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   BFH, 04.07.1990 - GrS 2-3/88, GrS 2/88, GrS 3/88   

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BFH, 04.07.1990 - GrS 2-3/88, GrS 2/88, GrS 3/88 (https://dejure.org/1990,15)
BFH, Entscheidung vom 04.07.1990 - GrS 2-3/88, GrS 2/88, GrS 3/88 (https://dejure.org/1990,15)
BFH, Entscheidung vom 04. Juli 1990 - GrS 2-3/88, GrS 2/88, GrS 3/88 (https://dejure.org/1990,15)
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Volltextveröffentlichungen (3)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Kontokorrentverbindlichkeit; Auszahlungen; Überweisungen; Betriebliche Veranlassung; Private Veranlassung; Vermögensvergleich; Überschußrechnung; Betriebsvermögen; Schuldzinsen; Betriebsausgaben; Verbindung mehrerer Verfahren; Großer Senat in Stammbesetzung

In Nachschlagewerken

Papierfundstellen

  • BFHE 161, 290
  • BB 1990, 2080
  • DB 1990, 2242
  • BStBl II 1990, 817
  • BStBl II 1990, 87
 
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Wird zitiert von ... (554)Neu Zitiert selbst (70)

  • BFH, 17.04.1985 - I R 101/81

    Privatschuld - Betriebsschuld - Geerbter Gewerbebetrieb - Aufnahme eines Kredites

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    Sowohl mit seiner Mehrheitsmeinung als auch mit seiner Minderheitsmeinung weiche er außerdem von den BFH-Urteilen vom 17. April 1985 I R 101/81 (BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510) und vom 5. Juni 1985 I R 289/81 (BFHE 144, 57, BStBl II 1985, 619) sowie von dem Urteil vom 13. Dezember 1984 VIII R 258/80 (BFH/NV 1985, 24) ab.

    a) Der IV. Senat würde mit einer auf dieser Ansicht beruhenden Entscheidung von den Urteilen des I. Senats des BFH in BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510, in BFHE 144, 57, BStBl II 1985, 619, und vom 24. März 1987 I R 214/81 (BFH/NV 1988, 223) abweichen, denenzufolge der Schuldsaldo eines betrieblichen Kontokorrentkontos insoweit privaten Charakter besitzt, als er durch eine privat veranlaßte Kreditaufnahme ausgelöst wird.

    b) Demgegenüber ist nach Auffassung des I. Senats (Urteile in BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510; in BFHE 144, 57, BStBl II 1985, 619, und in BFH/NV 1988, 223) auch die Zuordnung einer Kontokorrentverbindlichkeit zum Betriebs- oder Privatvermögen grundsätzlich vom Anlaß ihrer Entstehung abhängig.

    Dabei hat es offengelassen, "ob die in der höchstrichterlichen Rechtsprechung (BFH, BStBl II 1985, 510, 512; 619, 621 ....) eröffnete Möglichkeit der Umschuldung von Privat- in Betriebsschulden und die zugelassene Abwicklung privater, grundsätzlich nicht abzugsfähiger Lebenshaltungskosten .

    Die steuerrechtliche Qualifikation von Schulden und Schuldzinsen nach dem Veranlassungsprinzip verdrängt gemäß § 4 Abs. 1 und 4 i.V.m. § 5 Abs. 1 und § 6 EStG einen handelsrechtlich darüber hinausgreifenden Bilanzausweis (BFH-Urteile vom 30. Juni 1987 VIII R 353/82, BFHE 151, 360, BStBl II 1988, 418; in BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510, m.w.N.; Beisse, BB 1980, 637; Wassermeyer in Söhn - Herausgeber -, Die Abgrenzung der Betriebs- oder Berufssphäre von der Privatsphäre im Einkommensteuerrecht, 1980, DStJG, Bd. 3, S. 315 ff., 317; Schmidt, a.a.O., § 5 Anm. 12 a; Nieland in Littmann/Bitz/Meincke, a.a.O., §§ 4, 5 Anm. 336; zur handelsrechtlichen Zulässigkeit der Bilanzierung von Privatschulden vgl. Hüttemann in Handbuch des Jahresabschlusses in Einzeldarstellungen, Abteilung III/8 - 1988 - "Verbindlichkeiten", Anm. 50 ff.).

    a) Schuldzinsen können - allgemeinen Grundsätzen folgend - nicht allein kraft einer Willensentscheidung, d.h. durch die nach außen dokumentierte Wertung des Steuerpflichtigen, es liege eine Betriebsschuld vor, sondern nur dann als Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn mit den Darlehensmitteln betrieblich veranlaßte Aufwendungen getätigt werden (ständige Rechtsprechung vgl. BFH-Urteile vom 12. September 1985 VIII R 336/82, BFHE 145, 327, BStBl II 1986, 255; in BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510; vom 1. Juni 1978 IV R 109/74, BFHE 125, 254, BStBl II 1978, 618, m.w.N.; vgl. Beisse, a.a.O., 640).

  • BFH, 28.11.1977 - GrS 2/77

    Kosten eines Verkehrsunfalls auf einer betrieblichen oder beruflichen Fahrt

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    Das Steuergeheimnis steht der Verbindung nicht entgegen (§ 30 Abs. 4 Nr. 1 i.V. m. Abs. 2 Nr. 1a AO 1977; BFH-Beschluß vom 28. November 1977 GrS 2-3/77, BFHE 124, 43, BStBl II 1978, 105).

    Nach der Rechtsprechung des BFH liegen Werbungskosten - über den unmittelbaren Wortlaut des § 9 Abs. 1 EStG hinaus - dann vor, wenn zwischen den Aufwendungen und der jeweiligen Einkunftsart ein Veranlassungszusammenhang besteht (BFH-Beschlüsse vom 27. November 1978 GrS 8/77, BFHE 126, 533, BStBl II 1979, 213, 216; vom 28. November 1977 GrS 2-3/77, BFHE 124, 43, BStBl II 1978, 105; BFH-Urteile vom 1. Oktober 1982 VI R 192/79, BFHE 136, 488, BStBl II 1983, 17 - betreffend § 19 EStG - vom 21. Juli 1981 VIII R 154/76, BFHE 134, 113, BStBl II 1982, 37 - betreffend § 20 EStG - vom 23. Oktober 1984 IX R 48/80, BFHE 143, 313, BStBl II 1985, 453 - betreffend § 21 EStG - vom 21. Juli 1981 VIII R 32/80, BFHE 134, 124, BStBl II 1982, 41 - betreffend § 22 EStG -, jeweils m.w.N.).

    Anhand welcher Kriterien eine solche Zuordnung vorzunehmen ist, kann, wie der Große Senat bereits in seinem Beschluß in BFHE 124, 43, BStBl II 1978, 105 dargelegt hat, nicht mittels der für andere Rechtsgebiete entwickelten speziellen Zurechnungslehren beurteilt werden.

  • BFH, 05.06.1985 - I R 289/81

    Privatschuld - Betriebsschuld - Darlehn - Kreditaufnahme zugunsten der Ehefrau -

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    Sowohl mit seiner Mehrheitsmeinung als auch mit seiner Minderheitsmeinung weiche er außerdem von den BFH-Urteilen vom 17. April 1985 I R 101/81 (BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510) und vom 5. Juni 1985 I R 289/81 (BFHE 144, 57, BStBl II 1985, 619) sowie von dem Urteil vom 13. Dezember 1984 VIII R 258/80 (BFH/NV 1985, 24) ab.

    a) Der IV. Senat würde mit einer auf dieser Ansicht beruhenden Entscheidung von den Urteilen des I. Senats des BFH in BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510, in BFHE 144, 57, BStBl II 1985, 619, und vom 24. März 1987 I R 214/81 (BFH/NV 1988, 223) abweichen, denenzufolge der Schuldsaldo eines betrieblichen Kontokorrentkontos insoweit privaten Charakter besitzt, als er durch eine privat veranlaßte Kreditaufnahme ausgelöst wird.

    b) Demgegenüber ist nach Auffassung des I. Senats (Urteile in BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510; in BFHE 144, 57, BStBl II 1985, 619, und in BFH/NV 1988, 223) auch die Zuordnung einer Kontokorrentverbindlichkeit zum Betriebs- oder Privatvermögen grundsätzlich vom Anlaß ihrer Entstehung abhängig.

  • BFH, 07.05.1965 - VI 217/64 U

    Voraussetzungen der Einordnung von Schulden als notwendiges Betriebsvermögen

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    b) Eine betriebliche Verbindlichkeit behält diese Eigenschaft in der Regel bis zu ihrem Erlöschen (BFH-Urteil vom 7. Mai 1965 VI 217/64 U, BFHE 82, 548, BStBl III 1965, 445; zur Behandlung von Schulden und Schuldzinsen nach Aufgabe oder Veräußerung eines Betriebs vgl. BFH-Urteile vom 11. Dezember 1980 I R 119/78, BFHE 133, 22, BStBl II 1981, 460; vom 19. Januar 1982 VIII R 150/79, BFHE 135, 193, BStBl II 1982, 321; vom 21. November 1989 IX R 10/84, BFHE 159, 68, BStBl II 1990, 213; Schmidt, a.a.O., § 16 Anm. 56 b, m.w.N.).

    Aufgrund des steuerrechtlichen Zurechnungszusammenhangs zwischen finanziertem Gegenstand und Kreditaufnahme ist in der Rechtsprechung des BFH jedoch anerkannt, daß eine Betriebsschuld in das Privatvermögen überführt wird, wenn der Steuerpflichtige mit dem Darlehen ein betrieblichen Zwecken dienendes Wirtschaftsgut erwirbt und dieses zu einem späteren Zeitpunkt dem Betrieb entnimmt (BFH-Urteile vom 24. August 1956 III 218/54 S, BFHE 63, 334, BStBl III 1956, 325; in BFHE 82, 548, BStBl III 1965, 445).

    Ein Darlehen, das zur Ablösung eines Kredits aufgenommen wurde, ist daher nur insoweit als Betriebsschuld passivierbar, als die getilgte Kreditschuld dem Betriebsvermögen zuzurechnen war (Urteil in BFHE 63, 334, BStBl III 1956, 325; vgl. zur Umschuldung von Darlehen, die in vollem Umfang dem Betriebsvermögen angehören, auch BFH-Urteile in BFHE 82, 548, BStBl III 1965, 445; vom 11. Dezember 1980 I R 198/78, BFHE 133, 27, BStBl II 1981, 462).

  • BFH, 13.12.1984 - VIII R 258/80

    Voraussetzungen für die Einordnung der Zinsen für Betriebsschulden als

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    Sowohl mit seiner Mehrheitsmeinung als auch mit seiner Minderheitsmeinung weiche er außerdem von den BFH-Urteilen vom 17. April 1985 I R 101/81 (BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510) und vom 5. Juni 1985 I R 289/81 (BFHE 144, 57, BStBl II 1985, 619) sowie von dem Urteil vom 13. Dezember 1984 VIII R 258/80 (BFH/NV 1985, 24) ab.

    c) Die vom IV. Senat mehrheitlich vertretene Rechtsauffassung weicht ferner u.a. von dem Urteil des VIII. Senats in BFH/NV 1985, 24 ab.

    Die Rechtsprechung des IV. Senats ist durch die Urteile des VIII. Senats in BFH/NV 1985, 24, vom 12. September 1985 VIII R 336/82 (BFHE 145, 327, BStBl II 1986, 255), vom 25. Juni 1985 VIII R 338/82 (BFH/NV 1986, 88) und durch das Urteil des III. Senats in BFH/NV 1988, 359 bestätigt worden.

  • BFH, 24.08.1956 - III 218/54 S

    Vorliegen einer Betriebsschuld bei wirtschaftlichem Zusammenhang des gewerblichen

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    Aufgrund des steuerrechtlichen Zurechnungszusammenhangs zwischen finanziertem Gegenstand und Kreditaufnahme ist in der Rechtsprechung des BFH jedoch anerkannt, daß eine Betriebsschuld in das Privatvermögen überführt wird, wenn der Steuerpflichtige mit dem Darlehen ein betrieblichen Zwecken dienendes Wirtschaftsgut erwirbt und dieses zu einem späteren Zeitpunkt dem Betrieb entnimmt (BFH-Urteile vom 24. August 1956 III 218/54 S, BFHE 63, 334, BStBl III 1956, 325; in BFHE 82, 548, BStBl III 1965, 445).

    Dieser Zurechnungszusammenhang bedingt auch, daß ein Darlehen, das dem Erwerb eines zunächst privat genutzten Wirtschaftsgutes diente, mit der Einlage dieses Wirtschaftsguts in den Betrieb zur Betriebsschuld wird (BFH-Urteile in BFHE 63, 334, BStBl III 1956, 325; vom 18. Juli 1968 IV 124/65, NV).

    Ein Darlehen, das zur Ablösung eines Kredits aufgenommen wurde, ist daher nur insoweit als Betriebsschuld passivierbar, als die getilgte Kreditschuld dem Betriebsvermögen zuzurechnen war (Urteil in BFHE 63, 334, BStBl III 1956, 325; vgl. zur Umschuldung von Darlehen, die in vollem Umfang dem Betriebsvermögen angehören, auch BFH-Urteile in BFHE 82, 548, BStBl III 1965, 445; vom 11. Dezember 1980 I R 198/78, BFHE 133, 27, BStBl II 1981, 462).

  • BFH, 23.06.1983 - IV R 192/80

    Zur steuerrechtlichen Zuordnung eines Kontokorrentkredits bei Gewinnermittlung

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    Das gelte auch dann, wenn über das betriebliche Kontokorrentkonto außerbetriebliche Einzahlungen und Auszahlungen abgewickelt würden (BFH-Urteil vom 23. Juni 1983 IV R 192/80, BFHE 139, 50, BStBl II 1983, 725), insbesondere, wenn durch die Entstehung oder Erhöhung des betrieblichen Kontokorrentkredits private Entnahmen finanziert würden.

    e) Aus dem für die Zuordnung von Schulden und Schuldzinsen zur Einkunftssphäre maßgeblichen Kriterium des tatsächlichen Verwendungszwecks eines Kredits ergibt sich schließlich, daß es für das Vorliegen eines solchen Zusammenhangs unbeachtlich ist, ob der Steuerpflichtige mit Darlehen finanzierte Aufwendungen auch durch eigene Mittel hätte bestreiten können (BFH in BFHE 139, 50, BStBl II 1983, 725) oder ob der Betrieb über aktives Betriebsvermögen oder stille Reserven verfügt, die zur Deckung der Betriebsschulden herangezogen werden könnten (BFH-Beschluß vom 23. Juli 1986 I B 25/86, BFHE 147, 416, BStBl II 1987, 328).

    cc) Eine andere Beurteilung ist auch nicht nach dem Gedanken der sog. Entnahmefinanzierung gerechtfertigt, nach dem der durch die private Verwendung entstandene Teil einer Kontokorrentschuld gleich dem Sachverhalt als Betriebsschuld zu behandeln ist, daß der Steuerpflichtige zunächst seinem Unternehmen Barmittel entnimmt und im Anschluß hieran betriebliche Aufwendungen mittels Kredit finanziert (BFH in BFHE 71, 667, BStBl III 1960, 497; BFHE 139, 50, BStBl II 1983, 725).

  • BFH, 23.06.1983 - IV R 185/81

    Gewinnermittlung - Zinsaufwendung - Kontokorrentkredit - Betriebsausgaben -

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    b) Zur Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG hat der IV. Senat mit Urteil vom 23. Juni 1983 IV R 185/81 (BFHE 139, 56, BStBl II 1983, 723) die Auffassung vertreten, daß ein Steuerpflichtiger Zinsaufwendungen für einen Kredit nur insoweit als Betriebsausgaben abziehen dürfe, als der Kredit betrieblich veranlaßt gewesen sei (§ 4 Abs. 4 EStG).

    Als ein zur Aufteilung geeignetes Verfahren komme die Zinszahlenstaffelmethode in Betracht (vgl. Urteil in BFHE 139, 56, BStBl II 1983, 723).

    Im Fall der Überschußrechnung gemäß § 4 Abs. 3 EStG seien alle über das Kontokorrentkonto abgewickelten Zahlungsvorgänge einzeln auf ihre betriebliche oder private Veranlassung zu untersuchen (vgl. hierzu A. IV. 1. b, sowie Urteile in BFHE 133, 383, BStBl II 1983, 721 in BFHE 139, 56, BStBl II 1983, 723).

  • BFH, 26.10.1987 - GrS 2/86

    Zur unentgeltlichen Überlassung von Nutzungsvorteilen

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    c) Der Große Senat hat in seinem Beschluß vom 26. Oktober 1987 GrS 2/86 (BFHE 153, 523, BStBl II 1988, 348 - C. I. 1. a aa -) ausgeführt, daß mit Ausnahme der Rechnungsabgrenzungsposten (§ 5 Abs. 4 EStG) nur Wirtschaftsgüter in den Bestandsvergleich nach § 4 Abs. 1 EStG Eingang finden (vgl. auch den Regelungszusammenhang § 4 Abs. 1, § 5 Abs. 1 und 5, § 6 Abs. 1 EStG).

    Eine Gleichstellung beider Sachverhalte in tatsächlicher Hinsicht scheidet bereits deshalb aus, weil der Besteuerung der verwirklichte, nicht hingegen ein gedachter (fiktiver) Sachverhalt zugrunde zu legen ist (BVerfG-Beschluß in HFR 1989, 316; BFH-Beschluß in BFHE 151, 523, BStBl II 1988, 348 C. I. 3. c; BFH-Urteile vom 2. April 1987 IV R 92/85, BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621; vom 13. Dezember 1985 VI R 190/82, BFHE 145, 549, BStBl II 1986, 486; vom 19. Mai 1983 IV R 138/79, BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380; Beisse, StuW 1981, 1, 11).

  • BGH, 28.06.1968 - I ZR 156/66

    Sparkassen-Kontokorrent. Haftung des ausgeschiedenen Gesellschafters (OHG)

    Auszug aus BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88
    Der Kontokorrentvertrag enthält ferner eine antizipierte Verrechnungsvereinbarung; insbesondere beim Bankkontokorrent ist diese Abrede nicht auf eine laufende Verrechnung der in das Kontokorrent eingestellten Posten gerichtet (Staffelkontokorrent; vgl. BGH-Urteile vom 28. Juni 1968 I ZR 156/66, BGHZ 50, 277; vom 9. Dezember 1971 III ZR 58/69, WM 1972, 283), sondern - in Übereinstimmung mit § 355 Abs. 1 und 2 HGB (vgl. auch Nr. 14 Abs. 1, 15 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Banken i.d.F. vom 1. Januar 1988 und Nr. 11 Abs. 1, Nr. 12 Abs. 1 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Sparkassen, jeweils abgedruckt in Baumbach/Duden/Hopt, a.a.O., S. 1254 ff., 1291 ff.) - regelmäßig dahin zu verstehen, daß sich die Verrechnung am Ende der Rechnungsperiode vollzieht (Periodenkontokorrent; BGH-Urteil vom 4. Mai 1979 I ZR 127/77, BGHZ 74, 253; in WM 1989, 807).

    Wird der im Rechnungsabschluß - unter Berücksichtigung der angefallenen Zinsen, Provisionen und Spesen - ermittelte Periodensaldo anerkannt, so entsteht hierdurch ein abstrakter Saldoanspruch (§ 781 BGB), der an die Stelle der untergegangenen Einzelforderungen (bzw. ihres Saldos) tritt (Novation; Urteil des BGH in BGHZ 50, 277; a.A. Baumbach/Duden/Hopt, a.a.O., § 355 Anm. 3 A; Hefermehl in Schlegelberger, a.a.O., § 355 Anm. 58 m.w.N.).

  • BVerfG, 13.06.1988 - 1 BvR 68/88

    Steuerliche Anerkennung von Schuldzinsen für ein privat genutztes Einfamilienhaus

  • BFH, 12.09.1985 - VIII R 336/82

    Personenhandelsgesellschaft - Privatschuld eines Gesellschafters - Buchmäßige

  • BFH, 11.12.1987 - III R 260/84

    Grundsätze für durch Entnahmen bedingte Kreditaufnahmen

  • BFH, 24.03.1987 - I R 214/81

    Abzugsfähigkeit von Schuldzinsen für ein betriebliches Kontokorrentkonto

  • BFH, 19.03.1981 - IV R 169/80

    Betriebsausgaben - Privatentnahme - Kontokorrentkredit

  • BFH, 08.09.1988 - IV R 97/82

    Betriebsausgaben - Zinsen - Betriebsschuld - Kontokorrentverbindlichkeit -

  • BFH, 08.09.1988 - IV R 66/87

    Betriebsausgaben - Zinsen - Betriebsschuld - Kontokorrentverbindlichkeit -

  • BFH, 24.05.1984 - IV R 221/83

    Betriebsschulden - Betriebsausgaben - Personenhandelsgesellschaft - Bankdarlehn -

  • BFH, 25.06.1984 - GrS 4/82

    Zur ertragsteuerrechtlichen Behandlung der GmbH & Co. KG

  • BFH, 12.06.1978 - GrS 1/77

    Steuerrechtliche Behandlung von Restbuchwert und Abbruchkosten bei Abbruch eines

  • BFH, 10.11.1980 - GrS 1/79

    Negatives Kapitalkonto des Kommanditisten

  • BGH, 17.01.1989 - XI ZR 54/88

    Formularmäßige Vereinbarung der Verzögerung der Wertstellung von Bareinzahlungen

  • BGH, 24.01.1985 - IX ZR 65/84

    Pfändung von Ansprüchen aus Girovertrag: Pfändbarkeit der Ansprüche des

  • BFH, 21.11.1983 - GrS 2/82

    Betriebsausgaben - Geldbuße - Geldstrafe

  • BFH, 20.12.1988 - VIII R 121/83

    Steuerbescheid - Änderung

  • BFH, 27.11.1989 - GrS 1/88

    Keine Anerkennung von Arbeits- oder Mietverhältnissen zwischen Ehegatten bei

  • BFH, 27.11.1978 - GrS 8/77

    Beschluß des Großen Senats zur Frage, wann und inwieweit Aufwendungen für die

  • BFH, 25.08.1989 - III R 95/87

    1. Abgrenzung zwischen Verpflichtungsrückstellung und Aufwandsrückstellung - 2.

  • BFH, 13.12.1985 - VI R 190/82

    Ob Ehegatten zum Beginn des VZ nicht dauernd getrennt gelebt haben, ist für das

  • BSG, 24.06.1985 - GS 1/84

    Das "Prinzip des halben Bruttolohns" ist bei der Grundlohnbestimmung einer

  • BVerfG, 13.03.1979 - 2 BvR 72/76

    Verfassungsmäßigkeit des Abzugsverbots für private Schuldzinsen

  • BFH, 21.07.1981 - VIII R 154/76

    Schuldzinsen für mit Kredit erworbene Aktien sind in vollem Umfang

  • BFH, 30.06.1987 - VIII R 353/82

    Entnahme eines Betriebsgrundstücks durch private Bebauung bei einer

  • BGH, 09.12.1971 - III ZR 58/69

    Voraussetzungen für die Rechtskraft eines Anerkenntnisurteils - Fortsetzung der

  • BGH, 18.04.1989 - XI ZR 133/88

    Hinweis eines Kreditinstituts auf die Möglichkeit von Termingeschäften gegenüber

  • BFH, 28.11.1988 - GrS 1/87

    Unterhaltsleistungen eines Ehegatten an den von ihm dauernd getrennt lebenden,

  • BFH, 21.11.1989 - IX R 10/84

    Schuldzinsen für betrieblich veranlaßten Kredit keine Werbungskosten bei nach

  • BFH, 31.05.1967 - I 208/63

    Bestimmung der Höhe von Rechnungsabgrenzungsposten - Passive Abgrenzung von im

  • BFH, 19.02.1981 - IV R 41/78

    Anschaffungspreis - Mitunternehmeranteil - Kapitalkonto - Ergänzungsbilanz -

  • BFH, 01.10.1982 - VI R 192/79

    Zur Abzugsfähigkeit von Kreditzinsen für die Anschaffung eines PKW bei

  • BGH, 02.11.1967 - II ZR 46/65

    Verjährung beim Kontokorrent

  • BFH, 21.10.1985 - GrS 2/84

    Bestandskräftiger Lohnsteuer-Jahresausgleichsbescheid hindert nicht

  • BFH, 11.12.1980 - I R 119/78

    Nach Betriebsaufgabe geleistete Schuldzinsen als nachträgliche Betriebsausgaben

  • BFH, 23.10.1984 - IX R 48/80

    Nutzungswert - Entgeltliche Nutzung - Zurechnung - Rohmietwert - Abzug von

  • BGH, 04.05.1979 - I ZR 127/77

    Kontokorrentverhältnis im Konkurs

  • BFH, 06.02.1987 - III R 203/83

    Zur Erbauseinandersetzung über ein Grundstück, das vom erwerbenden Miterben

  • BFH, 24.06.1985 - GrS 1/84

    Finanzgerichtsverfahren - Aussetzung der Vollziehung - Rechtsschutzbedürfnis

  • BSG, 21.07.1977 - GS 1/76

    Gewährung einer Abfindung bezgl. eines Rentenanspruchs für eine Witwe bei

  • BFH, 28.01.1987 - I R 85/80

    Entgeltlicher Erwerb - Anschaffungskosten - Miterbe - Erwerb von

  • BFH, 21.07.1981 - VIII R 32/80

    Schuldzinsen - Kredit - Angestelltenversicherung - Wiederkehrende Bezüge -

  • BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85

    Pflichtteilsanspruch - Darlehn - Schuldzinsen - Betriebsausgaben - Betriebliche

  • BFH, 19.01.1982 - VIII R 150/79

    Schuldzinsen als nachträgliche Betriebsausgaben, soweit Verbindlichkeiten bei

  • BFH, 19.05.1983 - IV R 138/79

    Darlehnszinsen - Erwerb eines Kommanditanteils - Erbauseinandersetzung -

  • BFH, 01.06.1978 - IV R 109/74

    Zinszahlung - Schenkung von Eltern an ihre Kinder - Darlehnsforderung

  • BFH, 11.12.1980 - I R 198/78

    Schuldzinsen für im Rahmen einer nach der Betriebsaufgabe durchgeführten

  • BFH, 13.03.1986 - IV R 118/84

    Einlegung einer Revision durch eine Steuerberatungsgesellschaft - Abzug von

  • BFH, 23.07.1986 - I B 25/86

    Betriebsausgabenabzug von Schuldzinsen auch bei negativem Kapitalkonto

  • BFH, 25.06.1985 - VIII R 338/82

    Steuerrechtliche Einordnung von Zinsen für passivierte Kredite, deren Valuta ganz

  • BFH, 07.10.1986 - IX R 65/82

    Ermittlung des Höhe des Einkommenssteuerbescheids

  • BFH, 18.01.1971 - GrS 5/70

    Besetzung des vorlegenden Senats - Anrufung des Großen Senats - Vorlage der

  • BFH, 10.05.1972 - I R 220/70

    Betriebliche Darlehnsschuld - Valuta - Anschaffung eines Gegenstands -

  • BFH, 24.11.1967 - VI R 71/66

    Betriebsschuld - Eheleute - Alleingesellschafter einer KG - Betriebliche

  • BFH, 22.08.1958 - III 213/57 U

    Berechtigung eines Minderkaufmanns zur bilanzmäßigen Aufnahme eines Hauses im

  • BFH, 18.10.1972 - I R 237/70

    Bilanzverschönerung - Window-dressing - Kreditmittel - Kapitalkonto - Einlage -

  • BFH, 23.09.1960 - III 162/59 U

    Umfang der Pflichten eines Steuerberaters zur Vermeidung von Fristversäumnissen -

  • BFH, 11.02.1955 - III 8/55 U

    Voraussetzungen für die Darlehensaufnahme als Betriebsvorgang - Darlehensschuld

  • BFH, 30.07.1964 - IV 109/60
  • FG Schleswig-Holstein, 20.12.1965 - IV 124/65
  • RG, 14.11.1903 - I 244/03

    1. Unwirksamkeit der bei klaglosen Börsentermingeschäften vereinbarten

  • BFH, 16.01.1975 - IV R 180/71

    Gewinnermittlung - Schulderlaß - Honorarforderung - Private Gründe - Entnahme -

  • BFH, 21.09.2009 - GrS 1/06

    Aufteilung der Aufwendungen für eine gemischt veranlasste Reise

    ff) In der Folgezeit traten weitere Fallgruppen hinzu, in denen der BFH eine Aufteilung gemischt veranlasster Aufwendungen grundsätzlich zuließ, so etwa Aufwendungen für ein Privatflugzeug oder einen Hubschrauber (Urteile vom 4. August 1977 IV R 157/74, BFHE 123, 158, BStBl II 1978, 93; vom 27. Februar 1985 I R 20/82, BFHE 143, 440, BStBl II 1985, 458), für eine auch im Betrieb eingesetzte Hausgehilfin (Urteil vom 8. November 1979 IV R 66/77, BFHE 129, 134, BStBl II 1980, 117), für die Reinigung typischer Berufskleidung in der privaten Waschmaschine (Urteile vom 29. Juni 1993 VI R 77/91, BFHE 171, 525, BStBl II 1993, 837; vom 29. Juni 1993 VI R 53/92, BFHE 171, 527, BStBl II 1993, 838), für Versicherungsprämien (Urteile vom 19. Februar 1993 VI R 42/92, BFHE 170, 560, BStBl II 1993, 519; vom 31. Januar 1997 VI R 97/94, BFH/NV 1997, 346; vom 20. Mai 2009 VIII R 6/07, BFH/NV 2009, 1519), Kontoführungsgebühren (Urteil vom 9. Mai 1984 VI R 63/80, BFHE 141, 50, BStBl II 1984, 560), Zinsen für eine durch betriebliche und private Auszahlungen entstandene Kontokorrentverbindlichkeit (Beschluss des Großen Senats vom 4. Juli 1990 GrS 2-3/88, BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817) sowie Aufwendungen für die Leerstandszeiten einer Ferienwohnung (Urteil vom 6. November 2001 IX R 97/00, BFHE 197, 151, BStBl II 2002, 726) und für einen privat angeschafften und in der privaten Wohnung aufgestellten PC (Urteil vom 19. Februar 2004 VI R 135/01, BFHE 205, 220, BStBl II 2004, 958).

    Eine solche Veranlassung ist dann gegeben, wenn die Aufwendungen mit der Einkünfteerzielung objektiv zusammenhängen und ihr subjektiv zu dienen bestimmt sind, d. h. wenn sie in wirtschaftlichem Zusammenhang mit einer der Einkunftsarten des Einkommensteuergesetzes stehen (vgl. Beschluss des Großen Senats in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, unter C. II. 2., m. w. N.).

    Ergibt diese Prüfung, dass die Aufwendungen nicht oder in nur unbedeutendem Maße auf privaten, der Lebensführung des Steuerpflichtigen zuzurechnenden Umständen beruhen, so sind sie als Betriebsausgaben oder Werbungskosten grundsätzlich abzuziehen (Beschluss des Großen Senats in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, unter C. II. 2. b aa und bb).

  • BFH, 28.06.1995 - XI R 34/93

    Das sog. Zwei- oder Dreikontenmodell auf dem Prüfstand des Großen Senats des BFH!

    Es führt im wesentlichen aus: Nach dem Beschluß des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 4. Juli 1990 GrS 2-3/88 (BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817) sei maßgeblich für die Zuordnung eines Kredits zum privaten oder betrieblichen Bereich, für welche Zwecke das Darlehen verwendet werde.

    Der Große Senat des BFH sei in seinem Beschluß in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817 ausdrücklich davon ausgegangen, daß der Steuerpflichtige aufgrund einer ungenauen Grenzziehung zwischen privater und betrieblicher Nutzung keine unrechtmäßigen Steuervorteile erlangen solle und dem durch eine entsprechende Handhabung der steuerrechtlichen und strafrechtlichen Bestimmungen entgegenzuwirken sei.

    Das dem Verfahren beigetretene Bundesministerium der Finanzen (BMF) ist der Auffassung, die vom FG vorgenommene Beurteilung der Vorgänge verkehre die Grundaussage des Beschlusses des Großen Senats in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817 ins Gegenteil.

    Nur die auf den betrieblichen Teil des Kontokorrentkredits entfallenden Schuldzinsen dürfen als Betriebsausgaben abgezogen werden (Beschluß in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817).

    Entstehe oder erhöhe sich ein Sollsaldo auf einem betrieblichen Kontokorrentkonto durch eine Entnahme, seien damit die Voraussetzungen eines sog. gemischten Kontos im Sinne des Beschlusses des Großen Senats in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817 gegeben.

    Im Schrifttum ist die vom Großen Senat im Beschluß in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817 angesprochene Möglichkeit der Gestaltung der Finanzierung privater und betrieblicher Aufwendungen über das sog. Zwei-Konten-Modell auf breite Zustimmung gestoßen.

    Auffassung der Finanzverwaltung: Die von der Finanzverwaltung aus dem Beschluß des Großen Senats in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817 gezogenen rechtlichen Folgerungen sind in dem BMF-Schreiben vom 10. November 1993 (BStBl I 1993, 930) und damit übereinstimmend in R. 13 Abs. 15 der Einkommensteuer-Richtlinien 1993 niedergelegt.

    Sie richtet sich nach der tatsächlichen Verwendung der Darlehensmittel (o. a. Beschluß des Großen Senats des BFH in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, und BFH-Urteil in BFHE 164, 46, BStBl II 1991, 516).

    Entzieht er seinem Betrieb liquide Mittel und finanziert im Anschluß hieran betriebliche Aufwendungen mit einem Kontokorrentkredit, so ist dieser Kredit eine betriebliche Verbindlichkeit (Großer Senat in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, unter C II 3 e).

    Wird der Kontokorrentkredit durch ein (langfristiges) Darlehen abgelöst, so ist auch dieses Darlehen eine Betriebsschuld (Beschluß des Großen Senats in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, unter C II 3 d).

    Für das Vorliegen des wirtschaftlichen Zusammenhangs zwischen den Schuldzinsen und einer Einkunftsart ist nach den Ausführungen des Großen Senats unter C II 2 a des Beschlusses in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817 zum einen die - wertende - Beurteilung des die betreffenden Aufwendungen "auslösenden Moments", zum anderen die Zuweisung dieses maßgeblichen Bestimmungsgrunds zur einkommensteuerrechtlich relevanten Erwerbssphäre maßgeblich.

    Gerade für die Frage der Zuordnung von Darlehen zum betrieblichen oder privaten Bereich ist nach der Rechtsprechung aber entscheidend, wofür die Darlehensvaluta tatsächlich verwendet wird (vgl. Großer Senat in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, und u. a. BFH-Urteile in BFHE 162, 562, BStBl II 1991, 238, und in BFH/NV 1993, 603).

    Für das Vorliegen eines wirtschaftlichen Zusammenhangs zwischen Schuldzinsen und der Einkunftsart ist es unbeachtlich, ob der Steuerpflichtige mit Darlehen finanzierte Aufwendungen durch eigene Mittel hätte bestreiten können (Beschluß in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, unter C II 3 e).

    Die Gestaltungsmöglichkeiten aufgrund der Rechtsgrundsätze zum sog. Zwei-Konten-Modell verstoßen im Hinblick auf die Abschaffung des allgemeinen Schuldzinsenabzugs nicht gegen Art. 3 des Grundgesetzes; denn sie stehen nicht nur Steuerpflichtigen mit Gewinneinkünften, sondern auch Steuerpflichtigen mit Überschußeinkünften offen (vgl. Beschluß in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, unter C II 7).

    Die beabsichtigte Entscheidung berührt den - nach Ansicht des vorlegenden Senats nicht eindeutig umrissenen - Umfang, in dem der Große Senat des BFH in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, unter C II 5 i das sog. Zwei-Konten-Modell steuerrechtlich anerkannt hat.

    Die gegen dieses Urteil eingelegte Nichtzulassungsbeschwerde hat der VIII. Senat des BFH in seinem Beschluß vom 10. März 1993 VIII B 105/92 gemäß Art. 1 Nr. 6 des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs mit dem Hinweis als unbegründet zurückgewiesen, die Vorentscheidung weiche nicht vom BFH-Beschluß in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817 ab.

  • BFH, 19.02.2004 - VI R 135/01

    Gemischt genutzter privater PC

    Fehlt es an einem solchen Aufteilungsmaßstab, kommt eine griffweise Schätzung des beruflichen Teils und der von der Bestimmung des § 12 Nr. 1 Satz 2 EStG betroffenen Aufwendungen nicht in Betracht (Beschlüsse in BFHE 100, 309, BStBl II 1971, 17, und vom 19. Oktober 1970 GrS 3/70, BFHE 100, 317, BStBl II 1971, 21; vom 27. November 1978 GrS 8/77, BFHE 126, 533, BStBl II 1979, 213; vgl. auch Beschluss vom 4. Juli 1990 GrS 2-3/88, BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817).
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