Rechtsprechung
BGH, 19.01.1972 - IV ZR 1208/68 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Erbeinsetzung durch Zuteilung von Gegenständen aus dem Vermögen des Erblassers - Aufhebung einer Erbeinsetzung durch notariellen Vertrag - Übertragung der Gegenstände im Wege der vorweggenommenen Erbfolge als Widerruf der Erbeinsetzung - Beachtung des ausgesprochenen ...
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Papierfundstellen
- DNotZ 1972, 500
- WM 1972, 313
Wird zitiert von ... (41) Neu Zitiert selbst (1)
- BGH, 30.09.1959 - V ZR 66/58
Erbvertragsvermächtnis
Auszug aus BGH, 19.01.1972 - IV ZR 1208/68
Es könnte sich dann bei der testamentarischen Zuwendung der Grundstücke um ein Vermächtnis handeln, das mit der Veräußerung der Grundstücke an den Beklagten zu 4) gemäß § 2169 Abs. 1 BGB unwirksam wurde (BGHZ 31, 13, 16) [BGH 30.09.1959 - V ZR 66/58].
- BGH, 12.07.2017 - IV ZB 15/16
Voraussetzungen der ergänzenden Testamentsauslegung: Umfang der durch Auslegung …
Vielmehr bildet das Vorliegen einer Erbeinsetzung in solchen Fällen die Regel, weil ansonsten im Falle des Fehlens weiterer Indizien die gesetzliche Zweifelsregelung eingriffe und zu dem vom Erblasser mutmaßlich nicht gewollten Ergebnis führte, dass es an einer Berufung von Erben durch letztwillige Verfügung überhaupt mangelt (vgl. Senatsurteil vom 19. Januar 1972 - IV ZR 1208/68, DNotZ 1972, 500;… BayObLGR aaO;… OLG Naumburg aaO;… MünchKomm-BGB/Rudy, 7. Aufl. § 2087 BGB Rn. 9). - OLG München, 11.06.2018 - 31 Wx 294/16
Ergänzende Testamentsauslegung
Angesichts der Vermögenswerte, über die die Erblasser in ihrem Testament verfügt haben, erscheint es aber fernliegend, dass die Erblasser überhaupt keine Erben berufen wollten (BGH DNotZ 1972, 500; BayOblG DNotZ 2003, 870). - BGH, 09.04.1981 - IVa ZB 6/80
Zum Begriff "gesetzliche Erbfolge" in einem Testament
Es verweist hierzu auf die Urteile des Bundesgerichtshofes vom 26. April 1951 (IV ZR 4/50 = LM BGB § 2065 Nr. 1), 22. Februar 1956 (IV ZR 239/55 = LM BGB § 2084 Nr. 7), 8. Januar 1958 (IV ZR 219/57 = BGHZ 26, 204), 23. Januar 1963 (V ZR 82/61 = LM BGB § 2108 Nr. 1), 14. Januar 1965 (III ZR 131/63 = LM BGB § 2078 Nr. 10), 4. Dezember 1969 (III ZR 31/68 = WM 1970, 221) und 19. Januar 1972 (IV ZR 1208/68 = WM 1972, 313) sowie insbesondere auf die Entscheidung des Reichsgerichts vom 11. März 1909 (RGZ 70, 391).
- OLG Düsseldorf, 15.12.2016 - 3 Wx 314/15
Anfechtung der Versäumung der Erbausschlagungsfrist
Bei erneuter Einziehung wird das Nachlassgericht allerdings zu prüfen haben, ob das Testament vom 31. Juli 2013 tatsächlich eine Vielzahl von Vermächtnissen enthält, oder ob die Einzelzuwendungen nicht vielmehr als Erbeinsetzungen aufzufassen sind, weil die Erblasserin möglicherweise bei Errichtung des Testaments davon ausging, damit nahezu über ihr gesamtes Vermögen zu verfügen (vgl. Senat, Beschluss vom 5. August 2016 - Az. I-3 Wx 74/16; BGH DNotZ 1972, 500; BayObLG NJW-RR 1995, 1096;… Litzenburger, in: Beck´scher Online-Kommentar BGB, Stand: 1. November 2016, § 2087 Rn. 13;… Rudy, in: Münchener Kommentar zum BGB, 6. Auflage 2013, § 2087 Rn. 10). - OLG München, 27.08.2009 - 23 U 3098/06
Testamentsauslegung: Zuwendung fast der gesamten Vermögensgegenstände des …
55 Hat der Erblasser praktisch über sein gesamtes Vermögen verfügt, so kommt entgegen der Auslegungsregel des § 2087 Abs. 2 BGB eine Erbeinsetzung der mit einzelnen Gegenständen oder Vermögensgruppen bedachten Personen in Betracht, weil nicht anzunehmen ist, dass der Erblasser überhaupt keinen Erben berufen wollte (BGH DNotZ 1972, 500; BayObLG NJW-RR 1995, 1096).Dann hat er nämlich verschieden hohe Erbquoten grundsätzlich in Kauf genommen (BGH NJW-RR 1990, 391, 392; BGH DNotZ 1972, 500).
- KG, 31.01.2018 - 26 W 57/16
Testamentsauslegung: Erbscheinserteilungsanspruch eines als "Haupterben" …
Vor diesem Hintergrund wird auch vertreten, dass dann, wenn der Erblasser praktisch über sein gesamtes Vermögen verfügt, grundsätzlich nicht anzunehmen ist, dass der Erblasser überhaupt keinen Erben berufen wollte (…Weidlich, a. a. O., § 2087 Rdnr. 3; OLG München…, Urteil vom 27.08.2009 - 23 U 3098/06 - FamRZ 2010, 758, Rdnr. 55 nach juris; BGH - BGH, Urteil vom 19.01.1972 - IV ZR 1208/68 - DNotZ 1972, 500). - OLG Düsseldorf, 05.08.2016 - 3 Wx 74/16
Testamentsauslegung hinsichtlich Erbeinsetzung oder Vermächtnisanordnung
Denn anderenfalls würde die Anwendung des § 2087 Abs. 2 BGB zu dem mutmaßlich nicht gewollten Ergebnis führen, dass das Testament überhaupt keine Erbeinsetzung enthält (BGH DNotZ 1972, 500; BayObLGR 1994, 51; NJW-RR 2002, 873;… Litzenburger, in: Bamberger/Roth, Beck´scher Online-Kommentar, Stand: 01.05.2016, § 2087 Rn. 13). - BGH, 09.04.1981 - IVa ZB 4/80
Zweck der Testamentsform
An einer solchen Entscheidung sieht das Oberlandesgericht sich durch die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes gehindert (Urteil vom 26. April 1951 - IV ZR 4/50 = LM BGB § 2065 Nr. 1; Urteil vom 22. Februar 1956 - IV ZR 239/55 = LM BGB § 2084 Nr. 7; BGHZ 26, 204; Urteil vom 23. Januar 1963 - V ZR 82/61 = LM BGB § 2108 Nr. 1; Urteil vom 14. Januar 1965 - III ZR 131/63 = LM BGB § 2078 Nr. 10; Urteil vom 4. Dezember 1969 - III ZR 31/68 = WM 1970, 221; Urteil vom 19. Januar 1972 - IV ZR 1208/68 = WM 1972, 313). - BGH, 19.01.2000 - IV ZR 157/98
Abgrenzung von Vermächtnis und Erbeinsetzung
Das kann etwa dann der Fall sein, wenn der Erblasser sein Vermögen vollständig den einzelnen Vermögensgegenständen nach verteilt hat, wenn er dem Bedachten die Gegenstände zugewendet hat, die nach seiner Vorstellung das Hauptvermögen bilden, oder nur Vermächtnisnehmer vorhanden wären und nicht anzunehmen ist, daß der Erblasser überhaupt keine Erben berufen und seine Verwandten oder seinen Ehegatten als gesetzliche Erben ausschließen wollte (BGH, Urteile vom 19. Januar 1972 - IV ZR 1208/68 - DNotZ 1972, 500 und vom 22. März 1972 - IV ZR 134/70 - FamRZ 1972, 561 unter 3;… MünchKomm/Schlichting, 3. Aufl. § 2087 Rdn. 6 ff.). - OLG Frankfurt, 18.05.2020 - 21 W 165/19
Änderungsvorbehalt im gemeinschaftlichen Testament
Erschöpft aber die Einzelzuwendung eines Gegenstandes oder insbesondere - wie vorliegend - einer Immobilie bzw. eines Grundstücks an eine Person den Nachlass, muss regelmäßig davon ausgegangen werden, dass diese Verfügung auch eine Erbeinsetzung enthält, weil nicht davon ausgegangen werden kann, dass der Erblasser gleichwohl überhaupt keine Erben berufen wollte (vgl. BGH DNotZ 1972, 500; Palandt/Weidlich, BGB;… 2020, § 2084 Rn. 3). - BayObLG, 08.05.2003 - 1Z BR 124/02
Abgrenzung von Erbeinsetzung und Vermächtnis
- BayObLG, 07.06.1994 - 1Z BR 69/93
Handschriftliche Änderung eine eigenhändigen Testaments
- OLG Karlsruhe, 13.06.2002 - 9 U 177/01
Erbverzicht: Erstreckung eines Erb- und Pflichtteilsverzichtsvertrages auf …
- OLG Frankfurt, 20.07.2015 - 21 W 85/14
Auslegung eines gemeinschaftlichen Testaments
- LG Hagen, 02.06.2023 - 4 O 265/22
Testament für den Fall das der Erblasser nicht aus dem Urlaub zurückkommt - …
- KG, 05.10.2006 - 1 W 146/06
Handelsregisterverfahren: Nachweis der Rechtsnachfolge nach einem verstorbenen …
- BGH, 23.05.1984 - IVa ZR 185/82
Auslegung der Zuwendung einzelner Nachlaßgegenstände
- OLG Oldenburg, 01.10.2019 - 3 W 76/19
Erbeinsetzung bei Vermögensaufteilung nach Einzelgegenständen
- BayObLG, 04.04.2002 - 1Z BR 19/01
Abgrenzung von Erbeinsetzung und Vermächtnis bei mehreren Bedachten
- BayObLG, 14.12.2000 - 1Z BR 95/00
Auslegung eines Testaments
- OLG Düsseldorf, 18.04.2018 - 3 Wx 181/16
Anforderungen an die Nichtabhilfeentscheidung im Erbscheinsverfahren
- BayObLG, 24.02.1999 - 1Z BR 100/98
Auslegung eines Testaments
- BayObLG, 28.08.1980 - BReg. 1 Z 71/80
Auslegung eines Testaments
- OLG Zweibrücken, 06.10.1997 - 3 W 166/97
Formvorschriften beim Testament
- BGH, 13.05.1981 - V BLw 32/80
Schuldrechtliches Vorkaufsrecht zum Einheitswert im Höferecht - Störung eines …
- BayObLG, 25.03.1999 - 1Z BR 102/98
Erbeinsetzung durch Zuwendung der wertmäßig wesentlichen Vermögensgegenstände
- OLG Frankfurt, 30.06.1993 - 20 W 201/93
Auslegung eines Erbverzichts
- BayObLG, 15.05.1998 - 1Z BR 22/98
Auslegung eines Testaments
- OLG Köln, 19.04.2007 - 2 Wx 2/07
Gerichtliche Zuständigkeit für die Auslegung einer letztwilligen Verfügung; …
- BayObLG, 16.07.1998 - 1Z BR 75/98
Auslegung eines Testaments
- OLG Frankfurt, 20.03.1998 - 20 W 489/95
Entwurf eines Berliner Testaments; Umdeutung des Willens des Erblassers; …
- OLG Koblenz, 10.01.2001 - 1 U 1557/98
Verjährung des Pflichtteilsanspruchs - Auslegung eines Schriftstücks als …
- BayObLG, 02.12.1997 - 1Z BR 93/97
Berücksichtigung des dem Vorbescheid entsprechenden Erbscheinsantrages durch …
- BayObLG, 29.11.1991 - BReg. 1 Z 26/91
Wirksamkeit der Anfechtung einer erbvertraglichen Verfügung wegen Irrtums der …
- BayObLG, 14.04.2000 - 1Z BR 36/00
Auslegung eines gemeinschaftlichen Testaments
- BayObLG, 01.07.1998 - 1Z BR 21/98
Auslegung eines Berliner Testaments ohne Bestimmung von Erbquoten für die Kinder …
- OLG Zweibrücken, 27.02.1986 - 3 W 46/86
Zurückweisung eines Erbscheinsantrags einer Miterbin durch das Nachlassgericht; …
- KG, 10.02.2022 - 19 W 168/21
- BayObLG, 04.11.1994 - 1Z BR 55/94
Auslegung eines Testaments
- KG, 14.02.2022 - 19 W 168/21
Auslegung eines Ehevertrags bezüglich eines Erb- und Zuwendungsverzichts
- BGH, 13.05.1981 - V BLw 1/81
Erteilung eines Hoffolgezeugnisses - Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss eines …