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   VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17   

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VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 (https://dejure.org/2020,45209)
VG Freiburg, Entscheidung vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 (https://dejure.org/2020,45209)
VG Freiburg, Entscheidung vom 24. November 2020 - A 3 K 1267/17 (https://dejure.org/2020,45209)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Justiz Baden-Württemberg

    § 3 Abs 1 AsylVfG 1992, § 4 Abs 1 AsylVfG 1992, Art 4 Abs 4 EURL 95/2011, § 60 Abs 5 AufenthG 2004
    Gruppenverfolgung von Jesiden im Irak; Abschiebungsschutz aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse - Corona-Krise

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (61)

  • VGH Baden-Württemberg, 17.01.2018 - A 11 S 241/17

    Gruppenverfolgung der Volkszugehörigen der Hasara in Afghanistan; Sicherheitslage

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Die bloße theoretische Möglichkeit einer Verfolgung reicht nicht aus (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 2.5.2017 - A 11 S 562/17 - Urteil vom 17.1.2018 - A 11 S 241/17 -, jeweils juris m.w.N.).

    Je schwerwiegender der befürchtete Verfolgungseingriff ist, desto weniger kann dem Schutzsuchenden zugemutet werden, abzuwarten bis dieser Eingriff unmittelbar bevorsteht (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018 - A 11 S 241/17-, juris, Rn. 42).

    Hierfür ist erforderlich, dass stichhaltige Gründe die Wiederholungsträchtigkeit solcher Verfolgung entkräften (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O.).

    Das Gericht muss sich in tatsächlich zweifelhaften Fällen mit einem für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewissheit begnügen, der den Zweifeln Schweigen gebietet, auch wenn sie nicht völlig ausgeräumt sind (zum Ganzen: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O., juris, Rn. 51 ff.).

    Der Begriff der Gruppenverfolgung ist damit nur ein Hilfsmittel, um aus Maßnahmen, die gegen die Gruppe gerichtet sind, auf eine individuelle Verfolgungsbetroffenheit zu schließen (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O., Rn. 72).

    Auch für die Gruppenverfolgung gilt, dass sie mit Rücksicht auf den allgemeinen Grundsatz der Subsidiarität des Flüchtlingsrechts den Betroffenen einen Schutzanspruch im Ausland nur vermittelt, wenn sie im Herkunftsland landesweit droht, d.h. wenn auch keine erreich- und zumutbare Möglichkeit internen Schutzes offensteht (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O. Rn. 72 ff.; vgl. insgesamt auch: BVerwG, Urteile vom 20.2.2013 - 10 C 23.12 -, NVwZ 2013, 936, Rn. 41, vom 21.4.2009, a.a.O., vom 1.2.2007, a.a.O., Rn. 7 f. und vom 18.7.2006, a.a.O., Rn. 20 ff., jeweils m.w.N.; grundlegend zur Gruppenverfolgung auch: BVerfG, Beschluss vom 23.1.1991 - 2 BvR 902/85 -, BVerfGE 83, 216 ff. und BVerwG, Urteil vom 5.7.1994 - 9 C 158.94 -, BVerwGE 96, 200 ff.).

    Hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts gilt insoweit das oben Ausgeführte.Soweit sich der Kläger auf die Gefährdungen beruft, die sich aus den allgemeinen sozio-ökonomischen und humanitären Lebensbedingungen im Irak ergeben, fehlt es bereits an einem Akteur im Sinne des § 4 Abs. 3 Satz 1 AsylG i. V. m. § 3c AsylG (vgl. zur Notwendigkeit eines Akteurs VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 3.11.2017 - A 11 S 1704/17 - vom 5.12.2017 - A 11 S 1144/17 - und vom 17.1.2018 - A 11 S 241/17 -, jeweils bei juris m.w.N.), da die humanitäre Lage und die allgemeinen Lebensumstände im Irak und auch speziell in Ninawa keinem der genannten Akteure nach § 3c AsylG zuzurechnen sind.

    Erforderlich ist, dass durch die Auseinandersetzungen, an denen bewaffnete Gruppen beteiligt sind, ein Grad an willkürlicher Gewalt entsteht, dass stichhaltige Gründe für die Annahme bestehen, dass eine Zivilperson bei einer Rückkehr in das betreffende Land bzw. in die betreffende Region allein durch ihre Anwesenheit tatsächlich Gefahr liefe, einer ernsthaften individuellen Bedrohung ihres Lebens oder ihrer Unversehrtheit ausgesetzt zu sein (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 17.1.2018, a.a.O, Rn. 191 ff. und vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 52; EuGH, Urteil vom 30.1.2014, a.a.O.).

    Auf der Grundlage der quantitativen Ermittlung bedarf es einer wertenden Gesamtbetrachtung (vgl. BVerwG, Urteil vom 17.11.2011, a.a.O., m.w.N.; VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 17.1.2018, a.a.O. und vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 60; Bayerischer VGH, Beschluss vom 17.1.2017 - 13a ZB 16.30182 -, juris).

    Dies macht deutlich, dass es sich bei dem Schutz nach § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG um einen Ausnahmetatbestand für außergewöhnliche Situationen handelt, die durch einen sehr hohen Gefahrengrad gekennzeichnet sind (VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 17.1.2018, a.a.O., Rn. 191 und vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 55).

    Aber auch dann, wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, weil es an einem verantwortlichen Akteur fehlt, können schlechte humanitäre Bedingungen im Zielgebiet als Behandlung im Sinne von Art. 3 EMRK zu qualifizieren sein, wenn ganz außerordentliche individuelle Umstände hinzutreten (vgl. BVerwG, Urteil vom 13.6.2013 - 10 C 13.12 -, NVwZ 2013, 1167, 1170; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O., Rn. 257 jeweils m.w.N.).

    Außergewöhnliche individuelle Umstände bzw. Merkmale können auch solche sein, die eine Person mit anderen Personen teilt, die Träger des gleichen Merkmals sind bzw. sich in einer im Wesentlichen vergleichbaren Lage befinden (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O., Rn. 261; EGMR, Urteil vom 13.12.2016 - 41738/10 -, NVwZ 2017, 1187, 1190).

    Ein Abschiebungsschutz nach § 60 Abs. 5 AufenthG i.V.m. Art. 3 EMRK kann nur beanspruchen, wem prinzipiell im gesamten Zielstaat der Abschiebung die Gefahr einer unmenschlichen Behandlung droht (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O., Rn. 281 ff. m.w.N.).

  • VGH Baden-Württemberg, 12.12.2018 - A 11 S 1923/17

    Afghanistan; Provinz Parwan; subsidiärer Schutz; Abschiebungsverbot;

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Unter Heranziehung der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union zu Art. 15b der Anerkennungsrichtlinie und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu Art. 3 der Konvention vom 4. November 1950 zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK) ist unter einer unmenschlichen Behandlung die absichtliche, d.h. vorsätzliche Zufügung schwerer körperlicher oder seelischer Leiden, die im Hinblick auf Intensität und Dauer eine hinreichende Schwere aufweisen, zu verstehen (vgl. EGMR, Urteile vom 21.1.2011 - 30696/09 - , NVwZ 2011, 413 Rn. 220 m.w.N. sowie vom 11.7.2006 - 54810/00 - , NJW 2006, 3117 Rn. 67; BVerwG, Urteil vom 31.1.2013 - 10 C 15.12 -, NVwZ 2013, 1167 Rn. 22 ff. m.w.N.; vgl. hierzu VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 23 f. m.w.N.).

    Diese ist dann gegeben, wenn bei dem Opfer Gefühle von Furcht, Todesangst und Minderwertigkeit verursacht werden, die geeignet sind, diese Person zu erniedrigen oder zu entwürdigen und möglicherweise ihren psychischen oder moralischen Widerstand zu brechen (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 25 f. m.w.N.).

    Dies folgt aus der Vermutungswirkung des Art. 4 Abs. 4 Anerkennungsrichtlinie (vgl. hierzu auch VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 29).

    Erforderlich ist, dass durch die Auseinandersetzungen, an denen bewaffnete Gruppen beteiligt sind, ein Grad an willkürlicher Gewalt entsteht, dass stichhaltige Gründe für die Annahme bestehen, dass eine Zivilperson bei einer Rückkehr in das betreffende Land bzw. in die betreffende Region allein durch ihre Anwesenheit tatsächlich Gefahr liefe, einer ernsthaften individuellen Bedrohung ihres Lebens oder ihrer Unversehrtheit ausgesetzt zu sein (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 17.1.2018, a.a.O, Rn. 191 ff. und vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 52; EuGH, Urteil vom 30.1.2014, a.a.O.).

    Auf der Grundlage der quantitativen Ermittlung bedarf es einer wertenden Gesamtbetrachtung (vgl. BVerwG, Urteil vom 17.11.2011, a.a.O., m.w.N.; VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 17.1.2018, a.a.O. und vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 60; Bayerischer VGH, Beschluss vom 17.1.2017 - 13a ZB 16.30182 -, juris).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts ist insoweit die Annahme einer individuellen Gefährdung auch bei einer Gefahrendichte von 1:800 (0,125 %) - bezogen auf die Zahl der Opfer von willkürlicher Gewalt eines Jahres - noch weit von der Schwelle der beachtlichen Wahrscheinlichkeit entfernt (vgl. Urteil vom 17.11.2011, a.a.O.; vgl. auch VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 64; Bayerischer VGH, Beschluss vom 6.4.2017 - 13a ZB 17.30254 -, juris; Berlit, Die Bestimmung der "Gefahrendichte" im Rahmen der Prüfung der Anerkennung als Flüchtling oder subsidiär Schutzberechtigter, ZAR 2017, 110).

    Dies macht deutlich, dass es sich bei dem Schutz nach § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG um einen Ausnahmetatbestand für außergewöhnliche Situationen handelt, die durch einen sehr hohen Gefahrengrad gekennzeichnet sind (VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 17.1.2018, a.a.O., Rn. 191 und vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 55).

    Auch schlechte humanitäre Verhältnisse können eine Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK darstellen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 105 ff. und vom 24.7.2013 - A 11 S 697/13 -, juris Rn. 71).

  • BVerwG, 21.04.2009 - 10 C 11.08

    Flüchtlingsanerkennung; Gruppenverfolgung; Verfolgungsdichte;

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Die Verknüpfung ist anhand ihres inhaltlichen Charakters nach der erkennbaren Gerichtetheit der Maßnahme selbst zu beurteilen, nicht nach den subjektiven Gründen oder Motiven, die den Verfolgenden dabei leiten (BVerwG, Urteil vom 21.4.2009 - 10 C 11.08 -, InfAuslR 2009, 315).

    Die Annahme einer alle Gruppenmitglieder erfassenden gruppengerichteten Verfolgung setzt - abgesehen von den Fällen eines (staatlichen) Verfolgungsprogramms (vgl. hierzu BVerwG, Urteil vom 5.7.1994 - 9 C 158.94 -, juris, Rn. 20, 24 f.) - ferner eine bestimmte "Verfolgungsdichte" voraus (vgl. zum Ganzen nur BVerwG, Urteil vom 21.4.2009 - 10 C 11.08 -, juris, Rn. 13 m.w.N. ).

    Das Eingreifen der Regelvermutung (vgl. BVerwG, Urteile vom 21.4.2009, a.a.O., vom 18.7.2006 - 1 C 15.05 -, juris, Rn. 20 und vom 1.2.2007 - 1 C 24.06 -, juris, Rn. 7, VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5.3.2020 - A 10 S 1272/17 -, juris, Rn. 24 m.w.N.) ohne Nachweis individueller konkreter Verfolgungsmaßnahmen setzt voraus, dass jedes im Verfolgungsgebiet im Verfolgungszeitraum lebende Gruppenmitglied nicht nur möglicherweise latent oder potentiell, sondern wegen seiner Gruppenzugehörigkeit aktuell gefährdet ist, weil den Gruppenangehörigen insgesamt Verfolgung droht.

    Auch für die Gruppenverfolgung gilt, dass sie mit Rücksicht auf den allgemeinen Grundsatz der Subsidiarität des Flüchtlingsrechts den Betroffenen einen Schutzanspruch im Ausland nur vermittelt, wenn sie im Herkunftsland landesweit droht, d.h. wenn auch keine erreich- und zumutbare Möglichkeit internen Schutzes offensteht (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O. Rn. 72 ff.; vgl. insgesamt auch: BVerwG, Urteile vom 20.2.2013 - 10 C 23.12 -, NVwZ 2013, 936, Rn. 41, vom 21.4.2009, a.a.O., vom 1.2.2007, a.a.O., Rn. 7 f. und vom 18.7.2006, a.a.O., Rn. 20 ff., jeweils m.w.N.; grundlegend zur Gruppenverfolgung auch: BVerfG, Beschluss vom 23.1.1991 - 2 BvR 902/85 -, BVerfGE 83, 216 ff. und BVerwG, Urteil vom 5.7.1994 - 9 C 158.94 -, BVerwGE 96, 200 ff.).

  • VGH Baden-Württemberg, 03.11.2017 - A 11 S 1704/17

    Zuerkennung subsidiären Schutzes; Gefahrenlage für eine Bevölkerungsgruppe wegen

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Bezugspunkt der Gefahrenprognose ist dabei in der Regel die Herkunftsregion des Ausländers, in die er typischerweise zurückkehren wird (vgl. BVerwG, Urteil vom 31.1.2013 - 10 C 15.12 -, juris; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 3.11.2017 - A 11 S 1704/17 -, juris, Rn. 97 ff.).

    Hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts gilt insoweit das oben Ausgeführte.Soweit sich der Kläger auf die Gefährdungen beruft, die sich aus den allgemeinen sozio-ökonomischen und humanitären Lebensbedingungen im Irak ergeben, fehlt es bereits an einem Akteur im Sinne des § 4 Abs. 3 Satz 1 AsylG i. V. m. § 3c AsylG (vgl. zur Notwendigkeit eines Akteurs VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 3.11.2017 - A 11 S 1704/17 - vom 5.12.2017 - A 11 S 1144/17 - und vom 17.1.2018 - A 11 S 241/17 -, jeweils bei juris m.w.N.), da die humanitäre Lage und die allgemeinen Lebensumstände im Irak und auch speziell in Ninawa keinem der genannten Akteure nach § 3c AsylG zuzurechnen sind.

    Hierbei sind eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen, darunter etwa der Zugang für Rückkehrer zu Arbeit, Wasser, Nahrung, Gesundheitsversorgung sowie die Chance, eine adäquate Unterkunft zu finden, der Zugang zu sanitären Einrichtungen und nicht zuletzt die finanziellen Mittel zur Befriedigung elementarer Bedürfnisse, auch unter Berücksichtigung von Rückkehrhilfen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 26.6.2019 - A 11 S 2108/18 -, juris, Rn. 32 f. und vom 3.11.2017, a.a.O., Rn. 172 f. jeweils m.w.N.).

  • BVerwG, 17.11.2011 - 10 C 13.10

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beschränkung der Revision; Beweismaß;

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Dieser aus dem Tatbestandsmerkmal "... tatsächlich Gefahr liefe ..." des Art. 2f der Anerkennungsrichtlinie abzuleitende Maßstab orientiert sich an der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der bei der Prüfung des Art. 3 EMRK auf die tatsächliche Gefahr abstellt ("real risk"; vgl. BVerwG, Urteil vom 17.11.2011 - 10 C 13.10 -, NVwZ 2012, 454 Rn. 20; vgl. auch BVerwG, Urteil vom 20.3.2013 - 10 C 23.12 -, NVwZ 2013, 936 Rn. 32).

    Auf der Grundlage der quantitativen Ermittlung bedarf es einer wertenden Gesamtbetrachtung (vgl. BVerwG, Urteil vom 17.11.2011, a.a.O., m.w.N.; VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 17.1.2018, a.a.O. und vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 60; Bayerischer VGH, Beschluss vom 17.1.2017 - 13a ZB 16.30182 -, juris).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts ist insoweit die Annahme einer individuellen Gefährdung auch bei einer Gefahrendichte von 1:800 (0,125 %) - bezogen auf die Zahl der Opfer von willkürlicher Gewalt eines Jahres - noch weit von der Schwelle der beachtlichen Wahrscheinlichkeit entfernt (vgl. Urteil vom 17.11.2011, a.a.O.; vgl. auch VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 64; Bayerischer VGH, Beschluss vom 6.4.2017 - 13a ZB 17.30254 -, juris; Berlit, Die Bestimmung der "Gefahrendichte" im Rahmen der Prüfung der Anerkennung als Flüchtling oder subsidiär Schutzberechtigter, ZAR 2017, 110).

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Für die Beurteilung der Frage, ob die Furcht vor Verfolgung begründet ist, gilt aber auch bei einer erlittenen Vorverfolgung der einheitliche Maßstab der beachtlichen Wahrscheinlichkeit (vgl. BVerwG, Urteile vom 20.2.2013 - 10 C 23.12 -, juris und vom 1.6.2011 - 10 C 25.10 -, InfAuslR 2011, 408).

    Auch für die Gruppenverfolgung gilt, dass sie mit Rücksicht auf den allgemeinen Grundsatz der Subsidiarität des Flüchtlingsrechts den Betroffenen einen Schutzanspruch im Ausland nur vermittelt, wenn sie im Herkunftsland landesweit droht, d.h. wenn auch keine erreich- und zumutbare Möglichkeit internen Schutzes offensteht (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O. Rn. 72 ff.; vgl. insgesamt auch: BVerwG, Urteile vom 20.2.2013 - 10 C 23.12 -, NVwZ 2013, 936, Rn. 41, vom 21.4.2009, a.a.O., vom 1.2.2007, a.a.O., Rn. 7 f. und vom 18.7.2006, a.a.O., Rn. 20 ff., jeweils m.w.N.; grundlegend zur Gruppenverfolgung auch: BVerfG, Beschluss vom 23.1.1991 - 2 BvR 902/85 -, BVerfGE 83, 216 ff. und BVerwG, Urteil vom 5.7.1994 - 9 C 158.94 -, BVerwGE 96, 200 ff.).

    Dieser aus dem Tatbestandsmerkmal "... tatsächlich Gefahr liefe ..." des Art. 2f der Anerkennungsrichtlinie abzuleitende Maßstab orientiert sich an der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der bei der Prüfung des Art. 3 EMRK auf die tatsächliche Gefahr abstellt ("real risk"; vgl. BVerwG, Urteil vom 17.11.2011 - 10 C 13.10 -, NVwZ 2012, 454 Rn. 20; vgl. auch BVerwG, Urteil vom 20.3.2013 - 10 C 23.12 -, NVwZ 2013, 936 Rn. 32).

  • BVerwG, 31.01.2013 - 10 C 15.12

    Afghanistan; Provinz Helmand; Kabul; Abschiebung; Abschiebungsverbot;

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Bezugspunkt der Gefahrenprognose ist dabei in der Regel die Herkunftsregion des Ausländers, in die er typischerweise zurückkehren wird (vgl. BVerwG, Urteil vom 31.1.2013 - 10 C 15.12 -, juris; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 3.11.2017 - A 11 S 1704/17 -, juris, Rn. 97 ff.).

    Unter Heranziehung der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union zu Art. 15b der Anerkennungsrichtlinie und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu Art. 3 der Konvention vom 4. November 1950 zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK) ist unter einer unmenschlichen Behandlung die absichtliche, d.h. vorsätzliche Zufügung schwerer körperlicher oder seelischer Leiden, die im Hinblick auf Intensität und Dauer eine hinreichende Schwere aufweisen, zu verstehen (vgl. EGMR, Urteile vom 21.1.2011 - 30696/09 - , NVwZ 2011, 413 Rn. 220 m.w.N. sowie vom 11.7.2006 - 54810/00 - , NJW 2006, 3117 Rn. 67; BVerwG, Urteil vom 31.1.2013 - 10 C 15.12 -, NVwZ 2013, 1167 Rn. 22 ff. m.w.N.; vgl. hierzu VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 23 f. m.w.N.).

    Aber auch dann, wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, weil es an einem verantwortlichen Akteur fehlt, können schlechte humanitäre Bedingungen im Zielgebiet als Behandlung im Sinne von Art. 3 EMRK zu qualifizieren sein, wenn ganz außerordentliche individuelle Umstände hinzutreten (vgl. BVerwG, Urteil vom 13.6.2013 - 10 C 13.12 -, NVwZ 2013, 1167, 1170; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.1.2018, a.a.O., Rn. 257 jeweils m.w.N.).

  • EGMR, 21.01.2011 - 30696/09

    Belgische Behörden hätten Asylbewerber nicht nach Griechenland abschieben dürfen

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Unter Heranziehung der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union zu Art. 15b der Anerkennungsrichtlinie und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu Art. 3 der Konvention vom 4. November 1950 zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK) ist unter einer unmenschlichen Behandlung die absichtliche, d.h. vorsätzliche Zufügung schwerer körperlicher oder seelischer Leiden, die im Hinblick auf Intensität und Dauer eine hinreichende Schwere aufweisen, zu verstehen (vgl. EGMR, Urteile vom 21.1.2011 - 30696/09 - , NVwZ 2011, 413 Rn. 220 m.w.N. sowie vom 11.7.2006 - 54810/00 - , NJW 2006, 3117 Rn. 67; BVerwG, Urteil vom 31.1.2013 - 10 C 15.12 -, NVwZ 2013, 1167 Rn. 22 ff. m.w.N.; vgl. hierzu VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 23 f. m.w.N.).

    Das ist immer dann anzunehmen, wenn diese Verhältnisse ganz oder überwiegend auf staatlichem Handeln, auf Handlungen von Parteien eines innerstaatlichen Konflikts oder auf Handlungen sonstiger, nicht staatlicher Akteure, die dem Staat zurechenbar sind, beruhen, weil er der Zivilbevölkerung keinen ausreichenden Schutz bieten kann oder will (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 24.7.2013, a.a.O., Rn. 80; EGMR, Urteile vom 21.1.2011, a.a.O. und vom 28.6.2011 - 8319/07 und 11449/07 -, NVwZ 2012, 681).

  • VGH Baden-Württemberg, 24.07.2013 - A 11 S 697/13

    Widerruf einer Entscheidung über Abschiebungsverbote bei Vorliegen einer

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Auch schlechte humanitäre Verhältnisse können eine Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK darstellen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 105 ff. und vom 24.7.2013 - A 11 S 697/13 -, juris Rn. 71).

    Das ist immer dann anzunehmen, wenn diese Verhältnisse ganz oder überwiegend auf staatlichem Handeln, auf Handlungen von Parteien eines innerstaatlichen Konflikts oder auf Handlungen sonstiger, nicht staatlicher Akteure, die dem Staat zurechenbar sind, beruhen, weil er der Zivilbevölkerung keinen ausreichenden Schutz bieten kann oder will (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 24.7.2013, a.a.O., Rn. 80; EGMR, Urteile vom 21.1.2011, a.a.O. und vom 28.6.2011 - 8319/07 und 11449/07 -, NVwZ 2012, 681).

  • EuGH, 30.01.2014 - C-285/12

    Im Unionsrecht ist der Begriff "innerstaatlicher bewaffneter Konflikt" gegenüber

    Auszug aus VG Freiburg, 24.11.2020 - A 3 K 1267/17
    Es spricht zwar Einiges dafür, dass sich die irakische Regierung in der Provinz Ninawa, unterstützt von kurdischen Peshmerga und verschiedenen anderen militärischen Gruppierungen, noch immer in einem innerstaatlichen bewaffneten Konflikt gegen den sogenannten "IS" befindet (EASO, Country of Origin Information Report, Iraq: Security situation, Oktober 2020, S. 14 m.w.N.; zum Begriff des innerstaatlichen bewaffneten Konflikts vgl. BVerwG, Urteil vom 24.6.2008 - 10 C 43.07 -, BVerwGE 131, 198; EuGH, Urteil vom 30.1.2014 - C-285/12 -, NVwZ 2014, 573).

    Erforderlich ist, dass durch die Auseinandersetzungen, an denen bewaffnete Gruppen beteiligt sind, ein Grad an willkürlicher Gewalt entsteht, dass stichhaltige Gründe für die Annahme bestehen, dass eine Zivilperson bei einer Rückkehr in das betreffende Land bzw. in die betreffende Region allein durch ihre Anwesenheit tatsächlich Gefahr liefe, einer ernsthaften individuellen Bedrohung ihres Lebens oder ihrer Unversehrtheit ausgesetzt zu sein (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 17.1.2018, a.a.O, Rn. 191 ff. und vom 12.12.2018, a.a.O., Rn. 52; EuGH, Urteil vom 30.1.2014, a.a.O.).

  • OVG Niedersachsen, 24.09.2019 - 9 LB 136/19

    Wahrscheinlichkeit einer Gruppenverfolgung von Yeziden in dem Distrikt Sindjar in

  • VG Hamburg, 13.03.2018 - 8 A 1135/17

    Keine Gruppenverfolgung von Jesiden aus der irakischen Provinz Ninive

  • VG Gelsenkirchen, 04.03.2020 - 15a K 5013/18

    Irak, Ninive, Yezide, keine Gruppenverfolgung, kein subsidiärer Schutzstatus,

  • VG Freiburg, 11.07.2019 - A 14 K 503/18

    Asyl Irak; Verfolgungsprognose hinsichtlich Yeziden aus Sindjar

  • VG Düsseldorf, 26.04.2019 - 13 K 11/18
  • FG Thüringen, 18.10.2017 - 3 K 127/17

    Offenbare Unrichtigkeit der gesonderten Feststellung des steuerlichen

  • BVerwG, 18.07.2006 - 1 C 15.05

    Widerruf der Flüchtlingsanerkennung (Irak); Unverzüglichkeit des Widerrufs;

  • BVerwG, 01.02.2007 - 1 C 24.06

    Flüchtlingsanerkennung; begründete Furcht vor Verfolgung; Gruppenverfolgung;

  • BVerwG, 05.07.1994 - 9 C 158.94

    Asylrecht - Gruppenverfolgung - EntscheidungserheblicheTatsachenfeststellung -

  • VGH Baden-Württemberg, 29.10.2019 - A 11 S 1203/19

    Prüfungsumfang beim erneuten Asylverfahren - Rückkehrmöglichkeit nach Afghanistan

  • VGH Baden-Württemberg, 26.06.2019 - A 11 S 2108/18

    Rückkehr leistungsfähiger, erwachsener Männer nach Kabul ohne

  • EGMR, 11.07.2006 - 54810/00

    Einsatz von Brechmitteln; Selbstbelastungsfreiheit (Schutzbereich; faires

  • EGMR, 13.12.2016 - 41738/10

    Ausweisung, Krankheit, Sperrwirkung, Einreise- und Aufenthaltsverbot, Straftat,

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 45.18

    Trotz Abschiebungsschutzes einzelner Mitglieder der Kernfamilie ist bei der

  • EGMR, 28.06.2011 - 8319/07

    SUFI AND ELMI v. THE UNITED KINGDOM

  • BVerwG, 13.06.2013 - 10 C 13.12

    Afghanistan; Abschiebung; Abschiebungsschutz; Abschiebungsverbot; allgemeine

  • BVerwG, 27.04.2010 - 10 C 5.09

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beweismaß; beachtliche

  • BVerfG, 23.01.1991 - 2 BvR 902/85

    Jeziden

  • BVerwG, 24.06.2008 - 10 C 43.07

    Abschiebungsschutz wegen innerstaatlichen bewaffneten Konflikts (Irak);

  • VGH Baden-Württemberg, 05.12.2017 - A 11 S 1144/17

    Rückkehrmöglichkeit für einen leistungsfähigen, erwachsenen, afghanischen Mann

  • VGH Baden-Württemberg, 27.08.2014 - A 11 S 1128/14

    Keine Flüchtlingseigenschaft für Christen aus Pakistan

  • BVerwG, 23.11.2011 - 10 B 32.11

    Asylrechtsstreit; unterlassene Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung eines

  • VGH Bayern, 17.01.2017 - 13a ZB 16.30182

    Notwendige Gefahrendichte zur Gewährung subsidiären Schutzes

  • VGH Bayern, 06.04.2017 - 13a ZB 17.30254

    Keine Berufungszulassung, da keine neue Risikobewertung der Lage in Afghanistan

  • VGH Baden-Württemberg, 05.10.2016 - A 10 S 332/12

    Keine Gruppenverfolgung der Tamilen in Sri Lanka

  • VG Gelsenkirchen, 08.03.2017 - 15a K 9307/16

    Irak, Yeziden, Gruppenverfolgung, Sharya, Autonome Region Kurdistan, Dohuk,

  • VGH Baden-Württemberg, 07.05.2020 - A 11 S 2277/19

    Asylverfahren Afghanistan; Gefahrenprognose im Rahmen der Gewährung von

  • BVerwG, 04.11.1997 - 9 C 11.97

    Asylrecht - Anforderungen an die richterliche Überzeugungsbildung bei nicht

  • VG Oldenburg, 27.02.2018 - 15 A 883/17

    Zur Frage der Gruppenverfolgung der Yeziden aus dem Gebiet Shingal/ Sindjar/

  • OVG Niedersachsen, 22.10.2019 - 9 LB 130/19

    Al-Shikhan; Flüchtlingsschutz; Gruppenverfolgung; Irak; Jesiden; Ninawa; Ninive;

  • VG Karlsruhe, 08.06.2020 - A 18 K 5525/18
  • OVG Niedersachsen, 07.08.2019 - 9 LB 154/19

    Anspruch eines irakischen Staatsangehörigen kurdischer Volks- und yezidischer

  • VG Karlsruhe, 10.10.2017 - A 10 K 1508/17

    Irak; Yesidin aus der Autonomen Region Kurdistan - Dahuk; Gruppenverfolgung

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 07.01.2019 - 9 A 4825/18

    Nachweis der Flüchtlingseigenschaft durch einen kurdischen Iraker

  • VG Augsburg, 15.01.2018 - Au 5 K 17.35594

    Keine regionale Gruppenverfolgung der Yeziden durch den IS im Zentralirak

  • VG Hamburg, 20.02.2018 - 8 A 4134/17

    Keine Gruppenverfolgung von Jesiden in der Provinz Dohuk

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 05.06.2020 - 9 A 2885/18
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 22.01.2020 - 9 A 2741/18

    Anforderungen an die Darlegung einer grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache im

  • VG Köln, 16.09.2019 - 18 K 1311/19
  • VG Münster, 26.04.2018 - 6a K 4203/16
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 23.01.2020 - 9 A 2327/18

    Anforderungen an die Darlegung einer grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache im

  • VG Göttingen, 24.09.2020 - 2 A 1001/17

    Alleinerziehende Frau; Alleinstehende Frau; Irak; Sindjar; Soziale Gruppe;

  • VG Augsburg, 18.04.2018 - Au 5 K 18.30313

    Kein Anspruch auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft eines irakischen

  • VG Düsseldorf, 23.07.2019 - 16 K 2453/18
  • VGH Baden-Württemberg, 12.10.2018 - A 11 S 316/17

    Kein Abschiebungsverbot nach Kabul für alleinstehende gesunde Männer im

  • VGH Baden-Württemberg, 02.05.2017 - A 11 S 562/17

    Verfolgung in Syrien wegen Wehrdienstentziehung

  • BVerwG, 19.01.2009 - 10 C 52.07

    Flüchtlingsanerkennung; Verfolgungshandlung; zielgerichtete Handlung;

  • BVerwG, 01.06.2011 - 10 C 25.10

    Rechtskraft; Wiederholungsverbot; Rücknahme; Widerruf; Widerruf der

  • VGH Baden-Württemberg, 23.10.2018 - A 3 S 791/18

    Syrische Asylbewerber; Rückkehrprognose; illegale Ausreise und Aufenthalt im

  • BVerwG, 23.07.1991 - 9 C 154.90

    Asylrecht - Ausreisedruck - Drittverfolgungsmaßnahmen auf den Staat - Fortbestand

  • VGH Baden-Württemberg, 05.03.2020 - A 10 S 1272/17

    Weder für den Irak insgesamt noch für die Herkunftsregion des Klägers, die

  • VG Sigmaringen, 05.05.2021 - A 13 K 4096/18

    Vorverfolgung; Wiederlegung der Vermutung fortgesetzter Verfolgung; Islamischer

    Derzeit sprechen stichhaltige Gründe dagegen, dass Yeziden aus der Provinz Ninive/Ninewa noch mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit eine Gruppenverfolgung durch den Islamischen Staat (IS) in Anknüpfung an ihre Religionszugehörigkeit droht (im Anschluss an VG Freiburg (Urteil vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 - juris; entgegen VG Freiburg, Urteil vom 15.03.2021 - A 14 K 4030/18 - juris).

    Insoweit macht sich der erkennende Einzelrichter die tatsächlichen Feststellungen des Verwaltungsgerichts Freiburg (Urteile vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 - juris Rn. 32; und vom 09.07.2020 - A 14 K 6475/17 - juris Rn. 29) zu Eigen und überträgt sie auf den vorliegenden Fall.

    Insoweit macht sich der erkennende Einzelrichter die tatsächlichen Feststellungen des Verwaltungsgerichts Freiburg (Urteil vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 - juris Rn. 41-57) zu Eigen und überträgt sie auf den vorliegenden Fall der Kläger.

    Insbesondere für die hier relevante Region des Distrikts Sindschar kann - dies alles zugrunde gelegt - daher nicht mehr mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass es dem IS derzeit oder in Zukunft gelingen wird, eine mit seiner früheren herrschaftlichen/territorialen Gebietskontrolle vergleichbare Macht aufzubauen, die es ihm ermöglicht, systematisch gegen Angehörige der yezidischen Religion vorzugehen (wie hier VG Freiburg, Urteil vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 - juris Rn. 57).

    Im Übrigen macht sich der erkennende Einzelrichter auch im vorliegenden Kontext die diesbezüglichen Ausführungen des Verwaltungsgerichts Freiburg (Urteil vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 - juris Rn. 58-60) zu Eigen und überträgt sie auf das vorliegende Verfahren.

    Zwar meint das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (NdsOVG, Beschluss vom 11.03.2021 - 9 LB 129/19 - juris Rn. 120; ähnlich VG Freiburg, Urteil vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 - juris Rn. 77), dass allein die yezidische Religionszugehörigkeit keinen Umstand darstellt, der einen ernsthaften Schaden i. S. d. § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG als beachtlich wahrscheinlich erscheinen lässt, weil sich aus den aktuellen Erkenntnismitteln nicht ergibt, dass "Yeziden derzeit bei einer Rückkehr nach Tilkaif (Provinz Ninewa) nach der Verdrängung des IS einer gegenüber anderen Bewohnern der Region erhöhten Gefahr ausgesetzt wären.

  • VG Sigmaringen, 12.07.2021 - A 13 K 1295/19

    Rücknahme einer Flüchtlingseigenschaft wegen rechtsirriger Annahme des Vorliegens

    Yeziden waren auch von einer solchen Gruppenverfolgung durch den IS etwa ab August 2014 systematisch betroffen (vgl. statt vieler VG Freiburg (Breisgau), Urteil vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 - juris Rn. 32; Urteil vom 09.07.2020 - A 14 K 6475/17 - juris Rn. 29).

    Das zur Ausbreitung des IS in den Jahren 2014-2016 verfügbare Kartenmaterial (etwa https://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/200301/krisen-und-ihre-folgen ; https://plos.figshare.com/articles/figure/_Syria_and_Iraq_2014_onward_war_map_8212_occupied_territories_/1555560 ; https://external-preview.redd.it/QNmUruTcVxiQYCUqj6dodPHr5NYZ4MdIGCayL6_8QiE.jpg?auto=webp&s=ab3b98c72a6c599289358615aac194a87dc8092f ; https://www.businessinsider.com/this-map-shows-how-connected-the-wars-in-syria-and-iraq-have-become-2014-6 ; https://isis.liveuamap.com/ ) geht übereinstimmend davon aus, dass der IS nördlich der Großstadt Mosul bis in die Distrikte Telkif/Tel Kaif sowie Bashiqa vorgedrungen ist, hingegen davon abgehalten werden konnte, die Stadt Al Qosh/Qush zu erobern und unter seine Kontrolle zu bringen (vgl. erneut VG Freiburg (Breisgau), Urteil vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 - juris Rn. 34).

    So nimmt auch das Verwaltungsgericht Freiburg (Urteil vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 - juris Rn. 34) für Yeziden aus der Stadt Al Qosh an, dass diesen aufgrund der drohenden, besonders schwerwiegenden Verfolgungseingriffe, der leichten sowie schnellen Erreichbarkeit der Region mit dem Auto und der fragilen Sicherheitslage gleichermaßen unmittelbar die Verfolgung drohte wie Glaubensangehörigen in vom IS besetzten Gebieten (ähnlich VG Aachen, Urteil vom 11.07.2018 - 4 K 1789/17.A - juris Rn. 36 - ebenfalls für Sharya).

  • VG Saarlouis, 08.09.2021 - 6 K 33/20

    Gruppenverfolgung von Yeziden im Irak (Provinz Ninive)

    Ebenso OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 10.05.2021, 9 A 570/20.A, a.a.O., sowie OVG Lüneburg, Urteil vom 24.09.2019, 9 LB 136/19, a.a.O.; ferner VG Köln, Urteil vom 16.09.2019, 18 K 1311/19.A, VG Berlin, Urteil vom 15.07.2019, 5 K 393.18.A, sowie VG Freiburg, Urteil vom 24.11.2020, A 3 K 1267/17, jeweils zitiert nach juris.

    zur humanitären Lage in der Provinz Ninive ausführlich VG Freiburg, Urteil vom 24.11.2020, A 3 K 1267/17, a.a.O., sowie VG Köln, Urteil vom 10.04.2019, 4 K 12036/17.A, u.a. unter Hinweis auf Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, Jesiden in der Provinz Ninawa, vom 11.02.2019; ACCORD, Lage in Mosul bzw. Provinz Ninawa: Sicherheitslage, vom 06.02.2019; ferner Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak, a.a.O., vom 12.01.2019.

  • VG Saarlouis, 27.08.2021 - 6 K 1589/19

    Asylrecht, Gruppenverfolgung von Yeziden im Irak

    Ebenso OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 10.05.2021, 9 A 570/20.A, a.a.O., sowie OVG Lüneburg, Urteil vom 24.09.2019, 9 LB 136/19, a.a.O.; ferner VG B-Stadt, Urteil vom 16.09.2019, 18 K 1311/19.A, VG Berlin, Urteil vom 15.07.2019, 5 K 393.18.A, sowie VG Freiburg, Urteil vom 24.11.2020, A 3 K 1267/17, jeweils zitiert nach juris.

    zur humanitären Lage in der Provinz Ninive ausführlich VG Freiburg, Urteil vom 24.11.2020, A 3 K 1267/17, a.a.O., sowie VG B-Stadt, Urteil vom 10.04.2019, 4 K 12036/17.A, u.a. unter Hinweis auf Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, Jesiden in der Provinz Ninawa, vom 11.02.2019; ACCORD, Lage in Mosul bzw. Provinz Ninawa: Sicherheitslage, vom 06.02.2019; ferner Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak, a.a.O., vom 12.01.2019.

  • VG Freiburg, 18.05.2021 - A 2 K 508/20

    Irak: Abschiebungsverbot für alleinstehende jesidische Frau

    Eine den Anforderungen der Gruppenverfolgung genügende Verfolgungsdichte kann somit nicht angenommen werden (so auch: VG Freiburg, Urteil vom 24.11.2020-A 3 K 1267/17- juris).
  • VG Freiburg, 16.03.2021 - A 3 K 435/19

    Irak: Abschiebungsverbot für alleinstehende, verwitwete Frau christlichen

    Hieraus ergeben sich auch unter Berücksichtigung der im Zuge des IS-Vormarsches im Jahr 2014 erfolgten Vertreibungen (auch) von Christen vordem Hintergrund der Niederschlagung des IS keine hinreichend konkreten Anhaltspunkte für die beachtlich wahrscheinliche Gefahr einer Gruppenverfolgung (vgl. zu den anzulegenden rechtlichen Maßstäben insoweit näher VG Freiburg, Urteil vom 24.11.2020 - A 3 K 1267/17 -, juris m.w.N.).
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