheit für albanische Volkszugehörige im Kosovo

  • VGH Baden-Württemberg, 16.03.2000 - A 14 S 2443/98

    Asylfolgeantrag: Darlegungslast für Wiederaufgreifensgründe - Sachlageänderung -

  • BVerwG, 12.04.2001 - 1 B 21.01

    Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision - Feststellung von

  • VGH Baden-Württemberg, 27.04.2000 - A 14 S 2559/98

    Keine Gruppenverfolgung der Roma und Ashkali im Kosovo seit Einsatz der

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