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   VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22   

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VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 (https://dejure.org/2022,30188)
VG Karlsruhe, Entscheidung vom 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 (https://dejure.org/2022,30188)
VG Karlsruhe, Entscheidung vom 18. Oktober 2022 - A 8 K 2210/22 (https://dejure.org/2022,30188)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de
  • Justiz Baden-Württemberg

    § 29 Abs 1 Nr 2 AsylVfG 1992, § 60 Abs 1 S 2 AufenthG 2004, Art 3 MRK, Art 4 EUGrdRCh, Art 10 Abs 2 EURL 32/2013
    Bindungswirkung der Zuerkennung eines internationalen Schutzstatus in einem EU-Mitgliedsstaat

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Syrien; Flüchtlingseigenschaft; Internationaler Schutz; Zuerkennung; Wehrdienstentziehung; Griechenland; Menschenwürde; erneuter Schutzantrag; Vertrauensgrundsatz; gegenseitiges Vertrauen; Anerkennung; transnationaler Verwaltungsakt

 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (47)

  • VGH Baden-Württemberg, 04.05.2021 - A 4 S 468/21

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft an einen syrischen Militärdienstentzieher

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    (1) Vor allem droht dem Kläger wegen des Umstands, dass er sich seit einiger Zeit im Bundesgebiet aufgehalten und dort einen Asylantrag gestellt hat, keine flüchtlingsrelevante Verfolgung (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 28, vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - ESVGH 69, 250, juris Rn. 45, vom 23.10.2018 - A 3 S 791/18 - juris Rn. 18 ff. und vom 9.8.2017 - A 11 S 710/17 - juris Rn. 42; NdsOVG, Urteil vom 22.4.2021 - 2 LB 147/18 - juris Rn. 41 ff.; OVG NRW, Beschluss vom 25.1.2021 - 14 A 822/19.A - juris Rn. 35 ff.; BayVGH, Urteil vom 21.9.2020 - 21 B 19.32725 - juris Rn. 23).

    (a) Zunächst ist festzuhalten, dass sich aus dem Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union vom 19. November 2020 (C-238/19) nicht ergibt, dass unterschiedslos jedem Syrer im wehrpflichtigen Alter "automatisch" die Flüchtlingseigenschaft zuzuerkennen ist (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26; Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 7 und 15).

    Eine explizite Ablehnung der Wehrpflicht gegenüber den syrischen Behörden ist damit nicht erforderlich (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26, Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 15, mit dem die frühere Rspr., Urteil vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - juris Rn. 35, aufgegeben wurde).

    Vielmehr ist von der Norm auch die Verweigerung eines Militärdienstes erfasst, der im Kontext eines allgemeinen Bürgerkrieges zu leisten ist, der durch die wiederholte und systematische Begehung von Verbrechen oder Handlungen im Sinne von Art. 12 Abs. 2 der Richtlinie 2011/95/EU durch die Armee unter Einsatz von Wehrpflichtigen gekennzeichnet ist und unabhängig vom Einsatzgebiet unmittelbar oder mittelbar die Beteiligung an solchen Verbrechen oder Handlungen umfassen würde (vgl. EuGH, Urteil vom 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 33 bis 38; enger noch: VGH Bad.-Württ., Urteil vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - juris Rn. 35; wie EuGH nun: VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26; Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 15).

    Gleichwohl bedarf es weiterhin einer individuellen Prüfung der Plausibilität dieser Verknüpfung in Anbetracht sämtlicher in Rede stehender Umstände (vgl. EuGH, Urteil vom 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 45 bis 61; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26).

    Dies bedeutet eben keine unwiderlegliche Vermutung oder starre Beweisregel, die eine richterliche Überzeugungsbildung nach den zu § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO entwickelten Grundsätzen ausschließt (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 27; BVerwG, Beschluss vom 10.03.2021 - 1 B 2.21 -, juris Rn. 10).

    (b) Hieran anknüpfend geht das Gericht in Übereinstimmung mit dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (vgl. Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 28 ff., vom 18.8.2021 - A 3 S 271/19 - juris Rn. 46 ff. und von 30.11.2021 - A 3 S 280/19 - juris Rn. 37) sowie weiteren Obergerichten (vgl. OVG NRW, Urteil vom 22.3.2021 - 14 A 3439/18.A - juris; NdsOVG, Urteil vom 22.4.2021 - 2 LB 147/18 - juris und Beschluss vom 11.5.2022 - 2 LB 52/22 - juris Rn. 30; HessVGH, Urteil vom 13.9.2021 - 8 A 1992/18.A - juris; BayVGH, Urteil vom 2.5.2022 - 21 B 19.3414 - juris Rn. 26 ff.; OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 8.3.2022 - 3 L 74/21 - juris; a.A. OVG Bremen, Urteil vom 23.3.2022 - 1 LB 484/21 - juris; OVG B.-Bbg., Urteil vom 28.5.2021 - OVG 3 B 42.18 - juris) weiterhin davon aus, dass jemandem, der sich in Syrien "einfach" dem Militärdienst entzogen hat und noch nicht in das militärische System mit militärischen Aufgaben eingegliedert war, mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit allein deswegen grundsätzlich keine Verfolgung droht.

    Das Gericht schließt sich wie der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg den fundierten Einschätzungen des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen an (Urteil vom 22.3.2021 - 14 A 3439/18.A -, juris, m.w.N.; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 29).

    Auf dieser Tatsachengrundlage greift demnach die vom Gerichtshof der Europäischen Union formulierte "starke Vermutung", dass die Verweigerung des Militärdienstes unter bestimmten Bedingungen mit einem Verfolgungsgrund in Zusammenhang steht, aus Sicht des syrischen Staates nicht Platz, weil bereits eine Verfolgungshandlung nicht beachtlich wahrscheinlich ist (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 30; OVG NRW, Urteil vom 22.03.2021 - 14 A 3439/18.A -, juris Rn. 117).

    Dies schließt es freilich nicht aus, dass auch Militärdienstentzieher in Syrien verfolgt oder vom Regime als politische Oppositionelle, die nach Berichten weiterhin unnachsichtiger Verfolgung unterliegen (vgl. AA, Lagebericht Syrien vom 29.11.2021, S. 13), angesehen werden, sofern in ihrer Person besondere gefahrerhöhende Umstände wie insbesondere systemfeindliche politische Aktivitäten vorliegen (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 30).

    Russland setzt außerdem auf einen von der syrischen Regierung unabhängigen Militärrat, was das Regime zu verhindern sucht (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 32).

    Vor dem Hintergrund dieser politischen Spannungsfelder und einer "chaotischen Kriegssituation mit vielen Fronten" wird - wie der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg überzeugend ausgeführt hat (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 33) - plausibel, dass aktuelle Quellen nicht mehr von systematischen Bestrafungen oder Verfolgungen von einfachen Militärdienstentziehern berichten, sondern vor allem von unmittelbarer Heranziehung zum Einsatz auch mittels an den Checkpoints hinterlegter Listen, von Ingewahrsamnahmen zur Verhinderung des erneuten Untertauchens bzw. - vor allem - rascher Eingliederung in Armee oder Milizen (vgl. Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl der Republik Österreich , 8.3.2021; Human Rights Watch 9.2.2021; Al-Monitor, 9.2.2021; Omran Studies, 17.12.2020; DIS, 01.12.2020; UNHCR, 7.5.2020; EASO, 1.03.2020; https://www.syriahr.com/en/196943/; https://www.syriahr.com/en/196310/; https://www.syriahr.com/en/190959/; s. hierzu auch die Erkenntnismittelliste Syrien unter https://verwaltungsgerichtshof-baden-wuerttemberg.justiz-bw.de/pb/,Lde/7889802).

    Die vom EuGH postulierte "starke Vermutung" muss aktuell insoweit als widerlegt angesehen werden (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 33; NdsOVG, Urteil vom 22.4.2021 - 2 LB 408/20 -, juris Rn. 58 ff., 76 und 83 ff. - auf die fehlende Verknüpfung mit einem Verfolgungsgrund abstellend).

    Da sie aber von Willkür und Korruption überlagert sein dürfte, könnte das "real risk" einer Verfolgung oder Bestrafung, wenn dieses - wie derzeit grundsätzlich nicht - anzunehmen wäre, wohl kaum allein unter Verweis auf juristische Freikaufoptionen verneint werden (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 35).

    Diese ernstliche Gefährdungslage kann, wie auch im Falle des Klägers, subsidiären Schutz begründen, knüpft aber gerade nicht an Verfolgungsgründe im Sinne von § 3b AsylG an, weshalb auch sie für sich genommen nicht zur Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft führt (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 40).

  • VGH Baden-Württemberg, 27.03.2019 - A 4 S 335/19

    Subsidiärer Schutz für wehrdienstflüchtige Männer aus Syrien

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    (1) Vor allem droht dem Kläger wegen des Umstands, dass er sich seit einiger Zeit im Bundesgebiet aufgehalten und dort einen Asylantrag gestellt hat, keine flüchtlingsrelevante Verfolgung (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 28, vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - ESVGH 69, 250, juris Rn. 45, vom 23.10.2018 - A 3 S 791/18 - juris Rn. 18 ff. und vom 9.8.2017 - A 11 S 710/17 - juris Rn. 42; NdsOVG, Urteil vom 22.4.2021 - 2 LB 147/18 - juris Rn. 41 ff.; OVG NRW, Beschluss vom 25.1.2021 - 14 A 822/19.A - juris Rn. 35 ff.; BayVGH, Urteil vom 21.9.2020 - 21 B 19.32725 - juris Rn. 23).

    Es fehlt an der gemäß § 3a Abs. 3 AsylG erforderlichen Verknüpfung zwischen einer etwaigen Verfolgungshandlung und einem Verfolgungsgrund im Sinne von § 3 Abs. 1 Nr. 1 und § 3b AsylG (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - ESVGH 69, 250, juris Rn. 45; NdsOVG, Beschluss vom 31.8.2020 - 2 LB 674/18 - juris Rn. 29; Urteil vom 22.4.2021 - 2 LB 147/18 - juris Rn. 45).

    Eine explizite Ablehnung der Wehrpflicht gegenüber den syrischen Behörden ist damit nicht erforderlich (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26, Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 15, mit dem die frühere Rspr., Urteil vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - juris Rn. 35, aufgegeben wurde).

    Vielmehr ist von der Norm auch die Verweigerung eines Militärdienstes erfasst, der im Kontext eines allgemeinen Bürgerkrieges zu leisten ist, der durch die wiederholte und systematische Begehung von Verbrechen oder Handlungen im Sinne von Art. 12 Abs. 2 der Richtlinie 2011/95/EU durch die Armee unter Einsatz von Wehrpflichtigen gekennzeichnet ist und unabhängig vom Einsatzgebiet unmittelbar oder mittelbar die Beteiligung an solchen Verbrechen oder Handlungen umfassen würde (vgl. EuGH, Urteil vom 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 33 bis 38; enger noch: VGH Bad.-Württ., Urteil vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - juris Rn. 35; wie EuGH nun: VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26; Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 15).

  • EuGH, 19.11.2020 - C-238/19

    Im Kontext des Bürgerkriegs in Syrien spricht eine starke Vermutung dafür, dass

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    (a) Zunächst ist festzuhalten, dass sich aus dem Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union vom 19. November 2020 (C-238/19) nicht ergibt, dass unterschiedslos jedem Syrer im wehrpflichtigen Alter "automatisch" die Flüchtlingseigenschaft zuzuerkennen ist (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26; Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 7 und 15).

    Allerdings sind § 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG und Art. 9 Abs. 2 Buchst. e der Richtlinie 2011/95/EU dahingehend auszulegen, dass eine Wehrdienstverweigerung auch dann vorliegt, wenn der Betroffene seine Verweigerung nicht in einem bestimmten Verfahren formalisiert hat und aus seinem Herkunftsland geflohen ist, ohne sich der Militärverwaltung zur Verfügung zu stellen (vgl. EuGH, Urteil vom 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 26 bis 32).

    Vielmehr ist von der Norm auch die Verweigerung eines Militärdienstes erfasst, der im Kontext eines allgemeinen Bürgerkrieges zu leisten ist, der durch die wiederholte und systematische Begehung von Verbrechen oder Handlungen im Sinne von Art. 12 Abs. 2 der Richtlinie 2011/95/EU durch die Armee unter Einsatz von Wehrpflichtigen gekennzeichnet ist und unabhängig vom Einsatzgebiet unmittelbar oder mittelbar die Beteiligung an solchen Verbrechen oder Handlungen umfassen würde (vgl. EuGH, Urteil vom 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 33 bis 38; enger noch: VGH Bad.-Württ., Urteil vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - juris Rn. 35; wie EuGH nun: VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26; Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 15).

    Gleichwohl bedarf es weiterhin einer individuellen Prüfung der Plausibilität dieser Verknüpfung in Anbetracht sämtlicher in Rede stehender Umstände (vgl. EuGH, Urteil vom 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 45 bis 61; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26).

  • OVG Niedersachsen, 22.04.2021 - 2 LB 147/18

    Amnestie; Asylantrag; Ausreise; beachtliche Wahrscheinlichkeit; bestimmte soziale

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    (1) Vor allem droht dem Kläger wegen des Umstands, dass er sich seit einiger Zeit im Bundesgebiet aufgehalten und dort einen Asylantrag gestellt hat, keine flüchtlingsrelevante Verfolgung (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 28, vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - ESVGH 69, 250, juris Rn. 45, vom 23.10.2018 - A 3 S 791/18 - juris Rn. 18 ff. und vom 9.8.2017 - A 11 S 710/17 - juris Rn. 42; NdsOVG, Urteil vom 22.4.2021 - 2 LB 147/18 - juris Rn. 41 ff.; OVG NRW, Beschluss vom 25.1.2021 - 14 A 822/19.A - juris Rn. 35 ff.; BayVGH, Urteil vom 21.9.2020 - 21 B 19.32725 - juris Rn. 23).

    Es fehlt an der gemäß § 3a Abs. 3 AsylG erforderlichen Verknüpfung zwischen einer etwaigen Verfolgungshandlung und einem Verfolgungsgrund im Sinne von § 3 Abs. 1 Nr. 1 und § 3b AsylG (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - ESVGH 69, 250, juris Rn. 45; NdsOVG, Beschluss vom 31.8.2020 - 2 LB 674/18 - juris Rn. 29; Urteil vom 22.4.2021 - 2 LB 147/18 - juris Rn. 45).

    (b) Hieran anknüpfend geht das Gericht in Übereinstimmung mit dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (vgl. Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 28 ff., vom 18.8.2021 - A 3 S 271/19 - juris Rn. 46 ff. und von 30.11.2021 - A 3 S 280/19 - juris Rn. 37) sowie weiteren Obergerichten (vgl. OVG NRW, Urteil vom 22.3.2021 - 14 A 3439/18.A - juris; NdsOVG, Urteil vom 22.4.2021 - 2 LB 147/18 - juris und Beschluss vom 11.5.2022 - 2 LB 52/22 - juris Rn. 30; HessVGH, Urteil vom 13.9.2021 - 8 A 1992/18.A - juris; BayVGH, Urteil vom 2.5.2022 - 21 B 19.3414 - juris Rn. 26 ff.; OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 8.3.2022 - 3 L 74/21 - juris; a.A. OVG Bremen, Urteil vom 23.3.2022 - 1 LB 484/21 - juris; OVG B.-Bbg., Urteil vom 28.5.2021 - OVG 3 B 42.18 - juris) weiterhin davon aus, dass jemandem, der sich in Syrien "einfach" dem Militärdienst entzogen hat und noch nicht in das militärische System mit militärischen Aufgaben eingegliedert war, mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit allein deswegen grundsätzlich keine Verfolgung droht.

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 22.03.2021 - 14 A 3439/18

    Kein Flüchtlingsschutz für Wehrdienstentzieher

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    (b) Hieran anknüpfend geht das Gericht in Übereinstimmung mit dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (vgl. Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 28 ff., vom 18.8.2021 - A 3 S 271/19 - juris Rn. 46 ff. und von 30.11.2021 - A 3 S 280/19 - juris Rn. 37) sowie weiteren Obergerichten (vgl. OVG NRW, Urteil vom 22.3.2021 - 14 A 3439/18.A - juris; NdsOVG, Urteil vom 22.4.2021 - 2 LB 147/18 - juris und Beschluss vom 11.5.2022 - 2 LB 52/22 - juris Rn. 30; HessVGH, Urteil vom 13.9.2021 - 8 A 1992/18.A - juris; BayVGH, Urteil vom 2.5.2022 - 21 B 19.3414 - juris Rn. 26 ff.; OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 8.3.2022 - 3 L 74/21 - juris; a.A. OVG Bremen, Urteil vom 23.3.2022 - 1 LB 484/21 - juris; OVG B.-Bbg., Urteil vom 28.5.2021 - OVG 3 B 42.18 - juris) weiterhin davon aus, dass jemandem, der sich in Syrien "einfach" dem Militärdienst entzogen hat und noch nicht in das militärische System mit militärischen Aufgaben eingegliedert war, mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit allein deswegen grundsätzlich keine Verfolgung droht.

    Das Gericht schließt sich wie der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg den fundierten Einschätzungen des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen an (Urteil vom 22.3.2021 - 14 A 3439/18.A -, juris, m.w.N.; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 29).

    Auf dieser Tatsachengrundlage greift demnach die vom Gerichtshof der Europäischen Union formulierte "starke Vermutung", dass die Verweigerung des Militärdienstes unter bestimmten Bedingungen mit einem Verfolgungsgrund in Zusammenhang steht, aus Sicht des syrischen Staates nicht Platz, weil bereits eine Verfolgungshandlung nicht beachtlich wahrscheinlich ist (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 30; OVG NRW, Urteil vom 22.03.2021 - 14 A 3439/18.A -, juris Rn. 117).

  • VGH Baden-Württemberg, 22.12.2020 - A 4 S 4001/20

    Syrien: keine "automatische" Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    (a) Zunächst ist festzuhalten, dass sich aus dem Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union vom 19. November 2020 (C-238/19) nicht ergibt, dass unterschiedslos jedem Syrer im wehrpflichtigen Alter "automatisch" die Flüchtlingseigenschaft zuzuerkennen ist (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26; Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 7 und 15).

    Eine explizite Ablehnung der Wehrpflicht gegenüber den syrischen Behörden ist damit nicht erforderlich (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26, Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 15, mit dem die frühere Rspr., Urteil vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - juris Rn. 35, aufgegeben wurde).

    Vielmehr ist von der Norm auch die Verweigerung eines Militärdienstes erfasst, der im Kontext eines allgemeinen Bürgerkrieges zu leisten ist, der durch die wiederholte und systematische Begehung von Verbrechen oder Handlungen im Sinne von Art. 12 Abs. 2 der Richtlinie 2011/95/EU durch die Armee unter Einsatz von Wehrpflichtigen gekennzeichnet ist und unabhängig vom Einsatzgebiet unmittelbar oder mittelbar die Beteiligung an solchen Verbrechen oder Handlungen umfassen würde (vgl. EuGH, Urteil vom 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 33 bis 38; enger noch: VGH Bad.-Württ., Urteil vom 27.3.2019 - A 4 S 335/19 - juris Rn. 35; wie EuGH nun: VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 26; Beschluss vom 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 15).

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 37.18

    (materielle) Beweislast; Auslandsaufenthalt; Beweiserleichterung;

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    Ein bestimmter Verfolgungsgrund muss nicht die zentrale Motivation oder alleinige Ursache einer Verfolgungsmaßnahme sein; indes genügt eine lediglich entfernte, hypothetische Verknüpfung mit einem Verfolgungsgrund nicht (vgl. BVerwG, Urteil vom 4.7.2019 - 1 C 37.18 - juris Rn. 12).

    Ein nicht vorverfolgt ausgereister Schutzsuchender trägt die (materielle) Beweislast für eine ihm bei Rückkehr mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit drohende Verfolgung (vgl. BVerwG, Urteil vom 4.7.2019 - 1 C 37.18 - juris Rn. 22 ff.).

  • BVerwG, 10.03.2021 - 1 B 2.21

    Mangels Darlegung unzulässige Nichtzulassungsbeschwerde zu § 3a Abs. 2 Nr. 5 und

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    Selbst eine durch diese "starke Vermutung" begründete Beweiserleichterung führt nicht zu einer von der tatsächlichen Verfolgungslage und den hierzu heranzuziehenden Erkenntnismitteln unabhängigen, unwiderleglichen Verknüpfung von (unterstellter) Verfolgungshandlung und Verfolgungsgrund (§ 3a Abs. 3 AsylG sowie Art. 9 Abs. 3 der Richtlinie 2011/95/EU), auf deren Notwendigkeit auch der Gerichtshof der Europäischen Union gerade nicht verzichtet (vgl. Urteils-Rn. 44, 50; so auch BVerwG, Beschluss vom 10.03.2021 - 1 B 2.21 -, juris Rn. 10).

    Dies bedeutet eben keine unwiderlegliche Vermutung oder starre Beweisregel, die eine richterliche Überzeugungsbildung nach den zu § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO entwickelten Grundsätzen ausschließt (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 4.5.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 27; BVerwG, Beschluss vom 10.03.2021 - 1 B 2.21 -, juris Rn. 10).

  • BVerwG, 30.03.2021 - 1 C 41.20

    Rechtsfolgen einer unterlassenen persönlichen Anhörung im behördlichen

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    Für die Entscheidung über die Zuerkennung internationalen Schutzes findet sich dagegen weder im Völkerrecht - insbesondere nicht in der Genfer Flüchtlingskonvention (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 14.11.1979 - 1 BvR 654/79 - BVerfGE 52, 391) - noch im Unionsrecht eine Regelung, die zur gegenseitigen Anerkennung der Entscheidungen über internationalen Schutz verpflichtet oder gar die unionsweite Geltung unmittelbar anordnet oder vorschreibt (vgl. BVerwG, Urteil vom 30.3.2021 - 1 C 41.20 - NVwZ 2022, 66, juris Rn. 32; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.3.2022 - 11 S 1142/21 - juris Rn. 41; VG Aachen, Urteil vom 19.8.2021 - 1 K 1444/20.A - juris, S. 5 f. des Urteilsumdrucks; VG Aachen, Urteil vom 9.6.2021 - 1 K 1646/20.A - juris Rn. 16 und 24; VG Göttingen, Urteil vom 18.8.2021 - 2 A 74/21 - juris Rn. 30; Hailbronner, AuslR, § 29 AsylG Rn. 130i).

    Allerdings besteht auch im Falle des Verantwortungsübergangs nach § 60 Abs. 1 Satz 2 und 3 AufenthG kein Anspruch auf eine neuerliche Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft durch das Bundesamt (vgl. BVerwG, Urteil vom 30.3.2021 - 1 C 41.20 - NVwZ 2022, 66, juris Rn. 32; Hailbronner, AuslR, § 29 AsylG Rn. 130i).

  • VG Göttingen, 18.08.2021 - 2 A 74/21

    Abschiebungsandrohung; Abschiebungsverbot; Asylerstverfahren; Asylverfahren;

    Auszug aus VG Karlsruhe, 18.10.2022 - A 8 K 2210/22
    Für die Entscheidung über die Zuerkennung internationalen Schutzes findet sich dagegen weder im Völkerrecht - insbesondere nicht in der Genfer Flüchtlingskonvention (vgl. BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 14.11.1979 - 1 BvR 654/79 - BVerfGE 52, 391) - noch im Unionsrecht eine Regelung, die zur gegenseitigen Anerkennung der Entscheidungen über internationalen Schutz verpflichtet oder gar die unionsweite Geltung unmittelbar anordnet oder vorschreibt (vgl. BVerwG, Urteil vom 30.3.2021 - 1 C 41.20 - NVwZ 2022, 66, juris Rn. 32; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.3.2022 - 11 S 1142/21 - juris Rn. 41; VG Aachen, Urteil vom 19.8.2021 - 1 K 1444/20.A - juris, S. 5 f. des Urteilsumdrucks; VG Aachen, Urteil vom 9.6.2021 - 1 K 1646/20.A - juris Rn. 16 und 24; VG Göttingen, Urteil vom 18.8.2021 - 2 A 74/21 - juris Rn. 30; Hailbronner, AuslR, § 29 AsylG Rn. 130i).

    Das Bundesamt ist im Falle eines Schutzantrages, der wegen Art. 4 EU-GR-Charta und Art. 3 EMRK ausnahmsweise abweichend von § 29 Abs. 1 Nr. 2 AsylG und Art. 33 Abs. 2 Buchst. a der Richtlinie 2013/32/EU als zulässig anzusehen ist, daher gehalten, diesen materiell ergebnisoffen zu prüfen (vgl. OVG NRW, Urteil vom 21.1.2021 - 11 A 1564/20.A - juris Rn. 101; VG Aachen, Urteil vom 9.6.2021 - 1 K 1646/20.A - juris Rn. 16 und 24; VG Göttingen, Urteil vom 18.8.2021 - 2 A 74/21 - juris Rn. 30).

  • VG Aachen, 09.06.2021 - 1 K 1646/20

    Asyl Unzulässigkeitsentscheidung; Syrien; Kurden Wehrdienst;

  • EuGH - C-297/21 (anhängig)

    Ministero dell'Interno

  • EuGH, 13.11.2019 - C-540/17

    Hamed - Vorlage zur Vorabentscheidung - Art. 99 der Verfahrensordnung des

  • OVG Bremen, 23.03.2022 - 1 LB 484/21

    Verfolgung eines einfachen Wehrdienstentziehers i. S. d. § 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG

  • VGH Baden-Württemberg, 28.07.2020 - A 2 S 873/19

    Rüge der objektiven Willkür der Beweiswürdigung im Asylgerichtsverfahren als

  • VGH Baden-Württemberg, 30.11.2021 - A 3 S 280/19

    K. gegen Bundesrepublik Deutschland wegen Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft

  • OVG Niedersachsen, 31.08.2020 - 2 LB 674/18

    Armee; Deserteur; Desertion; Flüchtlingseigenschaft; Syrien; Verfolgung,

  • VGH Baden-Württemberg, 18.08.2021 - A 3 S 271/19

    Asylverfahren Syrien; richterliche Überzeugungsbildung bezüglich der Verfolgung

  • VGH Hessen, 23.08.2021 - 8 A 1992/18

    Kein Flüchtlingsschutz für Wehrdienstentzieher aus Syrien

  • EuGH, 02.03.2010 - C-175/08

    Eine Person kann ihre Flüchtlingseigenschaft verlieren, wenn die Umstände,

  • VGH Baden-Württemberg, 15.02.2012 - A 3 S 1876/09

    Verfolgung von Russen aus Tschetschenien in den anderen Teilen der russischen

  • BVerwG, 24.04.2017 - 1 B 22.17

    Grundsätzliche Bedeutung; Divergenz; Syrien; Flüchtlingsschutz; illegale

  • BVerwG, 27.04.2010 - 10 C 5.09

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beweismaß; beachtliche

  • BVerwG, 23.11.2011 - 10 B 32.11

    Asylrechtsstreit; unterlassene Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung eines

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

  • VGH Baden-Württemberg, 23.10.2018 - A 3 S 791/18

    Syrische Asylbewerber; Rückkehrprognose; illegale Ausreise und Aufenthalt im

  • BVerwG, 16.04.1985 - 9 C 109.84

    Beiordnung eines Rechtsanwalts als Prozeßbevollmächtigter

  • VGH Bayern, 21.09.2020 - 21 B 19.32725

    Keine Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für jungen syrischen

  • OVG Niedersachsen, 16.01.2020 - 2 LB 731/19

    Asyl; Asylantragstellung; Auslandsaufenthalt; Flüchtling; Flüchtlingseigenschaft;

  • VGH Baden-Württemberg, 09.08.2017 - A 11 S 710/17

    Flüchtlingsschutz für Syrer; Rückkehr nach Syrien; Vater eines Wehrpflichtigen

  • VGH Baden-Württemberg, 27.08.2014 - A 11 S 1128/14

    Keine Flüchtlingseigenschaft für Christen aus Pakistan

  • OVG Niedersachsen, 11.05.2022 - 2 LB 52/22

    Keine Rechtfertigung der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft alleinig aufgrund

  • OVG Niedersachsen, 22.04.2021 - 2 LB 408/20

    Amnestie; Asylantrag; Ausreise; beachtliche Wahrscheinlichkeit; bestimmte soziale

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 25.01.2021 - 14 A 822/19

    Rechtmäßigkeit der Zuerkennungsablehnung der Flüchtlingseigenschaft zweier

  • OVG Sachsen-Anhalt, 08.03.2022 - 3 L 74/21

    Keine beachtliche Wahrscheinlichkeit politischer Verfolgung bei einfacher

  • OVG Berlin-Brandenburg, 28.05.2021 - 3 B 42.18

    Flüchtlingseigenschaft für syrische Wehrdienstverweigerer

  • BVerwG, 19.10.2001 - 1 B 24.01

    Aufklärungspflicht; Beweisführungspflicht; Glaubhaftmachung; Mitwirkungspflicht;

  • EuGH, 05.04.2016 - C-404/15

    Die Vollstreckung eines Europäischen Haftbefehls muss aufgeschoben werden, wenn

  • VGH Hessen, 02.01.2013 - 5 E 2244/12

    Vorlage- und Aussetzungsbefugnis eines Verwaltungsgerichts bei

  • VGH Baden-Württemberg, 27.01.2022 - A 4 S 2443/21

    Unzulässigkeit eines Asylantrages eines in Griechenland internationalen Schutz

  • BVerwG, 25.04.2019 - 1 C 28.18

    Vorrangige Prüfung von asylrechtlichen Unzulässigkeitsgründen auch bei

  • BVerfG, 14.11.1979 - 1 BvR 654/79

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Auslieferung

  • BVerwG, 21.11.2017 - 1 C 39.16

    Pflicht zur Aufklärung der Gewährung internationalen Schutzes in einem anderen

  • BVerwG, 07.09.2022 - 1 C 26.21

    EuGH soll Folgen der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft durch einen anderen

  • VGH Baden-Württemberg, 29.03.2022 - 11 S 1142/21

    Erteilung einer (deutsche) Aufenthaltserlaubnis; Zuerkennung des subsidiären

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 21.01.2021 - 11 A 1564/20

    In Griechenland anerkannte Schutzberechtigte dürfen derzeit nicht rücküberstellt

  • VG Aachen, 19.08.2021 - 1 K 1444/20

    Syrien: Flüchtlingsanerkennung in anderem Mitgliedstaat begründet keinen

  • VG Würzburg, 23.10.2023 - W 8 K 23.30138

    Iran, Zuerkennung internationalen Schutzes in Griechenland, keine Aussetzung des

    Denn im Rahmen der zu treffenden Ermessensentscheidung konnte im vorliegenden Fall sowohl im Interesse an zügiger effektiver Rechtsgewähr als auch im Interesse der Prozessökonomie und nicht zuletzt auch aufgrund des konkreten Rechtschutzgesuchs im Interesse des Klägers an einer alsbaldigen Entscheidung von einer Ruhendstellung bzw. Aussetzung abgesehen werden (VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22; VG Düsseldorf, U.v. 11.10.2022 - 17 K 4350/20.A - juris Rn. 2 ff.).

    Vielmehr konnte das Gericht ebenso wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge trotz der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für den Kläger schon in Griechenland aufgrund der dortigen Verhältnisse (vgl. nur SaarlOVG, U.v. 15.11.2022 - 2 A 81/22 - juris Rn. 18 ff.), die wegen Art. 4 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GrCh) eine Unzulässigkeitsentscheidung nach § 29 Abs. 1 Nr. 2 AsylG unmöglich machten, ergebnisoffen über die in Deutschland gestellten Asylanträge entscheiden, ohne an die Entscheidung in Griechenland gebunden zu sein (VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22).

    Insbesondere ist eine solche auch nicht europarechtlich unmittelbar angeordnet oder vorgeschrieben (siehe im Einzelnen VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22 ff., 26 ff. sowie VG Potsdam, U.v. 21.3.2023 - 16 K 1551/20.A - juris Rn. 25 ff.).

  • VG Würzburg, 21.11.2022 - W 8 K 22.30572

    Iran, keine Aussetzung des Gerichtsverfahrens, ergebnisoffene Prüfung und

    Denn im Rahmen der zu treffenden Ermessensentscheidung war im vorliegenden Fall, sowohl im Interesse an zügiger effektiver Rechtsgewähr als auch im Interesse der Prozessökonomie und nicht zuletzt auch im Interesse der Kläger von einer Aussetzung abzusehen (VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22; VG Düsseldorf, U.v. 11.10.2022 - 17 K 4350/20.A - juris Rn. 2ff.).

    Vielmehr konnte das Gericht ebenso wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge trotz der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für die Kläger schon in Griechenland aufgrund der dortigen Verhältnisse (vgl. nur SaarlOVG, U.v. 15.11.2022 - 2 A 81/22 - juris Rn. 18 ff.), die wegen Art. 4 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GrCh) eine Unzulässigkeitsentscheidung nach § 29 Abs. 1 Nr. 2 AsylG unmöglich machten, ergebnisoffen über die in Deutschland gestellten Asylanträge entscheiden, ohne an die Entscheidung in Griechenland gebunden zu sein (VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22).

    Insbesondere ist eine solche auch nicht europarechtlich unmittelbar angeordnet oder vorgeschrieben (siehe im Einzelnen VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22 ff., 26 ff.).

  • VG Würzburg, 25.09.2023 - W 8 K 23.30323

    Iran, Zuerkennung internationalen Schutzes in Griechenland, keine Aussetzung des

    Denn im Rahmen der zu treffenden Ermessensentscheidung konnte im vorliegenden Fall sowohl im Interesse an zügiger effektiver Rechtsgewähr als auch im Interesse der Prozessökonomie und nicht zuletzt auch aufgrund des konkreten Rechtschutzgesuchs im Interesse des Klägers an einer alsbaldigen Entscheidung von einer Ruhendstellung bzw. Aussetzung abgesehen werden (VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22; VG Düsseldorf, U.v. 11.10.2022 - 17 K 4350/20.A - juris Rn. 2 ff.).

    Vielmehr konnte das Gericht ebenso wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge trotz der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für den Kläger schon in Griechenland aufgrund der dortigen Verhältnisse (vgl. nur SaarlOVG, U.v. 15.11.2022 - 2 A 81/22 - juris Rn. 18 ff.), die wegen Art. 4 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GrCh) eine Unzulässigkeitsentscheidung nach § 29 Abs. 1 Nr. 2 AsylG unmöglich machten, ergebnisoffen über die in Deutschland gestellten Asylanträge entscheiden, ohne an die Entscheidung in Griechenland gebunden zu sein (VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22).

    Insbesondere ist eine solche auch nicht europarechtlich unmittelbar angeordnet oder vorgeschrieben (siehe im Einzelnen VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22 ff., 26 ff. sowie VG Potsdam, U.v. 21.3.2023 - 16 K 1551/20.A - juris Rn. 25 ff.).

  • VG Würzburg, 24.07.2023 - W 8 K 23.30047

    Iran, Frau mit knapp fünfjähriger Tochter, Zuerkennung internationalen Schutzes

    Denn im Rahmen der zu treffenden Ermessensentscheidung konnte im vorliegenden Fall sowohl im Interesse an zügiger effektiver Rechtsgewähr als auch im Interesse der Prozessökonomie und nicht zuletzt auch aufgrund des konkreten Rechtschutzgesuch im Interesse der Klägerinnen an einer alsbaldigen Entscheidung von einer Ruhendstellung bzw. Aussetzung abgesehen werden (VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22; VG Düsseldorf, U.v. 11.10.2022 - 17 K 4350/20.A - juris Rn. 2 ff.).

    Vielmehr konnte das Gericht ebenso wie das Bundesamt für ... trotz der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für die Klägerinnen schon in Griechenland aufgrund der dortigen Verhältnisse (vgl. nur SaarlOVG, U.v. 15.11.2022 - 2 A 81/22 - juris Rn. 18 ff.), die wegen Art. 4 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GrCh) eine Unzulässigkeitsentscheidung nach § 29 Abs. 1 Nr. 2 AsylG unmöglich machten, ergebnisoffen über die in Deutschland gestellten Asylanträge entscheiden, ohne an die Entscheidung in Griechenland gebunden zu sein (VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22).

    Insbesondere ist eine solche auch nicht europarechtlich unmittelbar angeordnet oder vorgeschrieben (siehe im Einzelnen VG Karlsruhe, U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris Rn. 22 ff., 26 ff. sowie VG Potsdam, U.v. 21.3.2023 - 16 K 1551/20.A - juris Rn. 25 ff.).

  • VG Regensburg, 05.02.2024 - RO 13 K 22.30883

    Flüchtlingseigenschaft, Abschiebungsverbot, Abschiebungsandrohung, Asylverfahren,

    Zu einer eigenen Vorlage nach Art. 267 Abs. 3 AEUV ist das Gericht jedenfalls nicht verpflichtet (so auch VG Karlsruhe, U. v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22).
  • VG Köln, 01.06.2023 - 8 K 1744/18
    vgl. zum Ganzen auch VG Karlsruhe, Urteil vom 18. Oktober 2022 - 8 K 2210/22 -, juris Rn. 22 ff.; VG Düsseldorf, Urteil vom 11. Oktober 2022 - 17 K 4350/20.A -, juris Rn. 14. ff.; VG Freiburg (Breisgau), Urteil vom 29. September 2022 - A 7 K 2018/22 -, juris Rn. 18 ff.; VG Minden, Urteil vom 2. März 2022 - 1 K 194/21.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 30. März 2021 - 1 C 41.20 -, juris, Rn. 32; VG Karlsruhe, Urteil vom 18. Oktober 2022 - A 8 K 2210/22 -, juris, Rn. 29, m. w. N.

  • VG Trier, 10.05.2023 - 5 K 3084/22

    Somalia: Dublin: Systemische Mängel in Griechenland

    2151/22.TR -, VG Karlsruhe Urteil vom 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - und VG Düsseldorf, Urteil vom 11.10.2022 - 17 K 4350/20.A -).
  • VG Bayreuth, 01.08.2023 - B 7 K 23.30234

    Aufstockungsklage eines syrischen Staatsangehörigen mit Blick auf die Vorlage des

    Auf die Ausführungen des VG Karlsruhe (U.v. 18.10.2022 - A 8 K 2210/22 - juris) und des VG Freiburg (U.v. 29.9.2022 - A 7 K 2018/22 - juris) wird ergänzend verwiesen.
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