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   OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22   

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OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22 (https://dejure.org/2022,28697)
OLG Stuttgart, Entscheidung vom 12.10.2022 - 20 U 25/22 (https://dejure.org/2022,28697)
OLG Stuttgart, Entscheidung vom 12. Oktober 2022 - 20 U 25/22 (https://dejure.org/2022,28697)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Justiz Baden-Württemberg

    § 134 BGB, § 139 BGB, § 15 Abs 2 S 2 GenG, § 15b Abs 1 S 1 GenG, § 15b Abs 2 S 1 GenG
    Beitrittserklärung zu einer Genossenschaft; Anwendung der Grundsätze der fehlerhaften Genossenschaft

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    GenG § 15 b Abs. 2 ; BGB § 134 ; BGB § 139
    1. Eine im Zuge der Beitrittserklärung zu einer Genossenschaft getroffene Stundungs-/ Ratenzahlungsvereinbarung betreffend Einzahlungen auf weitere (freiwillige) Geschäftsanteile ist wegen Verstoßes gegen § 15b Abs. 2 GenG nach § 134 BGB nichtig. 2. Die Nichtigkeit dieser ...

  • rechtsportal.de

    GenG § 15 b Abs. 2 ; BGB § 134 ; BGB § 139
    Beitrittserklärung zu einer Genossenschaft Stundungs- und Ratenzahlungsvereinbarung für Einzahlungen auf weitere Geschäftsanteile Anwendung der Grundsätze über die fehlerhafte Genossenschaft Vollzug eines fehlerhaften Beitritts

Kurzfassungen/Presse

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 2023, 143
  • MDR 2022, 1488
  • NZG 2022, 1542
 
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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (18)

  • OLG Dresden, 10.03.2022 - 13 U 2405/21

    Erfüllung der Kapitalaufbringungspflicht gemäß dem GenG ; Wirksamkeit einer

    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    Vielmehr erschließt sich aus der Mitgliedsurkunde (Anlage B 1), welche die Eintragung der Beklagten in die Mitgliederliste mit 200 Genossenschaftsanteilen am 27.05.2015 bestätigt, dass die Insolvenzschuldnerin (bzw. deren Vorstand) die Übernahme auch der weiteren 199 Geschäftsanteile konkludent zuließ (vgl. OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46).

    Eine Einschränkung, dass die Zulassung unter der Bedingung der Einzahlung der Geschäftsanteile stehe, enthält die Mitgliedsurkunde nach dem Empfängerhorizont nicht (vgl. OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022, aaO).

    Eine solche Mitteilung ist indes nicht ersichtlich und ergibt sich insbesondere auch nicht aus der Fußnote auf der Mitgliedsurkunde (vgl. OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022, aaO).

    D.h. die Parteien sind ersichtlich vom Bestehen der Schuld in voller Höhe und folglich von einer einmaligen und sofortigen Anteilsübernahme ausgegangen, wie diese sich letztendlich in der angenommenen Beitrittserklärung der Beklagten manifestiert hat (vgl. OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 44; OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 2 f. des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 47).

    Die Beitrittserklärung kann auch deswegen nicht dahingehend ausgelegt werden, dass sie hinsichtlich der weiteren Geschäftsanteile unter der aufschiebenden Bedingung der Einzahlung des jeweils vorherigen Geschäftsanteils stünde, da eine solche Erklärung unwirksam wäre, nachdem die Beitrittserklärung nach § 15b Abs. 1 Satz 1 GenG unbedingt sein muss (vgl. OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 3 f. des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 6 des Umdrucks; Anlage K 47).

    v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 f. des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 47; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 35 ff.; vgl. auch die weiteren Nachweise landgerichtlicher Entscheidungen bei Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2171 Fn. 21).

    Die Nichtigkeit des Beitritts hat allerdings nicht zur Folge, dass die Zahlungsverpflichtung der Beklagten entfällt, sondern sie führt zur Anwendung der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft, welche auch auf einen fehlerhaften Beitritt zu einer Genossenschaft anwendbar sind (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 10; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2171; jeweils m.w.N.), wenn - wie vorliegend - der Beitritt der Beklagten bereits in Vollzug gesetzt wurde (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 5 f. und 7, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 44; OLG Koblenz, Hinweisbeschl. v. 02.03.2022 - 6 W 53/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 45; OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 17.05.2022 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 48; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Geibel in: Henssler/Strohn, GesR, 5. Aufl., § 15b GenG Rn. 1; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]; Beuthien in Beuthien/Wolff/Schöpflin, GenG, 16. Aufl., § 15 Rn. 23; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2172; vgl. auch Fandrich in: Pöhlmann/Fandrich/Bloehs, GenG, 4. Aufl., § 15b Rn. 3).

    v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 4 und 6 des Umdrucks; Anlage K 47 m.w.N.; LG Hamburg, Urt. v. 16.10.2020 - 322 O 162/20, juris Rn. 19; Beuthien in Beuthien/Wolff/Schöpflin, GenG, 16. Aufl., § 15 Rn. 28).

    Mit Ausnahme des Beitritts Minderjähriger oder Geschäftsunfähiger sowie des Verstoßes des Zwecks der Genossenschaft oder der Beteiligung speziell des betreffenden Genossen gegen ein gesetzliches Verbot (§ 134 BGB) oder die guten Sitten (§ 138 BGB) geht die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (Urt. v. 21.03.2005 - II ZR 140/03, juris Rn. 17; vgl. hierzu auch Urt. v. 19.11.2013 - II ZR 383/12, juris Rn. 12 sowie EuGH-Vorlage v. 05.05.2008 - II ZR 292/06, juris Rn. 12) stets davon aus, dass der Vollzug der Gesellschaft bzw. des fehlerhaften Beitritts zur Wirksamkeit des Rechtsgeschäfts führt, welches nur für die Zukunft durch Kündigung aufgelöst werden kann (zustimmend OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 f. des Umdrucks; Anlage K 46; vgl. auch LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]).

    Die Anwendung der Grundsätze der fehlerhaften Genossenschaft hat zur Folge, dass die Beklagte wie eine Genossin mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten behandelt wird; insbesondere ist sie zur Leistung ihrer Einlage verpflichtet, soweit sie diese noch nicht vollständig erbracht hat (vgl. OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 46 m.w.N.; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]).

    v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 5 und 6 des Umdrucks; Anlage K 46; Fandrich in: Pöhlmann/Fandrich/Bloehs, GenG, 4. Aufl., § 15b Rn. 3).

  • BGH, 16.03.2009 - II ZR 138/08

    Genossenschaft - Einzahlung der Pflichteinlage in Raten

    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    Die Nichtigkeit des Genossenschaftsbeitritts führe nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08) zur Anwendung der Grundsätze der fehlerhaften Gesellschaft bzw. Genossenschaft.

    Was den für die Anwendbarkeit des § 139 BGB erforderlichen Einheitlichkeitswillen anbetrifft, so ist dieser ist nicht nur dann anzunehmen, wenn die Beitrittserklärung und die Vereinbarung über die Ratenzahlung - anders als hier - in einem Formular zusammengefasst sind (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 9; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 42).

    Hier sind keine Tatsachen vorgetragen, die dafür sprechen würden, dass die Beklagte der Insolvenzschuldnerin auch ohne Vereinbarung einer Ratenzahlung bzw. Stundung beigetreten wäre (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009, aaO; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020, aaO).

    Die Nichtigkeit des Beitritts hat allerdings nicht zur Folge, dass die Zahlungsverpflichtung der Beklagten entfällt, sondern sie führt zur Anwendung der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft, welche auch auf einen fehlerhaften Beitritt zu einer Genossenschaft anwendbar sind (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 10; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2171; jeweils m.w.N.), wenn - wie vorliegend - der Beitritt der Beklagten bereits in Vollzug gesetzt wurde (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 5 f. und 7, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 44; OLG Koblenz, Hinweisbeschl. v. 02.03.2022 - 6 W 53/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 45; OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 17.05.2022 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 48; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Geibel in: Henssler/Strohn, GesR, 5. Aufl., § 15b GenG Rn. 1; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]; Beuthien in Beuthien/Wolff/Schöpflin, GenG, 16. Aufl., § 15 Rn. 23; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2172; vgl. auch Fandrich in: Pöhlmann/Fandrich/Bloehs, GenG, 4. Aufl., § 15b Rn. 3).

    Denn eine Ausnahme von der Anwendbarkeit der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft ist jedenfalls nicht dann gegeben, wenn ein Beitritt zu einer Genossenschaft durch eine arglistige Täuschung bewirkt worden ist (BGH, Urt. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 14).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs bedarf es für die Zulässigkeit einer ratenweisen Zahlung von Einlagen selbst dann einer wirksamen Satzungsgrundlage, wenn es um die Zahlung auf die Pflichteinlage geht, bei der nach § 15b Abs. 2 Satz 2 GenG eine Ratenzahlung möglich ist (BGH, Urt. v. 16.03.2009, aaO, juris Rn. 7).

    Zur Geltendmachung der noch offenen Zahlungsansprüche ist der Kläger nach § 80 InsO berechtigt, da diese Ansprüche in die Insolvenzmasse fallen (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 17).

  • OLG Brandenburg, 17.05.2022 - 7 U 68/21
    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    Werden - wie im vorliegenden Fall - gleichzeitig mehrere Geschäftsanteile übernommen, so müssen auch von den neuen Anteilen alle bis auf den letzten voll eingezahlt sein (Beuthien, GenG, 16. Aufl., § 15b Rn. 6; Holthaus/Lehnhoff in: Lang/Weidmüller, GenG, 40. Aufl., § 15b Rn. 9; Althanns in Althanns/Buth/Leißl, Genossenschafts-Handbuch, 2. Aufl., § 15b Rn. 6; Fandrich in Pöhlmann/Fandrich/Bloehs, GenG, § 15b Rn. 3; a.A. noch Müller, GenG [1991], § 15b Rn. 6; vgl. Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 18.08.2021 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 43; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl.

    Die im Zuge der Beitrittserklärung in der "Tariferklärung" getroffene Vereinbarung der Stundung von insgesamt 18.657,00 ? wie auch der Zahlung von 75 Raten zu ursprünglich je 250, 00 ? (handschriftlich abgeändert in 100, 00 ?) verstößt gegen § 15b Abs. 2 GenG und ist gem. § 134 BGB nichtig (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 6 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 18.08.2021 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 43; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl.

    Die Nichtigkeit der Ratenzahlungsvereinbarung führt über § 139 BGB zur Gesamtnichtigkeit des Beitritts der Beklagten (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 5 f. des Umdrucks; Anlage K 44; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 47; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 18.08.2021 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 43; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl.

    Die Nichtigkeit des Beitritts hat allerdings nicht zur Folge, dass die Zahlungsverpflichtung der Beklagten entfällt, sondern sie führt zur Anwendung der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft, welche auch auf einen fehlerhaften Beitritt zu einer Genossenschaft anwendbar sind (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 10; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2171; jeweils m.w.N.), wenn - wie vorliegend - der Beitritt der Beklagten bereits in Vollzug gesetzt wurde (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 5 f. und 7, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 44; OLG Koblenz, Hinweisbeschl. v. 02.03.2022 - 6 W 53/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 45; OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 17.05.2022 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 48; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Geibel in: Henssler/Strohn, GesR, 5. Aufl., § 15b GenG Rn. 1; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]; Beuthien in Beuthien/Wolff/Schöpflin, GenG, 16. Aufl., § 15 Rn. 23; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2172; vgl. auch Fandrich in: Pöhlmann/Fandrich/Bloehs, GenG, 4. Aufl., § 15b Rn. 3).

    Insbesondere ist der Beitritt der Beklagten von einem tatsächlichen - wenn auch rechtlich fehlerhaften - Willen der Vertragschließenden getragen, wobei die nach § 15 Abs. 1 GenG erforderliche Zulassung des Beitritts auch konkludent erfolgen kann (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 6 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 6 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42 m.w.N.; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 18.08.2021 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 43; OLG Koblenz, Hinweisbeschl.

    Die streitgegenständlichen Zahlungsansprüche wurden bereits mit dem Invollzugsetzen des fehlerhaften Beitritts in voller Höhe fällig (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 18.08.2021 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 43; OLG Dresden, Hinweisbeschl.

  • OLG Schleswig, 21.12.2022 - 9 U 8/22

    Rückerstattung ärztlicher Honorare wegen Verstoßes gegen die

    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    D.h. die Parteien sind ersichtlich vom Bestehen der Schuld in voller Höhe und folglich von einer einmaligen und sofortigen Anteilsübernahme ausgegangen, wie diese sich letztendlich in der angenommenen Beitrittserklärung der Beklagten manifestiert hat (vgl. OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 44; OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 2 f. des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 47).

    Die Beitrittserklärung kann auch deswegen nicht dahingehend ausgelegt werden, dass sie hinsichtlich der weiteren Geschäftsanteile unter der aufschiebenden Bedingung der Einzahlung des jeweils vorherigen Geschäftsanteils stünde, da eine solche Erklärung unwirksam wäre, nachdem die Beitrittserklärung nach § 15b Abs. 1 Satz 1 GenG unbedingt sein muss (vgl. OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 3 f. des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 6 des Umdrucks; Anlage K 47).

    v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 f. des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 47; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 35 ff.; vgl. auch die weiteren Nachweise landgerichtlicher Entscheidungen bei Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2171 Fn. 21).

    Die Nichtigkeit der Ratenzahlungsvereinbarung führt über § 139 BGB zur Gesamtnichtigkeit des Beitritts der Beklagten (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 5 f. des Umdrucks; Anlage K 44; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 47; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 18.08.2021 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 43; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl.

    v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 4 und 6 des Umdrucks; Anlage K 47 m.w.N.; LG Hamburg, Urt. v. 16.10.2020 - 322 O 162/20, juris Rn. 19; Beuthien in Beuthien/Wolff/Schöpflin, GenG, 16. Aufl., § 15 Rn. 28).

  • LG Aachen, 01.09.2020 - 10 O 172/20

    Genossenschaftsgesetz.

    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    Was den für die Anwendbarkeit des § 139 BGB erforderlichen Einheitlichkeitswillen anbetrifft, so ist dieser ist nicht nur dann anzunehmen, wenn die Beitrittserklärung und die Vereinbarung über die Ratenzahlung - anders als hier - in einem Formular zusammengefasst sind (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 9; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 42).

    Hier sind keine Tatsachen vorgetragen, die dafür sprechen würden, dass die Beklagte der Insolvenzschuldnerin auch ohne Vereinbarung einer Ratenzahlung bzw. Stundung beigetreten wäre (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009, aaO; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020, aaO).

    Die Nichtigkeit des Beitritts hat allerdings nicht zur Folge, dass die Zahlungsverpflichtung der Beklagten entfällt, sondern sie führt zur Anwendung der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft, welche auch auf einen fehlerhaften Beitritt zu einer Genossenschaft anwendbar sind (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 10; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2171; jeweils m.w.N.), wenn - wie vorliegend - der Beitritt der Beklagten bereits in Vollzug gesetzt wurde (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 5 f. und 7, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 44; OLG Koblenz, Hinweisbeschl. v. 02.03.2022 - 6 W 53/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 45; OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 17.05.2022 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 48; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Geibel in: Henssler/Strohn, GesR, 5. Aufl., § 15b GenG Rn. 1; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]; Beuthien in Beuthien/Wolff/Schöpflin, GenG, 16. Aufl., § 15 Rn. 23; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2172; vgl. auch Fandrich in: Pöhlmann/Fandrich/Bloehs, GenG, 4. Aufl., § 15b Rn. 3).

    Mit Ausnahme des Beitritts Minderjähriger oder Geschäftsunfähiger sowie des Verstoßes des Zwecks der Genossenschaft oder der Beteiligung speziell des betreffenden Genossen gegen ein gesetzliches Verbot (§ 134 BGB) oder die guten Sitten (§ 138 BGB) geht die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (Urt. v. 21.03.2005 - II ZR 140/03, juris Rn. 17; vgl. hierzu auch Urt. v. 19.11.2013 - II ZR 383/12, juris Rn. 12 sowie EuGH-Vorlage v. 05.05.2008 - II ZR 292/06, juris Rn. 12) stets davon aus, dass der Vollzug der Gesellschaft bzw. des fehlerhaften Beitritts zur Wirksamkeit des Rechtsgeschäfts führt, welches nur für die Zukunft durch Kündigung aufgelöst werden kann (zustimmend OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 f. des Umdrucks; Anlage K 46; vgl. auch LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]).

    Die Anwendung der Grundsätze der fehlerhaften Genossenschaft hat zur Folge, dass die Beklagte wie eine Genossin mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten behandelt wird; insbesondere ist sie zur Leistung ihrer Einlage verpflichtet, soweit sie diese noch nicht vollständig erbracht hat (vgl. OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 46 m.w.N.; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]).

  • LG Bielefeld, 07.04.2021 - 9 O 117/20
    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    v. 23.08.2022 - 7 U 41/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 50; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 36; vgl. auch schon RGZ 73, 402, 404 f.).

    v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 f. des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 47; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 35 ff.; vgl. auch die weiteren Nachweise landgerichtlicher Entscheidungen bei Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2171 Fn. 21).

    Die Nichtigkeit des Beitritts hat allerdings nicht zur Folge, dass die Zahlungsverpflichtung der Beklagten entfällt, sondern sie führt zur Anwendung der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft, welche auch auf einen fehlerhaften Beitritt zu einer Genossenschaft anwendbar sind (vgl. BGH, Beschl. v. 16.03.2009 - II ZR 138/08, juris Rn. 10; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2171; jeweils m.w.N.), wenn - wie vorliegend - der Beitritt der Beklagten bereits in Vollzug gesetzt wurde (vgl. Saarländisches OLG, Urt. v. 19.05.2021 - 1 U 85/20, S. 5 f. und 7, S. 7 des Umdrucks, sowie Urt. v. 26.05.2021 - 1 U 85/20, S. 7 des Umdrucks; jeweils Anlagenkonvolut K 42; OLG Celle, Hinweisbeschl. v. 24.02.2022 - 9 U 144/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 44; OLG Koblenz, Hinweisbeschl. v. 02.03.2022 - 6 W 53/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 45; OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46; Brandenburgisches OLG, Hinweisbeschl. v. 17.05.2022 - 7 U 68/21, S. 3 des Umdrucks; Anlage K 48; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Geibel in: Henssler/Strohn, GesR, 5. Aufl., § 15b GenG Rn. 1; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]; Beuthien in Beuthien/Wolff/Schöpflin, GenG, 16. Aufl., § 15 Rn. 23; Blazek/Scheffler, ZIP 2021, 2170, 2172; vgl. auch Fandrich in: Pöhlmann/Fandrich/Bloehs, GenG, 4. Aufl., § 15b Rn. 3).

    Die Anwendung der Grundsätze der fehlerhaften Genossenschaft hat zur Folge, dass die Beklagte wie eine Genossin mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten behandelt wird; insbesondere ist sie zur Leistung ihrer Einlage verpflichtet, soweit sie diese noch nicht vollständig erbracht hat (vgl. OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 5 des Umdrucks; Anlage K 46 m.w.N.; LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 39; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]).

  • BGH, 21.03.2005 - II ZR 140/03

    Anlegerschutz bei der Göttinger Gruppe

    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    Des Weiteren habe das Landgericht in rechtlich zu beanstandender Weise die Grundsätze der fehlerhaften Gesellschaft/Genossenschaft angewendet, indem es die vom Bundesgerichtshof in dessen Urteil vom 21.03.2005 (II ZR 140/03) genannten Ausnahmen von einer Anwendbarkeit dieser Grundsätze - insbesondere die Unvereinbarkeit des Gesellschaftszwecks mit den guten Sitten - zu Unrecht für abschließend erachtet habe.

    Zu Unrecht moniert die Berufung (BA 21 ff.), dass das Landgericht in rechtlich zu beanstandender Weise die Grundsätze der fehlerhaften Gesellschaft/Genossenschaft angewendet habe, indem es die vom Bundesgerichtshof in dessen Urteil vom 21.03.2005 (II ZR 140/03) genannten Ausnahmen von einer Anwendbarkeit dieser Grundsätze für abschließend erachtet und in diesem Zusammenhang nicht berücksichtigt habe, dass das Geschäftsmodell der Insolvenzschuldnerin seit Ende 2014 - und damit jedenfalls zum Zeitpunkt des Beitritts der Beklagten - einem "Ponzi-Schema" geähnelt habe.

    Mit Ausnahme des Beitritts Minderjähriger oder Geschäftsunfähiger sowie des Verstoßes des Zwecks der Genossenschaft oder der Beteiligung speziell des betreffenden Genossen gegen ein gesetzliches Verbot (§ 134 BGB) oder die guten Sitten (§ 138 BGB) geht die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (Urt. v. 21.03.2005 - II ZR 140/03, juris Rn. 17; vgl. hierzu auch Urt. v. 19.11.2013 - II ZR 383/12, juris Rn. 12 sowie EuGH-Vorlage v. 05.05.2008 - II ZR 292/06, juris Rn. 12) stets davon aus, dass der Vollzug der Gesellschaft bzw. des fehlerhaften Beitritts zur Wirksamkeit des Rechtsgeschäfts führt, welches nur für die Zukunft durch Kündigung aufgelöst werden kann (zustimmend OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 f. des Umdrucks; Anlage K 46; vgl. auch LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]).

  • OLG Schleswig, 15.11.2022 - 7 U 41/22
    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    v. 23.08.2022 - 7 U 41/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 50; LG Bielefeld, Urt. v. 07.04.2021 - 9 O 117/20, juris Rn. 36; vgl. auch schon RGZ 73, 402, 404 f.).

    v. 23.08.2022 - 7 U 41/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 50; OLG Dresden, Hinweisbeschl.

    v. 23.08.2022 - 7 U 41/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 50; LG Hamburg, Urt. v. 16.10.2020 - 322 O 162/20, juris Rn. 17).

  • LG Hamburg, 16.10.2020 - 322 O 162/20

    Zur Anwendung der Grundsätze der fehlerhaften Gesellschaft bei einer sogenannten

    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    v. 23.08.2022 - 7 U 41/22, S. 2 des Umdrucks; Anlage K 50; LG Hamburg, Urt. v. 16.10.2020 - 322 O 162/20, juris Rn. 17).

    v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 des Umdrucks; Anlage K 46; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. v. 03.05.2022 - 9 U 8/22, S. 4 und 6 des Umdrucks; Anlage K 47 m.w.N.; LG Hamburg, Urt. v. 16.10.2020 - 322 O 162/20, juris Rn. 19; Beuthien in Beuthien/Wolff/Schöpflin, GenG, 16. Aufl., § 15 Rn. 28).

  • BGH, 19.11.2013 - II ZR 383/12

    Rechtskraft einer Entscheidung über eine für unzulässig erklärte Hilfsaufrechnung

    Auszug aus OLG Stuttgart, 12.10.2022 - 20 U 25/22
    Mit Ausnahme des Beitritts Minderjähriger oder Geschäftsunfähiger sowie des Verstoßes des Zwecks der Genossenschaft oder der Beteiligung speziell des betreffenden Genossen gegen ein gesetzliches Verbot (§ 134 BGB) oder die guten Sitten (§ 138 BGB) geht die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (Urt. v. 21.03.2005 - II ZR 140/03, juris Rn. 17; vgl. hierzu auch Urt. v. 19.11.2013 - II ZR 383/12, juris Rn. 12 sowie EuGH-Vorlage v. 05.05.2008 - II ZR 292/06, juris Rn. 12) stets davon aus, dass der Vollzug der Gesellschaft bzw. des fehlerhaften Beitritts zur Wirksamkeit des Rechtsgeschäfts führt, welches nur für die Zukunft durch Kündigung aufgelöst werden kann (zustimmend OLG Dresden, Hinweisbeschl. v. 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 f. des Umdrucks; Anlage K 46; vgl. auch LG Aachen, Urt. v. 01.09.2020 - 10 O 172/20, juris Rn. 43; Wiese in: Düsing/Martinez, Agrarrecht, 2. Aufl., § 15b GenG Rn. 7 [bei beck-online]).

    Wie der Bundesgerichtshof an anderer Stelle (Urt. v. 19.11.2013, aaO) nochmals betont hat, findet die rechtliche Anerkennung der fehlerhaften Gesellschaft nur da ihre Grenze, wo - anders als hier - gewichtige Interessen der Allgemeinheit oder besonders schutzbedürftiger Personen entgegenstehen.

  • BGH, 05.05.2008 - II ZR 292/06
  • RG, 12.03.1910 - I 175/09

    Erhöhung der Betriebsgefahr aufgrund der erheblichen Überschreitung der

  • BGH, 23.04.2007 - II ZR 190/06

    Beitragspflicht der Mitglieder in der Insolvenz des Vereins

  • BGH, 01.02.2007 - III ZR 126/06

    Anspruch eines Insolvenzverwalters auf offene Beträge aus übernommenen

  • BGH, 31.07.2001 - XI ZR 217/01

    Nichtigkeit eines Darlehensvertrages - Umfang der Bereicherung bei Nichtigkeit

  • BGH, 02.12.1982 - III ZR 90/81

    Vorlagebeschluss des Bundesgerichtshofs an den Gerichtshof der Europäischen

  • RG, 05.10.1926 - II 586/25
  • OLG Hamburg, 04.04.2008 - 11 U 208/06

    Genossenschaft.; Beteiligung mit weiteren Geschäftsanteilen.

  • OLG Dresden, 18.10.2023 - 12 U 484/23

    Auslegung der Beitrittserklärung zu einer Wohnungsbaugenossenschaft hinsichtlich

    Dabei stellt die Vorschrift des § 15 Abs. 2 GenG auch ein Verbotsgesetz i.S.d. § 134 BGB dar (OLG Dresden, Beschluss vom 21.04.2022 - 13 W 187/22, S. 4; OLG Dresden, Beschluss vom 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 4 f.; jeweils nicht veröffentlicht; OLG Stuttgart, Urteil vom 12.10.2022 - 20 U 25/22, juris Rn. 25, 41 ff., jeweils m.w.N.; a.A. Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht, Urteil vom 21.12.2022 - 9 U 8/22, juris Rn. 41, 47).

    [b] Die Unwirksamkeit der Stundungsvereinbarung hat wiederum gemäß § 139 BGB die Gesamtnichtigkeit des Genossenschaftsbeitritts der Beklagten zur Folge (OLG Dresden, Beschluss vom 21.04.2022 - 13 W 187/22, S. 4 f.; OLG Dresden, Beschluss vom 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 5; jeweils nicht veröffentlicht; OLG Stuttgart, Urteil vom 12.10.2022 - 20 U 25/22, juris Rn. 44 f. m.w.N.).

    Daher wäre die Beklagte insbesondere zur Leistung ihrer Einlage verpflichtet, soweit sie diese noch nicht vollständig erbracht hat (OLG Dresden, Beschluss vom 21.04.2022 - 13 W 187/22, S. 5; OLG Dresden, Beschluss vom 10.03.2022 - 13 U 2405/21, S. 5 f.; jeweils nicht veröffentlicht; OLG Stuttgart, Urteil vom 12.10.2022 - 20 U 25/22, juris Rn. 46 ff. m.w.N.).

  • OLG Brandenburg, 07.12.2022 - 4 U 61/22

    Wirksamkeit des Beitritts zu einer Genossenschaft unter sukzessive zu

    Eine Stundung setzt jedoch zwingend das Bestehen der Schuld in voller Höhe voraus (ebenso u.a.: OLG Celle, Beschluss vom 24.02.2022 - 9 U 144/21; OLG Koblenz, Beschluss vom 02.03.2022 - 6 W 53/22; Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschluss vom 03.05.2022 - 9 U 8/22; Brandenburgisches OLG, Beschluss vom 23.08.2022 - 7 U 41/22; OLG Stuttgart, Urteil vom 12.10.2022 - 20 U 25/22 - Rn. 39); es handelt sich - ebenso wie in der vom BGH in der Entscheidung vom 30.01.2018 (- II ZR 95/16 - Rn. 38 ff.) beurteilten Konstellation - lediglich um eine zeitliche Staffelung der Fälligkeit, die als solche nichts an dem Entstehen der gesamten Einlageverpflichtung aufgrund ein und derselben Beitrittserklärung ändert.

    Dass gleichwohl das Rechtsgeschäft des Beitritts insgesamt nichtig ist, lässt sich aus dem Zweck der Regelung herleiten, der darin besteht zu verhindern, dass Genossenschaftsgläubiger mehr Haftungssubstanz vermuten als tatsächlich vorhanden ist (Brandenburgisches OLG, Beschluss vom 23.08.2022 - 7 U 41/22; Lang-Weidmüller, GenG, 39. Aufl., § 15 b, Rn 7; ebenso mit ausführlicher und überzeugender Begründung: OLG Stuttgart, Urteil vom 12.10.2022 - 20 U 25/22 - Rn. 42).

    Nicht anwendbar wären diese Grundsätze nur dann, wenn die Beteiligung Minderjähriger oder Geschäftsunfähiger in Rede stünde oder wenn der Genossenschaftszweck oder die spezifische Beteiligung gerade der Beklagten gegen ein gesetzliches Verbot im Sinne des § 134 BGB verstößt oder sittenwidrig im Sinne des § 138 BGB ist (vgl. auch dazu nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 12.10.2022 - 20 U 25/22 - Rn. 49).

  • OLG Schleswig, 21.12.2022 - 9 U 8/22

    Geltendmachung rückständiger Einlagezahlungen zugunsten einer Genossenschaft in

    Der Senat schließt sich dieser Auffassung an - entgegen der in den von anderen Gerichten entschiedenen Parallelfällen vertretenen Auffassung (vgl. dazu die zahlreichen von Klägerseite vorgelegten Entscheidungen, etwa OLG Stuttgart, Urteil vom 12. Oktober 2022 - 20 U 25/22, Anlage K44, Bl. 309 ff. d.A.; OLG Dresden, Beschluss vom 13. September 2022 - 13 U 1140/22, Anlage K47, Bl. 322R ff. d.A.; Saarländisches OLG, Hinweisbeschluss vom 6. August 2021 - 1 U 10/21, Anlage K25 im Anlagenband Kläger).
  • OLG Celle, 28.11.2022 - 9 U 70/22
    Dass der Insolvenzverwalter (hier mithin der Kläger) diesen Anspruch geltend machen kann, ist in Rechtsprechung (vgl. BGH, Beschluss vom 16. März 2009 - II ZR 138/08 - juris Rn. 17; RG, Urteil vom 15. Januar 192 - II 245/31 -, RGZ 135, 55, hier 60/61; OLG Stuttgart, Urteil vom 12. Oktober 2022 - 20 U 25/22 -, juris Rn. 55) und Literatur (vgl. MünchKomm/Peters, InsO, 4. Aufl. 2019, § 35 Rn. 247; Uhlenbruck/Hirte/Praß, InsO, 15. Aufl. 2019, § 35 Rn. 348) anerkannt und damit entgegen der Auffassung der Beklagten hinlänglich geklärt.

    Die Beklagte ist daher zur Zahlung verpflichtet (im Ergebnis für offenbar dieselbe, jedenfalls aber eine vergleichbare Konstellation wie im Streitfall ebenso OLG Stuttgart, Urteil vom 12. Oktober 2022 - 20 U 25/22 -, juris).

  • OLG Hamm, 10.03.2023 - 20 U 312/22

    Anforderungen an die Begründung einer Prämienanpassung in der privaten

    c) Auch die Anpassung zum 01.01.2019 war - wie der Senat gleichfalls bereits entschieden (Senat, Urteil vom 02.09.2022 - 20 U 25/22) und das Landgericht zutreffend gesehen hat - wirksam.
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