Rechtsprechung
   OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2022,20363
OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21 (https://dejure.org/2022,20363)
OLG Hamm, Entscheidung vom 30.06.2022 - 21 U 106/21 (https://dejure.org/2022,20363)
OLG Hamm, Entscheidung vom 30. Juni 2022 - 21 U 106/21 (https://dejure.org/2022,20363)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2022,20363) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • NRWE (Rechtsprechungsdatenbank NRW)
  • rewis.io
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    ZPO § 522 Abs. 2
    Ansprüche nach Erwerb eines vermeintlich vom Dieselskandal betroffenen Fahrzeugs; Begriff der Sittenwidrigkeit; Zulässigkeit eines Thermofensters; Umfang der Vortragslast einer klagenden Partei bei substantiiertem Bestreiten des Fahrzeugherstellers

Hinweis zu den Links:
Zu grauen Einträgen liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Sie können diese Links aber nutzen, um die Einträge beispielsweise in Ihre Merkliste aufzunehmen.

Verfahrensgang

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (28)

  • OLG Düsseldorf, 22.07.2021 - 22 U 97/20

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen BMW X 1 Drive 20d Verbauter

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    Darüber hinaus fehlt es an einem gem. § 823 II S. 2 BGB tatbestandsmäßig erforderlichen Verschulden, weil der beklagte Fahrzeughersteller bei Inverkehrbringen des Fahrzeugtyps keine Veranlassung hatte, an der grundsätzlichen Genehmigungsfähigkeit des so genannten Thermofensters als solchem zu zweifeln (Anschluss an: OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 103]).

    (BGH Urteil v. 25.5.2020, VI ZR 525/19, NJW 2020, 1962, 1963 [Rz. 15]; OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 76]).

    Die Abgasrückführung ist Teil des Emissionskontrollsystems (EuGH, Urteil v. 17.12.2020, C- 693/18 [Rz. 66ff.]), die Ermittlung der Temperatur zur Steuerung der Rate der Abgasrückführung mittels einer Software ist daher geeignet, das so genannte Thermofenster als Abschalteinrichtung im Sinne der Definition ansehen zu können (OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 83]).

    Aus dem Urteil des EuGH vom 17.12.2020 (Rechtssache C-693/18) wird erkennbar, dass ein relevanter Verstoß gegen Art. 5 II VO (EU) 715/2007 nur dann vorliegt, wenn die Abschalteinrichtung Auswirkungen auf die Einhaltung der Grenzwerte hat, wenn die Typgenehmigung also ohne die Einrichtung nicht erteilt worden wäre (OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 86]).

    Dem ist zu folgen (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 87]).

    Eine Erstreckung auf bereits erteilte Typgenehmigungen würde eine verbotene echte Rückwirkung beinhalten, die gegen Art. 20 GG verstieße (OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 88]).

    Auch mit einer vergleichbaren Stellungnahme des KBA vom 28.4.2020 auf eine Anfrage des Landgerichts Freiburg im Breisgau (Bl. 340-341) wurde in Bezug auf Motoren der Reihe N47 in den Fahrzeugmodellen C2 Euro5 und C1 Euro5 mitgeteilt, dass die beiden Fahrzeugtypen C2 und C1 im Rahmen einer freiwilligen Maßnahme durch das KBA geprüft und unzulässige Abschalteinrichtungen dabei nicht beanstandet worden seien (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 90]).

    Ebenso wenig besteht eine Verpflichtung zur Offenlegung der Antragsunterlagen gegenüber dem KBA oder der NSAI (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 97]).

    Zu Angaben, die von den Genehmigungsbehörden in der Praxis regelmäßig nicht eingefordert wurden, war die Beklagte auch nach Treu und Glauben nicht gehalten (OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 106]).

    Die bloße Vermutung von Falschangaben rechtfertigt die Anordnung der Vorlage von Unterlagen nicht (vgl. OLG Brandenburg, Urteil v. 16.3.2022, 4 U 82/21, BeckRS 2022, 13010 [Rz. 44], m.w.N.; OLG Düsseldorf, Urteil v. 22.7.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 108]).

    Der Kläger hätte dies gegebenenfalls durch die vorprozessuale Erhebung einer Auskunftsklage herbeiführen müssen (OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 108]).

    Denn es kann sich auch um eine rein redaktionelle Änderung gehandelt haben (OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 113]).

    Die Beklagte hatte bei Inverkehrbringen des Fahrzeugtyps keine Veranlassung an der grundsätzlichen Genehmigungsfähigkeit des so genannten Thermofensters als solchem zu zweifeln (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 103]), und hat insofern nicht schuldhaft gehandelt.

  • OLG Brandenburg, 16.03.2022 - 4 U 82/21

    Erwerb eines vermeintlich vom Dieselskandal betroffenen BMW 520d mit einem Motor

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    Eine Prüfstandbezogenheit der Software, die ein gewichtiges Indiz für ein auf eine bewusste Täuschung abzielendes verwerfliches Handeln darstellen könnte, ist nicht substantiiert dargetan (vgl. OLG Brandenburg, Urteil v. 16.3.2022, 4 U 82/21, BeckRS 2022, 13010 [Rz. 41]; OLG Karlsruhe, Beschluss v. 18.3.2022, 14 U 69/21, BeckRS 2022, 9426 [Rz. 25f.]).

    Eine Überschreitung der Abgasgrenzwerte im realen Fahrbetrieb als solche weist nicht einmal auf eine unzulässige Abschalteinrichtung, geschweige denn auf ein sittenwidriges Verhalten hin (vgl. BGH, Beschluss vom 15.09.2021, VII ZR 2/21, BeckRS 2021, 37995 [Rz. 30]; OLG Brandenburg, Urteil v. 16.3.2022, 4 U 82/21, BeckRS 2022, 13010 [Rz. 54]; OLG Hamm, Urteil v. 29.06.2021, I-13 U 434/20 [Rz. 75]).

    Die bloße Vermutung von Falschangaben rechtfertigt die Anordnung der Vorlage von Unterlagen nicht (vgl. OLG Brandenburg, Urteil v. 16.3.2022, 4 U 82/21, BeckRS 2022, 13010 [Rz. 44], m.w.N.; OLG Düsseldorf, Urteil v. 22.7.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 108]).

    Im Hinblick auf die unsichere Rechtslage ist nicht dargetan, dass die für die Beklagte tätigen Personen die Gefahr einer Schädigung des Klägers für möglich gehalten und diese billigend in Kauf genommen hätten (vgl. BGH Urteil v. 16.09.2021, VII ZR 322/20, BeckRS 2021, 31797 [Rz. 32]; OLG Brandenburg, Urteil v. 16.3.2022, 4 U 82/21, BeckRS 2022, 13010 [Rz. 47]; OLG Karlsruhe, Beschluss v. 18.3.2022, 14 U 69/21, BeckRS 2022, 9426 [Rz. 27]).

  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 5/20

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG bei

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    Ein Anspruch der klagenden Partei ergibt sich auch nicht aus § 823 II BGB i.V.m. § 6 I, § 27 I EG-FGV oder Art. 5 VO 715/2007/EG, da das Interesse, nicht zur Eingehung einer ungewollten Verbindlichkeit veranlasst zu werden, nicht im Aufgabenbereich der vorgenannten Vorschriften liegt (Anschluss an: BGH, Urteil v. 30.07.2020, VI ZR 5/20 [Rz. 10ff.]; BGH, Beschluss v. 15.09.2021, VII ZR 3/21 [Rz. 18]).

    Ein Anspruch des Klägers ergibt sich auch nicht aus § 823 II BGB i.V.m. § 6 I, § 27 I EG-FGV oder Art. 5 VO 715/2007/EG, da das Interesse, nicht zur Eingehung einer ungewollten Verbindlichkeit veranlasst zu werden, nicht im Aufgabenbereich der vorgenannten Vorschriften liegt (BGH, Urteil v. 30.07.2020, VI ZR 5/20 [Rz. 10ff.]; BGH, Beschluss v. 15.09.2021, VII ZR 3/21 [Rz. 18]).

    Es sind keine Anhaltspunkte dafür ersichtlich, dass der Gesetz- und Verordnungsgeber mit den genannten Vorschriften (auch) einen Schutz der allgemeinen Handlungsfreiheit und speziell des wirtschaftlichen Selbstbestimmungsrechts der einzelnen Käufer bezweckte und an die (auch fahrlässige) Erteilung einer inhaltlich unrichtigen Übereinstimmungsbescheinigung einen gegen den Hersteller gerichteten Anspruch auf Rückabwicklung eines mit einem Dritten geschlossenen Kaufvertrags hätte knüpfen wollen (vgl. BGH, Urteil v. 30.7.2020, VI ZR 5/20, Urteil v. 25.05.2020, VI ZR 252/19; OLG Karlsruhe, Beschluss v. 18.3.2022, 14 U 69/21, BeckRS 2022, 9426 [Rz. 30f.]; OLG Schleswig, Urteil v. 13.07.2021, 7 U 188/20).

    Für einen Anspruch aus § 823 II BGB in Verbindung mit § 263 I StGB fehlt es bereits an der Stoffgleichheit der etwaigen Vermögenseinbuße des Klägers durch den Abschluss des Kaufvertrags mit den denkbaren Vermögensvorteilen, die ein verfassungsmäßiger Vertreter der Beklagten (§ 31 BGB) für sich oder einen Dritten erstrebt haben könnte (BGH, Urteil v. 30.07.2020, VI ZR 5/20 [Rz. 24ff.]).

  • BGH, 25.05.2020 - VI ZR 252/19

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG überwiegend

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    (BGH Urteil v. 25.5.2020, VI ZR 525/19, NJW 2020, 1962, 1963 [Rz. 15]; OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 76]).

    Eine sekundäre Darlegungslast betrifft den Prozessgegner der primär darlegungsbelasteten Partei, wenn diese keine nähere Kenntnis der maßgeblichen Umstände und auch keine Möglichkeit zur weiteren Sachaufklärung hat, während der Bestreitende alle wesentlichen Tatsachen kennt und es ihm unschwer möglich und zumutbar ist, nähere Angaben zu machen (BGH Urteil v. 25.5.2020, VI ZR 525/19, NJW 2020, 1962, 1967 [Rz. 37]).

    Dabei braucht der Täter nicht zu wissen, welche oder wie viele Personen durch sein Verhalten geschädigt werden; vielmehr reicht es aus, dass er die Richtung, in der sich sein Verhalten zum Schaden irgendwelcher anderer auswirken könnte, und die Art des möglicherweise eintretenden Schadens vorausgesehen und mindestens billigend in Kauf genommen hat (BGH Urteil v. 25.5.2020, VI ZR 252/19, NJW 2020, 1962, 1969 [Rz. 61]).

    Es sind keine Anhaltspunkte dafür ersichtlich, dass der Gesetz- und Verordnungsgeber mit den genannten Vorschriften (auch) einen Schutz der allgemeinen Handlungsfreiheit und speziell des wirtschaftlichen Selbstbestimmungsrechts der einzelnen Käufer bezweckte und an die (auch fahrlässige) Erteilung einer inhaltlich unrichtigen Übereinstimmungsbescheinigung einen gegen den Hersteller gerichteten Anspruch auf Rückabwicklung eines mit einem Dritten geschlossenen Kaufvertrags hätte knüpfen wollen (vgl. BGH, Urteil v. 30.7.2020, VI ZR 5/20, Urteil v. 25.05.2020, VI ZR 252/19; OLG Karlsruhe, Beschluss v. 18.3.2022, 14 U 69/21, BeckRS 2022, 9426 [Rz. 30f.]; OLG Schleswig, Urteil v. 13.07.2021, 7 U 188/20).

  • OLG Karlsruhe, 18.03.2022 - 14 U 69/21

    Dieselabgasskandal: Anforderungen an klägerischen Vortrag zum objektiv

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    Eine Prüfstandbezogenheit der Software, die ein gewichtiges Indiz für ein auf eine bewusste Täuschung abzielendes verwerfliches Handeln darstellen könnte, ist nicht substantiiert dargetan (vgl. OLG Brandenburg, Urteil v. 16.3.2022, 4 U 82/21, BeckRS 2022, 13010 [Rz. 41]; OLG Karlsruhe, Beschluss v. 18.3.2022, 14 U 69/21, BeckRS 2022, 9426 [Rz. 25f.]).

    Im Hinblick auf die unsichere Rechtslage ist nicht dargetan, dass die für die Beklagte tätigen Personen die Gefahr einer Schädigung des Klägers für möglich gehalten und diese billigend in Kauf genommen hätten (vgl. BGH Urteil v. 16.09.2021, VII ZR 322/20, BeckRS 2021, 31797 [Rz. 32]; OLG Brandenburg, Urteil v. 16.3.2022, 4 U 82/21, BeckRS 2022, 13010 [Rz. 47]; OLG Karlsruhe, Beschluss v. 18.3.2022, 14 U 69/21, BeckRS 2022, 9426 [Rz. 27]).

    Es sind keine Anhaltspunkte dafür ersichtlich, dass der Gesetz- und Verordnungsgeber mit den genannten Vorschriften (auch) einen Schutz der allgemeinen Handlungsfreiheit und speziell des wirtschaftlichen Selbstbestimmungsrechts der einzelnen Käufer bezweckte und an die (auch fahrlässige) Erteilung einer inhaltlich unrichtigen Übereinstimmungsbescheinigung einen gegen den Hersteller gerichteten Anspruch auf Rückabwicklung eines mit einem Dritten geschlossenen Kaufvertrags hätte knüpfen wollen (vgl. BGH, Urteil v. 30.7.2020, VI ZR 5/20, Urteil v. 25.05.2020, VI ZR 252/19; OLG Karlsruhe, Beschluss v. 18.3.2022, 14 U 69/21, BeckRS 2022, 9426 [Rz. 30f.]; OLG Schleswig, Urteil v. 13.07.2021, 7 U 188/20).

  • BGH, 15.09.2021 - VII ZR 2/21

    Geltendmachung eines Schadensersatzanspruchs gegen den Hersteller eines mit einer

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    Eine Überschreitung der Abgasgrenzwerte im realen Fahrbetrieb als solche weist nicht einmal auf eine unzulässige Abschalteinrichtung, geschweige denn auf ein sittenwidriges Verhalten hin (vgl. BGH, Beschluss vom 15.09.2021, VII ZR 2/21, BeckRS 2021, 37995 [Rz. 30]; OLG Brandenburg, Urteil v. 16.3.2022, 4 U 82/21, BeckRS 2022, 13010 [Rz. 54]; OLG Hamm, Urteil v. 29.06.2021, I-13 U 434/20 [Rz. 75]).

    Nach ganz herrschender Ansicht in der Rechtsprechung (vgl. BGH Beschluss v. 19.1.2021, VI ZR 433/19, NJW 2021, 921, 923; Beschluss v. 15.9.2021, VII ZR 2/21, BeckRS 2021, 37995 [Rz. 12ff.]; OLG Hamm, Beschluss v. 5.11.2020, 18 U 86/20, juris, Urteil v. 28.9.2020, 8 U 17/20, Urteil v. 12.8.2020, 30 U 192/19, Urteil v. 18.2.2020, 19 U 29/19; OLG München, Beschluss v. 29.9.2020, 8 U 201/20, juris; OLG Düsseldorf, Urteil v. 12.3.2020, I-5 U 110/19, juris; OLG Stuttgart, Urteil v. 30.7.2019, 10 U 134/19; OLG Dresden, Urteil v. 16.7.2019, 9 U 567/19, juris; OLG Koblenz, Urteil v. 18.06.2019, 3 U 416/19 juris; OLG Karlsruhe, Urteil v. 30.10.2020, 17 U 296/19, juris) reichen die Entwicklung und der Einsatz einer temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems (Thermofenster) für sich genommen nicht aus, um einen Schadensersatzanspruch wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung zu begründen.

  • BGH, 19.01.2021 - VI ZR 433/19

    Erste BGH-Entscheidung zum Daimler-Thermofenster: Zurückverweisung wegen

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    Nach ganz herrschender Ansicht in der Rechtsprechung (vgl. BGH Beschluss v. 19.1.2021, VI ZR 433/19, NJW 2021, 921, 923; Beschluss v. 15.9.2021, VII ZR 2/21, BeckRS 2021, 37995 [Rz. 12ff.]; OLG Hamm, Beschluss v. 5.11.2020, 18 U 86/20, juris, Urteil v. 28.9.2020, 8 U 17/20, Urteil v. 12.8.2020, 30 U 192/19, Urteil v. 18.2.2020, 19 U 29/19; OLG München, Beschluss v. 29.9.2020, 8 U 201/20, juris; OLG Düsseldorf, Urteil v. 12.3.2020, I-5 U 110/19, juris; OLG Stuttgart, Urteil v. 30.7.2019, 10 U 134/19; OLG Dresden, Urteil v. 16.7.2019, 9 U 567/19, juris; OLG Koblenz, Urteil v. 18.06.2019, 3 U 416/19 juris; OLG Karlsruhe, Urteil v. 30.10.2020, 17 U 296/19, juris) reichen die Entwicklung und der Einsatz einer temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems (Thermofenster) für sich genommen nicht aus, um einen Schadensersatzanspruch wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung zu begründen.

    Dabei trägt die Darlegungs- und Beweislast für diese Voraussetzung nach allgemeinen Grundsätzen der Kläger als Anspruchsteller (BGH Beschluss v. 19.1.2021, VI ZR 433/19, NJW 2021, 921, 923 [Rz. 19]).

  • BGH, 15.09.2021 - VII ZR 3/21

    Nachweis hinreichender Anhaltspunkte für das Vorliegen einer unzulässigen

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    Ein Anspruch der klagenden Partei ergibt sich auch nicht aus § 823 II BGB i.V.m. § 6 I, § 27 I EG-FGV oder Art. 5 VO 715/2007/EG, da das Interesse, nicht zur Eingehung einer ungewollten Verbindlichkeit veranlasst zu werden, nicht im Aufgabenbereich der vorgenannten Vorschriften liegt (Anschluss an: BGH, Urteil v. 30.07.2020, VI ZR 5/20 [Rz. 10ff.]; BGH, Beschluss v. 15.09.2021, VII ZR 3/21 [Rz. 18]).

    Ein Anspruch des Klägers ergibt sich auch nicht aus § 823 II BGB i.V.m. § 6 I, § 27 I EG-FGV oder Art. 5 VO 715/2007/EG, da das Interesse, nicht zur Eingehung einer ungewollten Verbindlichkeit veranlasst zu werden, nicht im Aufgabenbereich der vorgenannten Vorschriften liegt (BGH, Urteil v. 30.07.2020, VI ZR 5/20 [Rz. 10ff.]; BGH, Beschluss v. 15.09.2021, VII ZR 3/21 [Rz. 18]).

  • Generalanwalt beim EuGH, 02.06.2022 - C-100/21

    Unzulässige Abschalteinrichtungen in Diesel-Fahrzeugen: Nach Ansicht von

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    Etwas anderes ergibt sich nicht aus den Schlussanträgen des Generalanwalts E vom 2.6.2022 (Schlussantrag v. 2.6.2022, C-100/21, BeckRS 2022, 12232).

    Ob Art. 18 I, Art. 26 I und Art. 46 RL 2007/46/EG dahin auszulegen sind, dass sie die individuellen Interessen eines Fahrzeugkäufers schützen (vgl. Generalanwalt b. EuGH, Schlussantrag v. 2.6.2022, C-100/21, BeckRS 2022, 12232), ist unerheblich, weil eine Richtlinie nicht selbst Verpflichtungen für einen Einzelnen begründen kann, so dass ihm gegenüber eine Berufung auf die Richtlinie als solche vor dem nationalen Gericht nicht möglich ist (EuGH, Urteil v. 18.1.2022, C-261/20, NJW 2022, 927, 929 [Rz. 32]; BGH Beschluss v. 14.5.2020, VII ZR 174/19, NJW 2020, 2328, 2333 [Rz. 35-36]; Senat, Urteil v. 23.7.2019, 21 U 24/18, NJW 2020, 247, 249 [Rz. 44]).

  • EuGH, 17.12.2020 - C-693/18

    Abgasaffäre: Diesel-Thermofenster auf dem Prüfstand des EuGH

    Auszug aus OLG Hamm, 30.06.2022 - 21 U 106/21
    Die Abgasrückführung ist Teil des Emissionskontrollsystems (EuGH, Urteil v. 17.12.2020, C- 693/18 [Rz. 66ff.]), die Ermittlung der Temperatur zur Steuerung der Rate der Abgasrückführung mittels einer Software ist daher geeignet, das so genannte Thermofenster als Abschalteinrichtung im Sinne der Definition ansehen zu können (OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 83]).

    Aus dem Urteil des EuGH vom 17.12.2020 (Rechtssache C-693/18) wird erkennbar, dass ein relevanter Verstoß gegen Art. 5 II VO (EU) 715/2007 nur dann vorliegt, wenn die Abschalteinrichtung Auswirkungen auf die Einhaltung der Grenzwerte hat, wenn die Typgenehmigung also ohne die Einrichtung nicht erteilt worden wäre (OLG Düsseldorf, Urteil vom 22.07.2021, 22 U 97/20, BeckRS 2021, 22738 [Rz. 86]).

  • BGH, 16.09.2021 - VII ZR 322/20

    Zahlungsanspruch eines Käufers eines Gebrauchtfahrzeugs auf Schadensersatz wegen

  • OLG Koblenz, 18.06.2019 - 3 U 416/19

    Erwerb eines Kraftfahrzeugs mit einem Dieselmotor: Geltendmachung eines

  • OLG Düsseldorf, 12.03.2020 - 5 U 110/19
  • OLG Hamm, 23.07.2019 - 21 U 24/18

    HOAI-Mindestsätze sind trotz EuGH-Urteil bindend

  • BGH, 29.06.2021 - VI ZR 130/20

    Zu den Voraussetzungen des Annahmeverzuges bei der Haftung eines

  • EuGH, 18.01.2022 - C-261/20

    HOAI-Mindestsätze: Schlägt EU-Rechtswidrigkeit auf die Verträge durch?

  • BGH, 14.05.2020 - VII ZR 174/19

    Vorabentscheidungsersuchen an den EuGH zur Frage der Unionsrechtswidrigkeit der

  • OLG Dresden, 16.07.2019 - 9 U 567/19

    Dieselmotor mit Thermofenster

  • OLG Brandenburg, 20.04.2020 - 1 U 103/19
  • OLG Stuttgart, 30.07.2019 - 10 U 134/19

    Kauf eines vom "Diesel-Abgasskandal" betroffenen Gebrauchtfahrzeuges:

  • OLG München, 29.09.2020 - 8 U 201/20

    Dieselskandal: Software-Update als eigenständige unerlaubte Handlung

  • OLG Hamm, 29.06.2021 - 13 U 434/20

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Multivan TDI mit Blue Motion

  • OLG Hamm, 05.11.2020 - 18 U 86/20

    Dieselabgasfälle, unzulässige Abschalteinrichtung, Thermofenster

  • OLG Hamm, 02.09.2020 - 30 U 192/19

    Abschaltautomatik, Dieselfahrzeug, Thermofenster, Umschaltlogik, sittenwidrige

  • OLG Schleswig, 13.07.2021 - 7 U 188/20

    Fahrzeugkaufvertrag: Schadenersatzanspruch aufgrund behaupteter unzulässiger

  • OLG Karlsruhe, 30.10.2020 - 17 U 296/19

    Dieselskandal-Haftung bei Software-Update

  • BGH, 28.06.2016 - VI ZR 536/15

    Sittenwidrige Schädigung bei der Beteiligung an einer Fondsgesellschaft:

  • LG Bochum, 05.07.2021 - 1 O 227/20
  • OLG Koblenz, 18.10.2022 - 3 U 758/22

    Diesel-Abgasverfahren: Anforderungen an die gerichtliche Prozessleitung in

    Ob die Schlussanträge des Generalanwalts Rantos vom 02.06.2022 Anlass geben, von dieser Rechtsprechung abzuweichen (verneint von OLG Koblenz, 15. Zivilsenat, Hinweisbeschluss vom 17.06.2022, 15 U 180/22 ; 12. Zivilsenat, Beschluss vom 15.06.2022 - 12 U 1809/21, BeckRS 2022, 13787 Rn. 9; OLG Hamm, Hinweisbeschluss vom 30.06.2022, I-21 U 106/21), kann im vorliegenden Fall dahinstehen.
  • OLG Koblenz, 24.10.2022 - 10 W 423/22
    Ob die Schlussanträge des Generalanwalts R. vom 02.06.2022 Anlass geben, von dieser Rechtsprechung abzuweichen (verneint von OLG Koblenz a.a.O, Hinweisbeschluss vom 17.06.2022, 15 U 180/22; Beschluss vom 15.06.2022 - 12 U 1809/21, BeckRS 2022, 13787 Rn. 9; Urteil vom 14.07.2022 - 6 U 1721/21; Beschluss vom 14.06.2022 - 1 U 506/22; OLG Hamm, Hinweisbeschluss vom 30.06.2022, I-21 U 106/21), kann im vorliegenden Fall dahinstehen.
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht