Rechtsprechung
BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
PKH - Prozeßkostenhilfe - Demnächst - Zustellung der Klage - Abtretung - Versicherungsvertrag - Ablehnung - Fristsetzung
- VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)
VVG § 12 Abs. 3
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
VVG § 12 Abs. 3
Wahrung der Klagefrist durch Anbringung eines Prozeßkostenhilfegesuchs - juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BGHZ 98, 295
- NJW 1987, 255
- NJW-RR 1987, 150 (Ls.)
- MDR 1987, 212
- VersR 1987, 39
Wird zitiert von ... (73) Neu Zitiert selbst (22)
- BGH, 08.02.1965 - II ZR 171/62
Versäumung der Klagefrist
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts (RGZ 150, 257, 259), der sich der II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes angeschlossen hat (Urteile vom 21. November 1963 - II ZR 64/61 - VersR 1964, 58, 59 [BGH 21.11.1963 - II ZR 64/61]; 8. Februar 1965 - II ZR 171/62 - VersR 1965, 425, 426 [BGH 08.02.1965 - II ZR 171/62] - insoweit in BGHZ 43, 235 nicht abgedruckt; 12. Mai 1966 - II ZR 13/64 - VersR 1966, 627, 628), wird die Ausschlußfrist des § 12 Abs. 3 VVG durch ein Gesuch um Bewilligung von Armenrecht (jetzt Prozeßkostenhilfe) auch dann nicht gewahrt, wenn es innerhalb der Frist dem Versicherer zur Äußerung oder ihm gleichzeitig die Klageschrift formlos übersandt wird (ebenso OLG Düsseldorf VersR 1950, 36; OLG Hamburg VersR 1964, 34 [OLG Hamburg 17.10.1963 - 3 U 102/63]; OLG Bremen VersR 1968, 543; OLG Köln VersR 1973, 315; OLG Schleswig VersR 1978, 274;… Bruck/Möller, VVG 8. Aufl. § 12 Rdn. 41;… Wussow/Pürkhauer, AUB 5. Aufl. § 12 Anm. 2; Wussow in WI 1984, 129).Der Versicherungsnehmer wird jedoch als entschuldigt angesehen, wenn er das Gesuch so rechtzeitig eingereicht hatte, daß er damit rechnen konnte, die Klage nach Bewilligung des Armenrechts noch vor Fristablauf erheben zu können (BGH VersR 1965, 425 [BGH 08.02.1965 - II ZR 171/62];… OLG Hamburg, OLG Bremen, OLG Köln, Bruck/Möller, jeweils aaO).
Daher wird die direkte oder auch nur entsprechende Anwendung der §§ 201 ff. BGB auf den Lauf der Frist des § 12 Abs. 3 VVG bis zur Klageerhebung allgemein abgelehnt (RG JW 1910, 244, 245; KG VersR 1962, 31; OLG Nürnberg NJW 1965, 588, 589 [OLG Nürnberg 23.06.1964 - 2 U 25/64]; OLG Hamm VersR 1971, 237;… Stiefel/Hofmann aaO Rdn. 9; vgl. auch BGH Urt. vom 8. Februar 1965 - VersR 1965, 425, 426) [BGH 08.02.1965 - II ZR 171/62].
- BGH, 19.01.1978 - II ZR 124/76
Hemmung der Verjährung durch Einreichung eines Armenrechtsgesuchs
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Im Anschluß hieran meint Kollhosser (VersR 1974, 829, 831), der Versicherer könne sich nach Treu und Glauben (§ 242 BGB) nicht auf den Fristablauf berufen, wenn der Versicherungsnehmer innerhalb der Frist das Armenrecht beantragt und nach Bewilligung des Armenrechts unverzüglich Klage erhoben habe (ähnlich schon OLG Oldenburg VersR 1973, 361; vgl. auch den Hinweis auf Kollhosser aaO in dem zur Frage der Verjährungshemmung ergangenen Urteil des II. Zivilsenats des Bundesgerichtshofes vom 19. Januar 1978 - II ZR 124/76 - VersR 1978, 425, 426).Diese Ansicht ist jedoch inzwischen ausdrücklich aufgegeben worden, wobei zugleich auf die Ansicht von Kollhosser (…aaO) zu der ähnlichen Problematik bei § 12 Abs. 3 VVG hingewiesen wurde (BGH Urt. vom 19. Januar 1978 - II ZR 124/76 - VersR 1978, 425, 426).
Der II. Zivilsenat hat in BGHZ 70, 235, 240 dem Kläger, dessen Armenrechtsgesuch abgelehnt worden war, in Anwendung des Rechtsgedankens von § 234 Abs. 1 ZPO eine mindestens zweiwöchige Frist zur Vorbereitung der Klage zugebilligt.
- BVerfG, 22.01.1959 - 1 BvR 154/55
Armenrecht
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Im Bereich des Rechtsschutzes gebietet es der allgemeine Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1 GG) in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 1 GG), die prozessuale Stellung von Bemittelten und Unbemittelten weitgehend anzugleichen (BVerfGE 9, 124, 131; 10, 264, 270) [BVerfG 12.01.1960 - 1 BvL 17/59].Der unbemittelten Partei darf daher die Rechtsverfolgung und -verteidigung im Vergleich zur bemittelten nicht unverhältnismäßig erschwert werden (BVerfGE 2, 336, 340; 9, 124, 130/131).
- OLG Hamm, 09.10.1970 - 20 U 58/70
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Sie sind zu verschiedenartig, als daß sie gleichbehandelt werden könnten (…BGH Urt. vom 27. November 1958 - II ZR 90/57 - VersR 1959, 22; OLG Hamm VersR 1971, 237;… Stiefel/Hofmann aaO Rdn. 9).Daher wird die direkte oder auch nur entsprechende Anwendung der §§ 201 ff. BGB auf den Lauf der Frist des § 12 Abs. 3 VVG bis zur Klageerhebung allgemein abgelehnt (RG JW 1910, 244, 245; KG VersR 1962, 31; OLG Nürnberg NJW 1965, 588, 589 [OLG Nürnberg 23.06.1964 - 2 U 25/64]; OLG Hamm VersR 1971, 237;… Stiefel/Hofmann aaO Rdn. 9;… vgl. auch BGH Urt. vom 8. Februar 1965 - VersR 1965, 425, 426) [BGH 08.02.1965 - II ZR 171/62].
- BGH, 19.10.1977 - IV ZR 149/76
Verzögerung der Zustellung der Klage aufgrund verspäteter Einzahlung des …
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Er muß daher nicht nur Verzögerungen vermeiden, sondern auch im Sinne einer größtmöglichen Beschleunigung wirken (vgl. dazu insbesondere das zu einem Fall des § 12 Abs. 3 VVG ergangene Urteil in BGHZ 69, 361, 363). - BVerfG, 12.01.1960 - 1 BvL 17/59
Verfasungsmäßigkeit der Vorschußplicht des Antragstellers im …
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Im Bereich des Rechtsschutzes gebietet es der allgemeine Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1 GG) in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 1 GG), die prozessuale Stellung von Bemittelten und Unbemittelten weitgehend anzugleichen (BVerfGE 9, 124, 131; 10, 264, 270) [BVerfG 12.01.1960 - 1 BvL 17/59]. - BGH, 15.11.1983 - VI ZR 100/83
Rechtliches Gehör im Prozeßkostenhilfeverfahren
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Das Prozeßkostenhilfeverfahren ist außerhalb und innerhalb des Zivilprozesses nach der gesetzlichen Regelung in §§ 114 ff. ZPO ein (nicht streitiges) seinem Charakter nach der staatlichen Daseinsfürsorge zuzurechnendes Antragsverfahren, in dem sich als Beteiligte nur der Antragssteller, der Prozeßkostenhilfe begehrt, und das Gericht als Bewilligungsstelle gegenüberstehen (BGHZ 89, 65 [BGH 15.11.1983 - VI ZR 100/83]). - BVerfG, 06.06.1967 - 1 BvR 282/65
Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nach vorangegangenem …
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Daraus hat das Bundesverfassungsgericht unter anderem hergeleitet, daß es gegen Art. 3 Abs. 1, Art. 20 Abs. 1 GG verstoße, im Zivilprozeß einem unbemittelten Rechtsmittelkläger, der nach Bewilligung des Armenrechts die Frist für den Wiedereinsetzungsantrag (§ 234 Abs. 1 ZPO) versäumt hat, keine Wiedereinsetzung zu gewähren (BVerfGE 22, 83 = NJW 1967, 1217; damals gab es anders als heute - § 233 ZPO - gegen die Versäumung der Wiedereinsetzungsfrist nach der Regelung der Zivilprozeßordnung noch keine Wiedereinsetzung). - BVerfG, 17.06.1953 - 1 BvR 668/52
Armenanwalt
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Der unbemittelten Partei darf daher die Rechtsverfolgung und -verteidigung im Vergleich zur bemittelten nicht unverhältnismäßig erschwert werden (BVerfGE 2, 336, 340; 9, 124, 130/131). - BGH, 09.12.1954 - IV ZB 94/54
Armenrechtsgesuch für Rechtsmitteleinlegung
Auszug aus BGH, 01.10.1986 - IVa ZR 108/85
Für die Wahrung von Rechtsmittelfristen wird seit BGHZ 16, 1 [BGH 09.12.1954 - IV ZB 94/54] unter Aufgabe der früheren Rechtsprechung, wonach ein Armenrechtsgesuch so früh eingereicht werden mußte, daß eine Erledigung vor Ablauf der Frist zu erwarten war, der Schluß gezogen, daß Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen die Versäumung der Rechtsmittelfrist zu gewähren ist, wenn das Armenrechtsgesuch bis zum Ablauf der Rechtsmittelfrist ordnungsgemäß bei Gericht eingereicht ist, sei es auch erst in letzter Minute, da sonst für die unbemittelte Partei die jedermann zustehende Überlegungsfrist abgekürzt würde. - BGH, 04.05.1955 - VI ZR 37/54
Hemmung der Verjährung bei Unvermögen zur Aufbringung der Prozeßkosten
- BGH, 27.11.1958 - II ZR 90/57
Rechtsmittel
- BGH, 12.05.1966 - II ZR 13/64
Beginn der Verjährung von Ansprüchen aus einem Versicherungsvertrag - …
- BGH, 21.11.1963 - II ZR 64/61
Gerichtliche Geltendmachung eines Anspruches auf Versicherungsleistung durch …
- OLG Hamm, 14.07.1975 - 20 W 54/74
- OLG Frankfurt, 07.07.1980 - 9 W 17/80
- OLG Hamm, 09.03.1977 - 20 W 22/76
Verkehrsunfall; Kfz; Fußgänger; Trunkenheit; BAK; Alkoholbedingte …
- KG, 12.12.1972 - 6 W 1920/72
- RG, 11.02.1936 - VII 213/35
Unter welchen Voraussetzungen entspricht die Setzung einer Ausschlußfrist zur …
- OLG Hamm, 23.04.1975 - 20 U 306/74
- OLG Köln, 16.02.1972 - 17 W 27/72
- OLG Schleswig, 29.09.1977 - 4 U 152/77
- BGH, 25.02.2021 - IX ZR 156/19
Zustellung der Klage in einem anderen EU-Mitgliedstaat als "demnächst"; …
Das gilt selbst bei einer Auslegung des § 167 ZPO dahingehend, dass der Kläger Verzögerungen nicht nur vermeiden, sondern seinerseits im Sinne einer größtmöglichen Beschleunigung zu wirken hat (vgl. BGH, Urteil vom 19. Oktober 1977 - IV ZR 149/76, BGHZ 69, 361, 363; vom 1. Oktober 1986 - IVa ZR 108/85, BGHZ 98, 295, 301; jeweils zu § 270 Abs. 3 ZPO aF). - BGH, 03.04.2019 - IV ZR 90/18
Berufsunfähigkeitsversicherung: Verjährung des Stammrechts nach der Reform des …
Die Vorschrift verhielt sich nicht zur Verjährung (vgl. Senatsurteil vom 1. Oktober 1986 - IVa ZR 108/85, BGHZ 98, 295, 298 [juris Rn. 21]). - BGH, 29.06.1993 - X ZR 6/93
Keine Vorschußpflicht ohne Anforderung durch Mahngericht
Verzögerungen von weniger als 14 Tagen sind geringfügig und sind, selbst wenn sie auf einem nachlässigen Verhalten des Gläubigers beruhen, angesichts des deutlichen Verzichts der Vorschrift auf eine bestimmte Frist unschädlich (BGH, Urt. v. 01.10.1986 - IVa ZR 108/85, VersR 1987, 39, 41, insoweit in BGHZ 98, 295 ff. nicht abgedruckt;… BGH, Urt. v. 08.06.1988 - IVb ZR 92/87, FamRZ 1988, 1154, 1155 = BGHR ZPO § 270 Abs. 3 "demnächst" 3 und 2: jedenfalls nicht bei mehr als 18 oder 19 Tagen).Anderes ist auch nicht den Entscheidungen zu entnehmen, nach denen der Kläger nicht nur Verzögerungen zu vermeiden, sondern seinerseits im Sinne einer größtmöglichen Beschleunigung zu wirken hat (…BGH, Urt. v. 23.01.1967 - III ZR 3/66, NJW 1967, 779, 780; BGHZ 69, 361, 363; 98, 295, 301).
- BGH, 09.06.2005 - IX ZR 152/03
Anfechtbarkeit einer vor Fälligkeit bewirkten Zahlung des Insolvenzschuldners
- BSG, 07.09.2017 - B 10 ÜG 1/17 R
Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - Altfall - …
Wie der BGH daraus in jahrzehntelanger Rechtsprechung für materielle Ausschlussfristen gefolgert hat (BGH Urteil vom 8.2.1965 - II ZR 171/62 - BGHZ 43, 235; Urteil vom 19.1.1978 - II ZR 124/76 - BGHZ 70, 235; Urteil vom 1.10.1986 - IVa ZR 108/85 - BGHZ 98, 295; Beschluss vom 30.11.2006 - III ZB 22/06 - BGHZ 170, 108; Beschluss vom 30.11.2006 - III ZB 23/06 - NJW 2007, S 441, 442) , auf die auch die hiesige Gesetzesbegründung hinweist (vgl BT-Drucks 17/3802, S 22 f) , genügt es zur Wahrung solcher Fristen, wenn die finanziell unbemittelte Partei noch innerhalb dieser Fristen PKH beantragt.Um sie andererseits gegenüber bemittelten Klägern nicht zu bevorzugen, müssen sie, sobald die Entscheidung über die PKH ergangen ist, zur weiteren Wahrung ihrer Rechte alle zumutbaren Anstrengungen unternehmen, um unverzüglich Klage zu erheben (vgl BGH Beschluss vom 30.11.2006 - III ZB 22/06 - BGHZ 170, 108, 113 ff zur Frist des § 13 Abs. 1 S 2 StrEG: BGH Urteil vom 1.10.1986 - IVa ZR 108/85 - BGHZ 98, 295, 299 ff zu § 12 Abs. 3 S 1 Versicherungsvertragsgesetz aF; vgl Ott in Steinbeiß-Winkelmann/Ott, Rechtsschutz bei überlangen Gerichtverfahren, 2013, § 198 RdNr 258 mwN) .
- BGH, 30.11.2006 - III ZB 22/06
Wahrung der Klagefrist für die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen durch …
Zwar genügt die Stellung eines Prozesskostenhilfeantrags und seine Übermittlung an die Gegenseite für sich gesehen nicht, die Ausschlussfrist des § 13 Abs. 1 Satz 2 StrEG zu wahren (…vgl. Meyer, aaO;… Meyer-Goßner, StPO, 49. Aufl. 2006, Anhang 5 § 13 StrEG Rn. 1; BGHZ 98, 295, 298 zur Wahrung der Frist des § 12 Abs. 3 VVG).Dies hat der Bundesgerichtshof bereits für die Frist des § 12 Abs. 3 Satz 1 VVG entschieden, wonach der Versicherer von der Verpflichtung zur Leistung frei wird, wenn der Anspruch auf die Leistung nicht innerhalb von sechs Monaten gerichtlich geltend gemacht wird (vgl. BGHZ 98, 295, 299 ff; Urteil vom 8. März 1989 - IVa ZR 17/88 - NJW-RR 1989, 675).
Verlangt die in Rede stehende Vorschrift darüber hinaus die Erhebung der Klage oder - dem weitgehend gleichbedeutend - die gerichtliche Geltendmachung eines Anspruchs (vgl. BGHZ 98, 295; Senatsurteil vom 21. März 1991 - III ZR 94/89 - NJW 1991, 1745), muss hinzukommen, dass die unbemittelte Partei, soweit noch nicht geschehen, alsbald die Klage einreicht, sobald über das Prozesskostenhilfegesuch entschieden worden ist (vgl. BGH…, Urteil vom 8. März 1989 aaO).
- BGH, 30.11.2011 - IV ZR 143/10
Deckungsklage gegen eine Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung: Klagefristwahrung …
Der Versicherungsnehmer, der innerhalb der Klagefrist des § 12 Abs. 3 VVG a.F. zunächst nur ein Prozesskostenhilfegesuch einreicht, genügt seiner Verpflichtung, auf eine "demnächstige" Zustellung der Klage mit größtmöglicher Beschleunigung hinzuwirken, auch dann, wenn er für eine Beschwerde gegen die Ablehnung von Prozesskostenhilfe die Frist des § 127 Abs. 2 Satz 2 und 3 ZPO ausschöpft und die Beschwerde innerhalb dieser Frist begründet (Aufgabe von BGH, 1. Oktober 1986, IVa ZR 108/85, BGHZ 98, 295, 301).Rechtzeitig gerichtlich geltend gemacht ist der Anspruch auch mit einem fristgerecht eingereichten Prozesskostenhilfeantrag, wenn der Versicherungsnehmer anschließend alles ihm Zumutbare dafür getan hat, dass die Zustellung der Klage nach der Bewilligung von Prozesskostenhilfe "demnächst" i.S. von § 167 ZPO (entsprechend § 270 Abs. 3 ZPO a.F.) erfolgt (Senatsurteil vom 1. Oktober 1986 - IVa ZR 108/85, BGHZ 98, 295, 300 f.).
aa) Allerdings ist die frühere Rechtsprechung des Senats davon ausgegangen, dass der Versicherungsnehmer, der innerhalb der Klagefrist des § 12 Abs. 3 VVG a.F. zunächst nur ein Prozesskostenhilfegesuch eingereicht hat, seiner Verpflichtung, auf eine "demnächstige" Zustellung der Klage mit größtmöglicher Beschleunigung hinzuwirken, nur dann genügt, wenn er eine Beschwerde gegen die Ablehnung von Prozesskostenhilfe innerhalb eines Zeitraums von höchstens zwei Wochen ab Zugang der angefochtenen Entscheidung einlegt und begründet (Senatsurteile vom 6. Juni 1990 - IV ZR 262/89, VersR 1990, 882 unter I; vom 1. Oktober 1986 aaO S. 301).
- OLG Stuttgart, 10.06.2010 - 7 U 179/09
PKH-Bewilligungsverfahren: Verkürzung der Beschwerdefrist durch die …
Ein PKH-Antrag ist grundsätzlich geeignet, die Frist gemäß § 12 Abs. 3 VVG a. F. zu wahren (BGH VersR 2006, 57 ff.; BGHZ 98, 295 ff.).Der unbemittelten Partei darf die Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung im Vergleich zur bemittelten Partei nicht unverhältnismäßig erschwert werden (BGHZ 98, 295 ff. [Rn. 22 ff.: Aufgabe der früheren Rechtsprechung]; BVerfGE 2, 336 ff; BVerfGE 9, 124 ff.; BVerfGE 10, 264 ff.).
Dabei entspricht die Frist von zwei Wochen in Anlehnung an den Rechtsgedanken von § 234 Abs. 1 ZPO dem Zeitraum, den ein Rechtsanwalt bei angemessener Sachbehandlung für eine ordnungsgemäße Prozessführung benötigt (BGH VersR 1990, 882 f.; BGHZ 98, 295 ff. [Rn. 23 ff.]).
Bereits der Bundesgerichtshof hat indes in seinem Urteil vom 01.10.1986 mit eingehender Begründung entschieden, dass die prozessuale Stellung von Bemittelten und Unbemittelten zur Vermeidung von unzulässigen Erschwernissen für einen effektiven Rechtsschutz für Prozesskostenhilfe beantragende Parteien weitgehend anzugleichen sind (BGHZ 98, 295 ff. [Rn. 24]).
- BGH, 10.07.1991 - XII ZR 105/90
Rückgabe der Mietsache
Diese Zustellung erfolgte jedoch noch "demnächst" im Sinne von § 270 Abs. 3 ZPO; denn die aufgetretenen Zustellungsverzögerungen waren nicht von dem Kläger zu verantworten und lagen außerhalb seines Einflußbereichs (vgl. dazu BGH, Urteil vom 1. Oktober 1986 - IVa ZR 108/85;… Beschluß vom 2. November 1989 - III ZR 181/88 = BGHR ZPO § 270 Abs. 3. demnächst 1 und 4;… Senatsurteil vom 8. Juni 1988 - IVb ZR 92/87 = BGHR aaO, demnächst 2). - BFH, 20.03.2019 - X K 4/18
Überlange Verfahrensdauer eines isolierten PKH-Verfahrens
Insoweit beruft es sich auf die gleichlautende Rechtsprechung des BGH, nach der ein fristgerecht gestellter PKH-Antrag sowohl materiell-rechtliche Ausschlussfristen im Privatrecht (z.B. BGH-Urteil vom 1. Oktober 1986 IVa ZR 108/85, BGHZ 98, 295, unter 3.c bis e, m.w.N.) als auch solche bei öffentlich-rechtlichen Entschädigungsansprüchen (BGH-Beschluss vom 30. November 2006 III ZB 23/06, NJW 2007, 441, unter II.2.a und b, m.w.N.) wahren kann. - BGH, 21.03.1991 - III ZR 94/89
Formularmäßiger Ausschlußfrist in Teilnahmebedingungen für Rennquintett; …
- BGH, 17.09.2009 - IX ZR 74/08
Verpflichtung eines Prozessbevollmächtigten zur Ausräumung eines …
- BGH, 30.11.2006 - III ZB 23/06
Wahrung der Frist zur Stellung eines Antrags auf Entschädigung für eine …
- BGH, 19.10.2005 - IV ZR 89/05
Erstmalige Berufung des Versicherers auf den Ablauf der Klagefrist in der …
- BGH, 08.06.1988 - IVb ZR 92/87
Klage auf Vornahme eines Zugewinnausgleichs - Eintritt der Verjährung - …
- OLG Nürnberg, 18.01.2010 - 8 U 791/09
Deckungsklage gegen Berufungsunfähigkeitszusatzversicherung: Wahrung der …
- BGH, 11.12.1991 - XII ZR 269/90
Kurze Verjährung von Schadensersatzansprüchen gegen Kfz-Mieter bei …
- OLG Düsseldorf, 20.05.2014 - 12 U 96/12
Rechtsfolgen der Anordnung der Nachtragsverteilung in einem beendeten früheren …
- BGH, 01.12.1993 - XII ZR 177/92
Begriff der alsbaldigen Zustellung; Geringfügige Verzögerung
- BGH, 22.03.2001 - IX ZR 407/98
Fristablauf vor Entscheidung über Prozeßkostenhilfegesuch
- BGH, 19.09.2001 - IV ZR 224/00
Irreführung einer Belehrung
- OLG München, 06.09.2004 - 1 W 1660/04
Zur Frage der Fristwahrung durch Prozesskostenhilfegesuch
- OLG Hamm, 24.11.2004 - 20 U 115/04
Leistung um den Umfang von Leistungen wegen Berufsunfähigkeit; Leistungsfreiheit …
- OLG Frankfurt, 29.03.2001 - 1 U 25/00
Amtspflichtverletzung durch richterliche Tätigkeit
- OLG Naumburg, 27.07.2007 - 4 W 18/07
Anwendbarkeit der Bestimmungen über die Hemmung oder Unterbrechung der Verjährung …
- BGH, 06.06.1990 - IV ZR 262/89
Frist der Beschwerde gegen die Ablehnung von Prozesskostenhilfe - Wahrung der …
- OLG Hamm, 09.01.2002 - 20 U 177/99
Frist für die Geltendmachung von Versicherungsschutz
- OLG Braunschweig, 17.01.2022 - 4 EK 12/21
Prozesskostenhilfe für eine beabsichtigte Entschädigungsklage gemäß § 198 GVG; …
- OLG Köln, 03.02.2012 - 20 U 39/11
Abtretbarkeit von Ansprüchen aus einer privaten Rentenversicherung
- BGH, 18.01.2012 - IV ZR 142/11
Wahrung der Klagefrist nach Leistungsablehnung des Versicherers: Klageerhebung …
- OLG Brandenburg, 24.04.2008 - 12 U 194/07
Kfz-Haftpflichtversicherungsvertrag: Versagung von Deckungsschutz wegen der …
- LAG Niedersachsen, 25.03.1999 - 16a Ta 119/99
Bewilligung von Prozesskostenhilfe für Klage auf Zahlung restlichen Entgelts und …
- OLG Saarbrücken, 15.03.1995 - 5 U 36/92
Voraussetzungen für die Zulassung einer Berufung; Anforderungen an die Darlegung …
- BGH, 15.12.1994 - IX ZR 45/94
Hemmung der Frist für die Anfechtung der Ehelichkeit bei verzögerter …
- OLG München, 10.07.2008 - 19 U 5500/07
Finanzierter Beitritt zum geschlossenen Immobilienfonds: Bereicherungsrechtliche …
- OLG Rostock, 11.05.2007 - 6 U 148/06
Versicherungsrecht: Voraussetzungen der Wahrung der Klagefrist aus § 12 Abs. 3 …
- OLG Köln, 16.02.2005 - 5 U 126/04
Versäumung der Klagefrist aus Versicherungsvertrag bei verspäteter Einreichung …
- BGH, 09.01.1991 - XII ZR 85/90
Hemmung der Verjährung durch Beantragung von Prozeßkostenhilfe
- OLG Oldenburg, 01.03.2004 - 3 U 96/03
Klage auf Feststellung des Fortbestehens eines …
- OLG Oldenburg, 08.05.1996 - 2 W 57/96
Leistungsfreiheit; Prozeßkostenhilfegesuch; Gerichtskostenvorschuß; …
- OLG Bamberg, 29.03.1990 - 2 UF 400/89
Voraussetzungen des Verzugs im unterhaltsrechtlichen Sinn
- OLG Bremen, 13.01.1989 - 4 U 95/88
- OLG Karlsruhe, 07.12.2006 - 19 U 53/06
Geltendmachung einer nachträglichen Veränderung des Gesundheitszustandes im …
- BGH, 05.10.1988 - IVa ZR 317/86
Verjährung von Ansprüchen aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung
- OLG Köln, 18.02.1994 - 19 U 205/93
Unterbrechung der Verjährung durch Klageeinreichung bzw. Prozeßkostenhilfegesuch …
- BGH, 08.03.1989 - IVa ZR 17/88
Rücktritt des Versicherers von einem Versicherungsverhältnis wegen der Verletzung …
- LSG Mecklenburg-Vorpommern, 12.02.2020 - L 12 SF 39/17
Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - geringer Streitwert des …
- OLG Düsseldorf, 26.01.2004 - 4 W 71/03
Zur Fristwahrung nach § 12 Abs. 3 VVG bei einem Anspruch aus einem …
- OLG Hamm, 04.05.2001 - 20 U 199/00
Berufsunfähigkeitsversicherung - Versäumung der Klagefrist - Belehrung - …
- LG Kiel, 08.10.2010 - 6 O 77/07
Frage des Vorliegens eines Unfalls oder einer freiwillige Selbstverstümmelung
- OLG Karlsruhe, 01.10.2013 - 23 SchH 13/12
Entschädigung für überlange Verfahrensdauer: Versäumung der Klagefrist
- LG Berlin, 14.10.2008 - 85 S 21/08
Wahrung der Monatsfrist einer ursprünglichen Klage bei Zustellung an den …
- OLG Köln, 21.12.1995 - 7 U 116/95
Zeitaufwand des Geschädigten zur Schadensbeseitigung als Vermögensschaden
- OLG Dresden, 25.11.2009 - 3 U 1317/09
Wiedereinsetzung in den vorigen Stand wegen Versäumung der Frist zur Anbringung …
- LG Düsseldorf, 11.04.2006 - 35 O 41/05
Veranlassung der Tochtergesellschaft zur Herbeiführung der Zustimmung zur …
- OLG Koblenz, 29.09.2000 - 10 U 1374/99
Berufsunfähigkeitszusatzversicherung
- OLG Hamm, 08.03.2000 - 20 U 159/99
Wahrung der Ausschlußfrist durch Streitverkündung im Haftpflichtprozeß
- OLG Hamm, 07.09.1998 - 6 W 5/98
Kaskoentschädigungsanspruch wegen totaler Beschädigung eines Fahrzeugs durch …
- OLG Köln, 22.09.2004 - 5 U 214/03
Sicherungsabtretung: Bausparkasse stehen die Rechte zu
- OLG Schleswig, 30.09.1999 - 11 W 21/99
Entschädigung für Nachteile durch rechtmäßige Zwangsmaßnahmen
- LSG Mecklenburg-Vorpommern, 12.02.2020 - L 12 SF 33/18
Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene …
- OLG Naumburg, 10.11.1998 - 1 U 181/98
Selbständige Anfechtbarkeit eines Zwischenurteils; Wiedereinsetzung in den …
- OLG Celle, 01.08.2005 - 8 W 37/05
Wahrung der Klagefrist durch Anbringung eines Prozesskostenhilfegesuchs
- OLG Köln, 27.01.1998 - 9 U 36/97
Anspruch auf Entschädigung wegen eines Brandschadens an einem gestohlen Pkw; …
- BGH, 05.12.1995 - X ZR 107/93
Anspruch auf Herausgabe eines nach einer Notlandung reparierten und bis zur …
- OLG Celle, 30.06.1999 - 13 U 318/98
Zustellung; Rechtshängigkeit; demnächst; Kostenvorschuß
- LSG Mecklenburg-Vorpommern, 19.12.2018 - L 12 SF 49/17
Überlanges PKH-Verfahren - Entschädigungsklage - Wahlrecht des Klägers zwischen …
- OLG Hamm, 18.01.2000 - 20 W 23/99
Wahrung der Klagefrist des § 12 Abs. 3 VVG durch Antrag auf Prozesskostenhilfe
- OLG Celle, 07.10.1998 - 13 U 63/98
Prozeßkostenhilfe; Frist; Hemmung; Ablauf der Frist; Ablaufhemmung
- KG, 13.02.1998 - 6 U 3104/96
Krankhafte Störung der Geistestätigkeit und Beeinträchtigung der freien …
- OLG Hamm, 24.07.1992 - 11 ZR 88/91
- OLG Dresden, 14.05.1998 - 19 U 3299/97
- OLG Karlsruhe, 30.12.1987 - 12 U 189/87
Rechtsprechung
BGH, 23.09.1986 - VI ZR 136/85 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Anforderungen an den Nachweis eines unabwendbaren Ereignisses bei einem durch Wild verursachten Unfall - Ausleuchtung eines Streifens des rechten Fahrbahnrandes durch das asymmetrische Abblendlicht eines Personenkraftwagens - Bedeutung der genauen Beschaffenheit des ...
- VersR (via Owlit)
StVG § 7 Abs. 2
- rechtsportal.de
StVG § 7 Abs. 2
Nachweis eines unabwendbaren Ereignisses bei einem Wildunfall - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW-RR 1987, 150
- MDR 1987, 132
- VersR 1987, 158
Wird zitiert von ... (25) Neu Zitiert selbst (7)
- BGH, 28.11.1961 - VI ZR 89/61
Haftungsverteilung bei plötzlichem Hineintreten eines Fußgängers in die Fahrbahn …
Auszug aus BGH, 23.09.1986 - VI ZR 136/85
Dieser knüpft zudem für das Fahrverhalten nicht an den Verschuldensmaßstab des § 276 BGB an, sondern an den auf die Zurechnungsgesichtspunkte der Gefährdungshaftung bezogenen Maßstab des § 7 Abs. 2 StVG, der über den gewöhnlichen Fahrerdurchschnitt erheblich hinausgehende Aufmerksamkeit, Geschicklichkeit und Umsicht sowie geistesgegenwärtiges und sachgemäßes Handeln im Augenblick der Gefahr in den Grenzen des Menschenmöglichen verlangt (st.Rspr.; vgl. BGHZ 24, 90, 94 [BGH 10.04.1957 - V ZR 131/55]; Senatsurteile vom 12. Mai 1959 - VI ZR 40/58 - VersR 1959, 789 m.w.N.; vom 28. November 1961 - VI ZR 89/61 - VersR 1961, 164, 165; und vom 10. Oktober 1972 - VI ZR 104/71 - VersR 1973, 83, 84).In einem solchen Fall ist dem Kraftfahrer nach der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats auch im Rahmen der Entlastung nach § 7 Abs. 2 StVG eine falsche Reaktion im ersten Schrecken zuzubilligen (Urteile vom 28. November 1961 - VI ZR 89/61 - VersR 1962, 164, 165; vom 28. April 1964 - VI ZR 40/63 - VersR 1964, 753, 754; vom 2. November 1965 - VI ZR 134/64 - VersR 1966, 143).
- BGH, 10.10.1972 - VI ZR 104/71
Umfang der Haftung des Halters und Führers eines PKWs - Entstehen des Schadens …
Auszug aus BGH, 23.09.1986 - VI ZR 136/85
Dieser knüpft zudem für das Fahrverhalten nicht an den Verschuldensmaßstab des § 276 BGB an, sondern an den auf die Zurechnungsgesichtspunkte der Gefährdungshaftung bezogenen Maßstab des § 7 Abs. 2 StVG, der über den gewöhnlichen Fahrerdurchschnitt erheblich hinausgehende Aufmerksamkeit, Geschicklichkeit und Umsicht sowie geistesgegenwärtiges und sachgemäßes Handeln im Augenblick der Gefahr in den Grenzen des Menschenmöglichen verlangt (st.Rspr.; vgl. BGHZ 24, 90, 94 [BGH 10.04.1957 - V ZR 131/55]; Senatsurteile vom 12. Mai 1959 - VI ZR 40/58 - VersR 1959, 789 m.w.N.; vom 28. November 1961 - VI ZR 89/61 - VersR 1961, 164, 165; und vom 10. Oktober 1972 - VI ZR 104/71 - VersR 1973, 83, 84). - BGH, 02.11.1965 - VI ZR 134/64
Haftungsverteilung bei Kollision eines PKW mit einem plötzlich die Fahrbahn …
Auszug aus BGH, 23.09.1986 - VI ZR 136/85
In einem solchen Fall ist dem Kraftfahrer nach der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats auch im Rahmen der Entlastung nach § 7 Abs. 2 StVG eine falsche Reaktion im ersten Schrecken zuzubilligen (Urteile vom 28. November 1961 - VI ZR 89/61 - VersR 1962, 164, 165; vom 28. April 1964 - VI ZR 40/63 - VersR 1964, 753, 754; vom 2. November 1965 - VI ZR 134/64 - VersR 1966, 143).
- BGH, 28.04.1964 - VI ZR 40/63
Unabwendbarkeit eines Unfalls
Auszug aus BGH, 23.09.1986 - VI ZR 136/85
In einem solchen Fall ist dem Kraftfahrer nach der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats auch im Rahmen der Entlastung nach § 7 Abs. 2 StVG eine falsche Reaktion im ersten Schrecken zuzubilligen (Urteile vom 28. November 1961 - VI ZR 89/61 - VersR 1962, 164, 165; vom 28. April 1964 - VI ZR 40/63 - VersR 1964, 753, 754; vom 2. November 1965 - VI ZR 134/64 - VersR 1966, 143). - BGH, 06.12.1960 - VI ZR 73/60
Ausgleichsfunktion und Genugtuungsfunktion von Schmerzensgeld - Erfordernis einer …
Auszug aus BGH, 23.09.1986 - VI ZR 136/85
Dieser knüpft zudem für das Fahrverhalten nicht an den Verschuldensmaßstab des § 276 BGB an, sondern an den auf die Zurechnungsgesichtspunkte der Gefährdungshaftung bezogenen Maßstab des § 7 Abs. 2 StVG, der über den gewöhnlichen Fahrerdurchschnitt erheblich hinausgehende Aufmerksamkeit, Geschicklichkeit und Umsicht sowie geistesgegenwärtiges und sachgemäßes Handeln im Augenblick der Gefahr in den Grenzen des Menschenmöglichen verlangt (st.Rspr.; vgl. BGHZ 24, 90, 94 [BGH 10.04.1957 - V ZR 131/55]; Senatsurteile vom 12. Mai 1959 - VI ZR 40/58 - VersR 1959, 789 m.w.N.; vom 28. November 1961 - VI ZR 89/61 - VersR 1961, 164, 165; und vom 10. Oktober 1972 - VI ZR 104/71 - VersR 1973, 83, 84). - BGH, 12.05.1959 - VI ZR 40/58
Begriff der Unabwendbarkeit
Auszug aus BGH, 23.09.1986 - VI ZR 136/85
Dieser knüpft zudem für das Fahrverhalten nicht an den Verschuldensmaßstab des § 276 BGB an, sondern an den auf die Zurechnungsgesichtspunkte der Gefährdungshaftung bezogenen Maßstab des § 7 Abs. 2 StVG, der über den gewöhnlichen Fahrerdurchschnitt erheblich hinausgehende Aufmerksamkeit, Geschicklichkeit und Umsicht sowie geistesgegenwärtiges und sachgemäßes Handeln im Augenblick der Gefahr in den Grenzen des Menschenmöglichen verlangt (st.Rspr.; vgl. BGHZ 24, 90, 94 [BGH 10.04.1957 - V ZR 131/55]; Senatsurteile vom 12. Mai 1959 - VI ZR 40/58 - VersR 1959, 789 m.w.N.; vom 28. November 1961 - VI ZR 89/61 - VersR 1961, 164, 165; und vom 10. Oktober 1972 - VI ZR 104/71 - VersR 1973, 83, 84). - BGH, 10.04.1957 - V ZR 131/55
Enteignung einer Staatsbank
Auszug aus BGH, 23.09.1986 - VI ZR 136/85
Dieser knüpft zudem für das Fahrverhalten nicht an den Verschuldensmaßstab des § 276 BGB an, sondern an den auf die Zurechnungsgesichtspunkte der Gefährdungshaftung bezogenen Maßstab des § 7 Abs. 2 StVG, der über den gewöhnlichen Fahrerdurchschnitt erheblich hinausgehende Aufmerksamkeit, Geschicklichkeit und Umsicht sowie geistesgegenwärtiges und sachgemäßes Handeln im Augenblick der Gefahr in den Grenzen des Menschenmöglichen verlangt (st.Rspr.; vgl. BGHZ 24, 90, 94 [BGH 10.04.1957 - V ZR 131/55]; Senatsurteile vom 12. Mai 1959 - VI ZR 40/58 - VersR 1959, 789 m.w.N.; vom 28. November 1961 - VI ZR 89/61 - VersR 1961, 164, 165; und vom 10. Oktober 1972 - VI ZR 104/71 - VersR 1973, 83, 84).
- BGH, 17.03.1992 - VI ZR 62/91
Unabwendbarkeit eines Verkehrsunfalls bei Überschreitung der Richtgeschwindigkeit
Hierzu gehört jedoch ein sachgemäßes, geistesgegenwärtes Handeln erheblich über den Maßstab der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt i.S. von § 276 BGB hinaus (vgl. Senatsurteil vom 23. September 1986 - VI ZR 136/85 - VersR 1987, 158, 159 m.w.N.). - BGH, 18.01.2005 - VI ZR 115/04
Begriff des unabwendbaren Ereignisses
Hierzu gehört ein sachgemäßes, geistesgegenwärtiges Handeln erheblich über den Maßstab der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt im Sinne von § 276 BGB hinaus (vgl. Senatsurteile BGHZ 117, 337, 340 und vom 23. September 1986 - VI ZR 136/85 - VersR 1987, 158, 159 m.w.N.; BGHZ 113, 164, 165). - BGH, 13.12.1990 - III ZR 14/90
Haftung einer öffentlichen Körperschaft für die Verursachung eines …
Der Nachweis der Unabwendbarkeit nach § 7 Abs. 2 StVG knüpft für das Fahrverhalten nicht an den Verschuldensmaßstab des § 276 BGB an, sondern an den auf die Zurechnungsgesichtspunkte der Gefährdungshaftung bezogenen Maßstab des § 7 Abs. 2 StVG, der eine über den gewöhnlichen Durchschnitt erheblich hinausgehende Aufmerksamkeit, Geschicklichkeit und Umsicht sowie geistesgegenwärtiges und sachgemäßes Handeln im Augenblick der Gefahr im Rahmen des Menschenmöglichen verlangt (st. Rspr.; vgl. BGH Urteil vom 23. September 1986 - VI ZR 136/85 - BGHR StVG § 7 Abs. 2 Wildunfall 1 m.w.Nachw.).
- AG Brandenburg, 15.10.2019 - 31 C 246/18
Verkehrsunfall - Wildunfall auf Landstraße - hochgeschleudertes Damwild
Ein auf die Straße laufendes Tier stellt insofern auch grundsätzlich immer einen gefährlichen Fremdkörper dar ( BGH , Urteil vom 20.03.2012, Az.: VI ZR 114/11, u.a. in: NJW 2012, Seiten 1730 f.; BGH , Urteil vom 23.09.1986, Az.: VI ZR 136/85, u.a. in: NJW-RR 1987, Seiten 150 f.; BGH , Urteil vom 26.11.1968, Az.: VI ZR 205/67, u.a. in: VersR 1969, Seiten 161 f.; BGH , VersR 1964, Seite 779; Reichsgericht , JW 1933, Seite 832; Reichsgericht , WarnR 1929, Nr. 99; OLG Celle , Urteil vom 10.04.2018, Az.: 14 U 147/17, u.a. in: NJW-RR 2018, Seiten 728 ff.; OLG Köln , Urteil vom 16.03.2011, Az.: 16 U 93/10, u.a. in: BeckRS 2012, Nr. 8243 = "juris"; OLG Hamm , Urteil vom 08.10.2009, Az.: I-6 U 45/09, u.a. in: RdL 2010, Seiten 103 f.; OLG Karlsruhe , Urteil vom 19.03.2009, Az.: 4 U 166/07, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1681 ff.; OLG Koblenz , Urteil vom 19.05.2006, Az.: 10 U 1415/05, u.a. in: NJW-RR 2007, Seiten 242 f.; OLG Hamm , Urteil vom 25.04.2006, Az.: 9 U 7/05, u.a. in: NZV 2007, Seite 143; OLG Celle , Urteil vom 29.04.2004, Az.: 14 U 214/03, u.a. in: MDR 2004, Seiten 1352 f.; OLG Naumburg , Urteil vom 27.01.2003, Az.: 1 U 101/02, u.a. in: NJW-RR 2003, Seiten 676 f.; OLG Hamm , Urteil vom 25.02.2002, Az.: 6 U 139/01, u.a. in: NJW-RR 2003, Seiten 524 f.; OLG Dresden , Urteil vom 12.12.2001, Az.: 12 U 2023/01, u.a. in: NJW-RR 2002, Seite 1030; OLG Hamm , Urteil vom 26.06.2001, Az.: 27 U 6/01, u.a. in: NZV 2002, Seiten 461 f.; OLG Hamm , Urteil vom 10.01.2000, Az.: 6 U 202/99, u.a. in: NZV 2001, Seiten 36 f.; OLG Köln , Urteil vom 05.11.1998, Az.: 1 U 51/98, u.a. in: VersR 1999, Seiten 1293 f.; OLG Hamm , Urteil vom 08.12.1994, Az.: 6 U 42/94, u.a. in: OLG-Report 1995, Seiten 54 f.; OLG Düsseldorf , Urteil vom 18.02.1994, Az.: 22 U 170/93, u.a. in: VersR 1995, Seiten 232 f.; KG Berlin , Urteil vom 17.01.1994, Az.: 12 U 4453/92, u.a. in: "juris"; KG Berlin , Urteil vom 11.03.1993, Az.: 22 U 1045/92, u.a. in: VerkMitt 1993, Nr. 119; KG Berlin , Urteil vom 15.02.1993, Az.: 12 U 6437/91, u.a. in: NZV 1993, Seiten 313 f.; OLG Bamberg , Urteil vom 20.02.1990, Az.: 5 U 41/89, u.a. in: NJW-RR 1990, Seiten 735 f.; OLG Frankfurt/Main , Urteil vom 21.06.1989, Az.: 7 U 190/88, u.a. in: NZV 1990, Seiten 154 f.; OLG Köln , Urteil vom 07.10.1975, Az.: Ss 184/75, u.a. in: DAR 1976, Seiten 48 f.; OLG Köln , Urteil vom 02.02.1973, Az.: 4 U 93/72, u.a. in: DAR 1974, Seiten 72 f.; OLG Düsseldorf , Urteil vom 18.05.1971, Az.: 12 U 189/70, u.a. in: VersR 1972, Seite 403; KG Berlin , Urteil vom 10.05.1971, Az.: 12 U 2639/70, u.a. in: VersR 1971, Seite 941; LG Lübeck , Urteil vom 22.11.2013, Az.: 6 O 22/13, u.a. in: Schaden-Praxis 2014, Seiten 188 ff.; LG Saarbrücken , Urteil vom 09.04.2010, Az.: 13 S 219/09, u.a. in: NJW-RR 2010, Seiten 1115 f.; LG Lüneburg , Urteil vom 14.02.2008, Az.: 5 O 74/07, u.a. in: Schaden-Praxis 2008, Seiten 285 ff.; LG Lüneburg , Urteil vom 17.09.2003, Az.: 2 O 134/03, u.a. in: BeckRS 2003, Nr. 153324; LG Potsdam , Urteil vom 13.01.2003, Az.: 4 O 502/02, u.a. in: Schaden-Praxis 2003, Seite 191; LG Coburg , Urteil vom 19.12.2000, Az.: 22 O 709/00, u.a. in: Jagdrechtliche Entscheidungen XX Nr. 56 = BeckRS 2009, Nr. 15137; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 21.02.2019, Az.: 31 C 211/17, u.a. in: NJOZ 2019, Seiten 923 ff. = "juris" = BeckRS 2019, Nr. 1954; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 09.09.2016, Az.: 31 C 372/15; AG Gütersloh , Urteil vom 10.06.1998, Az.: 4 C 108/97, u.a. in: ZfSch 1998, Seiten 411 ff. ).In Anbetracht der Situation, welche hier vorlag - d.h. wenn ein Damwild vor ein Kraftfahrzeug auf die Straße läuft -, sind an die Sorgfaltspflichten des Kraftfahrers aber keine zu hohen Anforderungen zu stellen ( BGH , Urteil vom 20.03.2012, Az.: VI ZR 114/11, u.a. in: NJW 2012, Seiten 1730 f.; BGH , Urteil vom 23.09.1986, Az.: VI ZR 136/85, u.a. in: NJW-RR 1987, Seiten 150 f.; BGH , Urteil vom 26.11.1968, Az.: VI ZR 205/67, u.a. in: VersR 1969, Seiten 161 f.; BGH , VersR 1964, Seite 779; Reichsgericht , JW 1933, Seite 832; Reichsgericht , WarnR 1929, Nr. 99; OLG Celle , Urteil vom 10.04.2018, Az.: 14 U 147/17, u.a. in: NJW-RR 2018, Seiten 728 ff.; OLG Köln , Urteil vom 16.03.2011, Az.: 16 U 93/10, u.a. in: BeckRS 2012, Nr. 8243 = "juris"; OLG Hamm , Urteil vom 08.10.2009, Az.: I-6 U 45/09, u.a. in: RdL 2010, Seiten 103 f.; OLG Karlsruhe , Urteil vom 19.03.2009, Az.: 4 U 166/07, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1681 ff.; OLG Koblenz , Urteil vom 19.05.2006, Az.: 10 U 1415/05, u.a. in: NJW-RR 2007, Seiten 242 f.; OLG Hamm , Urteil vom 25.04.2006, Az.: 9 U 7/05, u.a. in: NZV 2007, Seite 143; OLG Celle , Urteil vom 29.04.2004, Az.: 14 U 214/03, u.a. in: MDR 2004, Seiten 1352 f.; OLG Naumburg , Urteil vom 27.01.2003, Az.: 1 U 101/02, u.a. in: NJW-RR 2003, Seiten 676 f.; OLG Hamm , Urteil vom 25.02.2002, Az.: 6 U 139/01, u.a. in: NJW-RR 2003, Seiten 524 f.; OLG Dresden , Urteil vom 12.12.2001, Az.: 12 U 2023/01, u.a. in: NJW-RR 2002, Seite 1030; OLG Hamm , Urteil vom 26.06.2001, Az.: 27 U 6/01, u.a. in: NZV 2002, Seiten 461 f.; OLG Hamm , Urteil vom 10.01.2000, Az.: 6 U 202/99, u.a. in: NZV 2001, Seiten 36 f.; OLG Köln , Urteil vom 05.11.1998, Az.: 1 U 51/98, u.a. in: VersR 1999, Seiten 1293 f.; OLG Hamm , Urteil vom 08.12.1994, Az.: 6 U 42/94, u.a. in: OLG-Report 1995, Seiten 54 f.; OLG Düsseldorf , Urteil vom 18.02.1994, Az.: 22 U 170/93, u.a. in: VersR 1995, Seiten 232 f.; KG Berlin , Urteil vom 17.01.1994, Az.: 12 U 4453/92, u.a. in: "juris"; KG Berlin , Urteil vom 11.03.1993, Az.: 22 U 1045/92, u.a. in: VerkMitt 1993, Nr. 119; KG Berlin , Urteil vom 15.02.1993, Az.: 12 U 6437/91, u.a. in: NZV 1993, Seiten 313 f.; OLG Bamberg , Urteil vom 20.02.1990, Az.: 5 U 41/89, u.a. in: NJW-RR 1990, Seiten 735 f.; OLG Frankfurt/Main , Urteil vom 21.06.1989, Az.: 7 U 190/88, u.a. in: NZV 1990, Seiten 154 f.; OLG Köln , Urteil vom 07.10.1975, Az.: Ss 184/75, u.a. in: DAR 1976, Seiten 48 f.; OLG Köln , Urteil vom 02.02.1973, Az.: 4 U 93/72, u.a. in: DAR 1974, Seiten 72 f.; OLG Düsseldorf , Urteil vom 18.05.1971, Az.: 12 U 189/70, u.a. in: VersR 1972, Seite 403; KG Berlin , Urteil vom 10.05.1971, Az.: 12 U 2639/70, u.a. in: VersR 1971, Seite 941; LG Saarbrücken , Urteil vom 09.04.2010, Az.: 13 S 219/09, u.a. in: NJW-RR 2010, Seiten 1115 f.; LG Lüneburg , Urteil vom 14.02.2008, Az.: 5 O 74/07, u.a. in: Schaden-Praxis 2008, Seiten 285 ff.; LG Lüneburg , Urteil vom 17.09.2003, Az.: 2 O 134/03, u.a. in: BeckRS 2003, Nr. 153324; LG Potsdam , Urteil vom 13.01.2003, Az.: 4 O 502/02, u.a. in: Schaden-Praxis 2003, Seite 191; LG Coburg , Urteil vom 19.12.2000, Az.: 22 O 709/00, u.a. in: Jagdrechtliche Entscheidungen XX Nr. 56 = BeckRS 2009, Nr. 15137; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 21.02.2019, Az.: 31 C 211/17, u.a. in: NJOZ 2019, Seiten 923 ff. = "juris" = BeckRS 2019, Nr. 1954; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 09.09.2016, Az.: 31 C 372/15; AG Gütersloh , Urteil vom 10.06.1998, Az.: 4 C 108/97, u.a. in: ZfSch 1998, Seiten 411 ff. ).
Höhere Gewalt im Sinne des § 7 Abs. 2 StVG ist aber analog der zu § 1 Abs. 2 Nr. 1 HaftpflG entwickelten Definition als außergewöhnliches, betriebsfremdes, durch Naturkräfte oder Handlungen dritter (betriebsfremder) Personen herbeigeführtes und nach menschlicher Einsicht und Erfahrung unvorhersehbares Ereignis, das mit wirtschaftlich erträglichen Mitteln auch durch nach den Umständen äußerste, vernünftigerweise zu erwartende Sorgfalt nicht verhütet werden kann und das auch nicht im Hinblick auf seine Häufigkeit noch in Kauf genommen werden muss ( BGH , Urteil vom 22.04.2004, Az.: III ZR 108/03, u.a. in: NZV 2004, Seiten 395 ff.; BGH , Urteil vom 15.03.1988, Az.: VI ZR 115/87, u.a. in: NJW-RR 1988, Seiten 986 f.; BGH , Urteil vom 23.09.1986, Az.: VI ZR 136/85, u.a. in: NJW-RR 1987, Seiten 150 f.; BGH , Urteil vom 17.10.1985, Az.: III ZR 99/84, u.a. in: NJW 1986, Seiten 2312 ff.; BGH , NJW 1974, Seiten 1770 ff.; OLG Celle , Urteil vom Urteil vom 29.04.2004, Az.: 14 U 214/03, u.a. in: MDR 2004, Seiten 1352 f.; KG Berlin , Urteil vom 15.02.1993, Az.: 12 U 6437/91, u.a. in: NZV 1993, Seiten 313 f.; OLG München , Urteil vom 22.09.1989, Az.: 10 U 5548/87, u.a. in: NZV 1991, Seiten 189 f.; LG Lüneburg , Urteil vom 14.02.2008, Az.: 5 O 74/07, u.a. in: Schaden-Praxis 2008, Seiten 285 ff.;… LG Itzehoe , NZV 2004, S. 364 = NJW-RR 2003, Seiten 1465 ff.; LG Lüneburg , Urteil vom 17.09.2003, Az.: 2 O 134/03, u.a. in: BeckRS 2003, Nr. 153324; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 21.02.2019, Az.: 31 C 211/17, u.a. in: NJOZ 2019, Seiten 923 ff. = "juris" = BeckRS 2019, Nr. 1954 ).
Höhere Gewalt hat nach den in der Rechtsprechung ( BGH , Urteil vom 22.04.2004, Az.: III ZR 108/03, u.a. in: NZV 2004, Seiten 395 ff.; BGH , Urteil vom 15.03.1988, Az.: VI ZR 115/87, u.a. in: NJW-RR 1988, Seiten 986 f.; BGH , Urteil vom 23.09.1986, Az.: VI ZR 136/85, u.a. in: NJW-RR 1987, Seiten 150 f.; BGH , Urteil vom 17.10.1985, Az.: III ZR 99/84, u.a. in: NJW 1986, Seiten 2312 ff.; BGH , NJW 1974, Seiten 1770 ff.; BGH , NJW 1953, Seite 184; OLG München , Urteil vom 22.09.1989, Az.: 10 U 5548/87, u.a. in: NZV 1991, Seiten 189 f.; LG Itzehoe , NJW-RR 2003, Seiten 1465 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 21.02.2019, Az.: 31 C 211/17, u.a. in: NJOZ 2019, Seiten 923 ff. = "juris" = BeckRS 2019, Nr. 1954 ) zu § 1 HaftpflG entwickelten Rechtsgrundsätzen somit die folgenden 3 Voraussetzungen, die alle zugleich erfüllt sein müssen:.
Ein durch Wild verursachter Unfall ist somit überhaupt nur dann ggf. unabwendbar, wenn das Wild nicht rechtzeitig erkennbar war und plötzlich sowie außerhalb eines mit dem Gefahrenzeichen 142 zu § 40 Abs. 6 StVO gekennzeichneten Wildwechsels von der Seite in kürzester Entfernung in die Fahrbahn läuft ( BGH , Urteil vom 23.09.1986, Az.: VI ZR 136/85, u.a. in: NJW-RR 1987, Seiten 150 f.; OLG Dresden , Urteil vom 12.12.2001, Az.: 12 U 2023/01, u.a. in: NJW-RR 2002, Seite 1030; KG Berlin , Urteil vom 15.02.1993, Az.: 12 U 6437/91, u.a. in: NZV 1993, Seiten 313 f. ).
Ist insofern aber das Wild rechtzeitig erkennbar, weil es z.B. am Waldrand verharrt, dann muss der Fahrer seine Fahrweise auch so einrichten, dass er sofort reagieren kann, sobald sich das Wild auf die Fahrbahn zubewegt ( BGH , Urteil vom 23.09.1986, Az.: VI ZR 136/85, u.a. in: NJW-RR 1987, Seiten 150 f. ).
- BGH, 13.07.1989 - III ZR 122/88
Umfang der Verkehrssicherungspflicht bei Straßen; Anbringung von Wildschutzzäunen
Ist Wildwechsel in Betracht zu ziehen, wird ein sorgfältiger Kraftfahrer zum Beispiel die Geschwindigkeit mäßigen, den Fahrbahnrand verstärkt beobachten, seine Reaktionsbereitschaft erhöhen oder auf andere Weise sein Fahrverhalten der jeweiligen Gefahrenlage anpassen (Urt. des BGH vom 23. September 1986 - VI ZR 136/85 = BGHR StVO § 7 Abs. 2 - Wildunfall 1 = VersR 1987, 158; siehe auch Urteil des BGH vom 10. Februar 1976 - VI ZR 160/74 = VRS 50, 321, 322; OLG Köln DAR 1976, 58). - LG Saarbrücken, 02.11.2018 - 13 S 70/18
Haftungsverteilung bei Verkehrsunfall: Kollision eines in eine Parkbucht …
Hierzu gehört ein sachgemäßes, geistesgegenwärtiges Handeln erheblich über den Maßstab der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt im Sinne von § 276 BGB hinaus (BGH, st. Rspr.; vgl. BGHZ 113, 164, 165; 117, 337; Urteil vom 23.09.1986 - VI ZR 136/85 - VersR 1987, 158, 159 m.w.N.). - LG Saarbrücken, 07.05.2010 - 13 S 14/10
Schadenersatz aus Verkehrsunfall: Haftungsverteilung bei einer Kollision zweier …
Hierzu gehört ein sachgemäßes, geistesgegenwärtiges Handeln erheblich über den Maßstab der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt im Sinne von § 276 BGB hinaus (vgl. zu § 7 Abs. 2 StVG a.F.: BGHZ 117, 337; Urteil vom 23. September 1986 - VI ZR 136/85 - VersR 1987, 158, 159 m.w.N.; BGHZ 113, 164, 165). - OLG Celle, 13.12.2023 - 14 U 32/23
Anscheinsbeweis; berührungsloser Unfall; Auffahrunfall; Haftungsverteilung bei …
Hierzu gehört jedoch ein sachgemäßes, geistesgegenwärtiges Handeln erheblich über den Maßstab der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt im Sinne von § 276 BGB hinaus ( BGH, Urteil vom 23. September 1986 - VI ZR 136/85 , Rn. 8, juris; Senat…, Urteil vom 22. Januar 2020 - 14 U 150/19 , Rn. 48, juris). - OLG Oldenburg, 15.12.2023 - 11 U 3/23
Unabwendbares Ereignis; Vermeidbarkeit; Räumliche Vermeidbarkeit; Zeitliche …
Der Anstoß mit dem Reh hätte mithin auch bei sorgfältigster Beobachtung der Straße und dem angrenzenden Gelände (vgl. hierzu BGH NJW-RR 1987, 150, beck-online) räumlich nicht vermieden werden können.Dieser Argumentation steht bereits entgegen, dass die höchstrichterliche Rechtsprechung bei einem Wildunfall selbst bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h von einer Unabwendbarkeit eines Unfalls ausgegangen ist und auch bei Befahren einer Straße mit dem Gefahrenzeichen 142 nicht stets eine Geschwindigkeit von unter 60 km/h gefahren werden muss ( BGH, Urteil vom 23. September 1986 - VI ZR 136/85 , juris Rn. 6 und 9, juris-PK-Straßenverkehrsrecht, § 40 StVO, 2. Auflage 2022, Rn. 145ff).
Auch nach höchstrichterlicher Rechtsprechung ist ein durch ein Tier ausgelöster Unfall unabwendbar, wenn dieses Tier auch bei aufmerksamer Beobachtung nicht rechtzeitig zu erkennen war und plötzlich in kürzester Entfernung in die Fahrbahn läuft (BGH, NJW-RR 1987, 150).
- OLG Saarbrücken, 06.06.2019 - 4 U 89/18
Haftungsverteilung bei Kfz-Unfall: Kollision zweier jeweils rückwärts …
Notwendig ist eine über den gewöhnlichen Fahrerdurchschnitt erheblich hinausgehende Aufmerksamkeit, Geschicklichkeit und Umsicht und ein über den Maßstab der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt hinausreichendes geistesgegenwärtiges und sachgemäßes Handeln im Augenblick der Gefahr in den Grenzen des Menschenmöglichen (BGH NJW-RR 1987, 150, zu § 7 Abs. 2 StVG a. F.). - OLG Hamm, 28.10.2020 - 7 U 58/20
Parkplatzunfall; Rückwärtsfahrt; Anscheinsbeweis; keine Umsatzsteuer bei …
- OLG Schleswig, 04.01.2018 - 7 U 146/15
Berufung im Verkehrsunfallprozess: Unabwendbares Ereignis bei reflexhaftem …
- LG Saarbrücken, 03.07.2015 - 13 S 64/15
Haftung bei Kfz-Unfall: Vertrauen des Wartepflichtigen auf ein Abbiegen des …
- LG Saarbrücken, 27.05.2011 - 13 S 25/11
Haftung bei Kfz-Unfall: Kollision beim Rückwärtsfahren auf einem Parkplatz
- OLG Hamm, 28.09.1999 - 9 U 62/99
Haftungsverteilung bei Überfahren eines Fußgängers
- LG Saarbrücken, 11.11.2022 - 13 S 23/22
Haftungsverteilung bei einer Kollision mit einer geöffneten und in die …
- OLG Koblenz, 24.08.2020 - 12 U 1962/19
Kollision zweier Motorräder innerhalb eines Motorradkonvois
- BGH, 10.01.1989 - VI ZR 99/88
Sorgfaltspflichten eines Kraftfahrers auf Straßen außerorts; Einhaltung eines …
- OLG Düsseldorf, 29.08.2017 - 1 U 33/16
Haftungsverteilung bei Kollision dreier Lkw auf der Autobahn
- BGH, 17.03.1992 - VI ZR 63/91
Annahme eines unabwendbaren Ereignisses bei Überschreitung der …
- AG Bonn, 05.11.2013 - 109 C 59/13
Kollision, Bus, Überholen auf Gegenfahrbahn, Vorfahrtverletzung
- AG Erding, 04.05.2023 - 121 C 5430/21
Erstattungsfähigkeit der Vollkasko bei Mietwagenkosten
- LG Schweinfurt, 11.10.2021 - 23 O 1051/20
Versicherungsnehmer, Unabwendbares Ereignis, Strafrechtliches …
- LG Kassel, 11.05.2021 - 8 O 447/19
- AG Halle/Saale, 08.03.2011 - 104 C 2822/10
Schadensersatz aus Verkehrsunfall: Haftungsquote bei Überholen im …