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   AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13   

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AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13 (https://dejure.org/2014,3663)
AG Bad Segeberg, Entscheidung vom 06.03.2014 - 17 C 13/13 (https://dejure.org/2014,3663)
AG Bad Segeberg, Entscheidung vom 06. März 2014 - 17 C 13/13 (https://dejure.org/2014,3663)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Justiz Schleswig-Holstein

    § 241 Abs 2 BGB, § 253 Abs 2 BGB, § 278 BGB, § 280 Abs 1 BGB, § 311 Abs 2 Nr 2 BGB
    Glatteisunfall auf dem Kundenparkplatz eines Supermarktes: Zulässigkeit und Begründetheit einer Feststellungsklage auf Ersatz von Zukunftsschäden; Streu- und Räumpflicht des Supermarktbetreibers und Pflichten bei Übertragung der Räum-und Streupflicht auf einen Dritten; ...

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Zulässigkeit und Begründetheit einer Feststellungsklage bei einem zumindest möglich erscheinenden Eintritt eines künftigen Schadens; Schuldverhältnis zwischen dem Betreiber eines Einkaufsmarktes und dem Benutzer eines zu dem Einkaufsmarkt gehörenden Kundenparkplatzes

  • RA Kotz

    Glatteisunfall auf Supermarktparkplatz - Streu- und Räumpflicht und Pflichten bei Übertragung der Räum-und Streupflicht

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • Jurion (Kurzinformation)

    Haftung des Betreibers eines Einkaufsmarktes für glättebedingten Sturz eines Kunden auf dem Kundenparkplatz

  • schadenfixblog.de (Kurzinformation)

    Glättebedingter Sturz auf Kundenparkplatz

 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (49)

  • OLG Saarbrücken, 18.10.2011 - 4 U 400/10

    Verkehrssicherungspflichtverletzung: Glatteisunfall eines potentiellen Kunden auf

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Zwischen dem Betreiber eines Einkaufsmarktes und dem Benutzer eines zu dem Einkaufsmarkt gehörenden Kundenparkplatzes kommt ein vorvertragliches Schuldverhältnis gemäß § 311 Abs. 2 Nr. 2 BGB zustande, sobald sich der Benutzer mit Kaufabsicht auf den Kundenparkplatz begibt (Anschluss an OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 6 f.; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18. Oktober 2011, 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 50; LG München II, Urt. v. 27. Mai 2008, 8 S 538/08, juris Rn. 7; entgegen LG Bielefeld, Urt. v. 20. Juni 2007, 5 O 161/07, juris Rn. 34).(Rn.22).

    Unabhängig vom Vorliegen einer "allgemeinen Glättebildung" verletzt der Betreiber eines Einkaufsmarktes eine Schutzpflicht, wenn auf dem Kundenparkplatz eine für ihn erkennbare besondere Gefahrenlage durch die Bildung überfrierender Nässe besteht (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18. Oktober 2011, 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f.; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 13; entgegen OLG Koblenz, Beschl. v. 19. Juli 2012, 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Auch kleinere vereiste Stellen können dabei eine besondere Gefahrenlage begründen (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18. Oktober 2011, 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f).(Rn.34).

    Hat der Betreiber eines Einkaufsmarktes die Räum- und Streupflicht vertraglich auf einen Dritten übertragen, führt dies im Rahmen schuldrechtlicher Sonderbeziehungen nicht dazu, dass den Betreiber lediglich Überwachungs- und Kontrollpflichten treffen (Anschluss an OLG Saarbrücken, Urt. v. 18. Oktober 2011, 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 71).(Rn.50).

    Da die Einwirkungsmöglichkeiten eines Supermarktbetreibers auf dem Parkplatzgelände nicht minder intensiv sind als in den eigentlichen Geschäftsräumen, entsteht ein vorvertragliches Schuldverhältnis bereits dann, wenn ein Kunde sich mit einer Kaufabsicht auf einen Supermarktparkplatz begibt (zutreffend OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 6 f.; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 50; LG München II, Urt. v. 27.05.2008 - 8 S 538/08, juris Rn. 7; ohne nähere Begründung auch OLG Brandenburg, Urt. v. 01.04.2008 - 11 U 147/07, juris Rn. 14; ohne überzeugende Begründung a.A. LG Bielefeld, Urt. v. 20.06.2007 - 5 O 161/07, juris Rn. 34).

    Diese sind in der Regel räumlich eng begrenzt und in der Erwartung angelegt worden, die bequeme Parkmöglichkeit werde potentielle Kunden zum Besuch des Marktes veranlassen (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 03.04.1992 - 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6; OLG Düsseldorf, Urt. v. 19.12.1997 - 22 U 91/97, OLGR 1998, 133 f., juris Rn. 8; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 63; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29.03.2007 - 12 U 171/06, juris Rn. 3).

    In wie weit eine Streupflicht besteht - die Verletzung einer Räumpflicht steht vorliegend nicht im Raum -, richtet sich nach den konkreten Umständen des Einzelfalls, wobei es nicht primär auf die Intensität der Niederschläge ankommt (z.B. starker Schnee- und Graupelregen), sondern auf die Glättebildung (vgl. OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 62).

    Entscheidend ist insoweit vielmehr, ob im Zeitpunkt der Geschäftsöffnung eine "allgemeine Glättebildung" vorgelegen hat (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 63; OLG Karlsruhe, Urt. v. 07.11.2012 - 7 U 32/12, juris Rn. 9), vorliegend also am Morgen des 20.02.2012, als der Zeuge P.M. seinen Angaben nach zwischen 7.00 Uhr und 08.00 Uhr auf dem Parkplatzgelände gewesen ist.

    Hierbei bliebe nämlich unberücksichtigt, dass zwischen den Parteien eine schuldrechtliche Sonderbeziehung in Form eines Vertragsanbahnungsverhältnisses besteht (§§ 241 Abs. 2, 311 Abs. 2 Nr. 3 BGB), aus dem sich weitergehende Schutzpflichten als die allgemeine Verkehrssicherungspflicht ergeben können (OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 56).

    Im Rahmen einer solchen Sonderverbindung ist der Betreiber eines Kundenparkplatzes auch bei Nichtvorliegen einer "allgemeinen" Glättebildung verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, wenn eine erkennbare besondere Gefahrenlage durch die Bildung überfrierender Nässe besteht (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3 [Entstehen von gefrorenen Pfützen nach Regen am Vortrag und Frost in der Nacht]; zustimmend Möller, VersR 2009, 1461, 1464; s. ferner OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f. [überfrierende Nässe im Bereich eines Abflussschachtes, durch den mittels einer Pumpe Wasser abgepumpt wurde]; im Grundsatz ebenso, wenn auch im konkreten Fall offen lassend OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 13; ohne nähere Begründung a.A. OLG Koblenz, Beschl. v. 19.07.2012 - 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Auch kleinere vereiste Stellen können indes eine besondere Gefahrenlage begründen (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f.; Möller, VersR 2009, 1461, 1464).

    Ob zugunsten der Klägerin ein Anscheinsbeweis dafür streitet, dass die Pflichtwidrigkeit für einen an der betreffenden Stelle in folge der Glätte eingetretenen Unfall ursächlich geworden ist (vgl. hierzu OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 74), kann bei dieser Sachlage dahinstehen.

    Eine solche Übertragung ist im Hinblick auf § 278 BGB indes im Rahmen bestehender schuldrechtlicher Sonderbeziehungen nicht möglich (OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 71).

    Dabei kann dahinstehen, ob ein Vertretenmüssen des Zeugen P.M. der Beklagten wie eigenes Verschulden gemäß §§ 31, 89 BGB (vgl. OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 77) oder gemäß § 278 Satz 1 BGB zuzurechnen ist.

    Darüber hinaus muss sich die Beklagte das Vertretenmüssen der Streitverkündeten gemäß § 278 BGB zurechnen lassen (vgl. OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 78), ebenso wie das Vertretenmüssen des von dieser beauftragten Zeugen A.S.

  • OLG Düsseldorf, 10.09.1999 - 22 U 53/99

    Verkehrssicherungspflicht des Marktbetreibers bei Nachtfrost

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Der Betreiber eines Einkaufsmarktes ist aus einem vorvertraglichen Schuldverhältnis gemäß § 241 Abs. 2 BGB verpflichtet, vor Geschäftsöffnung durch geeignete Maßnahmen dafür zu sorgen, dass Personen, die den Parkplatz betreten, hinreichend vor den von einer Glättebildung ausgehenden Gefahren geschützt werden (Anschluss an OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 3. April 1992, 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6).(Rn.25).

    Die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze zur Streupflicht von Gemeinden auf öffentlichen Parkplätzen sowie zur Streupflicht auf kleinen privaten Parkplätzen finden auf Kundenparkplätze eines Lebensmitteleinkaufsmarktes keine Anwendung (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29. März 2007, 12 U 171/06, juris Rn. 3; entgegen OLG Koblenz, Beschl. v. 19. Juli 2012, 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).(Rn.26).

    Unabhängig vom Vorliegen einer "allgemeinen Glättebildung" verletzt der Betreiber eines Einkaufsmarktes eine Schutzpflicht, wenn auf dem Kundenparkplatz eine für ihn erkennbare besondere Gefahrenlage durch die Bildung überfrierender Nässe besteht (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18. Oktober 2011, 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f.; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 13; entgegen OLG Koblenz, Beschl. v. 19. Juli 2012, 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Auch kleinere vereiste Stellen können dabei eine besondere Gefahrenlage begründen (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18. Oktober 2011, 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f).(Rn.34).

    Sie ist dabei gehalten, durch geeignete Maßnahmen eine weitgehend ungefährdete Benutzung zu ermöglichen und diejenigen Gefahren auszuräumen, die für den sorgfältigen Benutzer nicht oder nicht rechtzeitig erkennbar sind und auf die er sich nicht oder nicht rechtzeitig einzustellen vermag (OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 03.04.1992 - 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6).

    Die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze zur Streupflicht von Gemeinden auf öffentlichen Parkplätzen (BGH, Urt. v. 22.11.1965 - III ZR 32/65, NJW 1966, 202; BGH, Beschl. v. 21.05.1982 - III ZR 165/81, VersR 1983, 162;OLG Köln, Urt. v. 25.06.1981 - 7 U 45/81, VersR 1983, 162 f.) sowie zur Streupflicht auf kleinen privaten Parkplätzen (OLG Hamm, Urt. v. 15.05.1997 - 27 U 34/97, MDR 1997, 1028), wonach bei Parkplätzen mit geringer Verkehrsbedeutung keine Streupflicht besteht, wenn der Gehweg mit wenigen Schritten zu erreichen ist, findet auf Kundenparkplätze eines Lebensmitteleinkaufsmarktes keine Anwendung (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29.03.2007 - 12 U 171/06, juris Rn. 3; Geigel/Wellner, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, Kap. 14 Rn. 159; ohne nähere Begründung a.A. OLG Koblenz, Beschl. v. 19.07.2012 - 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Diese sind in der Regel räumlich eng begrenzt und in der Erwartung angelegt worden, die bequeme Parkmöglichkeit werde potentielle Kunden zum Besuch des Marktes veranlassen (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 03.04.1992 - 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6; OLG Düsseldorf, Urt. v. 19.12.1997 - 22 U 91/97, OLGR 1998, 133 f., juris Rn. 8; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 63; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29.03.2007 - 12 U 171/06, juris Rn. 3).

    Entscheidend ist insoweit vielmehr, ob im Zeitpunkt der Geschäftsöffnung eine "allgemeine Glättebildung" vorgelegen hat (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 63; OLG Karlsruhe, Urt. v. 07.11.2012 - 7 U 32/12, juris Rn. 9), vorliegend also am Morgen des 20.02.2012, als der Zeuge P.M. seinen Angaben nach zwischen 7.00 Uhr und 08.00 Uhr auf dem Parkplatzgelände gewesen ist.

    Im Rahmen einer solchen Sonderverbindung ist der Betreiber eines Kundenparkplatzes auch bei Nichtvorliegen einer "allgemeinen" Glättebildung verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, wenn eine erkennbare besondere Gefahrenlage durch die Bildung überfrierender Nässe besteht (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3 [Entstehen von gefrorenen Pfützen nach Regen am Vortrag und Frost in der Nacht]; zustimmend Möller, VersR 2009, 1461, 1464; s. ferner OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f. [überfrierende Nässe im Bereich eines Abflussschachtes, durch den mittels einer Pumpe Wasser abgepumpt wurde]; im Grundsatz ebenso, wenn auch im konkreten Fall offen lassend OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 13; ohne nähere Begründung a.A. OLG Koblenz, Beschl. v. 19.07.2012 - 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Auch kleinere vereiste Stellen können indes eine besondere Gefahrenlage begründen (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f.; Möller, VersR 2009, 1461, 1464).

    Gerade dann, wenn das Parkplatzgelände lediglich teilweise, nämlich an unbesonnten Stellen Glättebildung aufweist, handelt es sich um eine besondere Gefahrenquelle, weil Parkplatzbenutzer, die den übrigen Bereich gefahrlos benutzen können, nicht mit Glättestellen in einzelnen Bereichen rechnen (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 3).

    Der Beklagten war es zudem zumutbar, das Parkplatzgelände sorgfältig zu kontrollieren und nach vorhandenen Gefahrenquellen abzusuchen (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 3).

  • OLG Karlsruhe, 18.04.2012 - 7 U 254/10

    Glatteisunfall auf dem Kundenparkplatz eines Verbrauchermarktes: Voraussetzungen

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Zwischen dem Betreiber eines Einkaufsmarktes und dem Benutzer eines zu dem Einkaufsmarkt gehörenden Kundenparkplatzes kommt ein vorvertragliches Schuldverhältnis gemäß § 311 Abs. 2 Nr. 2 BGB zustande, sobald sich der Benutzer mit Kaufabsicht auf den Kundenparkplatz begibt (Anschluss an OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 6 f.; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18. Oktober 2011, 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 50; LG München II, Urt. v. 27. Mai 2008, 8 S 538/08, juris Rn. 7; entgegen LG Bielefeld, Urt. v. 20. Juni 2007, 5 O 161/07, juris Rn. 34).(Rn.22).

    Der Betreiber eines Einkaufsmarktes ist aus einem vorvertraglichen Schuldverhältnis gemäß § 241 Abs. 2 BGB verpflichtet, vor Geschäftsöffnung durch geeignete Maßnahmen dafür zu sorgen, dass Personen, die den Parkplatz betreten, hinreichend vor den von einer Glättebildung ausgehenden Gefahren geschützt werden (Anschluss an OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 3. April 1992, 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6).(Rn.25).

    Die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze zur Streupflicht von Gemeinden auf öffentlichen Parkplätzen sowie zur Streupflicht auf kleinen privaten Parkplätzen finden auf Kundenparkplätze eines Lebensmitteleinkaufsmarktes keine Anwendung (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29. März 2007, 12 U 171/06, juris Rn. 3; entgegen OLG Koblenz, Beschl. v. 19. Juli 2012, 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).(Rn.26).

    Unabhängig vom Vorliegen einer "allgemeinen Glättebildung" verletzt der Betreiber eines Einkaufsmarktes eine Schutzpflicht, wenn auf dem Kundenparkplatz eine für ihn erkennbare besondere Gefahrenlage durch die Bildung überfrierender Nässe besteht (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18. Oktober 2011, 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f.; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 13; entgegen OLG Koblenz, Beschl. v. 19. Juli 2012, 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Die aus dem Schuldverhältnis hergeleitete Haftung für die Verletzung von Schutz- und Obhutspflichten findet ihre Rechtfertigung darin, dass der Geschädigte sich zum Zwecke der Vertragsverhandlung in den Einflussbereich des anderen Teils begeben hat und redlicher Weise auf eine gesteigerte Sorgfalt seines potentiellen Vertragspartners vertrauen darf (vgl. BGH, Urt. v. 28.01.1976 - VIII ZR 246/74, BGHZ 66, 51 = NJW 1976, 712, juris Rn. 8; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 6).

    Da die Einwirkungsmöglichkeiten eines Supermarktbetreibers auf dem Parkplatzgelände nicht minder intensiv sind als in den eigentlichen Geschäftsräumen, entsteht ein vorvertragliches Schuldverhältnis bereits dann, wenn ein Kunde sich mit einer Kaufabsicht auf einen Supermarktparkplatz begibt (zutreffend OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 6 f.; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 50; LG München II, Urt. v. 27.05.2008 - 8 S 538/08, juris Rn. 7; ohne nähere Begründung auch OLG Brandenburg, Urt. v. 01.04.2008 - 11 U 147/07, juris Rn. 14; ohne überzeugende Begründung a.A. LG Bielefeld, Urt. v. 20.06.2007 - 5 O 161/07, juris Rn. 34).

    Sie ist dabei gehalten, durch geeignete Maßnahmen eine weitgehend ungefährdete Benutzung zu ermöglichen und diejenigen Gefahren auszuräumen, die für den sorgfältigen Benutzer nicht oder nicht rechtzeitig erkennbar sind und auf die er sich nicht oder nicht rechtzeitig einzustellen vermag (OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 03.04.1992 - 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6).

    Die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze zur Streupflicht von Gemeinden auf öffentlichen Parkplätzen (BGH, Urt. v. 22.11.1965 - III ZR 32/65, NJW 1966, 202; BGH, Beschl. v. 21.05.1982 - III ZR 165/81, VersR 1983, 162;OLG Köln, Urt. v. 25.06.1981 - 7 U 45/81, VersR 1983, 162 f.) sowie zur Streupflicht auf kleinen privaten Parkplätzen (OLG Hamm, Urt. v. 15.05.1997 - 27 U 34/97, MDR 1997, 1028), wonach bei Parkplätzen mit geringer Verkehrsbedeutung keine Streupflicht besteht, wenn der Gehweg mit wenigen Schritten zu erreichen ist, findet auf Kundenparkplätze eines Lebensmitteleinkaufsmarktes keine Anwendung (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29.03.2007 - 12 U 171/06, juris Rn. 3; Geigel/Wellner, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, Kap. 14 Rn. 159; ohne nähere Begründung a.A. OLG Koblenz, Beschl. v. 19.07.2012 - 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Diese sind in der Regel räumlich eng begrenzt und in der Erwartung angelegt worden, die bequeme Parkmöglichkeit werde potentielle Kunden zum Besuch des Marktes veranlassen (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 03.04.1992 - 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6; OLG Düsseldorf, Urt. v. 19.12.1997 - 22 U 91/97, OLGR 1998, 133 f., juris Rn. 8; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 63; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29.03.2007 - 12 U 171/06, juris Rn. 3).

    Im Rahmen einer solchen Sonderverbindung ist der Betreiber eines Kundenparkplatzes auch bei Nichtvorliegen einer "allgemeinen" Glättebildung verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, wenn eine erkennbare besondere Gefahrenlage durch die Bildung überfrierender Nässe besteht (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3 [Entstehen von gefrorenen Pfützen nach Regen am Vortrag und Frost in der Nacht]; zustimmend Möller, VersR 2009, 1461, 1464; s. ferner OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f. [überfrierende Nässe im Bereich eines Abflussschachtes, durch den mittels einer Pumpe Wasser abgepumpt wurde]; im Grundsatz ebenso, wenn auch im konkreten Fall offen lassend OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 13; ohne nähere Begründung a.A. OLG Koblenz, Beschl. v. 19.07.2012 - 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

  • OLG Koblenz, 19.07.2012 - 5 U 582/12

    Sturz auf einem Kundenparkplatz an Heiligabend - Öffentliche Parkplätze müssen

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze zur Streupflicht von Gemeinden auf öffentlichen Parkplätzen sowie zur Streupflicht auf kleinen privaten Parkplätzen finden auf Kundenparkplätze eines Lebensmitteleinkaufsmarktes keine Anwendung (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29. März 2007, 12 U 171/06, juris Rn. 3; entgegen OLG Koblenz, Beschl. v. 19. Juli 2012, 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).(Rn.26).

    Unabhängig vom Vorliegen einer "allgemeinen Glättebildung" verletzt der Betreiber eines Einkaufsmarktes eine Schutzpflicht, wenn auf dem Kundenparkplatz eine für ihn erkennbare besondere Gefahrenlage durch die Bildung überfrierender Nässe besteht (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18. Oktober 2011, 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f.; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 13; entgegen OLG Koblenz, Beschl. v. 19. Juli 2012, 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze zur Streupflicht von Gemeinden auf öffentlichen Parkplätzen (BGH, Urt. v. 22.11.1965 - III ZR 32/65, NJW 1966, 202; BGH, Beschl. v. 21.05.1982 - III ZR 165/81, VersR 1983, 162;OLG Köln, Urt. v. 25.06.1981 - 7 U 45/81, VersR 1983, 162 f.) sowie zur Streupflicht auf kleinen privaten Parkplätzen (OLG Hamm, Urt. v. 15.05.1997 - 27 U 34/97, MDR 1997, 1028), wonach bei Parkplätzen mit geringer Verkehrsbedeutung keine Streupflicht besteht, wenn der Gehweg mit wenigen Schritten zu erreichen ist, findet auf Kundenparkplätze eines Lebensmitteleinkaufsmarktes keine Anwendung (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29.03.2007 - 12 U 171/06, juris Rn. 3; Geigel/Wellner, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, Kap. 14 Rn. 159; ohne nähere Begründung a.A. OLG Koblenz, Beschl. v. 19.07.2012 - 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Im Rahmen einer solchen Sonderverbindung ist der Betreiber eines Kundenparkplatzes auch bei Nichtvorliegen einer "allgemeinen" Glättebildung verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, wenn eine erkennbare besondere Gefahrenlage durch die Bildung überfrierender Nässe besteht (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696 f., juris Rn. 3 [Entstehen von gefrorenen Pfützen nach Regen am Vortrag und Frost in der Nacht]; zustimmend Möller, VersR 2009, 1461, 1464; s. ferner OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 65 f. [überfrierende Nässe im Bereich eines Abflussschachtes, durch den mittels einer Pumpe Wasser abgepumpt wurde]; im Grundsatz ebenso, wenn auch im konkreten Fall offen lassend OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 13; ohne nähere Begründung a.A. OLG Koblenz, Beschl. v. 19.07.2012 - 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

  • BGH, 21.06.1979 - III ZR 58/78

    Schadenersatzpflicht eines Landschaftsverbandes für die sachwidrige und

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Die Glättebildung lediglich an beschatteten Stellen stellt indes keine "allgemeine" Glättebildung dar (vgl. BGH, Urt. v. 21.06.1979 - III ZR 58/78, VersR 1979, 1055 f., juris Rn. 13; OLG München, Urt. v. 08.01.2004 - 1 U 4755/03, OLGR 2005, 754 f., juris Rn. 5; OLG Saarbrücken, Urt. v. 27.03.2012 - 4 U 151/11, NVwZ-RR 2012, 833, juris Rn. 29 f.).

    Bei Frostgefahr und Temperaturen um den Nullpunkt muss mit Vereisungen an Stellen gerechnet werden, die erfahrungsgemäß zur Eisbildung neigen, etwa in Bereichen mit gegenüber der Umgebung veränderter Einwirkung von Sonne, Wind und Niederschlägen (vgl. BGH, Urt. v. 21.06.1979 - III ZR 57/78, VersR 1979, 1055 f., juris Rn. 13).

    Soweit in der Rechtsprechung für den Bereich des Straßenverkehrs davon ausgegangen wird, dass ein Kraftfahrer insbesondere in Bereichen, in denen es zu Schattenwurf kommt, bei Temperaturen um den Nullpunkt mit Glättebildung rechnen muss (vgl. BGH, Urt. v. 21.06.1979 - III ZR 57/78, VersR 1979, 1055 f., juris Rn. 13), kann dahinstehen, ob diese Rechtsprechung auf die Mithaftung eines Fußgängers übertragbar ist.

  • OLG Brandenburg, 29.03.2007 - 12 U 171/06

    Schadensersatzanspruch wegen Verletzung der Streupflicht auf einem

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze zur Streupflicht von Gemeinden auf öffentlichen Parkplätzen sowie zur Streupflicht auf kleinen privaten Parkplätzen finden auf Kundenparkplätze eines Lebensmitteleinkaufsmarktes keine Anwendung (Anschluss an OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29. März 2007, 12 U 171/06, juris Rn. 3; entgegen OLG Koblenz, Beschl. v. 19. Juli 2012, 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).(Rn.26).

    Die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze zur Streupflicht von Gemeinden auf öffentlichen Parkplätzen (BGH, Urt. v. 22.11.1965 - III ZR 32/65, NJW 1966, 202; BGH, Beschl. v. 21.05.1982 - III ZR 165/81, VersR 1983, 162;OLG Köln, Urt. v. 25.06.1981 - 7 U 45/81, VersR 1983, 162 f.) sowie zur Streupflicht auf kleinen privaten Parkplätzen (OLG Hamm, Urt. v. 15.05.1997 - 27 U 34/97, MDR 1997, 1028), wonach bei Parkplätzen mit geringer Verkehrsbedeutung keine Streupflicht besteht, wenn der Gehweg mit wenigen Schritten zu erreichen ist, findet auf Kundenparkplätze eines Lebensmitteleinkaufsmarktes keine Anwendung (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29.03.2007 - 12 U 171/06, juris Rn. 3; Geigel/Wellner, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, Kap. 14 Rn. 159; ohne nähere Begründung a.A. OLG Koblenz, Beschl. v. 19.07.2012 - 5 U 582/12, MDR 2013, 282 f., juris Rn. 7, 10).

    Diese sind in der Regel räumlich eng begrenzt und in der Erwartung angelegt worden, die bequeme Parkmöglichkeit werde potentielle Kunden zum Besuch des Marktes veranlassen (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 03.04.1992 - 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6; OLG Düsseldorf, Urt. v. 19.12.1997 - 22 U 91/97, OLGR 1998, 133 f., juris Rn. 8; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 63; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29.03.2007 - 12 U 171/06, juris Rn. 3).

  • OLG Düsseldorf, 03.04.1992 - 22 U 245/91

    Umfang der Streupflicht auf Kundenparkplätzen

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Der Betreiber eines Einkaufsmarktes ist aus einem vorvertraglichen Schuldverhältnis gemäß § 241 Abs. 2 BGB verpflichtet, vor Geschäftsöffnung durch geeignete Maßnahmen dafür zu sorgen, dass Personen, die den Parkplatz betreten, hinreichend vor den von einer Glättebildung ausgehenden Gefahren geschützt werden (Anschluss an OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. April 2012, 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Düsseldorf, Urt. v. 10. September 1999, 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 3. April 1992, 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6).(Rn.25).

    Sie ist dabei gehalten, durch geeignete Maßnahmen eine weitgehend ungefährdete Benutzung zu ermöglichen und diejenigen Gefahren auszuräumen, die für den sorgfältigen Benutzer nicht oder nicht rechtzeitig erkennbar sind und auf die er sich nicht oder nicht rechtzeitig einzustellen vermag (OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 03.04.1992 - 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6).

    Diese sind in der Regel räumlich eng begrenzt und in der Erwartung angelegt worden, die bequeme Parkmöglichkeit werde potentielle Kunden zum Besuch des Marktes veranlassen (OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.1999 - 22 U 53/99, NJW-RR 2000, 696, juris Rn. 2; OLG Düsseldorf, Urt. v. 03.04.1992 - 22 U 245/91, VersR 1992, 847 f., juris Rn. 6; OLG Düsseldorf, Urt. v. 19.12.1997 - 22 U 91/97, OLGR 1998, 133 f., juris Rn. 8; OLG Saarbrücken, Urt. v. 18.10.2011 - 4 U 400/10, NJW-RR 2012, 152, juris Rn. 63; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.04.2012 - 7 U 254/10, juris Rn. 10; OLG Brandenburg, Urt. v. 29.03.2007 - 12 U 171/06, juris Rn. 3).

  • OLG Saarbrücken, 27.03.2012 - 4 U 151/11

    Streupflicht nicht bei jeder bedeutenden Straße am Flussufer

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Die Glättebildung lediglich an beschatteten Stellen stellt indes keine "allgemeine" Glättebildung dar (vgl. BGH, Urt. v. 21.06.1979 - III ZR 58/78, VersR 1979, 1055 f., juris Rn. 13; OLG München, Urt. v. 08.01.2004 - 1 U 4755/03, OLGR 2005, 754 f., juris Rn. 5; OLG Saarbrücken, Urt. v. 27.03.2012 - 4 U 151/11, NVwZ-RR 2012, 833, juris Rn. 29 f.).

    Jedenfalls steht nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme nicht gemäß § 286 ZPO zur Überzeugung des Gerichts fest, dass sich im Bereich beschatteter Stellen eine Glätte gebildet hat, die ihrem räumlichen Umfang nach derart ausgeprägt war, dass die Flächen bei wertender Betrachtung eine Gefahrensituation dargestellt haben, die einer allgemeinen Glätte entsprach (vgl. OLG Saarbrücken, Urt. v. 27.03.2012 - 4 U 151/11, NVwZ-RR 2012, 833, juris Rn. 37).

  • BGH, 26.02.2009 - III ZR 225/08

    Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde betreffend die

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Die Beweislast für die tatsächlichen Voraussetzungen, aus denen nach den Grundsätzen für die Verkehrssicherungspflicht eine Streupflicht erwächst, trägt der Geschädigte (BGH, Beschl. v. 26.02.2009 - III ZR 225/08, NJW 2009, 3302, juris Rn. 5 m.w.Nachw.).

    Für die Bestimmung dieses Rahmens bleibt der Anspruchsteller beweispflichtig (BGH, Beschl. v. 26.02.2009 - III ZR 225/08, NJW 2009, 3302, juris Rn. 5 m.w.Nachw.).

  • KG, 15.03.2010 - 12 W 9/10

    Bemessung des Gebührenstreitwerts: Unbezifferter Schmerzensgeldantrag mit Angabe

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 06.03.2014 - 17 C 13/13
    Hinsichtlich des unbezifferten Schmerzensgeldantrages erreicht der Streitwert - unabhängig davon, was das Gericht als angemessen erachtet und auf welchen Zeitpunkt für die Bestimmung der Angemessenheit abzustellen ist (s. hierzu KG, Beschl. v. 15.03.2010 - 12 W 9/10, NZV 2011, 88, juris Rn. 9: Zeitpunkt der Antragstellung; aA Geigel/Freymann, Haftpflichtprozess, 41. Aufl. 2011, 18.

    Kap. Rn. 16: Höhe des vom Gericht zugesprochenen Betrages) - jedenfalls die von der Klägerin angegebene Mindesthöhe (s. hierzu BGH, Urt. v. 30.04.1996 - VI ZR 55/95, BGHZ 132, 341 = NJW 1996, 2425, juris Rn. 38; OLG München, Beschl. v. 15.06.2007 - 1 W 1734/07, juris Rn. 3; OLG München, Beschl. v. 08.01.2008 - 1 W 604/08, juris Rn. 4; OLG Saarbrücken, Beschl. v. 26.11.2009 - 4 W 343/09, juris Rn. 10-15; KG, Beschl. v. 15.03.2010 - 12 W 9/10, NZV 2011, 88, juris Rn. 8; OLG Karlsruhe, Beschl. v. 27.07.2011 - 1 Ws 80/11, NStZ-RR 2011, 390, juris Rn. 5; Geigel/Freymann, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, 41.

  • BGH, 09.01.2007 - VI ZR 133/06

    Zulässigkeit einer Klage auf Festsetzung der deliktischen Verpflichtung eines

  • BGH, 16.01.2001 - VI ZR 381/99

    Feststellungsinteresse bei Klage auf Ersatz künftigen Schadens

  • BGH, 20.03.2001 - VI ZR 325/99

    Feststellungsinteresse für immaterielle Zukunftsschäden

  • LG München II, 27.05.2008 - 8 S 538/08

    Verschulden beim Vertragsschluss: Kollision eines PKW mit einem Gabelstapler auf

  • LG Bielefeld, 20.06.2007 - 5 O 161/07
  • BGH, 30.04.1996 - VI ZR 55/95

    Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines

  • BGH, 17.02.1970 - III ZR 139/67

    Anastasia - Anforderungen an die Überzeugungsbildung des Gerichts

  • BGH, 06.07.1955 - GSZ 1/55

    Bemessung des Schmerzensgeldanspruches

  • BGH, 10.11.2009 - VI ZR 325/08

    Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör bei Nichtberücksichtigung eines

  • OLG Hamm, 17.10.2011 - 6 U 72/11

    Hohes Mitverschulden bei folgereichem Eingriff in Hundebeißerei

  • BGH, 12.06.2012 - VI ZR 138/11

    Glatteisunfall eines Fußgängers: Grenzen der Streupflicht eines

  • BGH, 16.07.1998 - I ZR 32/96

    "Vieraugengespräch"; Einbeziehung einer Parteivernehmung in die Beweiswürdigung

  • BGH, 17.01.1989 - VI ZR 186/88

    Übertragung der Wegereinigung auf einen Dritten in einer Wohnungseigentumsanlage

  • BGH, 04.06.1996 - VI ZR 75/95

    Haftung des Vermieters von Räumlichkeiten für die Instandsetzung von

  • BGH, 08.11.1989 - I ZR 14/88

    Bibelreproduktion; Vertrieb von Bibelreproduktionen über Kaffeefilialgeschäfte;

  • BGH, 23.06.1989 - V ZR 125/88

    Verurteilung des Beklagten aufgrund seines eigenen Vortrags

  • BGH, 25.03.1993 - IX ZR 192/92

    Nichtige Abtretung der anwaltlichen Honorarforderung

  • BGH, 25.01.1956 - V ZR 190/54

    Wahrheitspflicht. Widersprechendes Vorbringen

  • OLG Frankfurt, 26.11.2003 - 21 U 38/03

    Streupflicht: "Vorbeugende" Streupflicht bei voraussehbarer Glättebildung während

  • BGH, 06.10.1981 - X ZR 57/80

    Pneumatische Einrichtung

  • OLG Frankfurt, 28.06.2000 - 7 U 91/99

    Mitverschulden bei Verletzung durch einen Hundebiss

  • BGH, 22.11.1965 - III ZR 32/65

    Verkehrssicherungspflichten auf öffentlichen Parkplätzen bei winterlicher Glätte

  • BGH, 02.10.2001 - VI ZR 356/00

    Zivilprozessrecht: Rechtsmittelbeschwer bei unbeziffertem Schmerzensgeldantrag

  • BGH, 15.12.1993 - VIII ZR 197/92

    Anforderungen an ein antezipiertes Geständnis im Zivilrechtsstreit

  • OLG Karlsruhe, 07.11.2012 - 7 U 32/12

    Verkehrssicherungspflicht: Räum- und Streupflicht des Gastwirts für den Weg vom

  • BGH, 14.04.1999 - IV ZR 181/98

    Anforderungen an die richterliche Überzeugungsbildung

  • BGH, 21.05.1982 - III ZR 165/81

    Streupflicht auf einem öffentlichen Parkplatz

  • OLG München, 08.01.2004 - 1 U 4755/03

    Zur Streupflicht außerhalb geschlossener Ortschaften

  • OLG Koblenz, 20.01.2004 - 12 W 35/04

    Bemessung der Beschwer und Festsetzung des Gebührenstreitwerts bei der

  • OLG Saarbrücken, 26.11.2009 - 4 W 343/09

    Zur Streitwertbemessung bei unbeziffertem Klageantrag.

  • OLG Köln, 25.06.1981 - 7 U 45/81

    Schadensersatzanspruch eines Verletzten im Falle des Vorliegens einer allgemeinen

  • BGH, 14.07.1969 - V ZR 145/66

    Wirksamkeit eines Kaufvertrags über ein Grundstück - Notarielle Beurkundung eines

  • OLG Karlsruhe, 27.07.2011 - 1 Ws 80/11
  • OLG Düsseldorf, 19.12.1997 - 22 U 91/97

    Verkehrssicherungspflicht bei Schneeglätte

  • OLG München, 08.01.2008 - 1 W 604/08

    Streitwertbemessung: Angabe eines Mindestbetrages durch einen

  • OLG München, 15.06.2007 - 1 W 1734/07
  • OLG Hamm, 15.05.1997 - 27 U 34/97
  • BGH, 28.01.1976 - VIII ZR 246/74

    Gemüseblatt - C.i.c. (nunmehr § 311 Abs. 2 BGB <Fassung seit 1.1.02>),

  • OLG Brandenburg, 01.04.2008 - 11 U 147/07

    Verkehrssicherungspflicht: Sturz eines Fußgängers auf dem Gelände vor einem

  • AG Bad Segeberg, 15.07.2015 - 9 C 327/14

    Sturz beim Aussteigen aus dem Pkw auf einer Glatteisfläche neben einem

    Die Beklagte haftet der Klägerin zwar nicht aus §§ 311 Abs. 2, 280 Abs. 1, 241 Abs. 2 BGB (vgl. hierzu AG Bad Segeberg, Urt. v. 06.03.2014 - 17 C 13/13, juris), weil zwischen der Klägerin und der Beklagten, die durch Vertrag die den Eigentümer treffende Verkehrssicherungspflicht übernommen hat, ein vorvertragliches Schuldverhältnis nicht besteht.
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