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   OLG Köln, 30.07.2020 - 15 U 313/19   

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OLG Köln, 30.07.2020 - 15 U 313/19 (https://dejure.org/2020,81592)
OLG Köln, Entscheidung vom 30.07.2020 - 15 U 313/19 (https://dejure.org/2020,81592)
OLG Köln, Entscheidung vom 30. Juli 2020 - 15 U 313/19 (https://dejure.org/2020,81592)
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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (33)

  • BGH, 18.06.2019 - VI ZR 80/18

    Strafverfahrensbegleitende identifizierende Wort- und Bildberichterstattung:

    Auszug aus OLG Köln, 30.07.2020 - 15 U 313/19
    Dies beeinträchtigt zwangsläufig das Recht des Klägers auf Schutz seiner Persönlichkeit und seines guten Rufes, weil es sein mögliches Fehlverhalten öffentlich bekannt macht und seine Person in den Augen der Adressaten negativ qualifiziert (vgl. BGH, Urt. v. 18.6.2019 - VI ZR 80/18, VersR 2019, 1225 m.w.N.).

    Erforderlich ist damit gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG, dass es sich um ein Bildnis aus dem Bereich der Zeitgeschichte handelt und die berechtigten Interessen des Abgebildeten nach § 23 Abs. 2 KUG nicht verletzt werden (vgl. BGH, Urt. v. 18.6.2019 - VI ZR 80/18, VersR 2019, 1225 m.w.N.).

    Mag oftmals bis zu einem erstinstanzlichen Schuldspruch das Recht auf Schutz der Persönlichkeit das Interesse an einer Abbildung des Straftäters überwiegen, kann schon mit dem erstinstanzlichen Urteil - auch vor Eintritt der Rechtskraft - dem Informationsinteresse der Vorrang gebühren (vgl. BGH, Urt. v. 18.6.2019 - VI ZR 80/18, NJW 2020, 45).

    Zwar erscheint zweifelhaft, ob dies schon aus den Erwägungen des Bundesgerichtshofs in der Entscheidung vom 18.6.2019 (VI ZR 80/18, NJW 2020, 45) abgeleitet werden kann, wonach davon auszugehen ist, dass bis zu einem - hier nicht vorliegenden - erstinstanzlichen Schuldspruch das Recht des Betroffenen auf Schutz seiner Persönlichkeit das Interesse an einer Abbildung überwiegt.

  • BGH, 17.12.2013 - VI ZR 211/12

    Persönlichkeitsrechtsverletzung durch Internetveröffentlichung: Zurechnung bei

    Auszug aus OLG Köln, 30.07.2020 - 15 U 313/19
    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs kann insbesondere ein erwirkter Unterlassungstitel den Anspruch auf Geldentschädigung berühren oder diesen sogar gänzlich zum Wegfall bringen (BGH, Beschl. v. 30.6.2009 - VI ZR 340/08, juris; BGH, Urt. v. 24.11.2009 - VI ZR 219/08, AfP 2010, 74; BGH, Urt. v. 17.12.2013 - VI ZR 211/12, AfP 2014, 135; BGH, Urt. v. 15.9.2015 - VI ZR 175/14, AfP 2015, 564; BGH, Urt. v. 24.5.2016 - VI ZR 496/15, MDR 2016, 1086; ebenso: OLG Hamburg, Urt. v. 4.11.2008 - 7 U 71/08 n.v.; OLG Düsseldorf, Urt. v. 13.8.2015 - 16 U 121/14, BeckRA 2016, 02919; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 23.9.2009 - 1 BvR 1742/09, juris; BVerfG, Beschl. v. 2.4.2017 - 1 BvR 2194/15, AfP 2017, 228; EGMR, Urt. v. 17.3.2016 - 16313/10, AfP 2016, 527; kritisch dagegen Burkhardt in: Wenzel, Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Auflage, Kap. 14 Rn. 125).

    Weiter wurde dies in Fällen bejaht, in denen der Unterlassungstitel die Beeinträchtigung des Betroffenen nicht hinreichend auszugleichen vermochte, weil es um schwere Angriffe ging, die sich gegen die Grundlagen der Persönlichkeit richteten (vgl. BGH, Urt. v. 17.12.2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237 m.w.N.).

  • BVerfG, 02.04.2017 - 1 BvR 2194/15

    Erfolglose Verfassungsbeschwerde betreffend die Abweisung einer Zivilklage auf

    Auszug aus OLG Köln, 30.07.2020 - 15 U 313/19
    Letztlich kommt der Senat allerdings im Rahmen der Gesamtabwägung der hier vorliegenden Umstände dennoch zu dem Ergebnis, dass trotz der zutage getretenen bedenklichen Gesinnung der Beklagten kein Fall gegeben ist, in welchem es ohne die Zahlung einer Geldentschädigung an einem befriedigenden Ausgleich für die erfolgte Persönlichkeitsrechtsverletzung fehlen würde (vgl. dazu BVerfG, Beschl. v. 2.4.2017 - 1 BvR 2194/15, NJW-RR 2017, 879; BGH, Urt. v. 20.3.2012 - VI ZR 123/11, AfP 2012, 216 m.w.N.).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs kann insbesondere ein erwirkter Unterlassungstitel den Anspruch auf Geldentschädigung berühren oder diesen sogar gänzlich zum Wegfall bringen (BGH, Beschl. v. 30.6.2009 - VI ZR 340/08, juris; BGH, Urt. v. 24.11.2009 - VI ZR 219/08, AfP 2010, 74; BGH, Urt. v. 17.12.2013 - VI ZR 211/12, AfP 2014, 135; BGH, Urt. v. 15.9.2015 - VI ZR 175/14, AfP 2015, 564; BGH, Urt. v. 24.5.2016 - VI ZR 496/15, MDR 2016, 1086; ebenso: OLG Hamburg, Urt. v. 4.11.2008 - 7 U 71/08 n.v.; OLG Düsseldorf, Urt. v. 13.8.2015 - 16 U 121/14, BeckRA 2016, 02919; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 23.9.2009 - 1 BvR 1742/09, juris; BVerfG, Beschl. v. 2.4.2017 - 1 BvR 2194/15, AfP 2017, 228; EGMR, Urt. v. 17.3.2016 - 16313/10, AfP 2016, 527; kritisch dagegen Burkhardt in: Wenzel, Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Auflage, Kap. 14 Rn. 125).

  • OLG Köln, 06.02.2024 - 15 U 314/19

    Dr. Kohl-Richter gegen Dr. Schwan u.a.

    Erst recht könnte - zumindest außerhalb des § 687 Abs. 2 BGB (dazu unten) - kein Anspruch auf eine Gewinnabschöpfung konstruiert werden, sondern neben einem etwaigen kompensatorischen materiellen Ersatzanspruch (§§ 249 ff. BGB) - der oft am Schaden oder an dessen Bezifferung scheitern wird - dürfte praktisch in solchen Fällen allenfalls ein Anspruch auf Geldentschädigung unter dem Gesichtspunkt einer Zwangskommerzialisierung schutzfähiger Bestandteile des allgemeinen Persönlichkeitsrechtsrechts angenommen werden, der dann aber nicht zugleich nicht bezifferbare materielle Schäden abdecken soll oder auch nur damit zu begründen wäre (deutlich BGH v. 22.02.2022 - VI ZR 1175/20, NJW 2022, 1751 Rn. 49 für mögliche wirtschaftliche Einbußen bei Einzelunternehmer im Nachgang zu Senat v. 30.07.2020 - 15 U 313/19, GRUR-RS 2020, 56319 Rn. 38).
  • OLG Köln, 26.11.2020 - 15 U 39/20
    a) Dagegen spricht mit den Ausführungen des Senats im Urt. v. 30.07.2020 - 15 U 313/19 (n.v.) schon, dass die Veröffentlichung zweifelsfrei eine " Verarbeitung zu journalistischen Zwecken " ist, wobei dieser Begriff wegen der Pressefreiheit und in europarechtskonformer Auslegung des nationalen Rechts weit auszulegen ist (vgl. Erwägungsgrund Nr. 153 der DSGVO sowie EuGH v. 16.12.2008 - C-73/07, EuZW 2009, 108; v. 14.02.2019 - C-345/17, NVwZ 2019, 465).

    Insbesondere sind aus oben genannten Gründen - anders als im Fall zu Az. 15 U 313/19 - die Grenzen des sog. Medienprivilegs im Bereich des Art. 82 DSGVO nicht streitentscheidend gewesen, weil auch ein unterstellter Ersatzanspruch jedenfalls betragsmäßig nicht weiter reichen würde als der hier schon über § 823 Abs. 1 BGB ohnehin auszuurteilende Betrag.

  • LAG Rheinland-Pfalz, 08.08.2023 - 8 Sa 332/22

    Entschädigungsanspruch - unbefugte Weiterleitung eines Nacktfotos durch einen

    Ob eine so schwerwiegende Verletzung des Persönlichkeitsrechts vorliegt, dass die Zahlung einer Geldentschädigung erforderlich ist, kann nur aufgrund der gesamten Umstände des Einzelfalls beurteilt werden, wobei insbesondere die Bedeutung und Tragweite des Eingriffs, ferner Anlass und Beweggrund des Handelnden sowie der Grad seines Verschuldens zu berücksichtigen sind (BAG 19.02.2015 - 8 AZR 1007/13 - Rn. 16; 15.09.2016 - 8 AZR 351/15 - Rn. 35; LAG Rheinland-Pfalz 04.12.2017 - 3 Sa 143/17 - Rn. 102 ; LAG Sachsen 17.02.2005 - 2 Sa 751/03 - Rn. 242; BGH 17.12.2013 - VI ZR 211/12 - Rn. 38; 21.04.2015 - VI ZR 145/14 - Rn. 33; 24.05.2016 - VI ZR 496/15 - Rn. 9; OLG Köln 30.07.2020 - 15 U 313/19 - Rn. 14; OLG Oldenburg - 13 U 70/17 - Rn. 23, juris).

    Ein Entschädigungsanspruch kann insbesondere dann entstehen, wenn sich der Angriff gegen die Grundlagen der Persönlichkeit richtet oder die Persönlichkeitsrechtsverletzung das Schamgefühl berührt, zu Peinlichkeiten führt oder ein Gefühl des Ausgeliefertseins verursacht, wenn also - etwa bei schweren Eingriffen in die Intim- und Privatsphäre - über die Persönlichkeit an ihrer Basis verfügt wird (OLG Köln 30.07.2020 - 15 U 313/19 - Rn. 28; LG München 02.10.2013 - 9 O 13087/13 - Rn. 191, juris).

    Es muss jedem Menschen freistehen, selbst zu entscheiden, ob und welchem Personenkreis Einblicke in seine Intimsphäre gestattet werden soll (BGH 02.07.1974 - VI ZR 121/73 - Rn. 22 f.; 22.01.1985 - VI ZR 28/83 - Rn. 19 ff.; OLG Oldenburg 05.03.2018 - 13 U 70/17 - Rn. 22; OLG Köln 30.07.2020 - 15 U 313/19 - Rn. 28; LG Frankfurt 20.05.2014 - 3 O 189/13 - Rn. 42; LG Dresden 29.06.2018 - 1a O 2105/17 - Rn. 34; LG Düsseldorf 16.11.2011 - 12 O 438/10 - Rn. 27; LG Offenburg 29.10.2020 - 2 O 177/20 - Rn. 46, juris).

    ccc) Bei der einzelfallbezogenen Gesamtabwägung zur Ermittlung der Höhe der Entschädigung steht in Fällen der Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts - anders als beim Schmerzensgeld - regelmäßig zum einen der Gesichtspunkt der Genugtuung des Opfers im Vordergrund; zum anderen soll von der Entschädigung - auch der Höhe nach - ein Hemmungseffekt ausgehen und mit einer Präventionswirkung das Verhalten des Schädigers für die Zukunft beeinflusst werden (BAG 19.02.2015 - 8 AZR 1007/13 - Rn. 33; BGH 05.10.2004 - VI ZR 255/03 - Rn. 14; OLG Köln 30.07.2020 - 15 U 313/19 - Rn. 35, 38; OLG Zweibrücken 21.02.2013 - 4 U 123/12 - Rn. 7 ; LG Düsseldorf 13.12.2006 - 12 O 194/05 - Rn. 23, juris).

  • OLG Köln, 27.08.2020 - 15 U 185/19

    Unterlassung der Veröffentlichung eines Lichtbildes in Presseberichterstattungen

    Auch dies ist aber Frage des Einzelfalls, allein die Annahme einer heimlichen Fertigung der Lichtbilder genügt dafür etwa nicht (Senat v. 03.11.2016 - 15 U 66/16, NJW-RR 2017, 748 - Urlaubsfotos; ebenso Senat v. 12.04.2018 - 15 U 131/17, BeckRS 2019, 2362; vgl. zuletzt gegen Geldentschädigung auch etwa Senat v. 30.07.2020 - 15 U 313/19, n.v.).
  • KG, 20.12.2022 - 9 U 21/21

    Amtspflichtverletzung bei Äußerungen in Pressekonferenz wegen Verdachts auf

    Eine Darstellung darf keine Vorverurteilung des Betroffenen enthalten, also durch eine präjudizierende Darstellung den unzutreffenden Eindruck erwecken, der Betroffene sei der ihm vorgeworfenen strafbaren Handlung bereits überführt (BGH, Urteil vom 7. Dezember 1999 - VI ZR 51/99 -, juris, Rn. 20 m.w.N.; OLG Köln, Urteil vom 30. Juli 2020 - I-15 U 313/19 -, Rn. 17, juris).
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