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   VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11.F   

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VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11.F (https://dejure.org/2012,22230)
VG Frankfurt/Main, Entscheidung vom 20.08.2012 - 9 K 4663/11.F (https://dejure.org/2012,22230)
VG Frankfurt/Main, Entscheidung vom 20. August 2012 - 9 K 4663/11.F (https://dejure.org/2012,22230)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Justiz Hessen

    Diskriminierende Altersgrenze in Hessen für den Ruhestandsübertritt

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Bewirkung einer unmittelbaren Diskriminierung wegen des Alters durch die allgemeine Altersgrenze für Beamtinnen und Beamte für den automatischen Übertritt in den Ruhestand

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • hessen.de (Pressemitteilung)

    Verwaltungsgericht Frankfurt am Main verpflichtet das Land Hessen einen Oberstaatsanwalt über die gesetzliche Altersgrenze hinaus zu beschäftigen

  • lto.de (Kurzinformation)

    Zur gesetzlichen Altersgrenze - Oberstaatsanwalt muss weiter beschäftigt werden

  • hessen.de (Pressemitteilung)

    Verwaltungsgericht Frankfurt am Main verpflichtet das Land Hessen einen Oberstaatsanwalt über die gesetzliche Altersgrenze hinaus zu beschäftigen

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • DÖV 2013, 120
 
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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (31)

  • EuGH, 18.11.2010 - C-250/09

    Georgiev - Richtlinie 2000/78/EG - Art. 6 Abs. 1 - Verbot der Diskriminierung

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Fehlt es an einer solchen genauen Angabe des mit einer Regelung verfolgten Ziels im Gesetz selbst, ist es nach dieser Rechtsprechung allerdings wichtig, dass andere - aus dem allgemeinen Kontext der betreffenden Maßnahme abgeleitete - Anhaltspunkte die Feststellung des hinter dieser Maßnahme stehenden Ziels ermöglichen, damit dessen Rechtmäßigkeit sowie die Angemessenheit und Erforderlichkeit der zu seiner Erreichung eingesetzten Mittel gerichtlich überprüft werden können (EuGH U. v. 5.7.2012 - Rs. C-141/11 - NZA 2012, 785, 786 Rn. 24; 21.7.2011, a.a.O. Rn. 39; 18.11.2010 - Rs. C-250/09, C-268/09 - NJW 2011, 42, 44 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 18 - "Georgiev"; 12.10.2010 - Rs. C-45/09 - NJW 2010, 3767, 3770 Rn. 56 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 17 - "Rosenbladt"; 12.1.2010 - Rs. C-341/08 - NJW 2010, 587, 589 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 12 - "Petersen"; 5.3.2009 - Rs. C-388/07 - NZA 2009, 305, 308 Rn. 45 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 7 - "Age Concern England"; 16.10.2007 - Rs. C-411/05 - NJW 2007, 3339, 3350 Rn. 56 f. = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 2 - "Palacios de la Villa").

    Diese Feststellung ist Aufgabe des nationalen Gerichts (EuGH U. v. 18.11.2010, a.a.O. Rn. 48; 5.3.2009, a.a.O. Rn. 47).

    Maßgebend ist dabei allein, welche Zielvorstellungen der jeweils tätige und zuständige Gesetzgeber selbst entwickelt hat (EuGH U. v. 18.11.2010, a.a.O. Rn. 47).

    Die gegenteilige Verfahrensweise würde den unionsrechtlichen Rahmen verlassen, wie er vom EuGH (U. 18.11.2010, a.a.O. Rn. 47) vorgezeichnet worden ist.

    Dieses Verbot darf jedoch durch allgemeine Behauptungen, eine Maßnahme sei zur Erreichung eines bestimmten Ziels geeignet, nicht ausgehöhlt werden (EuGH 21.7.2011, a.a.O. S. 1252 Rn. 77; 18.11.2010, a.a.O. Rn. 47 f.; 5.3.2009, a.a.O. S. 308 Rn. 51; 9.2.1999 - Rs. C-167/97 - EuGHE 1999-I, 623, 686 Rn. 75 f. = HGlG-ES E.III.1 Art. 119 EGV Nr. 60 - "Seymour Perez u. Smith").

    In diesem Fall müsste sich die Regelung des § 50 HBG aber auch als geeignet, erforderlich und angemessen erweisen, um dieses Ziel der Begünstigung von Neueinstellungen, d. h. der Vermeidung der andernfalls zu befürchtenden höheren Arbeitslosigkeit jüngerer Menschen im Sinne eines Generationenausgleichs tatsächlich in systematischer und kohärenter Weise zu erreichen (EuGH U. v. 18.11.2010, a.a.O. S. 45 Rn. 53, 55 f.).

    Die Altersgrenzenregelung verfolgt daher das vorgebliche Ziel einer günstigen Altersschichtung nicht auf hinreichend systematische und kohärente Weise, sondern in sehr erheblichem Umfang andere Zielen, ist also hinsichtlich der Eignung und Erforderlichkeit hinsichtlich der Zielerreichung unstimmig und kann damit die Voraussetzungen des Art. 6 Abs. 1 RL 2000/78/EG nicht erfüllen (vgl. EuGH U. v. 18.11.2010, a.a.O. S. 45 f. Rn. 55 f., 67).

    Aufgrund des Diskriminierungsverbots in Art. 2 Abs. 1 RL 2000/78/EG darf § 50 Abs. 1 HBG auch in Verbindung mit § 25 BeamtStG im Hinblick auf den Vorrang des unionsrechtlichen Grundsatzes der Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung nicht angewandt werden (EuGH U. v. 18.11.2010, a.a.O. S. 46 Rn. 73).

    Das gilt vor allem gegenüber dem Beklagten als Träger öffentlicher Gewalt (EuGH U. v. 18.11.2010, a.a.O.; 26.2.1986, a.a.O. Rn. 56).

  • EuGH, 05.03.2009 - C-388/07

    DER GERICHTSHOF STELLT KLAR, UNTER WELCHEN VORAUSSETZUNGEN DIE MITGLIEDSTAATEN

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Fehlt es an einer solchen genauen Angabe des mit einer Regelung verfolgten Ziels im Gesetz selbst, ist es nach dieser Rechtsprechung allerdings wichtig, dass andere - aus dem allgemeinen Kontext der betreffenden Maßnahme abgeleitete - Anhaltspunkte die Feststellung des hinter dieser Maßnahme stehenden Ziels ermöglichen, damit dessen Rechtmäßigkeit sowie die Angemessenheit und Erforderlichkeit der zu seiner Erreichung eingesetzten Mittel gerichtlich überprüft werden können (EuGH U. v. 5.7.2012 - Rs. C-141/11 - NZA 2012, 785, 786 Rn. 24; 21.7.2011, a.a.O. Rn. 39; 18.11.2010 - Rs. C-250/09, C-268/09 - NJW 2011, 42, 44 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 18 - "Georgiev"; 12.10.2010 - Rs. C-45/09 - NJW 2010, 3767, 3770 Rn. 56 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 17 - "Rosenbladt"; 12.1.2010 - Rs. C-341/08 - NJW 2010, 587, 589 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 12 - "Petersen"; 5.3.2009 - Rs. C-388/07 - NZA 2009, 305, 308 Rn. 45 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 7 - "Age Concern England"; 16.10.2007 - Rs. C-411/05 - NJW 2007, 3339, 3350 Rn. 56 f. = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 2 - "Palacios de la Villa").

    Diese Feststellung ist Aufgabe des nationalen Gerichts (EuGH U. v. 18.11.2010, a.a.O. Rn. 48; 5.3.2009, a.a.O. Rn. 47).

    Nach der Rechtsprechung des EuGH zu Art. 6 Abs. 1 RL 2000/78/EG tragen nämlich die Mitgliedstaaten bzw. diejenigen Stellen, die sich auf den Eintritt eines Rechtfertigungsgrundes berufen, die materielle Beweislast für dessen Bestehen (EuGH U. v. 21.7.2011, a.a.O. S. 1252 f. Rn. 78; 5.3.2009, a.a.O. S. 310 Rn. 65, 67; v. Roetteken AGG § 10 AGG Rn. 24 m.w.N.).

    Diese lediglich auf die Beibehaltung der bisherigen Altersgrenzen bezogenen Ausführungen können nicht dahin verstanden werden, der Landesgesetzgeber habe mit der im Jahr 1962 erfolgten Festsetzung der allgemeinen Altersgrenze auf das 65. Lebensjahr ein bestimmtes Ziel arbeitsmarkt- oder sozialpolitischer Art im Interesse des Wohl der Allgemeinheit verfolgt (zum Allgemeinwohlbezug der im Rahmen von Art. 6 Abs. 1 RL 2000/78/EG verfolgbaren Ziele EuGH U. v. 21.7.2011, a.a.O. S. 1251 Rn. 52 f.; 5.3.2009, a.a.O. S. 308 Rn. 46).

    Dieses Verbot darf jedoch durch allgemeine Behauptungen, eine Maßnahme sei zur Erreichung eines bestimmten Ziels geeignet, nicht ausgehöhlt werden (EuGH 21.7.2011, a.a.O. S. 1252 Rn. 77; 18.11.2010, a.a.O. Rn. 47 f.; 5.3.2009, a.a.O. S. 308 Rn. 51; 9.2.1999 - Rs. C-167/97 - EuGHE 1999-I, 623, 686 Rn. 75 f. = HGlG-ES E.III.1 Art. 119 EGV Nr. 60 - "Seymour Perez u. Smith").

    Andernfalls würde das Gleichbehandlungsgebot in unzulässiger Weise ausgehöhlt (EuGH U. v. 21.7.2011, a.a.O. S. 1252 Rn. 77; 5.3.2009, a.a.O. S. 308 Rn. 51; 9.2.1999, a.a.O. Rn. 75 f.).

    Zudem führt der EuGH in diesem Urteil auch aus, das Unionsrecht stelle an den Beweis der Rechtmäßigkeit des konkret verfolgten Ziels und seine Eignung, Erforderlichkeit und Angemessenheit hohe Anforderungen (EuGH U. v. 21.7.2011, a.a.O. S. 1252 f. Rn. 78; ebenso bereits EuGH U. v. 5.3.2009, a.a.O. S. 310 Rn. 65, 67).

  • EuGH, 16.10.2007 - C-411/05

    Palacios de la Villa ./. Cortefiel: Gemeinschaftsrechtliche Unbedenklichkeit

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Fehlt es an einer solchen genauen Angabe des mit einer Regelung verfolgten Ziels im Gesetz selbst, ist es nach dieser Rechtsprechung allerdings wichtig, dass andere - aus dem allgemeinen Kontext der betreffenden Maßnahme abgeleitete - Anhaltspunkte die Feststellung des hinter dieser Maßnahme stehenden Ziels ermöglichen, damit dessen Rechtmäßigkeit sowie die Angemessenheit und Erforderlichkeit der zu seiner Erreichung eingesetzten Mittel gerichtlich überprüft werden können (EuGH U. v. 5.7.2012 - Rs. C-141/11 - NZA 2012, 785, 786 Rn. 24; 21.7.2011, a.a.O. Rn. 39; 18.11.2010 - Rs. C-250/09, C-268/09 - NJW 2011, 42, 44 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 18 - "Georgiev"; 12.10.2010 - Rs. C-45/09 - NJW 2010, 3767, 3770 Rn. 56 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 17 - "Rosenbladt"; 12.1.2010 - Rs. C-341/08 - NJW 2010, 587, 589 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 12 - "Petersen"; 5.3.2009 - Rs. C-388/07 - NZA 2009, 305, 308 Rn. 45 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 7 - "Age Concern England"; 16.10.2007 - Rs. C-411/05 - NJW 2007, 3339, 3350 Rn. 56 f. = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 2 - "Palacios de la Villa").

    Zur Methode der Feststellung ergibt sich aus den Ausführungen des EuGH in seinem Urteil vom 16.10.2007 (a.a.O. Rn. 58 ff.), dass nach den üblichen juristischen Auslegungsmethoden zu ermitteln ist, welche Ziele eine gesetzliche Regelung verfolgt, die auf eine ausdrückliche Zielbestimmung verzichtet.

    Folgerichtig hat der EuGH in seinem Urteil vom 16.10.2007 (a.a.O. Rn. 58 ff.) bei der Prüfung einer gesetzlichen Regelung in Spanien maßgeblich auf den Gesetzgebungsprozess und die Gesetzgebungsmaterialien abgestellt.

    Dem Beklagten ist seit dem Erlass des Urteils des EuGH vom 16.10.2007 (a.a.O.) bekannt, dass Altersgrenzenregelungen nur bei qualifizierter Angabe von entsprechenden Zielen und der Eignung der dafür eingesetzten Mittel eine an sich unzulässige Altersdiskriminierung ausnahmsweise rechtfertigen können.

  • EuGH, 12.01.2010 - C-229/08

    Grundsätze des Gemeinschaftsrechts

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Von der Geltung der RL 2000/78/EG für Beamtenverhältnisse ist der EuGH im Übrigen auch in seinem den Zugang zum Beamtenverhältnis betreffenden Urteil vom 12.1.2010 ausgegangen (Rs. C-229/08 - NVwZ 2010, 244, 245 Rn. 26 = AGG-ES E.III.11 Art. 4 RL 2000/78/EG Nr. 1 - "Wolf").

    Diese Bestimmung lässt sich daher dem Rechtfertigungsgrund des Art. 4 Abs. 1 RL 2000/78/EG mangels einer konkreten Ausrichtung auf eine bestimmte, eingegrenzte berufliche Tätigkeit schon im Ansatz nicht zuordnen, die dafür vom EuGH entwickelten Auslegungskriterien zugrunde gelegt (EuGH U. v. 12.1.2010, a.a.O. S. 244 Rn .35 ff.).

    Daraus folgt, dass er diesen Rechtfertigungsgrund offensichtlich für unbeachtlich gehalten hat, wie der Vergleich mit seinem gegenteiligen Vorgehen im Urteil vom 12.1.2010 (Rs. C-229/08 - NVwZ 2010, 244 = AGG-ES E.III.11 Art. 4 RL 2000/78/EG Nr. 1 Rn. 32 ff. - "Wolf") zeigt.

    Fehlt es an einer solchen genauen Angabe des mit einer Regelung verfolgten Ziels im Gesetz selbst, ist es nach dieser Rechtsprechung allerdings wichtig, dass andere - aus dem allgemeinen Kontext der betreffenden Maßnahme abgeleitete - Anhaltspunkte die Feststellung des hinter dieser Maßnahme stehenden Ziels ermöglichen, damit dessen Rechtmäßigkeit sowie die Angemessenheit und Erforderlichkeit der zu seiner Erreichung eingesetzten Mittel gerichtlich überprüft werden können (EuGH U. v. 5.7.2012 - Rs. C-141/11 - NZA 2012, 785, 786 Rn. 24; 21.7.2011, a.a.O. Rn. 39; 18.11.2010 - Rs. C-250/09, C-268/09 - NJW 2011, 42, 44 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 18 - "Georgiev"; 12.10.2010 - Rs. C-45/09 - NJW 2010, 3767, 3770 Rn. 56 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 17 - "Rosenbladt"; 12.1.2010 - Rs. C-341/08 - NJW 2010, 587, 589 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 12 - "Petersen"; 5.3.2009 - Rs. C-388/07 - NZA 2009, 305, 308 Rn. 45 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 7 - "Age Concern England"; 16.10.2007 - Rs. C-411/05 - NJW 2007, 3339, 3350 Rn. 56 f. = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 2 - "Palacios de la Villa").

  • EuGH, 11.01.2000 - C-285/98

    FRAUEN HABEN IN DEUTSCHLAND ZUGANG ZUM DIENST MIT DER WAFFE

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Desgleichen geht der EuGH für die insoweit vergleichbare - inzwischen aufgehobene - RL 76/207/EWG in ständiger Rechtsprechung davon aus, dass sich der personelle Geltungsbereich des Grundsatzes der Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung auch auf öffentlich-rechtliche Dienstverhältnisse bezieht (EuGH U. v. 11.1.2000 - Rs. C-285/98 - NJW 2000, 497, 498 Rn. 18 m.w.N. = HGlG-ES E.III.3.2 Art. 2 RL 76/207/EWG Nr. 16 - "Kreil").

    Danach kann die Nichtanwendung des Grundsatzes der Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung hinsichtlich des Merkmals Geschlecht nur ganz spezifische Tätigkeiten betreffen (EuGH U. v. 11.1.2000, a.a.O. Rn. 27; 30.6.1988 - Rs. 318/86 - EuGHE 1988, 3559, 3581 Rn. 25 = HGlG-ES E.III.3.2 Art. 2 RL 76/207/EWG Nr. 4 - "Kommission/Frankreich").

    Dafür spricht auch, dass diese Regelung als Ausnahmebestimmung eng auszulegen ist (zum Gebot der engen Auslegung EuGH U. v. 15.5.1986 - Rs. 222/84 - EuGHE 1986, 1651, 1686 Rn. 16 - "Johnston"; 26.10.1989 - Rs. C-273/97 - EuZW 2000, 28, 28 Rn. 23 = HGlG-ES E.III.3.2 Art. 2 RL 76/207/EWG Nr. 15 - "Sirdar"; 11.1.2000, a.a.O. Rn. 20; 13.9.2011 - Rs. C-447/09 - NJW 2010, 3209, 3213 Rn. 72 - "Prigge u.a.").

  • EuGH, 05.07.2012 - C-141/11

    Hörnfeldt - Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf - Verbot der

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Fehlt es an einer solchen genauen Angabe des mit einer Regelung verfolgten Ziels im Gesetz selbst, ist es nach dieser Rechtsprechung allerdings wichtig, dass andere - aus dem allgemeinen Kontext der betreffenden Maßnahme abgeleitete - Anhaltspunkte die Feststellung des hinter dieser Maßnahme stehenden Ziels ermöglichen, damit dessen Rechtmäßigkeit sowie die Angemessenheit und Erforderlichkeit der zu seiner Erreichung eingesetzten Mittel gerichtlich überprüft werden können (EuGH U. v. 5.7.2012 - Rs. C-141/11 - NZA 2012, 785, 786 Rn. 24; 21.7.2011, a.a.O. Rn. 39; 18.11.2010 - Rs. C-250/09, C-268/09 - NJW 2011, 42, 44 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 18 - "Georgiev"; 12.10.2010 - Rs. C-45/09 - NJW 2010, 3767, 3770 Rn. 56 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 17 - "Rosenbladt"; 12.1.2010 - Rs. C-341/08 - NJW 2010, 587, 589 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 12 - "Petersen"; 5.3.2009 - Rs. C-388/07 - NZA 2009, 305, 308 Rn. 45 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 7 - "Age Concern England"; 16.10.2007 - Rs. C-411/05 - NJW 2007, 3339, 3350 Rn. 56 f. = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 2 - "Palacios de la Villa").

    Geht man hilfsweise und ungeachtet der zuvor dargestellten Einwände mit dem Beklagten davon aus, die Ruhestandsaltersgrenzenregelung diene mit dem Ziel einer günstigen Altersschichtung auch dem Ziel, Neueinstellungen zu fördern, würde es sich nach den Ausführungen des EuGH in dem im Vorabentscheidungsverfahren ergangenen Urteil vom 21.7.2011 insoweit um ein rechtmäßiges Ziel der nationalen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik handeln, dessen Erfüllung zugleich dem Allgemeinwohl dienen würde (EuGH a.a.O. S. 1250 f. Rn. 50; 5.7.2012, a.a.O. Rn. 29; vgl. zum Ziel der Solidarität der Generationen Art. 3 Abs. 3 Unterabs. 2 EUV).

    Die durch die Altersgrenzenregelung erzwungene Beendigung der Beamtenverhältnisse erweist sich angesichts der den vom Beklagten vorgelegten Zahlen zu entnehmenden Einstellungen von Beamtinnen und Beamten als unangemessen, als unverhältnismäßiger Eingriff in das unionsrechtliche Grundrecht auf Arbeit (Art. 15 GRCh), auf das die Rn. 63 des Urteils des EuGH vom 21.7.2011 Bezug nimmt (ebenso EuGH U. v. 5.7.2012, a.a.O. S. 787 Rn. 37).

  • EuGH, 19.01.2010 - C-555/07

    DER GERICHTSHOF BEKRÄFTIGT DAS VERBOT DER DISKRIMINIERUNG WEGEN DES ALTERS UND

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Das in Art. 1, 2 RL 2000/78/EG enthaltene Verbot der Altersdiskriminierung konkretisiert einen allgemeinen Grundsatz des Unionsrechts und begründet zugleich ein subjektives im Unionsrecht wurzelndes Grundrecht des Klägers, da die Bestimmungen der Art. 1, 2 RL 2000/78/EG hinreichend genau und eines Vollzuges aus sich heraus zugänglich sind, ohne dass nationales Recht verbliebene Lücken oder Gestaltungsspielräume der RL erst auszufüllen hätte, um deren Bestimmungen vollziehbar zu machen (EuGH U. v. 22.11.2005 - Rs. C-144/04 - NZA 2005, 1345, 1348 Rn. 75 ff. - "Mangold"; 19.1.2010 - Rs. C-555/07 - NZA 2010, 85, 88 Rn. 50 ff. = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 13 - "Kücükdeveci"; vgl. zum Diskriminierungsverbot nach Maßgabe der früheren RL 76/207/EWG EuGH U. v. 26.2.1986 - Rs. 152/84 - NJW 1986, 2178, 2180 f. Rn. 52 ff. - "Marshall I").

    Der Kläger ist so zu stellen, als ob es die ihn diskriminierende Regelung nicht gäbe (EuGH U. v. 19.1.2010, a.a.O. Rn. 51; 22.11.2005, a.a.O. Rn. 77).

  • EuGH, 22.11.2005 - C-144/04

    DER GERICHTSHOF FESTIGT DEN SCHUTZ DER ARBEITNEHMER IN BEZUG AUF

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Das in Art. 1, 2 RL 2000/78/EG enthaltene Verbot der Altersdiskriminierung konkretisiert einen allgemeinen Grundsatz des Unionsrechts und begründet zugleich ein subjektives im Unionsrecht wurzelndes Grundrecht des Klägers, da die Bestimmungen der Art. 1, 2 RL 2000/78/EG hinreichend genau und eines Vollzuges aus sich heraus zugänglich sind, ohne dass nationales Recht verbliebene Lücken oder Gestaltungsspielräume der RL erst auszufüllen hätte, um deren Bestimmungen vollziehbar zu machen (EuGH U. v. 22.11.2005 - Rs. C-144/04 - NZA 2005, 1345, 1348 Rn. 75 ff. - "Mangold"; 19.1.2010 - Rs. C-555/07 - NZA 2010, 85, 88 Rn. 50 ff. = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 13 - "Kücükdeveci"; vgl. zum Diskriminierungsverbot nach Maßgabe der früheren RL 76/207/EWG EuGH U. v. 26.2.1986 - Rs. 152/84 - NJW 1986, 2178, 2180 f. Rn. 52 ff. - "Marshall I").

    Der Kläger ist so zu stellen, als ob es die ihn diskriminierende Regelung nicht gäbe (EuGH U. v. 19.1.2010, a.a.O. Rn. 51; 22.11.2005, a.a.O. Rn. 77).

  • EuGH, 12.10.2010 - C-45/09

    Die automatische Beendigung des Arbeitsverhältnisses bei Erreichen des

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Fehlt es an einer solchen genauen Angabe des mit einer Regelung verfolgten Ziels im Gesetz selbst, ist es nach dieser Rechtsprechung allerdings wichtig, dass andere - aus dem allgemeinen Kontext der betreffenden Maßnahme abgeleitete - Anhaltspunkte die Feststellung des hinter dieser Maßnahme stehenden Ziels ermöglichen, damit dessen Rechtmäßigkeit sowie die Angemessenheit und Erforderlichkeit der zu seiner Erreichung eingesetzten Mittel gerichtlich überprüft werden können (EuGH U. v. 5.7.2012 - Rs. C-141/11 - NZA 2012, 785, 786 Rn. 24; 21.7.2011, a.a.O. Rn. 39; 18.11.2010 - Rs. C-250/09, C-268/09 - NJW 2011, 42, 44 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 18 - "Georgiev"; 12.10.2010 - Rs. C-45/09 - NJW 2010, 3767, 3770 Rn. 56 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 17 - "Rosenbladt"; 12.1.2010 - Rs. C-341/08 - NJW 2010, 587, 589 Rn. 40 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 12 - "Petersen"; 5.3.2009 - Rs. C-388/07 - NZA 2009, 305, 308 Rn. 45 = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 7 - "Age Concern England"; 16.10.2007 - Rs. C-411/05 - NJW 2007, 3339, 3350 Rn. 56 f. = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 2 - "Palacios de la Villa").

    In diesen Fällen sind die jeweiligen tariflichen Regelungen bzw. die entsprechenden Landesgesetze auch auf ihre Vereinbarkeit mit Art. 6 Abs. 1 RL 2000/78/EG zu prüfen, ohne dass der Umfang der gerichtlichen Kontrolle über das Maß hinaus beschränkt ist, wie er ohnehin im Hinblick auf die durch Art. 6 Abs. 1 RL 2000/78/EG nach Auffassung des EuGH eröffneten Gestaltungsspielräume beschränkt ist (EuGH U. v. 12.10.2010, a.a.O. Rn. 52 ff.).

  • EuGH, 26.02.1986 - 152/84

    Marshall / Southampton und South-West Hampshire Area Health Authority

    Auszug aus VG Frankfurt/Main, 20.08.2012 - 9 K 4663/11
    Das in Art. 1, 2 RL 2000/78/EG enthaltene Verbot der Altersdiskriminierung konkretisiert einen allgemeinen Grundsatz des Unionsrechts und begründet zugleich ein subjektives im Unionsrecht wurzelndes Grundrecht des Klägers, da die Bestimmungen der Art. 1, 2 RL 2000/78/EG hinreichend genau und eines Vollzuges aus sich heraus zugänglich sind, ohne dass nationales Recht verbliebene Lücken oder Gestaltungsspielräume der RL erst auszufüllen hätte, um deren Bestimmungen vollziehbar zu machen (EuGH U. v. 22.11.2005 - Rs. C-144/04 - NZA 2005, 1345, 1348 Rn. 75 ff. - "Mangold"; 19.1.2010 - Rs. C-555/07 - NZA 2010, 85, 88 Rn. 50 ff. = AGG-ES E.III.11 Art. 6 RL 2000/78/EG Nr. 13 - "Kücükdeveci"; vgl. zum Diskriminierungsverbot nach Maßgabe der früheren RL 76/207/EWG EuGH U. v. 26.2.1986 - Rs. 152/84 - NJW 1986, 2178, 2180 f. Rn. 52 ff. - "Marshall I").

    Das gilt vor allem gegenüber dem Beklagten als Träger öffentlicher Gewalt (EuGH U. v. 18.11.2010, a.a.O.; 26.2.1986, a.a.O. Rn. 56).

  • EuGH, 09.02.1999 - C-167/97

    Seymour-Smith und Perez

  • VG Frankfurt/Main, 06.08.2009 - 9 L 1887/09

    Vereinbarkeit von beamtenrechtlichen Altersgrenzen mit Europarecht

  • BVerfG, 23.06.2010 - 2 BvR 2559/08

    Untreuetatbestand: Präzisierungsgebot, Verschleifungsverbot

  • BVerfG, 07.07.2009 - 1 BvR 1164/07

    Gleichbehandlung eingetragener Lebensgemeinschaft

  • EuGH, 13.09.2011 - C-447/09

    Ein Verbot für Verkehrspiloten, über das vollendete 60. Lebensjahr hinaus ihrer

  • EuGH, 11.07.2006 - C-13/05

    DER GERICHTSHOF ÄUSSERT SICH ERSTMALS ZUM BEGRIFF "BEHINDERUNG" IM SINNE DER

  • BVerfG, 24.01.1995 - 1 BvL 18/93

    Feuerwehrabgabe

  • EuGH, 06.12.2007 - C-300/06

    DIE VERGÜTUNG VON MEHRARBEIT ZU EINEM NIEDRIGEREN SATZ ALS DEM, DER FÜR REGULÄRE

  • BVerfG, 19.06.2012 - 2 BvR 1397/09

    Ungleichbehandlung von eingetragener Lebenspartnerschaft und Ehe beim

  • BVerwG, 01.02.2012 - 8 C 24.11

    Altersdiskriminierung; berufliche Anforderungen; Beruf; Berufsausübung;

  • EuGH, 21.07.2011 - C-159/10

    Fuchs - Richtlinie 2000/78/EG - Art. 6 Abs. 1 - Verbot der Diskriminierung wegen

  • EuGH, 15.05.1986 - 222/84

    Johnston / Chief Constable of the Royal Ulster Constabulary

  • BVerwG, 25.01.2007 - 2 C 28.05

    Gesetzliche Altersgrenze für Eintritt in den Ruhestand, Heraufsetzung bei

  • EuGH, 12.01.2010 - C-341/08

    Petersen - Richtlinie 2000/78/EG - Art. 2 Abs. 5 und Art. 6 Abs. 1 - Verbot der

  • BVerfG, 23.05.2008 - 2 BvR 1081/07

    Heraufsetzung des Pensionsalters für Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz

  • OVG Rheinland-Pfalz, 25.02.2011 - 2 A 11201/10

    Ruhestand mit Vollendung des 65. Lebensjahres verstößt nicht gegen Verbot der

  • BVerwG, 06.12.2011 - 2 B 85.11

    Allgemeine Altersgrenze; Diskriminierung; ausgewogene Altersstruktur

  • BVerfG, 29.11.1983 - 2 BvL 18/82

    Anforderungen an eine Richtervorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG

  • EuGH, 30.06.1988 - 318/86

    Kommission / Frankreich

  • RG, 14.03.1922 - III 689/21

    Preuß; Altersgrenzengesetz

  • VGH Hessen, 28.09.2009 - 1 B 2487/09

    Altersgrenze im Beamtenrecht

  • VG Frankfurt/Main, 16.05.2013 - 9 L 1393/13

    Verbot der Diskriminierung wegen des Alters nach Gemeinschaftsrecht: Zulässigkeit

    23 Die Frist zur Umsetzung der RL 2000/78/EG ist unter Berücksichtigung der durch Art. 18 RL 2000/78/EG eröffneten Möglichkeiten einer Fristverlängerung spätestens am 2. Dezember 2006 abgelaufen, sodass die Antragstellerin als Beschäftigte einer öffentlichen Stelle die nicht ordnungsgemäß in nationales Recht umgesetzten Bestimmungen dieser Richtlinie zur Gewährleistung der Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung hinsichtlich des Alters unmittelbar gegenüber dieser Stelle und nachfolgend auch vor Gericht für sich in Anspruch nehmen kann (vgl. dazu Urteil der Kammer vom 20.8.2012 - 9 K 4663/11.F- juris Rn. 48 m.w.N.).

    Zudem bekräftigt die Kammer ihre Auffassung, dass pauschal gehaltene, für eine Vielzahl von Beschäftigten ohne Differenzierung formulierte berufliche Anforderungen eine unverhältnismäßige Beschränkung des Grundsatzes der Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung hinsichtlich des Alters darstellen (vgl. Urteil der Kammer v. 20.8.2012, a.a.O., Rn. 55 f.).

    Wie die Kammer in ihrem § 50 HBG betreffenden Urteil vom 20.8.2012 (a.a.O.) entschieden hat, muss sich eine gesetzliche Zielsetzung, um als legitim i. S. d. Art. 6 RL 2000/78/EG eingestuft zu werden, auf entsprechende Maßnahmen, Äußerungen oder sonstige Aktivitäten des Gesetzgebers zurückführen, sich also insbesondere den jeweiligen Materialien des Gesetzgebungsverfahrens entnehmen lassen.

    Soweit für die Bestimmung der Ziele der richterrechtlichen Altersgrenzenregelung auf die den beamtenrechtlichen Altersgrenzenregelungen zugrunde liegenden Ziele Bezug genommen werden soll, verweist die Kammer auf ihre umfassend begründete Darstellung in ihrem Urteil vom 20.8.2012 (a.a.O.).

    Das ist nicht geschehen, obwohl in dem von der Kammer mit Urteil vom 20.8.2012 (a.a.O.) entschiedenen Verfahren zur beamtenrechtlichen Altersgrenze statistische Angaben vom Antragsgegner eingeholt wurden, wie viele Beamtinnen und Beamte von den bereits bestehenden beamtenrechtlichen Möglichkeiten eines Hinausschiebens der Altersgrenze Gebrauch gemacht hatten bzw. diese Regelung in Anspruch nehmen wollten.

  • VG Frankfurt/Main, 15.07.2013 - 9 L 2184/13

    Hinausschieben der Regelaltersgrenze

    Zwar kann seit der Verkündung des Zweiten Gesetzes zur Modernisierung des Dienstrechts in Hessen (Zweites Dienstrechtmodernisierungsgesetz v. 27.5.2013 - 2. DRModG, GVBl. S. 218) ohne weiteres davon ausgegangen werden, dass diese Ziele auch vom Beklagten verfolgt werden (vgl. zur Problematik der Identifikation gesetzgeberischer Ziele für den davorliegenden Zeitraum VG Frankfurt, U. v. 20.08.2012 - 9 K 4663/11.F - juris Rdn. 57 ff.).

    Nach den im Verfahren 9 K 4663/11.F gewonnenen Erkenntnissen der Kammer liegt es auch nicht nahe, die zur Berufsgruppe der Staatsanwälte getroffenen Feststellungen auf die Berufsgruppe der Lehrer zu übertragen.

    Auf der Grundlage der vom Gericht erbetenen Angaben des Landes Hessen zu den Ruhestandseintritten in der gesamten Landesverwaltung, also ohne Differenzierung nach Berufsgruppen, wurde dort die Feststellung getroffen, dass in den Jahren 2006 bis 2010 bezogen auf die seinerzeitige Regelaltersgrenze in Gestalt der Vollendung des 65. Lebensjahres der Anteil der zuvor freiwillig in den Ruhestand gewechselten Beamtinnen und Beamten 45, 62% beträgt (VG Frankfurt, U. v. 20.8.2012 - 9 K 4663/11 - juris Rn. 28).

    Denn das erkennende Gericht, das die der gesetzgeberischen Entscheidung zugrunde liegenden Tatsachen nach den Regeln des innerstaatlichen Rechts auf ihre Tragfähigkeit zu überprüfen hat (vgl. EuGH, a.a.O., Rn. 82), hat wegen der im Verfahren 9 K 4663/11.F gewonnenen Erkenntnisse über den Anteil von Frühpensionierungen im Bereich der allgemeinen Landesverwaltung, auf die oben bereits hingewiesen worden ist, keine Veranlassung zu der Annahme, den gesetzgeberischen Erwägungen liege gleichsam unausgesprochen eine Tatsachenbasis zugrunde, die eine allgemeine Regelaltersgrenze für die hier in Rede stehende Berufsgruppe der Lehrer als einzigen Weg erscheinen ließe, um das Ziel einer "Arbeitsteilung zwischen den Generationen" (LT-Drs. 18/6558, S. 237) zu erreichen.

  • VGH Hessen, 19.08.2013 - 1 B 1313/13

    Fortdauer des Richterverhältnisses nach Überschreiten der gesetzlichen

    Soweit das Verwaltungsgericht ausführt, ein nennenswertes Problem bestehe nicht, da nach den im Klageverfahren 9 K 4663/11.F eingeholten statistischen Unterlagen nur eine sehr geringe Zahl von Personen an einem individuellen Hinausschieben der Altersgrenze interessiert sei, ist dem entgegenzuhalten, dass es keine Gewähr dafür gibt, dass dies dauerhaft so bleibt.
  • VG Potsdam, 05.06.2014 - 2 L 330/14

    Recht der Landesbeamten

    so bereits Kammerbeschluss vom 14. Juni 2013 - VG 2 L 151/13 -, Beschlussabdruck S. 4, ebenso VG Potsdam, Urteil vom 23. Januar 2014 - VG 10 K 1370/11 -, Urteilsabdruck S. 4 ff.; vgl. Sächsisches OVG, Beschluss vom 1. Oktober 2012 -4 B 250/12 -, juris Rn. 8; a. A.: VG Frankfurt a. M., Urteil vom 20. August 2012 - 9 K 4663/11.F -, juris.
  • VG Berlin, 01.04.2014 - 7 L 144.14

    Hinausschieben des Ruhestandes

    Soweit sich der Antragsteller auf eine Entscheidung des VG Frankfurt beruft (Urteil vom 20. August 2012 - VG 9 K 4663/11 F -, juris), betrifft diese das vorliegend nicht maßgebliche hessische Landesrecht.
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