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   OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03 - 37   

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OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03 - 37 (https://dejure.org/2003,4115)
OLG Saarbrücken, Entscheidung vom 23.12.2003 - 4 U 199/03 - 37 (https://dejure.org/2003,4115)
OLG Saarbrücken, Entscheidung vom 23. Dezember 2003 - 4 U 199/03 - 37 (https://dejure.org/2003,4115)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Anspruch auf Zahlung einer Unterrichtsvergütung; Ausnutzung eines Mangel an Lebens- oder Geschäftserfahrung; Laufzeit von Verträgen; Kündigungsrecht aus wichtigem Grund; Regelungen über die Kündigungsmöglichkeiten; Verwendung von Formularverträgen; Auslegung Allgemeiner ...

  • Judicialis

    BGB § 138; ; BGB § ... 138 Abs. 1; ; BGB § 157; ; BGB § 242; ; BGB § 286; ; BGB § 288 a. F.; ; BGB § 288 Abs. 2 a. F.; ; BGB § 295 Satz 1; ; BGB § 296 Satz 1 a. F.; ; BGB § 324 Abs. 1 Satz 2; ; BGB §§ 611 ff; ; BGB § 611 Abs. 1; ; BGB § 615 Abs. 2; ; BGB § 621; ; BGB § 621 Nr. 3; ; BGB § 626; ; BGB § 626 Abs. 1; ; BGB § 627; ; BGB § 627 Abs. 1; ; AGBG § 1 Abs. 1 Satz 1; ; AGBG § 2 Abs. 1 Nr. 1; ; AGBG § 2 Abs. 1 Nr. 2; ; AGBG § 3; ; AGBG § 4; ; AGBG § 5; ; AGBG § 6 Abs. 2; ; AGBG § 9; ; AGBG § 9 Abs. 1; ; AGBG § 11 Nr. 12; ; AGBG § 11 Nr. 12 Buchstabe a); ; AGBG § 11 Nr. 12 Buchstabe b); ; AGBG § 11 Nr. 12 Buchstabe c); ; FernUSG § 5; ; FernUSG § 5 Abs. 1; ; FernUSG § 5 Abs. 1 Satz 1; ; ZPO § 513 Abs. 1; ; ZPO § 529; ; ZPO § 540 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1; ; ZPO § 546; ; EGBGB Art. 229 § 5

  • ra.de
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Zur Wirksamkeit eines die ordentliche Kündigung (im ersten Jahr) ausschließenden Direktunterrichtsvertrages

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (46)

  • BGH, 28.02.1985 - IX ZR 92/84

    Kündigung eines formularmäßigen Internatsvertrages

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    a) Ein - grundsätzlich nicht abdingbares - Kündigungsrecht nach § 627 Abs. 1 BGB kommt nicht in Betracht, da der Vertrag mit einer abstrakten Institution und nicht mit konkreten Lehrern, zu denen die Beklagte ein besonderes Vertrauensverhältnisse hatte, abgeschlossen wurde (vgl. BGHZ 90, 280 (282); 120, 108 (111); BGH, NJW 1985, 2585; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; OLG Celle, NJW-RR 1995, 1465 (1466); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (160) d. A.); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U5; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    Dies wird bei einem Dienstverhältnis von zwei Jahren allgemein anerkannt (vgl. BGH, NJW 1984, 1531; NJW 1985, 2585; NJW 1993, 326 (327); OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 f).

    Jedoch scheiden solche Gründe aus, die im Rahmen des dem Kündigenden vertraglichen zufallenden Risikos liegen (vgl. BGHZ 24, 91 (95); BGH, NJW 1985, 2585 (2586); OLG Karlsruhe, Urt. v. 12.02.1999 - 10 U 174/98 (Bl. 70 (74 f) d. A.)).

    Hierzu gehört auch die persönliche Eignung des Auszubildenden, die entsprechende Ausbildung zu absolvieren, etwa die Internatsfähigkeit eines Schülers oder die intellektuelle Leistungsfähigkeit (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 (106) d. A.)).

    § 11 Nr. 12 Buchstabe a) AGBG stellt nur eine äußerste Schranke der Zulässigkeit von Laufzeitvereinbarungen dar, bedeutet aber nicht, dass kürzere Laufzeiten als zwei Jahre stets zulässig sind (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1676; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamm, MDR 2002, 750 f; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    § 5 FernUSG ist weder direkt noch analog auf Direktunterrichtsverträge anwendbar (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Hamm, MDR 2002, 750; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764).

    Auch scheiden die gesetzlichen Kündigungsregeln des § 621 BGB aus, da bei einem auf bestimmte Zeit oder bis zum Eintritt eines bestimmten Ereignisses geschlossenen Dienstverhältnis § 620 BGB anwendbar ist und nicht § 621 BGB (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); Heinbuch, NJW 1984, 1532 (1533)).

    Auch kann sich eine Kündigungsmöglichkeit auf Grund ergänzender Vertragsauslegung gemäß §§ 242, 157 BGB ergeben (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (329)).

    ddd) Bei der Angemessenheitsprüfung von Direktunterrichtsverträgen lässt sich demnach eine allgemeine Regel für angemessene Laufzeiten nicht festlegen, was u. a. aus der Nichtanwendbarkeit von § 5 FernUSG folgt (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586)).

    Es sind vielmehr im Wege der Vertragsauslegung die gesamten Umstände des konkreten Falls zu würdigen (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586)).

    Insbesondere sind die Besonderheiten des konkreten Vertragstyps angemessen zu berücksichtigen (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2587 - Internatsschulvertrag / Tagesschulvertrag); OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, AGB-Gesetz, 9. Auflage, Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764).

    Insbesondere ist dem Umstand Rechnung zu tragen, dass im Rahmen von Direktunterrichtsverträgen Unterrichtsleistungen erbracht werden, bei denen je nach Art der Veranstaltung und Zusammensetzung der Schülerkreise die typischen Interessen und berechtigten Schutzbedürfnisse stark unterschiedlich sind (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764).

    Allerdings kann die gesetzliche Wertung des § 5 FernUSG, obgleich dieser auf den Direktunterrichtsvertrag weder unmittelbar noch analog anwendbar ist (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764), im Einzelfall bei der Auslegung des Begriffs der Angemessenheit in § 9 AGBG von Bedeutung sein, da er einen wesentlichen Grundgedanken für Unterrichtsverträge zum Ausdruck bringt und daher im Rahmen der Inhaltskontrolle gemäß § 9 AGBG als Richtlinie herangezogen werden kann (vgl. OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1677; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; LG Frankfurt, NJW 1985, 1717; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 und § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764; a. A. OLG Hamm, NJW 1982, 1053).

    So hat etwa der Bundesgerichtshof bei längerfristig angelegten Tagesschul- und Internatsverträgen die Richtlinie des § 5 Abs. 1 Satz 1 FernUSG nicht angewandt, da für diese Verträge eine Bindung auf ein Schuljahr nicht unangemessen sei (vgl. BGHZ 120, 108 (122); BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); ebenso: OLG Celle, NJW-RR 1995, 1465 (1466 - neun Monate für Meisterkurs); Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764b).

    Eine Laufzeit von einem Schuljahr liege deshalb im Interesse des Durchschnittsschülers, damit er sein Lernziel erreichen könne (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); ähnlich BGH, NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329)).

    Jedoch müsse der Internatsvertrag entweder eine Probezeit vorsehen oder im ersten Jahr der Laufzeit ein zusätzliches ordentliches Kündigungsrecht auf das Ende des ersten Schulhalbjahres einräumen (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); zustimmend: Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 und § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; kritisch: Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764b).

    Denn gerade im ersten Jahr (eines Internatsaufenthalts) könne sich auf Grund der Umstellung auf ganz neue Lebensumstände außerhalb des Elternhauses und des Erlebens eines Schulwechsel erweisen, dass der Schüler die neuen Anforderungen nicht bewältigen könne und daher nicht internatsfähig sei (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586)).

    Insoweit sei das erste Schulhalbjahr der richtige Zeitpunkt (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586)).

    Bei kurzer Laufzeit besteht die Gefahr des Absinkens der Teilnehmerzahl unter das wirtschaftlich notwendige Maß mit der Folge, dass die weitere Unterrichtung der unterrichtswilligen Teilnehmer erheblich erschwert, wenn nicht sogar unmöglich würde (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329); ebenso: OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751)).

    Daher ist es Sache des Internatsträgers, die Dauer der Bindung an den Vertrag festzulegen (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329)).

    c) Die Folge der Unwirksamkeit der Klausel über die Vertragslaufzeit ist gemäß § 6 Abs. 2 AGBG, dass die gesetzlichen Vorschriften gelten (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2587); OLG Frankfurt, NJW-RR 1987, 438; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 und § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 15), sofern nicht auf Grund ergänzender Vertragsauslegung (Rdnr. 156) entsprechend dem mutmaßlichen Parteiwillen eine andere Frist dem Vertragszweck eher entspricht (vgl. BGH, NJW 1982, 2309; NJW 1993, 326; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6).

    Da es sich, wie oben gezeigt, vorliegend um ein auf bestimmte Zeit geschlossenes Dienstverhältnis handelt, ist jedoch § 620 BGB anwendbar und nicht § 621 BGB (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); NJW 1993, 326 (330); Heinbuch, NJW 1984, 1532 (1533); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 (107 f d. A.)).

    In § 624 BGB geht auch das Gesetz davon aus, dass es nach der Interessenlage geboten sein kann, trotz rechtsgeschäftlich festgelegter Vertragsdauer ein ordentliches Kündigungsrecht zu gewähren (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586)).

    Dies entspricht auch dem in entsprechenden Unterrichtsverträgen allgemein Üblichen (ebenso: BGH, NJW 1985, 2585 (2586)).

    Daher stellen in einem solchen Fall nicht zwingend geltende gesetzliche Rechtsnormen, sondern die sich aus der - ebenfalls auf einer gesetzlichen Grundlage, nämlich §§ 242, 157 BGB, beruhenden - Vertragsauslegung ergebenden Kriterien die gemäß § 6 Abs. 2 AGBG anwendbare Rechtslage dar (vgl. BGHZ 90, 69 (75 f); BGH, BB 1983, 662 (663); BGH, NJW 1985, 2585 (2587)).

  • BGH, 04.11.1992 - VIII ZR 235/91

    Ordentliche Kündigung eines Ausbildungsvertrages mit formularmäßiger

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    a) Ein - grundsätzlich nicht abdingbares - Kündigungsrecht nach § 627 Abs. 1 BGB kommt nicht in Betracht, da der Vertrag mit einer abstrakten Institution und nicht mit konkreten Lehrern, zu denen die Beklagte ein besonderes Vertrauensverhältnisse hatte, abgeschlossen wurde (vgl. BGHZ 90, 280 (282); 120, 108 (111); BGH, NJW 1985, 2585; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; OLG Celle, NJW-RR 1995, 1465 (1466); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (160) d. A.); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U5; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    Dies wird bei einem Dienstverhältnis von zwei Jahren allgemein anerkannt (vgl. BGH, NJW 1984, 1531; NJW 1985, 2585; NJW 1993, 326 (327); OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 f).

    Ein wichtiger Grund im Sinne der Vorschrift liegt vor, wenn Tatsachen gegeben sind, auf Grund derer dem Kündigenden unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der Interessen beider Vertragsteile die Fortsetzung des Vertrages (Dienstverhältnisses) bis zum Ablauf der Kündigungsfrist oder bis zu der vereinbarten Beendigung nicht zugemutet werden kann (vgl. BGH, NJW 1984, 2091 (2092); NJW 1991, 1828; NJW 1993, 326 (327); OLG Karlsruhe, Urt. v. 12.02.1999 - 10 U 174/98 (Bl. 70 (73) d. A.)).

    Ferner fällt der Umstand, dass der zu Unterrichtende anderweitig eine bessere Ausbildungsmöglichkeit gefunden hat und die begonnene Ausbildung daher abbrechen will oder zeitlich an der Absolvierung der Ausbildung gehindert ist (vgl. OLG Karlsruhe, Urt. v. 12.02.1999 - 10 U 174/98 (Bl. 70 (74 f) d. A.)) in seinen eigenen Risikobereich (vgl. BGH, NJW 1993, 326 (327)).

    § 11 Nr. 12 Buchstabe a) AGBG stellt nur eine äußerste Schranke der Zulässigkeit von Laufzeitvereinbarungen dar, bedeutet aber nicht, dass kürzere Laufzeiten als zwei Jahre stets zulässig sind (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1676; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamm, MDR 2002, 750 f; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    Unangemessen sind demnach Allgemeine Geschäftsbedingungen, mit denen der Verwender durch einseitige Vertragsgestaltung missbräuchlich eigene Interessen auf Kosten des Vertragspartners durchzusetzen versucht, ohne von vornherein die Interessen seines Partners hinreichend zu berücksichtigen und ihm einen angemessenen Ausgleich zuzugestehen (vgl. BGHZ 74, 383 (390); BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1993, 326 (328)).

    Ein Indiz hierfür kann die Abweichung von gesetzlichen Bestimmungen sein, wenn diese ein allgemeines Gerechtigkeitsgebot ausdrücken (vgl. BGHZ 74, 383 (390); BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1993, 326 (328)).

    § 5 FernUSG ist weder direkt noch analog auf Direktunterrichtsverträge anwendbar (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Hamm, MDR 2002, 750; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764).

    Auch scheiden die gesetzlichen Kündigungsregeln des § 621 BGB aus, da bei einem auf bestimmte Zeit oder bis zum Eintritt eines bestimmten Ereignisses geschlossenen Dienstverhältnis § 620 BGB anwendbar ist und nicht § 621 BGB (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); Heinbuch, NJW 1984, 1532 (1533)).

    Dem steht die vertraglich vorgesehene Möglichkeit, den Vertrag nach Ablauf von 12 Monaten ordentlich zu kündigen, nicht entgegen, da die Kombination eines auf bestimmte Dauer abgeschlossenen Dienstvertrages mit einem ordentlichen befristeten Kündigungsrecht nichts Ungewöhnliches und zweifelsfrei zulässig ist (vgl. BAG, NJW 1956, 807; BGH, NJW 1993, 326 (328)).

    Aber auch § 620 Abs. 1 BGB, wonach der für bestimmte Dauer abgeschlossene Dienstvertrag erst mit deren Ablauf endet, ist vorliegend nicht anwendbar, denn diese angesichts der Vielzahl verschiedener Dienstverhältnisse zu undifferenzierte Regelung ist durch Gesetzgebung und Rechtsprechung in weitem Umfang entsprechend der jeweiligen Interessenlage geändert und ergänzt worden, nicht zuletzt durch das FernUSG (vgl. BGH, NJW 1993, 326 (328)).

    Auch kann sich eine Kündigungsmöglichkeit auf Grund ergänzender Vertragsauslegung gemäß §§ 242, 157 BGB ergeben (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (329)).

    Allerdings kann die gesetzliche Wertung des § 5 FernUSG, obgleich dieser auf den Direktunterrichtsvertrag weder unmittelbar noch analog anwendbar ist (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764), im Einzelfall bei der Auslegung des Begriffs der Angemessenheit in § 9 AGBG von Bedeutung sein, da er einen wesentlichen Grundgedanken für Unterrichtsverträge zum Ausdruck bringt und daher im Rahmen der Inhaltskontrolle gemäß § 9 AGBG als Richtlinie herangezogen werden kann (vgl. OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1677; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; LG Frankfurt, NJW 1985, 1717; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 und § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764; a. A. OLG Hamm, NJW 1982, 1053).

    So hat etwa der Bundesgerichtshof bei längerfristig angelegten Tagesschul- und Internatsverträgen die Richtlinie des § 5 Abs. 1 Satz 1 FernUSG nicht angewandt, da für diese Verträge eine Bindung auf ein Schuljahr nicht unangemessen sei (vgl. BGHZ 120, 108 (122); BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); ebenso: OLG Celle, NJW-RR 1995, 1465 (1466 - neun Monate für Meisterkurs); Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764b).

    Eine Laufzeit von einem Schuljahr liege deshalb im Interesse des Durchschnittsschülers, damit er sein Lernziel erreichen könne (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); ähnlich BGH, NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329)).

    Bei kurzer Laufzeit besteht die Gefahr des Absinkens der Teilnehmerzahl unter das wirtschaftlich notwendige Maß mit der Folge, dass die weitere Unterrichtung der unterrichtswilligen Teilnehmer erheblich erschwert, wenn nicht sogar unmöglich würde (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329); ebenso: OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751)).

    Daher ist es Sache des Internatsträgers, die Dauer der Bindung an den Vertrag festzulegen (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329)).

    Dem hohen Rang dieses auch aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht fließenden Interesses ist bei der im Rahmen des § 9 AGBG durchzuführenden Einzelfallabwägung Rechnung zu tragen (vgl. BGH, NJW 1993, 326 (329); ebenso: OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761 f); OLG Karlsruhe, Urt. v. 12.02.1999 - 10 U 174/98 (Bl. 70 (82) d. A.)).

    Insbesondere bei künstlerisch oder bezüglich des Umgangs mit Menschen besonders anspruchsvollen Berufen, in denen es auf individuelle Begabung, Kreativität und Ausdrucksmöglichkeit ankommt, ist die Wahl der richtigen Ausbildungsart und -stätte besonders wichtig, weshalb es den zu Unterrichtenden regelmäßig nicht zuzumuten ist, trotz erkanntermaßen fehlender Eignung die gesamte Ausbildung noch zu durchlaufen oder beim Abbruch der Erstausbildung die Kosten für zwei Ausbildungen zu tragen (vgl. BGH, NJW 1993, 326 (329 f); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Köln, MDR 1998, 1212; LG Berlin, MDR 1989, 741 (742)).

    c) Die Folge der Unwirksamkeit der Klausel über die Vertragslaufzeit ist gemäß § 6 Abs. 2 AGBG, dass die gesetzlichen Vorschriften gelten (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2587); OLG Frankfurt, NJW-RR 1987, 438; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 und § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 15), sofern nicht auf Grund ergänzender Vertragsauslegung (Rdnr. 156) entsprechend dem mutmaßlichen Parteiwillen eine andere Frist dem Vertragszweck eher entspricht (vgl. BGH, NJW 1982, 2309; NJW 1993, 326; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6).

    Da es sich, wie oben gezeigt, vorliegend um ein auf bestimmte Zeit geschlossenes Dienstverhältnis handelt, ist jedoch § 620 BGB anwendbar und nicht § 621 BGB (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); NJW 1993, 326 (330); Heinbuch, NJW 1984, 1532 (1533); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 (107 f d. A.)).

    Somit besteht eine Regelungslücke, die im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung geschlossen werden muss (vgl. BGHZ 90, 69 (75 ff); 96, 18 (26); BGH, NJW 1993, 326 (330)).

  • BGH, 08.03.1984 - IX ZR 144/83

    Vorzeitige Auflösung eines Direktschulvertrages

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    a) Ein - grundsätzlich nicht abdingbares - Kündigungsrecht nach § 627 Abs. 1 BGB kommt nicht in Betracht, da der Vertrag mit einer abstrakten Institution und nicht mit konkreten Lehrern, zu denen die Beklagte ein besonderes Vertrauensverhältnisse hatte, abgeschlossen wurde (vgl. BGHZ 90, 280 (282); 120, 108 (111); BGH, NJW 1985, 2585; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; OLG Celle, NJW-RR 1995, 1465 (1466); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (160) d. A.); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U5; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    Dies wird bei einem Dienstverhältnis von zwei Jahren allgemein anerkannt (vgl. BGH, NJW 1984, 1531; NJW 1985, 2585; NJW 1993, 326 (327); OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 f).

    Hierzu gehört auch die persönliche Eignung des Auszubildenden, die entsprechende Ausbildung zu absolvieren, etwa die Internatsfähigkeit eines Schülers oder die intellektuelle Leistungsfähigkeit (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 (106) d. A.)).

    § 11 Nr. 12 Buchstabe a) AGBG stellt nur eine äußerste Schranke der Zulässigkeit von Laufzeitvereinbarungen dar, bedeutet aber nicht, dass kürzere Laufzeiten als zwei Jahre stets zulässig sind (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1676; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamm, MDR 2002, 750 f; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    Unangemessen sind demnach Allgemeine Geschäftsbedingungen, mit denen der Verwender durch einseitige Vertragsgestaltung missbräuchlich eigene Interessen auf Kosten des Vertragspartners durchzusetzen versucht, ohne von vornherein die Interessen seines Partners hinreichend zu berücksichtigen und ihm einen angemessenen Ausgleich zuzugestehen (vgl. BGHZ 74, 383 (390); BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1993, 326 (328)).

    Ein Indiz hierfür kann die Abweichung von gesetzlichen Bestimmungen sein, wenn diese ein allgemeines Gerechtigkeitsgebot ausdrücken (vgl. BGHZ 74, 383 (390); BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1993, 326 (328)).

    § 5 FernUSG ist weder direkt noch analog auf Direktunterrichtsverträge anwendbar (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Hamm, MDR 2002, 750; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764).

    ddd) Bei der Angemessenheitsprüfung von Direktunterrichtsverträgen lässt sich demnach eine allgemeine Regel für angemessene Laufzeiten nicht festlegen, was u. a. aus der Nichtanwendbarkeit von § 5 FernUSG folgt (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586)).

    Es sind vielmehr im Wege der Vertragsauslegung die gesamten Umstände des konkreten Falls zu würdigen (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586)).

    Allerdings kann die gesetzliche Wertung des § 5 FernUSG, obgleich dieser auf den Direktunterrichtsvertrag weder unmittelbar noch analog anwendbar ist (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764), im Einzelfall bei der Auslegung des Begriffs der Angemessenheit in § 9 AGBG von Bedeutung sein, da er einen wesentlichen Grundgedanken für Unterrichtsverträge zum Ausdruck bringt und daher im Rahmen der Inhaltskontrolle gemäß § 9 AGBG als Richtlinie herangezogen werden kann (vgl. OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1677; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; LG Frankfurt, NJW 1985, 1717; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 und § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764; a. A. OLG Hamm, NJW 1982, 1053).

    So hat etwa der Bundesgerichtshof bei längerfristig angelegten Tagesschul- und Internatsverträgen die Richtlinie des § 5 Abs. 1 Satz 1 FernUSG nicht angewandt, da für diese Verträge eine Bindung auf ein Schuljahr nicht unangemessen sei (vgl. BGHZ 120, 108 (122); BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); ebenso: OLG Celle, NJW-RR 1995, 1465 (1466 - neun Monate für Meisterkurs); Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764b).

    Eine Laufzeit von einem Schuljahr liege deshalb im Interesse des Durchschnittsschülers, damit er sein Lernziel erreichen könne (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); ähnlich BGH, NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329)).

    Dem könne nicht entgegen gehalten werden, dass es nicht Aufgabe des § 9 AGBG sei, geschäftsfähige Vertragspartner vor eigener Unüberlegtheit oder Selbstüberschätzung zu schützen (so aber BGH, NJW 1984, 1531 (1532); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003)), denn der Unterrichtsveranstalter müsse bei der Vertragsgestaltung neben seinem eigenen Bestands- und Kostendeckungsinteresse die typische Schutzbedürftigkeit seiner Kunden berücksichtigen.

    Bei kurzer Laufzeit besteht die Gefahr des Absinkens der Teilnehmerzahl unter das wirtschaftlich notwendige Maß mit der Folge, dass die weitere Unterrichtung der unterrichtswilligen Teilnehmer erheblich erschwert, wenn nicht sogar unmöglich würde (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329); ebenso: OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751)).

  • KG, 10.03.2003 - 12 U 106/01

    Kündigungsmöglichkeiten eines Heilpraktiker-Ausbildungsvertrags

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    a) Ein - grundsätzlich nicht abdingbares - Kündigungsrecht nach § 627 Abs. 1 BGB kommt nicht in Betracht, da der Vertrag mit einer abstrakten Institution und nicht mit konkreten Lehrern, zu denen die Beklagte ein besonderes Vertrauensverhältnisse hatte, abgeschlossen wurde (vgl. BGHZ 90, 280 (282); 120, 108 (111); BGH, NJW 1985, 2585; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; OLG Celle, NJW-RR 1995, 1465 (1466); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (160) d. A.); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U5; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    Der wirksamen Einbeziehung steht auch nicht der Umstand entgegen, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Klägerin mit "Studienordnung" überschrieben sind (so im Ergebnis auch: KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (155) d. A.)).

    Die Regelungen über die Kündigungsmöglichkeiten sind im Hinblick auf die genannte Überschrift auch keine Überraschungsklauseln im Sinne des § 3 AGBG (vgl. KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (156) d. A.)), also Geschäftsbedingungen, die nach den Umständen, insbesondere nach dem äußeren Erscheinungsbild des Vertrages, so ungewöhnlich sind, dass der Vertragspartner des Verwenders mit ihnen nicht zu rechnen braucht.

    Hierin liegt keine Umgehung der in speziellen Klauselverboten zum Ausdruck kommenden Regelungsabsicht des Gesetzgebers durch die Anwendung der Generalklausel des § 9 AGBG (so aber: KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (159 f) d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 (Bl. 184) d. A.; vgl. zur Problematik: BGH, NJW 1997, 739).

    ggg) Ausgehend von diesen Grundsätzen geht die herrschende Auffassung in der Rechtsprechung davon aus, dass bei Direktunterrichtsverträgen von der Art des streitgegenständlichen Vertrages regelmäßig ein Ausschluss der Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für eine Dauer von bis zu 20 Monaten zulässig ist, auch wenn dies (nahezu) die gesamte Vertragsdauer umfasst (vgl. etwa: OLG München, NJW-RR 1990, 1016 f) gerichteten Unterrichtsverträgen immer wieder verneint (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016 f; OLG Saarbrücken, Urt. v. 24.09.1982 - 4 U 92/81 (Bl. 59 d. A.); OLG Saarbrücken, Urt. v. 26.04.1983 - 7 U 4/83 (Bl. 64 d. A.); OLG Düsseldorf, Urt. v. 05.02.1987 - 8 U 79/86 (Bl. 84 d. A.); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 d. A.); OLG Karlsruhe, Urt. v. 12.02.1999 - 10 U 174/98 (Bl. 70 d. A.) - Unterrichtsdauer 14 Monate (Bl. 77 d. A.); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 d. A.); LG Saarbrücken, Urt. v. 10.09.1998 - 2 S 66/97 (Bl. 53 d. A. m. w. N. auf Bl. 58 d. A.)).

    Diese Auffassung betrifft überwiegend Verträge, die eine Ausbildung zum Heilpraktiker bzw. zu verwandten Berufen (hier Psychotherapeut / psychologischer Berater) zum Gegenstand haben (so etwa: OLG München, NJW-RR 1990, 1016 f; OLG Saarbrücken, Urt. v. 24.09.1982 - 4 U 92/81 (Bl. 59 d. A.); OLG Saarbrücken, Urt. v. 26.04.1983 - 7 U 4/83 (Bl. 64 d. A.); OLG Düsseldorf, Urt. v. 05.02.1987 - 8 U 79/86 (Bl. 84 d. A.); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 d. A.); OLG Karlsruhe, Urt. v. 12.02.1999 - 10 U 174/98 (Bl. 70 d. A.); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 d. A.); LG Saarbrücken, Urt. v. 10.09.1998 - 2 S 66/97 (Bl. 53 d. A.)).

    Wegen der Anforderungen, die der Beruf des Heilpraktikers stelle, seien dagegen kürzere Ausbildungszeiten nicht ausreichend (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016; OLG Düsseldorf, Urt. v. 05.02.1987 - 8 U 79/86 (Bl. 84 (Bl. 93 f d. A.); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (157 f) d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 (Bl. 181) d. A.)).

    Um dies zu verhindern, müsse ein frühzeitiges Abbröckeln der Zahl der Kursteilnehmer verhindert und dadurch für das Unterrichtsunternehmen eine sichere Kalkulationsgrundlage geschaffen werden (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016; OLG Saarbrücken, Urt. v. 26.04.1983 - 7 U 4/83 (Bl. 64 (68) d. A.); OLG Düsseldorf, Urt. v. 05.02.1987 - 8 U 79/86 (Bl. 84 (94) d. A.); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 (109) d. A.); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (158) d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 (182) d. A.); LG Saarbrücken, Urt. v. 10.09.1998 - 2 S 66/97 (Bl. 53 (57) d. A.)).

    Die im Ausschluss dieser Möglichkeit liegende nicht unerhebliche Belastung des Kursteilnehmers sei jedoch im Interesse der erforderlichen Planungssicherheit der Unternehmen hinzunehmen (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016 (1017); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (159) d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 (182) d. A.)).

    Der zu Unterrichtende habe daher keinen Anspruch auf Einräumung einer Erprobungszeit von sechs Monaten (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016 (1017); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (159) d. A.)).

  • OLG Frankfurt, 12.05.1981 - 14 U 15/80

    Unterrichtsvertrag über die Ausbildung an einer privaten Sprachschule; Begründung

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    a) Ein - grundsätzlich nicht abdingbares - Kündigungsrecht nach § 627 Abs. 1 BGB kommt nicht in Betracht, da der Vertrag mit einer abstrakten Institution und nicht mit konkreten Lehrern, zu denen die Beklagte ein besonderes Vertrauensverhältnisse hatte, abgeschlossen wurde (vgl. BGHZ 90, 280 (282); 120, 108 (111); BGH, NJW 1985, 2585; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; OLG Celle, NJW-RR 1995, 1465 (1466); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (160) d. A.); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U5; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    Dies wird bei einem Dienstverhältnis von zwei Jahren allgemein anerkannt (vgl. BGH, NJW 1984, 1531; NJW 1985, 2585; NJW 1993, 326 (327); OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 f).

    § 11 Nr. 12 Buchstabe a) AGBG stellt nur eine äußerste Schranke der Zulässigkeit von Laufzeitvereinbarungen dar, bedeutet aber nicht, dass kürzere Laufzeiten als zwei Jahre stets zulässig sind (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1676; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamm, MDR 2002, 750 f; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    Insbesondere sind die Besonderheiten des konkreten Vertragstyps angemessen zu berücksichtigen (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2587 - Internatsschulvertrag / Tagesschulvertrag); OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, AGB-Gesetz, 9. Auflage, Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764).

    Insbesondere ist dem Umstand Rechnung zu tragen, dass im Rahmen von Direktunterrichtsverträgen Unterrichtsleistungen erbracht werden, bei denen je nach Art der Veranstaltung und Zusammensetzung der Schülerkreise die typischen Interessen und berechtigten Schutzbedürfnisse stark unterschiedlich sind (vgl. BGH, NJW 1985, 2585 (2586); OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764).

    Allerdings kann die gesetzliche Wertung des § 5 FernUSG, obgleich dieser auf den Direktunterrichtsvertrag weder unmittelbar noch analog anwendbar ist (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764), im Einzelfall bei der Auslegung des Begriffs der Angemessenheit in § 9 AGBG von Bedeutung sein, da er einen wesentlichen Grundgedanken für Unterrichtsverträge zum Ausdruck bringt und daher im Rahmen der Inhaltskontrolle gemäß § 9 AGBG als Richtlinie herangezogen werden kann (vgl. OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1677; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; LG Frankfurt, NJW 1985, 1717; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 und § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764; a. A. OLG Hamm, NJW 1982, 1053).

    Der Ausschluss der ordentlichen Kündigung über einen längeren Zeitraum als 6 Monate seit Vertragsbeginn ist daher nach einer in Rechtsprechung und Literatur verbreiteten Auffassung gemäß § 9 AGBG unwirksam (vgl. BGH, NJW 1984, 2091 (2093); OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1676; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6).

    Bei kurzer Laufzeit besteht die Gefahr des Absinkens der Teilnehmerzahl unter das wirtschaftlich notwendige Maß mit der Folge, dass die weitere Unterrichtung der unterrichtswilligen Teilnehmer erheblich erschwert, wenn nicht sogar unmöglich würde (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329); ebenso: OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751)).

    Dem hohen Rang dieses auch aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht fließenden Interesses ist bei der im Rahmen des § 9 AGBG durchzuführenden Einzelfallabwägung Rechnung zu tragen (vgl. BGH, NJW 1993, 326 (329); ebenso: OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761 f); OLG Karlsruhe, Urt. v. 12.02.1999 - 10 U 174/98 (Bl. 70 (82) d. A.)).

    Angemessen sei vielmehr in Anlehnung an § 5 Abs. 1 FernUSG und § 621 Nr. 4 BGB eine Begrenzung der Mindestlaufzeit auf 6 Monate (vgl. OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, MDR 1998, 1212; OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751); LG Berlin, MDR 1989, 741 (742)).

  • OLG Hamm, 04.12.2001 - 24 U 47/01

    Kündigung eines Dienstvertrages aus wichtigem Grund wegen der Aufnahme eines

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    § 11 Nr. 12 Buchstabe a) AGBG stellt nur eine äußerste Schranke der Zulässigkeit von Laufzeitvereinbarungen dar, bedeutet aber nicht, dass kürzere Laufzeiten als zwei Jahre stets zulässig sind (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1676; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamm, MDR 2002, 750 f; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    § 5 FernUSG ist weder direkt noch analog auf Direktunterrichtsverträge anwendbar (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Hamm, MDR 2002, 750; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764).

    Bei kurzer Laufzeit besteht die Gefahr des Absinkens der Teilnehmerzahl unter das wirtschaftlich notwendige Maß mit der Folge, dass die weitere Unterrichtung der unterrichtswilligen Teilnehmer erheblich erschwert, wenn nicht sogar unmöglich würde (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); NJW 1985, 2585 (2586); BGH, NJW 1993, 326 (329); ebenso: OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751)).

    hhh) Eine Gegenauffassung hält dagegen bei Direktunterrichtsverträgen mit Vollzeitunterricht verbindliche Laufzeiten von einem Jahr und mehr für regelmäßig unangemessen (vgl. OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Köln, MDR 1998, 1212; OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751); LG Berlin, MDR 1989, 741 (742); Palandt-Heinrichs, Bürgerliches Gesetzbuch, 61. Auflage, § 9 AGBG, Rdnr. 134).

    Dies wird insbesondere für eine vertragliche Bindung von 12 Monaten bei einer insgesamt 14 Monate dauernden Ausbildung zum Heilpraktiker im Rahmen eines Intensivstudiums vertreten (vgl. OLG Hamm, MDR 2002, 750 f).

    Der Sinn einer vorzeitigen Vertragsauflösung und damit das Interesse des Auszubildenden hieran, werde zu stark eingeschränkt (vgl. OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751)).

    Hinter sein Interesse müsse daher das Interesse des Unterrichtsinstituts an Planungssicherheit bezüglich der einzusetzenden personellen und sächlichen Mittel zurücktreten, zumal für die Intensivstudenten keine gesonderten Veranstaltungen angeboten würden (vgl. OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751)).

    Angemessen sei vielmehr in Anlehnung an § 5 Abs. 1 FernUSG und § 621 Nr. 4 BGB eine Begrenzung der Mindestlaufzeit auf 6 Monate (vgl. OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, MDR 1998, 1212; OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751); LG Berlin, MDR 1989, 741 (742)).

  • OLG München, 15.03.1990 - 29 U 6138/89
    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    ggg) Ausgehend von diesen Grundsätzen geht die herrschende Auffassung in der Rechtsprechung davon aus, dass bei Direktunterrichtsverträgen von der Art des streitgegenständlichen Vertrages regelmäßig ein Ausschluss der Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für eine Dauer von bis zu 20 Monaten zulässig ist, auch wenn dies (nahezu) die gesamte Vertragsdauer umfasst (vgl. etwa: OLG München, NJW-RR 1990, 1016 f) gerichteten Unterrichtsverträgen immer wieder verneint (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016 f; OLG Saarbrücken, Urt. v. 24.09.1982 - 4 U 92/81 (Bl. 59 d. A.); OLG Saarbrücken, Urt. v. 26.04.1983 - 7 U 4/83 (Bl. 64 d. A.); OLG Düsseldorf, Urt. v. 05.02.1987 - 8 U 79/86 (Bl. 84 d. A.); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 d. A.); OLG Karlsruhe, Urt. v. 12.02.1999 - 10 U 174/98 (Bl. 70 d. A.) - Unterrichtsdauer 14 Monate (Bl. 77 d. A.); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 d. A.); LG Saarbrücken, Urt. v. 10.09.1998 - 2 S 66/97 (Bl. 53 d. A. m. w. N. auf Bl. 58 d. A.)).

    Diese Auffassung betrifft überwiegend Verträge, die eine Ausbildung zum Heilpraktiker bzw. zu verwandten Berufen (hier Psychotherapeut / psychologischer Berater) zum Gegenstand haben (so etwa: OLG München, NJW-RR 1990, 1016 f; OLG Saarbrücken, Urt. v. 24.09.1982 - 4 U 92/81 (Bl. 59 d. A.); OLG Saarbrücken, Urt. v. 26.04.1983 - 7 U 4/83 (Bl. 64 d. A.); OLG Düsseldorf, Urt. v. 05.02.1987 - 8 U 79/86 (Bl. 84 d. A.); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 d. A.); OLG Karlsruhe, Urt. v. 12.02.1999 - 10 U 174/98 (Bl. 70 d. A.); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 d. A.); LG Saarbrücken, Urt. v. 10.09.1998 - 2 S 66/97 (Bl. 53 d. A.)).

    Wegen der Anforderungen, die der Beruf des Heilpraktikers stelle, seien dagegen kürzere Ausbildungszeiten nicht ausreichend (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016; OLG Düsseldorf, Urt. v. 05.02.1987 - 8 U 79/86 (Bl. 84 (Bl. 93 f d. A.); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (157 f) d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 (Bl. 181) d. A.)).

    Um dies zu verhindern, müsse ein frühzeitiges Abbröckeln der Zahl der Kursteilnehmer verhindert und dadurch für das Unterrichtsunternehmen eine sichere Kalkulationsgrundlage geschaffen werden (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016; OLG Saarbrücken, Urt. v. 26.04.1983 - 7 U 4/83 (Bl. 64 (68) d. A.); OLG Düsseldorf, Urt. v. 05.02.1987 - 8 U 79/86 (Bl. 84 (94) d. A.); OLG Köln, Urt. v. 19.10.1990 - 20 U 63/90 (Bl. 102 (109) d. A.); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (158) d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 (182) d. A.); LG Saarbrücken, Urt. v. 10.09.1998 - 2 S 66/97 (Bl. 53 (57) d. A.)).

    Die im Ausschluss dieser Möglichkeit liegende nicht unerhebliche Belastung des Kursteilnehmers sei jedoch im Interesse der erforderlichen Planungssicherheit der Unternehmen hinzunehmen (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016 (1017); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (159) d. A.); SchlHOLG, Urt. v. 25.07.2003 - 1 U 163/02 (Bl. 171 (182) d. A.)).

    Der zu Unterrichtende habe daher keinen Anspruch auf Einräumung einer Erprobungszeit von sechs Monaten (vgl. OLG München, NJW-RR 1990, 1016 (1017); KG, Urt. v. 10.03.2003 - 12 U 106/01 (Bl. 153 (159) d. A.)).

    Wirksam sei eine Bindungsdauer von 20 Monaten bei einem Unterrichtsvertrag zur Ausbildung als Heilpraktiker dagegen, wenn eine angemessene Probezeit gewährleistet sei und nicht eine besondere Einbringung der Persönlichkeit, wie z. B. in Selbsthilfegruppen, vorausgesetzt werde (vgl. Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; ohne diese Einschränkung: OLG München, NJW-RR 1990, 1016 f).

  • OLG Köln, 15.07.1997 - 15 U 189/96

    Anforderungen an eine Kündigung von Ausbildungsverträgen; Außerordentliches

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    Insbesondere bei künstlerisch oder bezüglich des Umgangs mit Menschen besonders anspruchsvollen Berufen, in denen es auf individuelle Begabung, Kreativität und Ausdrucksmöglichkeit ankommt, ist die Wahl der richtigen Ausbildungsart und -stätte besonders wichtig, weshalb es den zu Unterrichtenden regelmäßig nicht zuzumuten ist, trotz erkanntermaßen fehlender Eignung die gesamte Ausbildung noch zu durchlaufen oder beim Abbruch der Erstausbildung die Kosten für zwei Ausbildungen zu tragen (vgl. BGH, NJW 1993, 326 (329 f); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Köln, MDR 1998, 1212; LG Berlin, MDR 1989, 741 (742)).

    hhh) Eine Gegenauffassung hält dagegen bei Direktunterrichtsverträgen mit Vollzeitunterricht verbindliche Laufzeiten von einem Jahr und mehr für regelmäßig unangemessen (vgl. OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Köln, MDR 1998, 1212; OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751); LG Berlin, MDR 1989, 741 (742); Palandt-Heinrichs, Bürgerliches Gesetzbuch, 61. Auflage, § 9 AGBG, Rdnr. 134).

    Angemessen sei vielmehr in Anlehnung an § 5 Abs. 1 FernUSG und § 621 Nr. 4 BGB eine Begrenzung der Mindestlaufzeit auf 6 Monate (vgl. OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, MDR 1998, 1212; OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751); LG Berlin, MDR 1989, 741 (742)).

    Ansonsten sei die Vereinbarung einer unkündbaren Laufzeit von 20 bzw. 24 Monaten bei einer Heilpraktikerausbildung nichtig (vgl. OLG Köln, MDR 1998, 1212 (Sportheilpraktiker); LG Braunschweig, MDR 1995, 894; LG Hamburg, NJW-RR 1991, 373; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764b).

  • OLG Köln, 16.06.1982 - 13 U 20/82

    Erhebung von Studiengebühren; Recht zur außerordentlichen Kündigung eines

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    § 11 Nr. 12 Buchstabe a) AGBG stellt nur eine äußerste Schranke der Zulässigkeit von Laufzeitvereinbarungen dar, bedeutet aber nicht, dass kürzere Laufzeiten als zwei Jahre stets zulässig sind (vgl. BGH, NJW 1984, 1531 (1532); BGH, NJW 1985, 2585 (2586); NJW 1993, 326 (328); OLG Karlsruhe, NJW 1981, 1676; OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamm, MDR 2002, 750 f; Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6 § 11 Nr. 12 AGBG, Rdnr. 13; Ulmer/Brandner/Hensen-Brandner, aaO., Anh. §§ 9 - 11 AGBG, Rdnr. 764a).

    Der Ausschluss der ordentlichen Kündigung sei auch deshalb unwirksam, weil nicht sichergestellt sei, dass sich nicht auch Ungeeignete binden (vgl. OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); Wolf/Horn/Lindacher-Wolf, aaO., § 9 AGBG, Rdnr. U6).

    Dem könne nicht entgegen gehalten werden, dass es nicht Aufgabe des § 9 AGBG sei, geschäftsfähige Vertragspartner vor eigener Unüberlegtheit oder Selbstüberschätzung zu schützen (so aber BGH, NJW 1984, 1531 (1532); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003)), denn der Unterrichtsveranstalter müsse bei der Vertragsgestaltung neben seinem eigenen Bestands- und Kostendeckungsinteresse die typische Schutzbedürftigkeit seiner Kunden berücksichtigen.

    Insbesondere bei künstlerisch oder bezüglich des Umgangs mit Menschen besonders anspruchsvollen Berufen, in denen es auf individuelle Begabung, Kreativität und Ausdrucksmöglichkeit ankommt, ist die Wahl der richtigen Ausbildungsart und -stätte besonders wichtig, weshalb es den zu Unterrichtenden regelmäßig nicht zuzumuten ist, trotz erkanntermaßen fehlender Eignung die gesamte Ausbildung noch zu durchlaufen oder beim Abbruch der Erstausbildung die Kosten für zwei Ausbildungen zu tragen (vgl. BGH, NJW 1993, 326 (329 f); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Köln, MDR 1998, 1212; LG Berlin, MDR 1989, 741 (742)).

  • OLG Hamburg, 29.07.1999 - 3 U 171/98

    Formularmäßige Vereinbarung einer Vertragsstrafe bei urheberrechtlichen Verstößen

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 23.12.2003 - 4 U 199/03
    Insbesondere bei künstlerisch oder bezüglich des Umgangs mit Menschen besonders anspruchsvollen Berufen, in denen es auf individuelle Begabung, Kreativität und Ausdrucksmöglichkeit ankommt, ist die Wahl der richtigen Ausbildungsart und -stätte besonders wichtig, weshalb es den zu Unterrichtenden regelmäßig nicht zuzumuten ist, trotz erkanntermaßen fehlender Eignung die gesamte Ausbildung noch zu durchlaufen oder beim Abbruch der Erstausbildung die Kosten für zwei Ausbildungen zu tragen (vgl. BGH, NJW 1993, 326 (329 f); OLG Köln, NJW 1983, 1002 (1003); OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Köln, MDR 1998, 1212; LG Berlin, MDR 1989, 741 (742)).

    hhh) Eine Gegenauffassung hält dagegen bei Direktunterrichtsverträgen mit Vollzeitunterricht verbindliche Laufzeiten von einem Jahr und mehr für regelmäßig unangemessen (vgl. OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Köln, MDR 1998, 1212; OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751); LG Berlin, MDR 1989, 741 (742); Palandt-Heinrichs, Bürgerliches Gesetzbuch, 61. Auflage, § 9 AGBG, Rdnr. 134).

    Angemessen sei vielmehr in Anlehnung an § 5 Abs. 1 FernUSG und § 621 Nr. 4 BGB eine Begrenzung der Mindestlaufzeit auf 6 Monate (vgl. OLG Frankfurt, NJW 1981, 2760 (2761); OLG Köln, MDR 1998, 1212; OLG Hamburg, MDR 2000, 513 (514); OLG Hamm, MDR 2002, 750 (751); LG Berlin, MDR 1989, 741 (742)).

  • LG Berlin, 01.03.1989 - 54 S 131/88
  • OLG Frankfurt, 06.01.1987 - 14 U 166/85
  • BGH, 01.02.1984 - VIII ZR 54/83

    Rechtsfolgen der Unwirksamkeit der Tagespreisklausel in den AGB des

  • BGH, 11.06.1979 - VIII ZR 224/78

    Formularmäßige Haftungsfreizeichnung bei Verkauf eines Gebrauchtwagens durch

  • OLG Karlsruhe, 16.06.1981 - 13 U 166/80
  • BGH, 24.05.1984 - IX ZR 149/83

    Fristlose Kündigung eines Internatsschulvertrages

  • OLG Celle, 10.05.1995 - 20 U 75/94
  • BGH, 04.12.1996 - XII ZR 193/95

    Formularmäßige Vereinbarung einer Verlängerungsklausel in den Allgemeinen

  • BGH, 27.10.1994 - IX ZR 168/93

    Einbeziehung von in einem vorformulierten Bürgschaftsvertrag enthaltenen AGB;

  • BGH, 17.05.1982 - VII ZR 316/81

    AGB-Gesetz: Vollkaufmann; Kündigungsausschluß

  • BGH, 10.03.1983 - VII ZR 302/82

    Rechtsnatur eines Fertighausvertrages; Wirksamkeit eines in deutscher Sprache

  • BGH, 24.09.1985 - VI ZR 4/84

    Inanspruchnahme des Fahrers nach rechtskräftiger Abweisung der

  • BGH, 22.04.1953 - II ZR 143/52

    Voraussetzungen der ergänzenden Vertragsauslegung

  • BGH, 16.04.1973 - VII ZR 140/71

    Wirksamkeit des § 18 Abs. 1 GOI 1956?

  • BAG, 15.12.1955 - 2 AZR 228/54

    Arbeitsgerichtsverfahren: Aufklärungsrüge; Arbeitsverhältnis: Kündigung aus

  • OLG Hamm, 24.11.1981 - 26 U 66/81

    Wirksame Kündigung eines Unterrichtsvertrags; Vorliegen eines wichtigen Grundes

  • OLG Düsseldorf, 25.10.1996 - 22 U 50/96
  • LG Braunschweig, 18.01.1995 - 9 S 157/94

    Ordentliche Kündigungsmöglichkeit von Berufsausbildungsverträgen; Vorliegen eines

  • AG Kaiserslautern, 24.01.1997 - 9 C 829/96

    Anspruch auf Vergütung aus einem Direktunterrichtsvertrag; Annahme einer

  • OLG Hamburg, 24.02.1984 - 1 U 105/82
  • OLG Stuttgart, 13.03.1992 - 2 U 221/91
  • BGH, 18.05.1982 - KZR 14/81

    Revision - Aussetzungsverbot - Absoluter Revisionsgrund - Verstoß gegen

  • LG Frankfurt/Main, 15.04.1985 - 24 S 262/84
  • OLG München, 04.04.1974 - 24 U 930/73
  • LG Hamburg, 14.11.1990 - 318 S 68/90
  • BGH, 12.03.1981 - III ZR 92/79

    Sittenwidriger Teilzahlungs- oder Ratenkreditvertrag

  • BAG, 01.04.1976 - 4 AZR 96/75

    Arbeitsverhältnis: Nichtigkeit wegen Verstoßes gegen die guten Sitten

  • BGH, 11.04.1957 - VII ZR 280/56

    Glaswaren aus Thüringen - § 50 ZPO, fingierte Parteifähigkeit einer

  • BGH, 27.03.1991 - IV ZR 130/90

    Unzulässige ARB-Kündigungsregelung

  • BGH, 18.10.1984 - IX ZR 14/84

    Begriff der Vertrauensstellung

  • BGH, 27.02.1985 - VIII ZR 85/84

    Auslegung eines Bierlieferungsvertrages im Hinblick auf ein mit einem Dritten

  • BGH, 06.10.1982 - VIII ZR 201/81

    Unwirksamkeit einer Vielzahl einzelner Bestimmungen in einem Formularvertrag -

  • BGH, 13.11.1997 - III ZR 165/96

    Darlegungs- und Beweislast bei außerordentlicher Kündigung des Dienstvertrages

  • BGH, 22.04.1986 - X ZR 59/85

    Sittenwidrigkeit eines langfristigen Vertrages über regelmäßige Haarpflege

  • BGH, 25.03.1966 - VIII ZR 225/65
  • OLG Hamburg, 03.12.1970 - 6 U 130/70
  • AG Oldenburg/Holstein, 03.08.2010 - 22 C 880/09

    Direktunterrichtsvertrag - Zustande kommen

    Zwischen den Parteien ist durch die Unterzeichnung des Formulars ein sog. Direktunterrichtsvertrag zustande gekommen, der einen Dienstvertrag darstellt (vgl. BGH, Urt. v. 13.11.1997, III ZR 165/96, NJW 1998, 748; OLG Saarbrücken, Urt. v. 23.12.2003, 4 U 199/03, OLGR 2004, 295, juris Rn. 22).
  • LG Duisburg, 22.07.2004 - 12 S 47/04
    Zu den Direktunterrichtsverträgen gehören insbesondere auch Unterrichtsverträge an einer Heilpraktikerschule, die eine Ausbildung zum Heilpraktiker im Tages- oder Abendpräsenzstudium zum Gegenstand haben (vgl. OLG Saarbrücken, Urteil vom 23.12.2003, 4 U 199/03, jurisNr.: KORE432682004).
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