Bürgerliches Gesetzbuch
5. Buch - Erbrecht (§§ 1922 - 2385) |
1. Abschnitt - Erbfolge (§§ 1922 - 1941) |
(1) 1Ein nichteheliches Kind, welches das einundzwanzigste, aber noch nicht das siebenundzwanzigste Lebensjahr vollendet hat, ist berechtigt, von seinem Vater einen vorzeitigen Erbausgleich in Geld zu verlangen.
(2) Der Ausgleichsbetrag beläuft sich auf das Dreifache des Unterhalts, den der Vater dem Kinde im Durchschnitt der letzten fünf Jahre, in denen es voll unterhaltsbedürftig war, jährlich zu leisten hatte. 2Ist nach den Erwerbs- und Vermögensverhältnissen des Vaters unter Berücksichtigung seiner anderen Verpflichtungen eine Zahlung in dieser Höhe entweder dem Vater nicht zuzumuten oder für das Kind als Erbausgleich unangemessen gering, so beläuft sich der Ausgleichsbetrag auf das den Umständen nach Angemessene, jedoch auf mindestens das Einfache, höchstens das Zwölffache des in Satz 1 bezeichneten Unterhalts.
(3) Der Anspruch verjährt in drei Jahren von dem Zeitpunkt an, in dem das Kind das siebenundzwanzigste Lebensjahr vollendet hat.
(4) Eine Vereinbarung, die zwischen dem Kinde und dem Vater über den Erbausgleich getroffen wird, bedarf der notariellen Beurkundung. 3Bevor eine Vereinbarung beurkundet oder über den Erbausgleich rechtskräftig entschieden ist, kann das Kind das Ausgleichsverlangen ohne Einwilligung des Vaters zurücknehmen. 4Kommt ein Erbausgleich nicht zustande, so gelten für Zahlungen, die der Vater dem Kinde im Hinblick auf den Erbausgleich geleistet und nicht zurückgefordert hat, die Vorschriften des § 2050 Abs. 1, des § 2051 Abs. 1 und des § 2315 entsprechend.
(5) Der Vater kann Stundung des Ausgleichsbetrages verlangen, wenn er dem Kinde laufenden Unterhalt zu gewähren hat und soweit ihm die Zahlung neben der Gewährung des Unterhalts nicht zugemutet werden kann. 5In anderen Fällen kann der Vater Stundung verlangen, wenn ihn die sofortige Zahlung des gesamten Ausgleichsbetrages besonders hart treffen würde und dem Kinde eine Stundung zugemutet werden kann. 6Die Vorschriften des § 1382 gelten entsprechend.
(aufgehoben durch ErbGleichG v. 16.12.97)
Rechtsprechung zu § 1934d BGB a.F.
8 Entscheidungen zu § 1934d BGB a.F. in unserer Datenbank:
- OLG Karlsruhe, 19.02.2024 - 14 W 93/23
Zur Anfechtung einer in den 1980er Jahren gerichtlich protokollierten ...
- OLG Celle, 18.09.2023 - 7 W 17/23
Verzicht; Nachabfindungsanspruch; Sittenwidrigkeit; Wegfall der ...
- OLG München, 25.01.2006 - 15 U 4751/04
Zur Täuschung über die Vermögensverhältnisse bei Abschluss eines ...
- OLG Hamm, 07.10.2003 - 15 W 78/03
Vereinbarung über einen vorzeitigen Erbausgleich
- OLG Düsseldorf, 15.01.1999 - 7 W 94/98
Übergangsregelung des Art. 225 EGBGB - Verfassungsmäßigkeit
- OLG Celle, 16.11.1998 - 7 W (L) 69/98
Kein vorzeitiger Erbausglaich nach Inkraftreten des
- LG Neuruppin, 29.08.2003 - 5 T 217/03
Entbehrlichkeit eines Erbscheins bei postmortaler Vollmacht
- OLG Köln, 24.07.2003 - 8 U 25/03
Bindungswirkung einer Vereinbarung unter geschiedenen Ehegatten betreffend die ...