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   OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21   

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OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21 (https://dejure.org/2023,3021)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 14.02.2023 - 24 U 125/21 (https://dejure.org/2023,3021)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 14. Februar 2023 - 24 U 125/21 (https://dejure.org/2023,3021)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2023, 762
  • MDR 2023, 735
 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (12)

  • BGH, 10.01.2019 - IX ZR 89/18

    Verstoß eines Rechtsanwalts gegen das Verbot der Vertretung widerstreitender

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Zulässig ist die Vertretung mehrerer Mandanten, wenn das Mandat auf die Wahrnehmung gleichgerichteter Interessen der Mandanten begrenzt ist (vgl. BGH, Beschluss vom 4. Februar 2010 - IX ZR 190/07, Rn. 4, jetzt und im Folgenden zitiert nach juris; Urteil vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 21).

    Das Anknüpfen an einen nur möglichen, im konkreten Verfahren tatsächlich aber nicht bestehenden Interessenkonflikt würde gegen das Übermaßverbot verstoßen und wäre deshalb verfassungsrechtlich unzulässig (vgl. BGH, Urteile vom 23. April 2012 - AnwZ (Brfg) 35/11, Rn. 14; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 21).

    Die Vertretung mehrerer Mandanten ist dem Rechtsanwalt daher nur dann verboten, wenn dabei nach den konkreten Umständen des Falles ein gemäß den anzuwendenden Rechtsvorschriften typisierter Interessenkonflikt tatsächlich auftritt (BGH, Urteil vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 21 mwN).

    Der Verstoß der Klägerin gegen das Verbot der Vertretung widerstreitender Interessen führt zur Nichtigkeit des Anwaltsvertrages gem. § 134 BGB (vgl. BGH, Urteile vom 12. Mai 2016 - IX ZR 241/14, Rn. 7ff.; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 24; vom 2. April 2020 - IX ZR 135/19, Rn. 31; vom 19. September 2013 - IX ZR 322/12, Rn. 7).

    Hierfür genügt, dass der Tatbestand der Verbotsnorm objektiv erfüllt ist (vgl. BGH, Urteile vom 25. März 1993 - IX ZR 192/92, Rn. 122; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 24).

    Es kommt deshalb in diesem Zusammenhang nicht darauf an, ob der Klägerin zum Zeitpunkt der Übernahme des Mandats die Verbotswidrigkeit ihres Handelns bewusst war (vgl. BGH, Urteil vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 24).

    Dem Beklagten ist auch nicht verwehrt, sich auf die Nichtigkeit des Anwaltsvertrags zu berufen, ohne gegen den Grundsatz von Treu und Glauben (§ 242 BGB) zu verstoßen (vgl. hierzu auch BGH, Urteil vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 25).

    Deren Tätigkeit war gesetzeswidrig, weshalb die Klägerin diese nicht nach den Umständen für erforderlich halten durfte (vgl. hierzu auch BGH, Urteile vom 21. Oktober 2010 - IX ZR 48/10, Rn. 18 mwN; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 27).

    Dem steht es indes gleich, dass sie sich der Einsicht in das Verbotswidrige ihres Handelns leichtfertig verschlossen hat (vgl. BGH, Urteile vom 21. Oktober 2010 - IX ZR 48/10, Rn. 19f. mwN; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 28).

  • BGH, 19.09.2013 - IX ZR 322/12

    Anwaltsvertrag: Aufklärungspflicht bei Beratung von Eheleuten in

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Selbst wenn man von einem wirksamen Honoraranspruch der Klägerin ausginge, stünde ihm ein Schadensersatzanspruch gem. § 311 Abs. 2, § 280 Abs. 1 BGB in Höhe der Gebührenforderung zu, denn die Klägerin habe ihn nicht vollständig gemäß den Anforderungen des Urteils des Bundesgerichtshofs vom 19. September 2013 (Az. IX ZR 322/12) aufgeklärt.

    Insoweit unterscheidet sich der Fall von der Entscheidung des Bundesgerichtshofs (Urteil vom 19. September 2013 - IX ZR 322/12, Rn. 9 unter Hinweis auf BGH, Urteil vom 23. April 2009 - IX ZR 167/07, Rn. 32), wo der Interessengegensatz erst zutage getreten ist, nachdem alle abgerechneten Gebührentatbestände erfüllt waren.

    Der Verstoß der Klägerin gegen das Verbot der Vertretung widerstreitender Interessen führt zur Nichtigkeit des Anwaltsvertrages gem. § 134 BGB (vgl. BGH, Urteile vom 12. Mai 2016 - IX ZR 241/14, Rn. 7ff.; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 24; vom 2. April 2020 - IX ZR 135/19, Rn. 31; vom 19. September 2013 - IX ZR 322/12, Rn. 7).

    Weiter hätte sie die Eheleute darüber belehren müssen, dass sie möglicherweise auch dann, wenn die Eheleute eine Scheidungsfolgenvereinbarung treffen, sie einen der Eheleute im Scheidungsverfahren zur Stellung des Scheidungsantrags nicht vertreten kann, die Eheleute danach auch im Fall der einvernehmlichen Scheidung die Kosten für zwei Anwälte tragen müssen, weil diese Frage richterlich noch nicht geklärt ist (vgl. BGH, Urteil vom 19. September 2013 - IX ZR 322/12, Rn. 8 und 10).

    Darüber hinaus waren dem Beklagten und der Zeugin A. die Gefahr unbekannt, dass der Anwalt, der sie gemeinsam berät, unter Umständen das Mandat gegenüber beiden niederlegen muss und dass auf sie zusätzliche Anwaltskosten zukommen können (vgl. hierzu BGH, Urteil vom 19. September 2013 - IX ZR 322/12, Rn. 12), wie es letztlich auch eingetreten ist.

  • BGH, 23.04.2012 - AnwZ (Brfg) 35/11

    Anwaltliche Berufspflicht: Vertretung widerstreitender Interessen bei Vertretung

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Das Anknüpfen an einen nur möglichen, im konkreten Verfahren tatsächlich aber nicht bestehenden Interessenkonflikt würde gegen das Übermaßverbot verstoßen und wäre deshalb verfassungsrechtlich unzulässig (vgl. BGH, Urteile vom 23. April 2012 - AnwZ (Brfg) 35/11, Rn. 14; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 21).

    Die Wahrnehmung anwaltlicher Aufgaben setzt den unabhängigen, verschwiegenen und nur den Interessen des eigenen Mandanten verpflichteten Rechtsanwalt voraus (BGH, Urteil vom 12. Mai 2016 - IX ZR 241/14, Rn. 6 mwN), wobei diese Beurteilung auch nicht zur Disposition des Mandanten steht (BGH, Urteil vom 23. April 2012 - AnwZ (Brfg) 35/11, Rn. 10).

    Denn der Rechtsverkehr muss sich darauf verlassen können, dass der Pflichtenkanon des § 43a BRAO befolgt wird, damit die angestrebte Chancen- und Waffengleichheit der Bürger untereinander und gegenüber dem Staat gewahrt wird und die Rechtspflege funktionsfähig bleibt (BGH, Urteil vom 23. April 2012 - AnwZ (Brfg) 35/11, Rn. 10 am Ende, mwN).

    Der Anwalt ist an die Weisungen seines Auftraggebers auch gebunden (§§ 665, 667 Abs. 1 BGB; vgl. BGH, Urteile vom 15. November 2007 - IX ZR 44/04, Rn. 8; vom 23. April 2012 - AnwZ (Brfg) 35/11, Rn. 12).

    Allerdings sind häufig Umfang und Ausgestaltung des Auftrags das Ergebnis der Erstberatung, welche dem Mandanten aufzeigen soll, welche Rechte er hat und wie er sie durchsetzen kann (BGH, Urteil vom 23. April 2012 - AnwZ (Brfg) 35/11, Rn. 12).

  • BGH, 12.05.2016 - IX ZR 241/14

    Anwaltsvertrag: Nichtigkeit bei Verstoß gegen das Verbot der Vertretung

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Die Wahrnehmung anwaltlicher Aufgaben setzt den unabhängigen, verschwiegenen und nur den Interessen des eigenen Mandanten verpflichteten Rechtsanwalt voraus (BGH, Urteil vom 12. Mai 2016 - IX ZR 241/14, Rn. 6 mwN), wobei diese Beurteilung auch nicht zur Disposition des Mandanten steht (BGH, Urteil vom 23. April 2012 - AnwZ (Brfg) 35/11, Rn. 10).

    Über das individuelle Mandatsverhältnis hinaus ist die Rechtspflege allgemein auf die Gradlinigkeit der anwaltlichen Berufsausübung angewiesen (BGH, Urteil vom 12. Mai 2016 - IX ZR 241/14, Rn. 6; BVerfG, Beschluss vom 3. Juli 2003 - 1 BvR 238/01).

    Eine Vertretung widerstreitender Interessen im Sinne von § 43a Abs. 4 BRAO setzt zunächst voraus, dass der Rechtsanwalt bei beiden Tätigkeiten im Kernbereich der rechtsbesorgenden anwaltlichen Berufsausübung handelt (zum Meinungsstand: BGH, Urteil vom 12. Mai 2016 - IX ZR 241/14, Rn. 16 mwN).

    Der Verstoß der Klägerin gegen das Verbot der Vertretung widerstreitender Interessen führt zur Nichtigkeit des Anwaltsvertrages gem. § 134 BGB (vgl. BGH, Urteile vom 12. Mai 2016 - IX ZR 241/14, Rn. 7ff.; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 24; vom 2. April 2020 - IX ZR 135/19, Rn. 31; vom 19. September 2013 - IX ZR 322/12, Rn. 7).

  • BGH, 21.10.2010 - IX ZR 48/10

    Anwaltliches Berufsrecht: Nichtigkeit des Anwaltsvertrages bei Vertretung eines

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Deren Tätigkeit war gesetzeswidrig, weshalb die Klägerin diese nicht nach den Umständen für erforderlich halten durfte (vgl. hierzu auch BGH, Urteile vom 21. Oktober 2010 - IX ZR 48/10, Rn. 18 mwN; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 27).

    Dem steht es indes gleich, dass sie sich der Einsicht in das Verbotswidrige ihres Handelns leichtfertig verschlossen hat (vgl. BGH, Urteile vom 21. Oktober 2010 - IX ZR 48/10, Rn. 19f. mwN; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 28).

  • BGH, 17.09.2020 - III ZR 283/18

    Interessenkollision: Nur "(Kern-)Bereich" anwaltlicher Berufsausübung zählt

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Denn nach § 3 Abs. 1 S. 1 BORA, welches das Verbot des § 43a Abs. 4 BRAO ausfüllt und ergänzt (vgl. BGH, Urteil vom 17. September 2020 - III ZR 283/18, Rn 14; Hartung/Scharmer, 7. Aufl. BORA/FAO, § 3 BORA Rn. 38f.) darf ein Rechtsanwalt nicht tätig werden, wenn er eine andere Partei in derselben Rechtssache im widerstreitenden Interesse bereits beraten oder vertreten hat oder mit dieser Rechtssache in sonstiger Weise im Sinne des § 45 BRAO beruflich befasst war.
  • BVerfG, 03.07.2003 - 1 BvR 238/01

    Sozietätswechsel

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Über das individuelle Mandatsverhältnis hinaus ist die Rechtspflege allgemein auf die Gradlinigkeit der anwaltlichen Berufsausübung angewiesen (BGH, Urteil vom 12. Mai 2016 - IX ZR 241/14, Rn. 6; BVerfG, Beschluss vom 3. Juli 2003 - 1 BvR 238/01).
  • BGH, 15.11.2007 - IX ZR 44/04

    Anwaltshaftung bei gerichtlicher Fehlentscheidung; Voraussetzungen der Zurechnung

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Der Anwalt ist an die Weisungen seines Auftraggebers auch gebunden (§§ 665, 667 Abs. 1 BGB; vgl. BGH, Urteile vom 15. November 2007 - IX ZR 44/04, Rn. 8; vom 23. April 2012 - AnwZ (Brfg) 35/11, Rn. 12).
  • BGH, 23.04.2009 - IX ZR 167/07

    Zulässigkeit der Vereinbarung der Zahlung einer "Vergleichsgebühr für den Fall

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Insoweit unterscheidet sich der Fall von der Entscheidung des Bundesgerichtshofs (Urteil vom 19. September 2013 - IX ZR 322/12, Rn. 9 unter Hinweis auf BGH, Urteil vom 23. April 2009 - IX ZR 167/07, Rn. 32), wo der Interessengegensatz erst zutage getreten ist, nachdem alle abgerechneten Gebührentatbestände erfüllt waren.
  • BGH, 25.03.1993 - IX ZR 192/92

    Nichtige Abtretung der anwaltlichen Honorarforderung

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 14.02.2023 - 24 U 125/21
    Hierfür genügt, dass der Tatbestand der Verbotsnorm objektiv erfüllt ist (vgl. BGH, Urteile vom 25. März 1993 - IX ZR 192/92, Rn. 122; vom 10. Januar 2019 - IX ZR 89/18, Rn. 24).
  • BGH, 02.04.2020 - IX ZR 135/19

    Wechsel im berufungsverfahren von Urkundenverfahren in das ordentliche Verfahren;

  • BGH, 04.02.2010 - IX ZR 190/07

    Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde betreffend den Umfang anwaltlicher

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