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   LG Aachen, 01.09.2020 - 10 O 172/20   

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https://dejure.org/2020,40893
LG Aachen, 01.09.2020 - 10 O 172/20 (https://dejure.org/2020,40893)
LG Aachen, Entscheidung vom 01.09.2020 - 10 O 172/20 (https://dejure.org/2020,40893)
LG Aachen, Entscheidung vom 01. September 2020 - 10 O 172/20 (https://dejure.org/2020,40893)
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (1)

  • BGH, 16.03.2009 - II ZR 138/08

    Genossenschaft - Einzahlung der Pflichteinlage in Raten

    Auszug aus LG Aachen, 01.09.2020 - 10 O 172/20
    Ist - wie hier - ein Teil eines teilbaren Rechtsgeschäfts unwirksam, ist gemäß § 139 BGB das gesamte Rechtsgeschäft nichtig, wenn - wie vorliegend - nicht anzunehmen ist, dass es auch ohne den unwirksamen Teil vorgenommen worden wäre (vgl. hierzu BGH, Hinweisbeschluss v. 16.03.2009, II ZR 138/08, NJW-RR 2009, 1262, 1263).

    Insbesondere ist das Mitglied bis zur Beendigung seiner Mitgliedschaft durch außerordentliche Kündigung zur Leistung seiner Einlage verpflichtet, soweit es sie noch nicht vollständig erbracht hat (vgl. BGH, Hinweisbeschluss v. 16.03.2009, II ZR 138/08, NJW-RR 2009, 1262, 1263; Düsing/ Martinek, Agrarrecht, 1. Auflage, § 15 GenG, Rn. 6).

    Eine Ausnahme von diesem Grundsatz gilt nach ständiger Rechtsprechung nur für den Fall, dass der Beitretende minderjährig oder geschäftsunfähig ist, oder der Genossenschaftszweck gegen ein gesetzliches Verbot (§ 134 BGB) oder die guten Sitten (§ 138 BGB) verstößt (vgl. BGH, Hinweisbeschluss v. 16.03.2009, II ZR 138/08, NJW-RR 2009, 1262, 1263; Düsing/ Martinek, Agrarrecht, 1. Auflage, § 15 GenG, Rn. 6).

    Denn fällige, rückständige Einlagezahlungen fallen in die Insolvenzmasse, müssen noch geleistet werden und können daher vom Insolvenzverwalter eingefordert werden (vgl. BGH, Hinweisbeschluss v. 16.03.2009, a.a.O., S. 1264).

  • OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22

    Beitrittserklärung zu einer Genossenschaft; Anwendung der Grundsätze der

    Was den für die Anwendbarkeit des § 139 BGB erforderlichen Einheitlichkeitswillen anbetrifft, so ist dieser ist nicht nur dann anzunehmen, wenn die Beitrittserklärung und die Vereinbarung über die Ratenzahlung - anders als hier - in einem Formular zusammengefasst sind (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 9; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 42).

    Hier sind keine Tatsachen vorgetragen, die dafür sprechen würden, dass die Beklagte der Insolvenzschuldnerin auch ohne Vereinbarung einer Ratenzahlung bzw. Stundung beigetreten wäre (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009, aaO; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020, aaO).

    Die Nichtigkeit des Beitritts hat allerdings nicht zur Folge, dass die Zahlungsverpflichtung der Beklagten entfällt, sondern sie führt zur Anwendung der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft, welche auch auf einen fehlerhaften Beitritt zu einer Genossenschaft anwendbar sind (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 10; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2171; jeweils m.w.N.), wenn - wie vorliegend - der Beitritt der Beklagten bereits in Vollzug gesetzt wurde (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 5 f. und 7, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 44; OLG Koblenz, Hinweisbeschl. v. 02.03.2022 - 6 W 53/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 45; OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 17.05.2022 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 48; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Geibel in: Henssler/Strohn, GesR, 5. Aufl., § 15b GenG Rn. 1; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]; Beuthien in Beuthien/Wolff/Schöpflin, GenG, 16. Aufl., § 15 Rn. 23; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2172; vgl. auch Fandrich in: Pöhlmann/Fandrich/Bloehs, GenG, 4. Aufl., § 15b Rn. 3).

    Mit Ausnahme des Beitritts Minderjähriger oder Geschäftsunfähiger sowie des Verstoßes des Zwecks der Genossenschaft oder der Beteiligung speziell des betreffenden Genossen gegen ein gesetzliches Verbot (§ 134 BGB) oder die guten Sitten (§ 138 BGB) geht die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (Urt. v. 21.03.2005 - II ZR 140/03, juris Rn. 17; vgl. hierzu auch Urt. v. 19.11.2013 - II ZR 383/12, juris Rn. 12 sowie EuGH-Vorlage v. 05.05.2008 - II ZR 292/06, juris Rn. 12) stets davon aus, dass der Vollzug der Gesellschaft bzw. des fehlerhaften Beitritts zur Wirksamkeit des Rechtsgeschäfts führt, welches nur für die Zukunft durch Kündigung aufgelöst werden kann (zustimmend OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 f. des Umdrucks; Anlage K 46; vgl. auch LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]).

    Die Anwendung der Grundsätze der fehlerhaften Genossenschaft hat zur Folge, dass die Beklagte wie eine Genossin mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten behandelt wird; insbesondere ist sie zur Leistung ihrer Einlage verpflichtet, soweit sie diese noch nicht vollständig erbracht hat (vgl. OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 46 m.w.N.; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]).

  • OLG Karlsruhe, 24.01.2024 - 6 U 35/21
    Die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Landgerichts Karlsruhe vom 14. Januar 2021, Az. 10 O 172/20 wird zurückgewiesen.

    (1.) das Urteil des Landgerichts Karlsruhe vom 14. Januar 2021, Az. 10 O 172/20, aufzuheben und abzuändern (2. bis 5.) wie in erster Instanz (dort zu 1. bis 4.) beantragt;.

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