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Rechtsprechung
   OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18   

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https://dejure.org/2019,6459
OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18 (https://dejure.org/2019,6459)
OLG Frankfurt, Entscheidung vom 27.02.2019 - 8 UF 61/18 (https://dejure.org/2019,6459)
OLG Frankfurt, Entscheidung vom 27. Februar 2019 - 8 UF 61/18 (https://dejure.org/2019,6459)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • openjur.de
  • Justiz Hessen

    § 1671 BGB, § 1626 BGB, § 1627 BGB, § 164 BGB, § 125 Abs. 2 HGB, § 150 HGB, § 78 Abs. 4 AktG, § 269 Abs. 4 AktG, § 22 Abs. 3 GenG
    Unverhältnismäßigkeit der Auflösung der gemeinsamen elterlichen Sorge

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Unverhältnismäßigkeit der Auflösung der gemeinsamen elterlichen Sorge

  • hefam (Datenbank hessische Familiengerichte)

    BGB 1671, 1626, 1627, 164; HGB 125 Abs. 2, 150; AktG 78 Abs. 4, 269 Abs. 4, GenG 22 Abs. 3
    Gemeinsame Sorge, Ermächtigung, Vollmacht, Verhältnismäßigkeit

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Gemeinsame Sorge; Ermächtigung; Vollmacht; Verhältnismäßigkeit

  • rechtsportal.de

    Auflösung der gemeinsamen elterlichen Sorge bei Erteilung einer Vollmacht bzw. Ermächtigung zur Ausübung des Sorgerechts durch den nichtbetreuenden Elternteil

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • anwaltonline.com (Kurzinformation)

    Unverhältnismäßigkeit der Auflösung der gemeinsamen elterlichen Sorge

  • rofast.de (Kurzinformation)

    Handlungsvollmacht statt Übertragung des Sorgerechts

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Keine Übertragung des alleinigen Sorgerechts auf einen anderen Elternteil bei bestehender Vollmacht

Besprechungen u.ä.

  • otto-schmidt.de (Entscheidungsbesprechung)

    Gemeinsame elterliche Sorge um jeden Preis?

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • FamRZ 2019, 1144
 
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (14)

  • OLG Düsseldorf, 07.12.2017 - 1 UF 151/17

    Zulässigkeit der Übertragung der elterlichen Sorge auf einen Elternteil bei

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Demgegenüber gehen OLG Düsseldorf FamRZ 2018, 693; OLG Nürnberg MDR 2011, 1237; AG Bonn, Beschluss vom 11. September 2009 - 408 F 145/09 -, juris, davon aus, dass die Erteilung einer Sorgevollmacht von einem Elternteil an den anderen nicht das Bedürfnis für eine Sorgerechtsübertragung nach § 1671 Abs. 1 BGB entfallen lässt.

    Denn ein sorgeberechtigter Elternteil kann sich seiner grundgesetzlich verankerten Pflicht, Art. 6 Abs. 2 GG, zur Ausübung des Sorgerechts nicht unwiderruflich begeben (vgl. Hammer, FamRZ 2005, s.1209, 1211; MüKo-Huber, § 1627 BGB, RdNr. 10; OLG Düsseldorf, FamRZ 2018, 693f; OLG Stuttgart, 15 UF 285/13, juris, RdNr. 30; OLG Hamm ZKJ 2011, 303).

  • BAG, 18.12.1980 - 2 AZR 980/78

    Geschäftsführer - GmbH - Gemeinsame Vertretung - Gesamtvertretung -

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Ein Vorgehen, dass ein Gesamtvertreter den anderen Gesamtvertreter rechtsgeschäftlich (unter-)bevollmächtigt im Sinne der §§ 164 ff. BGB, also der "Bevollmächtigte" einerseits als Gesamtvertreter des Vertretenen (des Kindes), andererseits aber auch als rechtsgeschäftlich bevollmächtigter Untervertreter (des anderen gesetzlichen Gesamtvertreters bzw. des Vertretenen/Kindes) agiert, ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung zu anderen Fällen der Gesamtvertretung, namentlich im Handels- und Gesellschaftsrecht, schon abgelehnt worden (BGH NJW 1975, 1117 [BGH 06.03.1975 - II ZR 80/73] ; BAG NJW 1981, 2374 [BAG 18.12.1980 - 2 AZR 980/78] ).

    Allerdings ist es in Anlehnung an die §§ 125 II 2, 150 II 1 HGB, 78 IV, 269 IV AktG, 25 III GenG als allgemeiner Grundsatz des Rechts der Gesamtvertretung anerkannt, dass ein Gesamtvertreter durch den/die anderen Gesamtvertreter ermächtigt werden kann, die dem/den anderen Gesamtvertreter(n) zugewiesene gesetzliche Vertretungsmacht mit auszuüben (BGH, WM 1986 Seite 315, 316 [BGH 25.11.1985 - II ZR 115/85] = AG 1986, 259; BAG, NJW 1981, 2374 [BAG 18.12.1980 - 2 AZR 980/78] ; BGH NJW 1992, 618 [BGH 08.10.1991 - XI ZR 64/90] ; Staudinger-Schilken, § 167 BGB, Rz. 55 m.w.N.; Münchener Kommentar zum BGB - Schubert, § 164 BGB, Rz. 202: Gesamtanalogie).

  • OLG Köln, 16.02.2010 - 4 UF 168/09

    Maßgebliches Verfahrensrecht im Verfahren vor den Familiengerichten in

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Nach OLG Stuttgart, BeckRS 2014, 123746, OLG Köln, FamFR 2010, 333 und OLG Schleswig, FamRZ 2012, 1066, entfällt bereits dann die Notwendigkeit, einem Elternteil in Anwendung von § 1671 BGB die Sorge zur alleinigen Ausübung zu übertragen, wenn der andere Elternteil eine die "Streitfelder" abdeckende Vollmacht erteilt bzw. erteilt hat.

    Letztlich kommt es jedoch für den Senat entscheidend darauf an, ob ein Widerruf der Vollmacht oder einer Ermächtigung ernstlich im Raume steht (so zur Vollmacht auch: OLG Stuttgart, BeckRS 2014, 123746, OLG Köln, FamFR 2010, 333 und OLG Schleswig, FamRZ 2012, 1066).

  • OLG Hamm, 12.05.2011 - 2 UF 64/10

    Teilweise Entziehung der elterlichen Sorge und Übertragung auf das Jugendamt

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Denn ein sorgeberechtigter Elternteil kann sich seiner grundgesetzlich verankerten Pflicht, Art. 6 Abs. 2 GG, zur Ausübung des Sorgerechts nicht unwiderruflich begeben (vgl. Hammer, FamRZ 2005, s.1209, 1211; MüKo-Huber, § 1627 BGB, RdNr. 10; OLG Düsseldorf, FamRZ 2018, 693f; OLG Stuttgart, 15 UF 285/13, juris, RdNr. 30; OLG Hamm ZKJ 2011, 303).
  • OLG Stuttgart, 07.01.2014 - 15 UF 285/13

    Elterliche Sorge: Anspruch einer Kindesmutter auf Übertragung des alleinigen

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Denn ein sorgeberechtigter Elternteil kann sich seiner grundgesetzlich verankerten Pflicht, Art. 6 Abs. 2 GG, zur Ausübung des Sorgerechts nicht unwiderruflich begeben (vgl. Hammer, FamRZ 2005, s.1209, 1211; MüKo-Huber, § 1627 BGB, RdNr. 10; OLG Düsseldorf, FamRZ 2018, 693f; OLG Stuttgart, 15 UF 285/13, juris, RdNr. 30; OLG Hamm ZKJ 2011, 303).
  • BGH, 28.06.1988 - VI ZR 288/87

    Geltung des Verweisungsprivilegs für vertragliche Ansprüche gegen einen Arzt;

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Denn einerseits sind die Eltern auch hier nur gesamthandlungsbefugt, § 1627 BGB; andererseits ist auch hier schon Handeln eines Elternteils mit Ermächtigung des anderen Elternteils anerkannt (BGH NJW 1988, 2946, 2947 [BGH 28.06.1988 - VI ZR 288/87] zur Einwilligung in einem am Kind vorgenommenen ärztlichen Heileingriff).
  • BVerfG, 01.03.2004 - 1 BvR 738/01

    Unzureichende Berücksichtigung des Elternrechts des Vaters bei Übertragung des

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Denn zum dortigen Recht auf Pflege und Erziehung der eigenen Kinder gehört die Inhaberschaft des Sorgerechts (Maunz/Dürig-Badura, Art. 6 GG, Stand August 2018, Rz. 111); eine Übertragung durch das Familiengericht ist ein entsprechender Eingriff, der der Rechtfertigung bedarf, wobei die Entscheidung im Lichte des Grundgesetzes zu treffen und insbesondere der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz zu berücksichtigen ist (BVerfG FamRZ 2004, 1015).
  • BGH, 06.03.1975 - II ZR 80/73

    Ermächtigung eines Gesamtvertreters zum alleinigen Handeln für die Gesellschaft

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Ein Vorgehen, dass ein Gesamtvertreter den anderen Gesamtvertreter rechtsgeschäftlich (unter-)bevollmächtigt im Sinne der §§ 164 ff. BGB, also der "Bevollmächtigte" einerseits als Gesamtvertreter des Vertretenen (des Kindes), andererseits aber auch als rechtsgeschäftlich bevollmächtigter Untervertreter (des anderen gesetzlichen Gesamtvertreters bzw. des Vertretenen/Kindes) agiert, ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung zu anderen Fällen der Gesamtvertretung, namentlich im Handels- und Gesellschaftsrecht, schon abgelehnt worden (BGH NJW 1975, 1117 [BGH 06.03.1975 - II ZR 80/73] ; BAG NJW 1981, 2374 [BAG 18.12.1980 - 2 AZR 980/78] ).
  • BGH, 08.10.1991 - XI ZR 64/90

    Zulässigkeit des Selbstkontrahierens bei Auslandsbezug

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Allerdings ist es in Anlehnung an die §§ 125 II 2, 150 II 1 HGB, 78 IV, 269 IV AktG, 25 III GenG als allgemeiner Grundsatz des Rechts der Gesamtvertretung anerkannt, dass ein Gesamtvertreter durch den/die anderen Gesamtvertreter ermächtigt werden kann, die dem/den anderen Gesamtvertreter(n) zugewiesene gesetzliche Vertretungsmacht mit auszuüben (BGH, WM 1986 Seite 315, 316 [BGH 25.11.1985 - II ZR 115/85] = AG 1986, 259; BAG, NJW 1981, 2374 [BAG 18.12.1980 - 2 AZR 980/78] ; BGH NJW 1992, 618 [BGH 08.10.1991 - XI ZR 64/90] ; Staudinger-Schilken, § 167 BGB, Rz. 55 m.w.N.; Münchener Kommentar zum BGB - Schubert, § 164 BGB, Rz. 202: Gesamtanalogie).
  • OLG Karlsruhe, 13.04.2015 - 18 UF 181/14

    Elterliche Sorge: Aufhebung der gemeinsamen elterlichen Sorge bei vorliegender

    Auszug aus OLG Frankfurt, 27.02.2019 - 8 UF 61/18
    Nach OLG Karlsruhe, BeckRS 2015, 12955 = FamRZ 2015, 2178, gilt dies jedenfalls dann, wenn der Vollmachtserteilung ein - auch konkludent geschlossenes - Verpflichtungsgeschäft zugrunde liegt.
  • BGH, 25.11.1985 - II ZR 115/85

    Ermächtigung eines Gesamtvertreters zur Alleinvertretung

  • OLG Nürnberg, 04.07.2011 - 7 UF 346/11

    Übertragung der elterlichen Sorge auf die Mutter bei Abschiebung des Kindesvaters

  • AG Bonn, 11.09.2009 - 408 F 145/09

    Übertragung der elterlichen Sorge auf den Kindesvater entsprechend dem Wunsch des

  • RG, 08.10.1912 - II 271/12

    Vertretung einer eingetragenen Genossenschaft.

  • BGH, 29.04.2020 - XII ZB 112/19

    Übertragung der elterlichen Sorge auf ein Elternteil bei Vorliegen umfänglicher

    Nach Auffassung des Oberlandesgerichts, dessen Entscheidung in FamRZ 2019, 1144 veröffentlicht ist, ist es im Sinne des Kindeswohls ausreichend, dass der Kindesmutter vom Kindesvater eine Vollmacht oder Ermächtigung erteilt wurde und keine Anhaltspunkte dafür ersichtlich seien, dass er diese zeitnah widerrufen möchte.
  • OLG Frankfurt, 02.12.2019 - 4 UF 151/19

    Maßstab für die Auflösung der gemeinsamen elterlichen Sorge

    Damit stellt sich allerdings die Frage, ob der von der Kindesmutter erteilten Sorgerechtsvollmacht vom 15.05.2019 als milderem Mittel der Vorrang gegenüber dem mit dem Entzug der elterlichen Sorge verbundenen erheblichen Eingriff in ihr grundgesetzlich geschütztes Elternrecht einzuräumen ist (vgl. BVerfG FamRZ 2004, 1015) und dieser daher als unverhältnismäßig zu unterbleiben hat (vgl. OLG Frankfurt FamRZ 2019, 1144; dort auch zur Abgrenzung zwischen Vollmacht und Ermächtigung).
  • OLG Bamberg, 18.10.2021 - 7 UF 185/21

    Zur Regelung der Angelegenheiten der elterlichen Sorge mittels einer umfassenden

    Eine Auflösung der gemeinsamen elterlichen Sorge nach § 1671 Abs. 1 BGB ist jedenfalls dann unverhältnismäßig und hat zu unterbleiben, wenn die Eltern keine unterschiedlichen Entscheidungen in kindesbezogenen Belangen treffen bzw. wechselseitig verlangen und der eine Elternteil den betreuenden Elternteil hinreichend in die Lage versetzt, eigenständig Entscheidungen mit Wirkung gegen und für das Kind zu treffen (OLG Frankfurt, Beschluss vom 27.02.2019, Az. 8 UF 61/18).
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Rechtsprechung
   OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2020,48080
OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18 (https://dejure.org/2020,48080)
OLG Frankfurt, Entscheidung vom 22.12.2020 - 8 UF 61/18 (https://dejure.org/2020,48080)
OLG Frankfurt, Entscheidung vom 22. Dezember 2020 - 8 UF 61/18 (https://dejure.org/2020,48080)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de
  • Justiz Hessen

    § 1671 BGB, § 1626 BGB, § 1684 BGB, § 1666 BGB
    Übertragung der elterlichen Sorge auf ein Elternteil trotz Vorliegens einer umfänglichen Vollmacht (Fehlen der unerlässlichen Restkooperationsfähigkeit); Aufklärung eines achtjährigen Kindes über seine Abstammung

  • juris (Volltext/Leitsatz)
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Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (11)

  • BGH, 29.04.2020 - XII ZB 112/19

    Übertragung der elterlichen Sorge auf ein Elternteil bei Vorliegen umfänglicher

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    Auf die Rechtsbeschwerde der Antragstellerin hat der Bundesgerichtshof den Beschluss des Senats mit Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19 - aufgehoben und die Sache zur erneuten Behandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsbeschwerdeverfahrens, an das Oberlandesgericht zurückverwiesen.

    Danach kann die Bevollmächtigung eines mitsorgeberechtigten Elternteils durch den anderen eine Übertragung des Sorgerechts ganz oder teilweise entbehrlich machen, wenn und soweit sie dem bevollmächtigten Elternteil eine ausreichend verlässliche Handhabe zur Wahrnehmung der Kindesbelange gibt (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 18 ff. = FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184).

    Nur dann erweist sich die Vollmachterteilung als geeignet, eine Sorgerechtsübertragung entbehrlich zu machen (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 21, 28, 29 = FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184).

    Zudem kann er unter Umständen gehalten sein, die Vollmacht zu widerrufen, wenn er deren missbräuchliche Ausübung feststellt (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 33= FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184; Prinz, NZFam 20, 755).

    Ob dies der Fall ist, bestimmt sich aufgrund der für die Sorgerechtsübertragung nach § 1671 BGB anerkannten Kriterien, wobei die Erforderlichkeit einer (teilweisen) Sorgerechtsübertragung stets mit Blick auf die erteilte Vollmacht und die durch sie erweiterten Handlungsbefugnisse des hauptverantwortlichen Elternteils zu beurteilen ist (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 34 = FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184).

    Dabei bedarf es keiner - ohnedies unsicheren - Prognose, mit welcher Wahrscheinlichkeit die - jederzeit widerrufliche - Vollmacht vom vollmachtgebenden Elternteil künftig widerrufen werden könnte (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 35= FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184).

    Maßgeblich ist dagegen, ob der vollmachtgebende Elternteil hinreichend mitwirkt und kooperiert, wenn die erteilte Vollmacht für konkrete Rechtsgeschäfte oder Handlungen nicht ausreicht (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 41= FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184; Splitt, FF 2020, 413).

    Dies ist auch nach Erlass der Entscheidung des Bundesgerichtshofs am 29. April 2020 bis heute nicht geschehen, obwohl dieser ebenfalls ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass sich die Vollmacht im Rechtsverkehr als nicht ausreichend erwiesen habe, weshalb vom Kindesvater zu verlangen gewesen sei, die von seiner Seite noch notwendige Mitwirkung zu leisten (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 41 ff. = FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184).

    Danach kann dahinstehen, dass der Kindesvater auch die vom Bundesgerichtshof trotz Erteilung einer Vollmacht für erforderlich angesehene Kontrolle (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 33 = FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184) mangels Kontakt zu Mutter und Sohn gegenwärtig - wenn auch unverschuldet - nicht ausüben kann.

    Entsprechend hat der Bundesgerichtshof - anders als in seiner Entscheidung vom 15. Juni 2016 (XII ZB 419/15, juris Rn. 44 ff. = FamRZ 2016, 1439 = BGHZ 211, 22) - im vorliegenden Verfahren zwar ausdrücklich auf das Erfordernis der Nachholung der Anhörung der Kindeseltern, nicht aber einer Anhörung des Kindes hingewiesen (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 44 = FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184).

  • BVerfG, 19.04.2016 - 1 BvR 3309/13

    Gegenüber dem mutmaßlich leiblichen Vater gebietet das Grundgesetz keinen

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    Das allgemeine Persönlichkeitsrecht schützt daher auch vor deren Vorenthaltung (BVerfG, Urteil vom 19. April 2016 - 1 BvR 3309/13).

    Die Vorenthaltung verfügbarer Informationen über die eigene leibliche Abstammung kann deshalb die freie Entfaltung der Persönlichkeit spezifisch gefährden (BVerfG, Urteil vom 19. April 2016 - 1 BvR 3309/13, juris Rn. 34 = FamRZ 2016, 877 = BVerfGE 141, 186).

    Das allgemeine Persönlichkeitsrecht schützt daher auch vor deren Vorenthaltung (BVerfG, Urteil vom 19. April 2016 - 1 BvR 3309/13, juris Rn. 38 = FamRZ 2016, 877 = BVerfGE 141, 186).

    Verschweigt die Mutter ihrem Kind die Identität des Vaters, erscheint unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten daher eine Maßnahme nach § 1666 gegen die Mutter gerechtfertigt, weil das verfassungsrechtlich in Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG verbürgte Recht des Kindes auf informationelle Selbstbestimmung einen entsprechenden Auskunftsanspruch begründet (Lugani, in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Auflage 2020, § 1666 Rn 113 unter Verweis auf BVerfG, Beschluss vom 9. April 2003 - 1 BvR 1493/96, juris Rn. 69 = FamRZ 2003, 816 = BVerfGE 108, 82; Urteil vom 19. April 2016 - 1 BvR 3309/13, juris Rn. 34 ff. = FamRZ 2016, 877 = BVerfGE 141, 186; Rauscher, in: Staudinger, Neubearbeitung 2011, § 1589 Einleitung Rn. 110 ff.; Siede, in: Palandt, 80. Auflage 2021, Einführung zu § 1591 Rn. 2; eingehend m.w.N. zum Auskunftsanspruch Straub, Das Recht des Kindes auf Kenntnis der eigenen Abstammung und seine Einbettung in das Abstammungsrecht).

  • BGH, 15.06.2016 - XII ZB 419/15

    Sorgerechtsverfahren: Kindeswohlprüfung im Rahmen der Entscheidung über die

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    Dabei liegt die Darlegungs- und Beweislast für das Vorliegen der Voraussetzungen der Auflösung des gemeinsamen Sorgerechts nach Ausschöpfung der Amtsermittlung dem Elternteil, der diese begehrt (BGH, Beschluss vom 15. Juni 2016 - XII ZB 419/15, juris Rn. 12, 14, 16, 38= FamRZ 2016, 1439 = BGHZ 211, 22; Splitt, FF 2020, 414).

    Die Neigungen, Bindungen und der Kindeswille sind gewichtige Gesichtspunkte des Kindeswohls, so dass in Verfahren betreffend das Sorgerecht regelmäßig eine Anhörung auch des unter 14 Jahre alten Kindes erforderlich ist (BGH, Beschluss vom 15. Juni 2016 - XII ZB 419/15, juris Rn. 44 ff. = FamRZ 2016, 1439 = BGHZ 211, 22: mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass die Anhörung des ca. 7 Jahre alten Kindes nachzuholen sei).

    Entsprechend hat der Bundesgerichtshof - anders als in seiner Entscheidung vom 15. Juni 2016 (XII ZB 419/15, juris Rn. 44 ff. = FamRZ 2016, 1439 = BGHZ 211, 22) - im vorliegenden Verfahren zwar ausdrücklich auf das Erfordernis der Nachholung der Anhörung der Kindeseltern, nicht aber einer Anhörung des Kindes hingewiesen (BGH, Beschluss vom 29. April 2020 - XII ZB 112/19, juris Rn. 44 = FamRZ 2020, 1171 = BGHZ 225, 184).

  • BVerfG, 09.04.2003 - 1 BvR 1493/96

    Biologischer Vater

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    Nur dies schafft personale und rechtliche Sicherheit für das Kind, die ihm die Grundrechtsnorm über das Elternrecht vermitteln soll (BVerfG, Beschluss vom 9. April 2003 - 1 BvR 1493/96, juris Rn. 59 = FamRZ 2003, 816 = BVerfGE 108, 82).

    Verschweigt die Mutter ihrem Kind die Identität des Vaters, erscheint unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten daher eine Maßnahme nach § 1666 gegen die Mutter gerechtfertigt, weil das verfassungsrechtlich in Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG verbürgte Recht des Kindes auf informationelle Selbstbestimmung einen entsprechenden Auskunftsanspruch begründet (Lugani, in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Auflage 2020, § 1666 Rn 113 unter Verweis auf BVerfG, Beschluss vom 9. April 2003 - 1 BvR 1493/96, juris Rn. 69 = FamRZ 2003, 816 = BVerfGE 108, 82; Urteil vom 19. April 2016 - 1 BvR 3309/13, juris Rn. 34 ff. = FamRZ 2016, 877 = BVerfGE 141, 186; Rauscher, in: Staudinger, Neubearbeitung 2011, § 1589 Einleitung Rn. 110 ff.; Siede, in: Palandt, 80. Auflage 2021, Einführung zu § 1591 Rn. 2; eingehend m.w.N. zum Auskunftsanspruch Straub, Das Recht des Kindes auf Kenntnis der eigenen Abstammung und seine Einbettung in das Abstammungsrecht).

  • BGH, 05.10.2016 - XII ZB 280/15

    Erste Entscheidung des BGH zum Umgangsrecht des biologischen Vaters nach der

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    Es obliegt zwar grundsätzlich der Verantwortung der (rechtlichen) Eltern, wann und in welcher Form sie ihr minderjähriges Kind über Besonderheiten seiner Herkunft informieren (BGH, Beschluss vom 5. Oktober 2016 - XII ZB 280/15, juris Rn. 53 = FamRZ 2016, 2082 = BGHZ 212, 155).

    Vorname2 verfügt über die vom Bundesgerichtshof vorausgesetzte Verstandesreife für eine Aufklärung (BGH, Beschluss vom 5. Oktober 2016 - XII ZB 280/15, juris Rn. 55 = FamRZ 2016, 2082 = BGHZ 212, 155).

  • BGH, 23.11.2016 - XII ZB 149/16

    Voraussetzungen für familiengerichtliche Weisungen an die Eltern bei Gefährdung

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    (BGH, Beschluss vom 23. November 2016 - XII ZB 149/16, juris Rn. 13 = FamRZ 2017, 212 = BGHZ 213, 107; Lugani, in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Auflage 2020, § 1666 Rn 50 ff.).
  • BGH, 12.12.2007 - XII ZB 158/05

    Aufhebung der gemeinsamen elterlichen Sorge bei völliger Zerrüttung der

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    "Funktioniert" die gemeinsame elterliche Sorge praktisch nicht, ist sie daher aufzuheben und der Alleinsorge eines Elternteils gegenüber dem Fortbestand der gemeinsamen Sorge der Vorzug zu geben (BVerfG, Beschluss vom 24. Juni 2015 - 1 BvR 486/14, juris Rn. 11 = FamRZ 2015, 1585; BGH, Beschluss vom 29. September 1999 - XII ZB 3/99, juris Rn. 10 = FamRZ 1999, 1646; Beschluss vom 11. Mai 2005 - XII ZB 33/04, juris Rn. 6 = FamRZ 2005, 1167; Beschluss vom 12. Dezember 2007 - XII ZB 158/05, juris Rn. 10 = FamRZ 2008, 592; Britz, FF 2015, 387 (389)).
  • BGH, 11.05.2005 - XII ZB 33/04

    Übertragung der elterlichen Sorge auf einen Elternteil allein wegen Uneinigkeit

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    "Funktioniert" die gemeinsame elterliche Sorge praktisch nicht, ist sie daher aufzuheben und der Alleinsorge eines Elternteils gegenüber dem Fortbestand der gemeinsamen Sorge der Vorzug zu geben (BVerfG, Beschluss vom 24. Juni 2015 - 1 BvR 486/14, juris Rn. 11 = FamRZ 2015, 1585; BGH, Beschluss vom 29. September 1999 - XII ZB 3/99, juris Rn. 10 = FamRZ 1999, 1646; Beschluss vom 11. Mai 2005 - XII ZB 33/04, juris Rn. 6 = FamRZ 2005, 1167; Beschluss vom 12. Dezember 2007 - XII ZB 158/05, juris Rn. 10 = FamRZ 2008, 592; Britz, FF 2015, 387 (389)).
  • BVerfG, 24.06.2015 - 1 BvR 486/14

    Die Einbeziehung aller Eltern in den Schutzbereich des Art. 6 Abs. 2 GG bedeutet

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    "Funktioniert" die gemeinsame elterliche Sorge praktisch nicht, ist sie daher aufzuheben und der Alleinsorge eines Elternteils gegenüber dem Fortbestand der gemeinsamen Sorge der Vorzug zu geben (BVerfG, Beschluss vom 24. Juni 2015 - 1 BvR 486/14, juris Rn. 11 = FamRZ 2015, 1585; BGH, Beschluss vom 29. September 1999 - XII ZB 3/99, juris Rn. 10 = FamRZ 1999, 1646; Beschluss vom 11. Mai 2005 - XII ZB 33/04, juris Rn. 6 = FamRZ 2005, 1167; Beschluss vom 12. Dezember 2007 - XII ZB 158/05, juris Rn. 10 = FamRZ 2008, 592; Britz, FF 2015, 387 (389)).
  • BGH, 29.09.1999 - XII ZB 3/99

    Aufhebung der gemeinsamen elterlichen Sorge und Übertragung des alleinigen

    Auszug aus OLG Frankfurt, 22.12.2020 - 8 UF 61/18
    "Funktioniert" die gemeinsame elterliche Sorge praktisch nicht, ist sie daher aufzuheben und der Alleinsorge eines Elternteils gegenüber dem Fortbestand der gemeinsamen Sorge der Vorzug zu geben (BVerfG, Beschluss vom 24. Juni 2015 - 1 BvR 486/14, juris Rn. 11 = FamRZ 2015, 1585; BGH, Beschluss vom 29. September 1999 - XII ZB 3/99, juris Rn. 10 = FamRZ 1999, 1646; Beschluss vom 11. Mai 2005 - XII ZB 33/04, juris Rn. 6 = FamRZ 2005, 1167; Beschluss vom 12. Dezember 2007 - XII ZB 158/05, juris Rn. 10 = FamRZ 2008, 592; Britz, FF 2015, 387 (389)).
  • BVerfG, 18.12.2018 - 1 BvR 1240/18

    Subsidiaritätsgrundsatz gebietet die Einlegung auch solcher Rechtsbehelfe, deren

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