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   LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20   

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LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20 (https://dejure.org/2020,26583)
LAG Köln, Entscheidung vom 10.07.2020 - 4 Sa 118/20 (https://dejure.org/2020,26583)
LAG Köln, Entscheidung vom 10. Juli 2020 - 4 Sa 118/20 (https://dejure.org/2020,26583)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • openjur.de
  • NRWE (Rechtsprechungsdatenbank NRW)

    Mobbing; Auslegung eines auf Schmerzensgeld gerichteten Klageantrags; billige Entschädigung in Geld; keine Entschädigung nach AGG; Gesundheitsbeschädigung; Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts; Gesamtschuldnerschaft

  • IWW

    § 102 BetrVG, §§ ... 611, 613, § 242 BGB, § 106 GewO, §§ 823 Abs. 1, 253 Abs. 2 BGB, § 64 Abs. 7 ArbGG, § 313 Abs. 2 Satz 2 ZPO, §§ 66 Abs. 1 Satz 1, 64 Abs. 6 Satz 1 ArbGG, §§ 519, 520 ZPO, § 133 BGB, § 847 BGB, § 253 Abs. 2 BGB, § 823 Abs. 1 BGB, Art. 1 Abs. 1 GG, § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO, § 308 ZPO, § 322 ZPO, § 15 Abs. 2 AGG, § 3 Abs. 3 AGG, § 1 AGG, § 22 Halbs. 1 AGG, § 139 Abs. 1 ZPO, § 287 ZPO, §§ 241 Abs. 2, 253 Abs. 2, 278, 280 Abs. 1, 823 Abs. 1, 831 BGB, §§ 421, 840 BGB, § 823 Abs. 2 BGB, § 826 BGB, § 280 Abs. 1 Satz 1 BGB, § 241 Abs. 2 BGB, § 278 Satz 1 BGB, § 831 BGB, Art. 8 Abs. 1 EMRK, § 280 BGB, § 286 ZPO, § 5 Abs. 1 Satz 3 EFZG, § 315 Abs. 3 BGB, § 97 Abs. 1 ZPO, § 72 Abs. 2 Nr. 1 ArbGG, § 72 Abs. 2 Nr. 2 ArbGG

Kurzfassungen/Presse (7)

  • ferner-alsdorf.de (Kurzinformation)

    Arbeitnehmer: Entschädigungsanspruch bei Mobbing

  • beck-blog (Kurzinformation)

    "Mobbing"

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Voraussetzungen eines Anspruchs auf billige Entschädigung in Geld wegen "Mobbings"

  • haufe.de (Kurzinformation)

    Zulässige Abmahnungen in großer Anzahl sind kein Mobbing

  • bund-verlag.de (Kurzinformation)

    Kein Schmerzensgeld wegen Mobbing

  • bund-verlag.de (Kurzinformation)

    Kein Schmerzensgeld wegen Mobbing

  • bund-verlag.de (Kurzinformation)

    Kein Schmerzensgeld wegen Mobbings

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Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (42)

  • BAG, 15.09.2016 - 8 AZR 351/15

    "Mobbing" - Auslegung von Klageanträgen - Ersatz des materiellen Schadens -

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Dabei sind die schutzwürdigen Belange des Prozessgegners zu berücksichtigen (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 20, juris; BAG, Urteil vom 7. Juli 2015 - 10 AZR 416/14, Rn. 18, juris; BAG, Urteil vom 2. September 2014 - 3 AZR 951/12, Rn. 34, juris).

    Soweit der Kläger seinen Zahlungsanspruch darauf stützt, die Beklagten hätten ihn widerrechtlich in seinem allgemeinen Persönlichkeitsrecht verletzt, so kann er zwar ebenfalls eine billige Entschädigung in Geld fordern, wobei dieser Anspruch aber nicht aus § 253 Abs. 2 BGB, sondern unmittelbar aus § 823 Abs. 1 BGB iVm. Art. 2 Abs. 1 iVm. Art. 1 Abs. 1 GG folgt (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 35, juris; BAG, Urteil vom 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 14, juris; BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, Rn. 40, juris).

    Er hat den Streitgegenstand so genau zu bezeichnen, dass der Rahmen der gerichtlichen Entscheidungsbefugnis (§ 308 ZPO) keinem Zweifel unterliegt und die eigentliche Streitfrage mit Rechtskraftwirkung (§ 322 ZPO) zwischen den Parteien entschieden werden kann (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 23 mwN, juris).

    Danach ist der Arbeitgeber verpflichtet, auf das Wohl und die berechtigten Interessen des Arbeitnehmers Rücksicht zu nehmen, ihn vor Gesundheitsgefahren, auch psychischer Art, zu schützen und ihn keinem Verhalten auszusetzen, das bezweckt oder bewirkt, dass seine Würde verletzt und ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird (BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 18, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 78, juris).

    Ein solcher Zusammenhang ist regelmäßig anzunehmen, wenn der Erfüllungsgehilfe gegenüber dem betroffenen Arbeitnehmer die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers konkretisiert oder wenn er ihm gegenüber Weisungsbefugnis besitzt (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 32, juris; BAG, Urteil vom 28. April 2011 - 8 AZR 769/09, Rn. 46 m. w. N., juris; Landesarbeitsgericht Hamm, Urteil vom18. November 2010 - 15 Sa 455/10, Rn. 101, juris).

    Auch das durch Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG verfassungsrechtlich gewährleistete allgemeine Persönlichkeitsrecht ist als "sonstiges Recht" iSv. § 823 Abs. 1 BGB anerkannt (vgl. etwa BAG, Urteil vom16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 98 mwN, juris), so dass seine widerrechtliche Verletzung Schadensersatzansprüche auslösen kann (vgl. etwa BAG, Urteil vom15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 33, juris; BGH, Urteil vom 1. März 2016 - VI ZR 34/15, Rn. 30, juris; BGH, Urteil vom 8. Mai 2012 - VI ZR 217/08, Rn. 35, juris; BGH, Urteil vom 24. Januar 2006 - XI ZR 384/03, Rn. 107 m. w. N., juris).

    Ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur dann rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016- 8 AZR 351/15, Rn. 33, juris; BGH, Urteil vom 1. März 2016 - VI ZR 34/15, Rn. 30, juris; BGH, Urteil vom 8. Mai 2012 - VI ZR 217/08, Rn. 35, juris; BGH, Urteil vom24. Januar 2006 - XI ZR 384/03, Rn. 107 m. w. N., juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 171, juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 7. September 2012 - 6 Sa 703/11, Rn. 73 m. w. N., juris).

    ohne Rücksicht auf das subjektive Empfinden des betroffenen Arbeitnehmers, von der rechtlichen Bewertung auszunehmen (BAG, Urteil vom15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 36, juris; BAG, Urteil vom 22. Oktober 2015 - 2 AZR 569/14, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 85, juris).

    Dann sind alle Handlungen bzw. Verhaltensweisen, die dem systematischen Prozess der Schaffung eines bestimmten Umfeldes zuzuordnen sind, in die Betrachtung mit einzubeziehen, einzelne zurückliegende Handlungen oder Verhaltensweisen dürfen bei der Beurteilung nicht unberücksichtigt gelassen werden (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 38, juris; BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07, Rn. 29, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 59, juris).

    Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn unerwünschte Verhaltensweisen bezwecken oder bewirken, dass die Würde des Arbeitnehmers verletzt und ein durch Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird (BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 36, juris).

    Stützt der klagende Arbeitnehmer - wie vorliegend - seinen Schadensersatzanspruch darauf, der Arbeitgeber habe ihn durch "Mobbing" an seiner Gesundheit beschädigt, so kann er nach § 253 Abs. 2 BGB eine billige Entschädigung in Geld fordern (BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 34, juris).

    Dieser Anspruch folgt aber nicht aus § 253 Abs. 2 BGB, weil das allgemeine Persönlichkeitsrecht in dieser Bestimmung nicht aufgeführt ist, sondern unmittelbar aus § 823 Abs. 1 BGB iVm. Art. 2 Abs. 1 iVm. Art. 1 Abs. 1 GG (vgl. etwa BAG, Urteil vom15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 35, juris; BAG, Urteil vom 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 14, juris; BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, Rn. 40, juris).

    Hierbei sind insbesondere die Bedeutung und Tragweite des Eingriffs, ferner Anlass und Beweggrund des Handelnden sowie der Grad seines Verschuldens zu berücksichtigen (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 35, juris; BAG, Urteil vom 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 16, juris; BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, Rn. 38 mwN, juris; BGH, Urteil vom 20. März 2012 - VI ZR 123/11, Rn. 15, juris; siehe zur Verfassungsgemäßheit dieser Anforderungen: BVerfG, Beschluss vom 19. Oktober 2006 - 1 BvR 152/01,1 BvR 160/04, Rn. 31, juris).

    Entscheidend ist vielmehr, ob die Abmahnungen mit der Zielrichtung erfolgten, den Kläger zu schikanieren und deshalb als Angriff auf seine Gesundheit und/oder September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 49, juris).

  • BAG, 16.05.2007 - 8 AZR 709/06

    Persönlichkeitsverletzung - Mobbing - Ausschlussfrist

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Ein Schadensersatzanspruch wegen "Mobbings" kann aber auch als deliktischer Anspruch insbesondere aus § 823 Abs. 1 BGB - bzw. im Falle von Verrichtungsgehilfen aus § 831 BGB (vgl. etwa BAG, Urteil vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 115, juris) - folgen.

    Auch das durch Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG verfassungsrechtlich gewährleistete allgemeine Persönlichkeitsrecht ist als "sonstiges Recht" iSv. § 823 Abs. 1 BGB anerkannt (vgl. etwa BAG, Urteil vom16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 98 mwN, juris), so dass seine widerrechtliche Verletzung Schadensersatzansprüche auslösen kann (vgl. etwa BAG, Urteil vom15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 33, juris; BGH, Urteil vom 1. März 2016 - VI ZR 34/15, Rn. 30, juris; BGH, Urteil vom 8. Mai 2012 - VI ZR 217/08, Rn. 35, juris; BGH, Urteil vom 24. Januar 2006 - XI ZR 384/03, Rn. 107 m. w. N., juris).

    Es umfasst damit auch den Anspruch auf Unterlassung der Herabwürdigung und Missachtung und damit durch Belästigung durch andere (vgl. BAG, Urteil vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 71, juris).

    Bei der Zusammenarbeit im Rahmen von Arbeitsverhältnissen kommt es typischerweise zu Konflikten und Meinungsverschiedenheiten, ohne dass die dabei zutage tretenden Verhaltensweisen des Arbeitgebers oder der Vorgesetzten bzw. Kollegen des Arbeitnehmers zwangsläufig zu einer widerrechtlichen Beeinträchtigung der Rechtsgüter des Arbeitnehmers führen oder einen Verstoß gegen die arbeitsvertragliche Rücksichtnahmepflicht bedeuten (vgl. BAG, Urteil vom22. Oktober 2015 - 2 AZR 569/14, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom 16. Mai 2007- 8 AZR 709/06, Rn. 85, juris).

    ohne Rücksicht auf das subjektive Empfinden des betroffenen Arbeitnehmers, von der rechtlichen Bewertung auszunehmen (BAG, Urteil vom15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 36, juris; BAG, Urteil vom 22. Oktober 2015 - 2 AZR 569/14, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 85, juris).

    Insofern fehlt es an der notwendigen eindeutigen sog. Täter-Opfer-Konstellation (BAG, Urteil vom 22. Oktober 2015 - 2 AZR 569/14, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 86, juris; Landesarbeitsgericht Hamm, Urteil vom 18. November 2010 - 15 Sa 455/10, Rn. 103, juris).

    Daher verneint auch das Bundesarbeitsgericht die Annahme etwaiger Beweiserleichterungen zugunsten von Arbeitnehmern, weil es keine unwiderlegbare Vermutung für die Kausalität zwischen "mobbing-typischem" medizinischen Befund und den behaupteten Mobbinghandlungen gibt, denn mit der Annahme einer solchen "Konnexität" würden Vermutungsfolge und Voraussetzungen des Vermutungstatbestands unzulässig vermengt (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 93, juris).

    Im Arbeitsleben übliche Konfliktsituationen sind grundsätzlich nicht geeignet, die Tatbestandsvoraussetzungen einer Vertragspflichtverletzung oder einer unerlaubten Handlung zu erfüllen (vgl. BAG, Urteil vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 85, juris).

  • BAG, 28.10.2010 - 8 AZR 546/09

    Mobbing - offenkundige oder gerichtskundige Tatsachen - Hinweispflicht - Anspruch

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Macht ein Arbeitnehmer konkrete Ansprüche auf Grund "Mobbings" geltend, muss jeweils geprüft werden, ob der in Anspruch Genommene in den vom Kläger genannten Einzelfällen arbeitsrechtliche Pflichten, ein absolutes Recht des Arbeitnehmers im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB, ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB verletzt oder eine sittenwidrige Schädigung im Sinne des § 826 BGB begangen hat (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 22. Juli 2010 - 8 AZR 1012/08, Rn. 90, juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008- 8 AZR 347/07, Rn. 28, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 56, 58 juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 92, juris).

    Danach ist der Arbeitgeber verpflichtet, auf das Wohl und die berechtigten Interessen des Arbeitnehmers Rücksicht zu nehmen, ihn vor Gesundheitsgefahren, auch psychischer Art, zu schützen und ihn keinem Verhalten auszusetzen, das bezweckt oder bewirkt, dass seine Würde verletzt und ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird (BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 18, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 78, juris).

    In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass es Fälle gibt, in welchen einzelne - vom Arbeitnehmer darzulegende - Handlungen oder Verhaltensweisen von Arbeitskollegen, Vorgesetzten oder des Arbeitgebers für sich allein betrachtet zwar noch keine Rechtsverletzungen darstellen, allerdings die Gesamtschau der einzelnen Handlungen oder Verhaltensweisen zur Annahme einer Vertrags- oder Rechtsgutsverletzung führt, weil deren Zusammenfassung aufgrund der ihnen zugrunde liegenden Systematik und Zielrichtung zu einer Beeinträchtigung eines geschützten Rechts des Arbeitnehmers führt (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 56, 58 juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07, Rn. 28, juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 92, juris).

    Dann sind alle Handlungen bzw. Verhaltensweisen, die dem systematischen Prozess der Schaffung eines bestimmten Umfeldes zuzuordnen sind, in die Betrachtung mit einzubeziehen, einzelne zurückliegende Handlungen oder Verhaltensweisen dürfen bei der Beurteilung nicht unberücksichtigt gelassen werden (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 38, juris; BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07, Rn. 29, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 59, juris).

    Dies entspricht der in § 3 Abs. 3 AGG erfolgten Definition des Begriffes "Belästigung", ohne dass es auf ein Merkmal iSv. § 1 AGG ankommt (BAG, Urteil vom28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 22. Juli 2010- 8 AZR 1012/08, Rn. 90, juris).

    Da bei auf "Mobbing" gestützten Entschädigungsklagen nicht der vermögenswerte, sondern der ideelle Bestandteil des allgemeinen Persönlichkeitsrechts betroffen ist (Landesarbeitsgericht Köln, Urteil vom 7. Mai 2018 - 4 Sa 482/13, Rn. 143, juris), setzt der Anspruch allerdings voraus, dass es sich um einen (hinreichend) schwerwiegenden Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht handelt (vgl. BAG, Urteil vom 11. Dezember 2014 - 8 AZR 838/13, Rn. 14, juris; BAG, Urteil vom28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 19 und 30, juris) und dass die Beeinträchtigung nicht in anderer Weise befriedigend ausgeglichen werden kann (BAG, Urteil vom19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 14, juris; BAG, Urteil vom 21. Juni 2012- 8 AZR 188/11, Rn. 29, juris; BVerfG, Beschluss vom 23. September 2009- 1 BvR 1681/09, 1 BvR 1742/09, Rn. 2 mwN, juris).

    Daher verneint auch das Bundesarbeitsgericht die Annahme etwaiger Beweiserleichterungen zugunsten von Arbeitnehmern, weil es keine unwiderlegbare Vermutung für die Kausalität zwischen "mobbing-typischem" medizinischen Befund und den behaupteten Mobbinghandlungen gibt, denn mit der Annahme einer solchen "Konnexität" würden Vermutungsfolge und Voraussetzungen des Vermutungstatbestands unzulässig vermengt (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 93, juris).

  • BAG, 19.02.2015 - 8 AZR 1007/13

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts - Observation durch einen

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Soweit der Kläger seinen Zahlungsanspruch darauf stützt, die Beklagten hätten ihn widerrechtlich in seinem allgemeinen Persönlichkeitsrecht verletzt, so kann er zwar ebenfalls eine billige Entschädigung in Geld fordern, wobei dieser Anspruch aber nicht aus § 253 Abs. 2 BGB, sondern unmittelbar aus § 823 Abs. 1 BGB iVm. Art. 2 Abs. 1 iVm. Art. 1 Abs. 1 GG folgt (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 35, juris; BAG, Urteil vom 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 14, juris; BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, Rn. 40, juris).

    Das durch Art. 2 Abs. 1 iVm. Art. 1 Abs. 1 GG und Art. 8 Abs. 1 EMRK gewährleistete allgemeine Persönlichkeitsrecht ist im Privatrechtsverkehr und insbesondere auch im Arbeitsverhältnis zu beachten (BAG, Urteil vom 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 14, juris; BAG, Urteil vom 21. Juni 2012 - 2 AZR 153/11, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom16. November 2010 - 9 AZR 573/09, Rn. 37 ff., juris).

    Dieser Anspruch folgt aber nicht aus § 253 Abs. 2 BGB, weil das allgemeine Persönlichkeitsrecht in dieser Bestimmung nicht aufgeführt ist, sondern unmittelbar aus § 823 Abs. 1 BGB iVm. Art. 2 Abs. 1 iVm. Art. 1 Abs. 1 GG (vgl. etwa BAG, Urteil vom15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 35, juris; BAG, Urteil vom 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 14, juris; BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, Rn. 40, juris).

    Da bei auf "Mobbing" gestützten Entschädigungsklagen nicht der vermögenswerte, sondern der ideelle Bestandteil des allgemeinen Persönlichkeitsrechts betroffen ist (Landesarbeitsgericht Köln, Urteil vom 7. Mai 2018 - 4 Sa 482/13, Rn. 143, juris), setzt der Anspruch allerdings voraus, dass es sich um einen (hinreichend) schwerwiegenden Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht handelt (vgl. BAG, Urteil vom 11. Dezember 2014 - 8 AZR 838/13, Rn. 14, juris; BAG, Urteil vom28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 19 und 30, juris) und dass die Beeinträchtigung nicht in anderer Weise befriedigend ausgeglichen werden kann (BAG, Urteil vom19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 14, juris; BAG, Urteil vom 21. Juni 2012- 8 AZR 188/11, Rn. 29, juris; BVerfG, Beschluss vom 23. September 2009- 1 BvR 1681/09, 1 BvR 1742/09, Rn. 2 mwN, juris).

    Hierbei sind insbesondere die Bedeutung und Tragweite des Eingriffs, ferner Anlass und Beweggrund des Handelnden sowie der Grad seines Verschuldens zu berücksichtigen (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 35, juris; BAG, Urteil vom 19. Februar 2015 - 8 AZR 1007/13, Rn. 16, juris; BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, Rn. 38 mwN, juris; BGH, Urteil vom 20. März 2012 - VI ZR 123/11, Rn. 15, juris; siehe zur Verfassungsgemäßheit dieser Anforderungen: BVerfG, Beschluss vom 19. Oktober 2006 - 1 BvR 152/01,1 BvR 160/04, Rn. 31, juris).

  • LAG Rheinland-Pfalz, 16.02.2018 - 1 Sa 259/17

    Mobbing - Schadensersatz - Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter -

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Macht ein Arbeitnehmer konkrete Ansprüche auf Grund "Mobbings" geltend, muss jeweils geprüft werden, ob der in Anspruch Genommene in den vom Kläger genannten Einzelfällen arbeitsrechtliche Pflichten, ein absolutes Recht des Arbeitnehmers im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB, ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB verletzt oder eine sittenwidrige Schädigung im Sinne des § 826 BGB begangen hat (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 22. Juli 2010 - 8 AZR 1012/08, Rn. 90, juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008- 8 AZR 347/07, Rn. 28, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 56, 58 juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 92, juris).

    Ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur dann rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016- 8 AZR 351/15, Rn. 33, juris; BGH, Urteil vom 1. März 2016 - VI ZR 34/15, Rn. 30, juris; BGH, Urteil vom 8. Mai 2012 - VI ZR 217/08, Rn. 35, juris; BGH, Urteil vom24. Januar 2006 - XI ZR 384/03, Rn. 107 m. w. N., juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 171, juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 7. September 2012 - 6 Sa 703/11, Rn. 73 m. w. N., juris).

    In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass es Fälle gibt, in welchen einzelne - vom Arbeitnehmer darzulegende - Handlungen oder Verhaltensweisen von Arbeitskollegen, Vorgesetzten oder des Arbeitgebers für sich allein betrachtet zwar noch keine Rechtsverletzungen darstellen, allerdings die Gesamtschau der einzelnen Handlungen oder Verhaltensweisen zur Annahme einer Vertrags- oder Rechtsgutsverletzung führt, weil deren Zusammenfassung aufgrund der ihnen zugrunde liegenden Systematik und Zielrichtung zu einer Beeinträchtigung eines geschützten Rechts des Arbeitnehmers führt (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 56, 58 juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07, Rn. 28, juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 92, juris).

    Durch den Ausspruch einer - auch rechtsunwirksamen - Kündigung verletzt ein Arbeitgeber regelmäßig nicht seine gegenüber dem Arbeitnehmer bestehenden Rücksichtnahmepflichten (Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 137, juris).

    Eine nicht mehr sozial adäquate Maßnahme könnte eine Kündigung nur dann darstellen, wenn sie den Arbeitnehmer über den bloßen Kündigungsausspruch hinaus in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt und dies vom Arbeitgeber auch so gewollt ist (BAG, Urteil vom 24. April 2008- 8 AZR 347/07, Rn. 47, juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17 -, Rn. 137, juris).

  • BAG, 25.10.2007 - 8 AZR 593/06

    Mobbing - Schmerzensgeld - Entlassung des Störers

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Macht ein Arbeitnehmer konkrete Ansprüche auf Grund "Mobbings" geltend, muss jeweils geprüft werden, ob der in Anspruch Genommene in den vom Kläger genannten Einzelfällen arbeitsrechtliche Pflichten, ein absolutes Recht des Arbeitnehmers im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB, ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB verletzt oder eine sittenwidrige Schädigung im Sinne des § 826 BGB begangen hat (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 22. Juli 2010 - 8 AZR 1012/08, Rn. 90, juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008- 8 AZR 347/07, Rn. 28, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 56, 58 juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 92, juris).

    Danach ist der Arbeitgeber verpflichtet, auf das Wohl und die berechtigten Interessen des Arbeitnehmers Rücksicht zu nehmen, ihn vor Gesundheitsgefahren, auch psychischer Art, zu schützen und ihn keinem Verhalten auszusetzen, das bezweckt oder bewirkt, dass seine Würde verletzt und ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird (BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 18, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 78, juris).

    Auch hat der Arbeitgeber die Pflicht, seine Arbeitnehmer vor Belästigungen durch Vorgesetzte, Mitarbeiter oder Dritte, auf die er Einfluss nehmen kann, zu schützen und ihnen einen menschengerechten Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen (vgl. BAG, Urteil vom 13. März 2008 - 2 AZR 88/07, Rn. 44, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 65, juris; Landesarbeitsgericht Hamm, Urteil vom 18. November 2010 - 15 Sa 455/10, Rn. 100, juris).

    In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass es Fälle gibt, in welchen einzelne - vom Arbeitnehmer darzulegende - Handlungen oder Verhaltensweisen von Arbeitskollegen, Vorgesetzten oder des Arbeitgebers für sich allein betrachtet zwar noch keine Rechtsverletzungen darstellen, allerdings die Gesamtschau der einzelnen Handlungen oder Verhaltensweisen zur Annahme einer Vertrags- oder Rechtsgutsverletzung führt, weil deren Zusammenfassung aufgrund der ihnen zugrunde liegenden Systematik und Zielrichtung zu einer Beeinträchtigung eines geschützten Rechts des Arbeitnehmers führt (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 56, 58 juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07, Rn. 28, juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 92, juris).

    Dann sind alle Handlungen bzw. Verhaltensweisen, die dem systematischen Prozess der Schaffung eines bestimmten Umfeldes zuzuordnen sind, in die Betrachtung mit einzubeziehen, einzelne zurückliegende Handlungen oder Verhaltensweisen dürfen bei der Beurteilung nicht unberücksichtigt gelassen werden (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 38, juris; BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07, Rn. 29, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 59, juris).

  • LAG Hamm, 18.11.2010 - 15 Sa 455/10

    Schmerzensgeld, Schadensersatz

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Auch hat der Arbeitgeber die Pflicht, seine Arbeitnehmer vor Belästigungen durch Vorgesetzte, Mitarbeiter oder Dritte, auf die er Einfluss nehmen kann, zu schützen und ihnen einen menschengerechten Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen (vgl. BAG, Urteil vom 13. März 2008 - 2 AZR 88/07, Rn. 44, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 65, juris; Landesarbeitsgericht Hamm, Urteil vom 18. November 2010 - 15 Sa 455/10, Rn. 100, juris).

    Ein solcher Zusammenhang ist regelmäßig anzunehmen, wenn der Erfüllungsgehilfe gegenüber dem betroffenen Arbeitnehmer die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers konkretisiert oder wenn er ihm gegenüber Weisungsbefugnis besitzt (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 32, juris; BAG, Urteil vom 28. April 2011 - 8 AZR 769/09, Rn. 46 m. w. N., juris; Landesarbeitsgericht Hamm, Urteil vom18. November 2010 - 15 Sa 455/10, Rn. 101, juris).

    Insofern fehlt es an der notwendigen eindeutigen sog. Täter-Opfer-Konstellation (BAG, Urteil vom 22. Oktober 2015 - 2 AZR 569/14, Rn. 30, juris; BAG, Urteil vom16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06, Rn. 86, juris; Landesarbeitsgericht Hamm, Urteil vom 18. November 2010 - 15 Sa 455/10, Rn. 103, juris).

    Es kann in diesem Zusammenhang ferner dahinstehen, ob der Ausspruch von Abmahnungen bereits deshalb keine arbeitgeberseitige Schikane darstellen könnte, weil der Arbeitnehmer gegen ihm erteilte Abmahnungen gerichtlichen Rechtsschutz in Anspruch nehmen könne, wenn er diese für unberechtigt hält (so Landesarbeitsgericht Hannover, Urteil vom 9. März 2009 - 9 Sa 378/08, Rn. 33, juris; offen gelassen: Landesarbeitsgericht Hamm, Urteil vom 18. November 2010 - 15 Sa 455/10, Rn. 133, juris), weil der Kläger vorliegend jedenfalls gegen die überwiegende Anzahl der Abmahnungen auf deren Entfernung aus der Personalakte geklagt hat und weil die Berufungskammer nach Durchsicht aller Abmahnungen, soweit sie vom Kläger zur Gerichtsakte gereicht wurden, keinen Schikanecharakter zu erkennen vermag.

  • BAG, 24.04.2008 - 8 AZR 347/07

    Schadensersatzanspruch - Selbstmord des Arbeitnehmers

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Macht ein Arbeitnehmer konkrete Ansprüche auf Grund "Mobbings" geltend, muss jeweils geprüft werden, ob der in Anspruch Genommene in den vom Kläger genannten Einzelfällen arbeitsrechtliche Pflichten, ein absolutes Recht des Arbeitnehmers im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB, ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB verletzt oder eine sittenwidrige Schädigung im Sinne des § 826 BGB begangen hat (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 22. Juli 2010 - 8 AZR 1012/08, Rn. 90, juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008- 8 AZR 347/07, Rn. 28, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 56, 58 juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 92, juris).

    In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass es Fälle gibt, in welchen einzelne - vom Arbeitnehmer darzulegende - Handlungen oder Verhaltensweisen von Arbeitskollegen, Vorgesetzten oder des Arbeitgebers für sich allein betrachtet zwar noch keine Rechtsverletzungen darstellen, allerdings die Gesamtschau der einzelnen Handlungen oder Verhaltensweisen zur Annahme einer Vertrags- oder Rechtsgutsverletzung führt, weil deren Zusammenfassung aufgrund der ihnen zugrunde liegenden Systematik und Zielrichtung zu einer Beeinträchtigung eines geschützten Rechts des Arbeitnehmers führt (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 56, 58 juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07, Rn. 28, juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 92, juris).

    Dann sind alle Handlungen bzw. Verhaltensweisen, die dem systematischen Prozess der Schaffung eines bestimmten Umfeldes zuzuordnen sind, in die Betrachtung mit einzubeziehen, einzelne zurückliegende Handlungen oder Verhaltensweisen dürfen bei der Beurteilung nicht unberücksichtigt gelassen werden (vgl. etwa BAG, Urteil vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15, Rn. 38, juris; BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07, Rn. 29, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 59, juris).

    Eine nicht mehr sozial adäquate Maßnahme könnte eine Kündigung nur dann darstellen, wenn sie den Arbeitnehmer über den bloßen Kündigungsausspruch hinaus in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt und dies vom Arbeitgeber auch so gewollt ist (BAG, Urteil vom 24. April 2008- 8 AZR 347/07, Rn. 47, juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17 -, Rn. 137, juris).

  • BAG, 22.07.2010 - 8 AZR 1012/08

    Beförderung - geschlechtsbezogene Benachteiligung

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Nicht alles, was als "Mobbing" bezeichnet wird, ist von rechtlicher, insbesondere arbeitsrechtlicher oder schadensrechtlicher Relevanz (BAG, Urteil vom 22. Juli 2010 - 8 AZR 1012/08, Rn. 90, juris).

    Macht ein Arbeitnehmer konkrete Ansprüche auf Grund "Mobbings" geltend, muss jeweils geprüft werden, ob der in Anspruch Genommene in den vom Kläger genannten Einzelfällen arbeitsrechtliche Pflichten, ein absolutes Recht des Arbeitnehmers im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB, ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB verletzt oder eine sittenwidrige Schädigung im Sinne des § 826 BGB begangen hat (BAG, Urteil vom 28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 22. Juli 2010 - 8 AZR 1012/08, Rn. 90, juris; BAG, Urteil vom 24. April 2008- 8 AZR 347/07, Rn. 28, juris; BAG, Urteil vom 25. Oktober 2007 - 8 AZR 593/06, Rn. 56, 58 juris; Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Februar 2018 - 1 Sa 259/17, Rn. 92, juris).

    Dies entspricht der in § 3 Abs. 3 AGG erfolgten Definition des Begriffes "Belästigung", ohne dass es auf ein Merkmal iSv. § 1 AGG ankommt (BAG, Urteil vom28. Oktober 2010 - 8 AZR 546/09, Rn. 17, juris; BAG, Urteil vom 22. Juli 2010- 8 AZR 1012/08, Rn. 90, juris).

    Daneben kann es an der die einzelnen Handlungen zusammenfassenden Systematik fehlen, wenn verschiedene Vorgesetzte handeln und nicht zusammenwirken oder wenn zwischen den einzelnen Teilakten lange zeitliche Zwischenräume liegen (BAG, Urteil vom 22. Juli 2010 - 8 AZR 1012/08, Rn. 90, juris).

  • LAG Düsseldorf, 01.07.2013 - 9 Sa 205/13

    Kündigung wegen Arbeitszeitbetrugs

    Auszug aus LAG Köln, 10.07.2020 - 4 Sa 118/20
    Nach Auffassung des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf im Urteil vom 01.07.2013(9 Sa 205/13) würden die drei Abmahnungen belegen, dass "die Beklagte [zu 1.)] hier offenbar über das Ziel hinausgeschossen" sei (Bl. 12 d.A.).

    Eine durch die Beklagte zu 1.) dem Kläger ausgesprochene ordentliche und verhaltensbedingte Kündigung vom 13.06.2012 wegen eines Arbeitszeitbetruges wurde nach Teilabänderung eines Urteils des Arbeitsgerichts Düsseldorf vom 21.12.2012 mit rechtskräftigem Urteil des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf am 01.07.2013 (9 Sa 205/13) für unwirksam erachtet, so dass sie das Arbeitsverhältnis nicht aufgelöst hat (Bl. 11-12 d.A.).

    Soweit es die Abmahnungen aus dem Jahre 2011 betrifft, zu denen das Landesarbeitsgericht Düsseldorf im Urteil vom 01.07.2013 (9 Sa 205/13) ausgeführt hat, dass die "Beklagte über das Ziel hinaus geschossen" sei, kann gleichwohl ein Schikanecharakter nicht angenommen werden, da der darlegungs- und beweisbelastete Kläger diese Abmahnungen nicht zur Gerichtsakte gereicht hat und damit eine Prüfung durch die Berufungskammer verhindert.

    bb) Auch der Ausspruch der ordentlichen verhaltensbedingten Kündigung vom 13.06.2012, die vom Landesarbeitsgericht Düsseldorf im Urteil vom 01.07.2013 (9 Sa 205/13) für unwirksam erachtet wurde, verletzt nicht das Persönlichkeitsrecht des Klägers.

  • BAG, 22.10.2015 - 2 AZR 569/14

    Außerordentliche Kündigung - Arbeitsverweigerung

  • BGH, 17.12.2013 - VI ZR 211/12

    Persönlichkeitsrechtsverletzung durch Internetveröffentlichung: Zurechnung bei

  • BGH, 08.05.2012 - VI ZR 217/08

    Internationale Zuständigkeit bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen durch

  • BGH, 24.01.2006 - XI ZR 384/03

    Zur Schadensersatzfeststellungsklage von Dr. Kirch gegen die Deutsche Bank AG und

  • BAG, 13.03.2008 - 2 AZR 88/07

    Ordentliche Kündigung - Zurückbehaltungsrecht

  • BGH, 01.03.2016 - VI ZR 34/15

    Haftung des Betreibers eines Bewertungsportals bei

  • BAG, 11.12.2014 - 8 AZR 838/13

    Immaterieller Schadensersatz - Mobbing - Verwirkung

  • BAG, 02.09.2014 - 3 AZR 951/12

    Betriebliche Altersversorgung - Ablösung von Richtlinien einer

  • LAG Köln, 07.01.1998 - 2 Sa 1014/97

    Schadensersatz und Schmerzensgeld bei einer unberechtigten Abmahnung durch den

  • LAG Niedersachsen, 09.03.2009 - 9 Sa 378/08

    Unsubstantiierter Mobbingvorwurf einer Pflegehelferin in psychiatrischer Klinik

  • BAG, 07.07.2015 - 10 AZR 416/14

    Drittschuldnerklage - Zulässigkeitsanforderungen

  • BAG, 23.07.2015 - 6 AZR 457/14

    Kündigung im Kleinbetrieb - Altersdiskriminierung

  • BAG, 21.06.2012 - 2 AZR 153/11

    Ordentliche verhaltensbedingte Kündigung - Verdeckte Videoüberwachung -

  • BAG, 26.06.2014 - 8 AZR 547/13

    Entschädigung wegen Benachteiligung aufgrund einer Schwerbehinderung

  • BAG, 24.01.2013 - 8 AZR 429/11

    Bewerber - Benachteiligung - Alter

  • LAG Köln, 28.06.2006 - 7 Sa 1506/05

    Arbeitszeit; Nachtarbeit; Schichtdienst; Weisungsrecht; leidensgerechter

  • BAG, 28.04.2011 - 8 AZR 769/09

    Schadensersatz - Asbestbelastung

  • BGH, 29.01.2019 - VI ZR 113/17

    Erleichtertes Beweismaß bei Gesundheitsbeeinträchtigungen

  • BGH, 20.03.2012 - VI ZR 123/11

    Postmortaler Persönlichkeitsschutz: Anspruch der Eltern auf Geldentschädigung für

  • BAG, 16.05.2012 - 5 AZR 347/11

    Darlegungs- und Beweislast im Überstundenprozess

  • BAG, 19.10.1988 - 8 AZR 110/86

    Bestimmtheit des Schmerzensgeldanspruchs - Haftungsausschluß für

  • BAG, 16.11.2010 - 9 AZR 573/09

    Einsicht in Personalakte - beendetes Arbeitsverhältnis

  • LAG Köln, 07.05.2018 - 4 Sa 482/13

    Voraussetzungen des Schadensersatzanspruchs eines Arbeitnehmers wegen "Mobbing"

  • BAG, 26.09.2013 - 8 AZR 650/12

    AGG - Entschädigungsanspruch - Benachteiligung wegen der Behinderung -

  • BVerfG, 19.10.2006 - 1 BvR 152/01

    Zu Sorgfaltsanforderungen bei Verdachtsberichterstattung unter namentlicher

  • LAG Rheinland-Pfalz, 07.09.2012 - 6 Sa 703/11

    Verbot der Herabwürdigung oder Missachtung des Arbeitnehmers durch Arbeitgeber -

  • BAG, 18.03.2010 - 8 AZR 1044/08

    Altersbezogene Benachteiligung - Entschädigungsanspruch für immaterielle Schäden

  • BAG, 21.06.2012 - 8 AZR 188/11

    Benachteiligung aufgrund eines durch § 1 AGG gebotenen Merkmals (Alter) -

  • BVerfG, 23.09.2009 - 1 BvR 1681/09

    Keine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts bei Verweisung auf

  • LAG Rheinland-Pfalz, 02.08.2007 - 11 Sa 302/07

    Schmerzensgeld wegen Mobbings

  • ArbG Köln, 08.05.2019 - 13 Ca 4930/18
  • BAG, 09.04.2014 - 10 AZR 637/13

    Beschäftigungsanspruch - Nachtdienstuntauglichkeit

  • LAG Hamm, 12.02.2021 - 1 Sa 1220/20

    Mobbing, Bossing, billige Entschädigung in Geld, Schmerzensgeld, allgemeines

    a) Zwar hat der Kläger nicht ausdrücklich und klar zwischen einem Anspruch aus § 253 Abs. 2 BGB wegen einer Verletzung seines Körpers und seiner Gesundheit einerseits und einem unmittelbar aus § 823 Abs. 1 BGB i.V.m. Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG folgenden Anspruch wegen einer Verletzung seines allgemeinen Persönlichkeitsrechts (vgl. BAG 15.09.2016 - 8 AZR 351/15; LAG Köln 10.07.2020 - 4 Sa 118/20 m.w.N.) andererseits differenziert.

    Im Zweifel gilt das, was nach den Maßstäben der Rechtsordnung vernünftig ist und der wohlverstandenen Interessenlage entspricht (vgl. BAG 15.09.2016 - 8 AZR 351/15; 07.07.2015 - 10 AZR 416/14; 02.09.2014 - 3 AZR 951/12; LAG Köln 10.07.2020 - 4 Sa 118/20).

    Ausreichend ist es, räumt der Kläger unter Benennung eines Mindestbetrags - hier 5.000 EUR - dem Gericht einen Beurteilungsspielraum zur Festsetzung der Höhe der Entschädigung im Sinne des § 287 ZPO ein, sofern er, wie ebenfalls gegeben, die tatsächlichen Grundlagen für die Schätzung des Gerichts ausreichend angibt (vgl. LAG Köln 10.07.2020 - 4 Sa 118/20 m.w.N.).

  • ArbG Bonn, 10.02.2021 - 4 Ca 1011/20
    Der vom Kläger behauptete generelle Eintritt einer psychischen Belastung bei Ausspruch einer Kündigung oder einer Abmahnung ist insofern nicht ausreichend, selbst wenn dies zutreffend wäre, da hieraus nicht geschlossen werden kann, dass dies auch beim Kläger konkret der Fall gewesen ist (so auch LAG Köln, Urteil vom 10.07.2020 - 4 Sa 118/20 - juris Rdn. 74).

    Macht ein Arbeitnehmer konkrete Ansprüche auf Grund "Mobbings" geltend, muss jeweils geprüft werden, ob der in Anspruch Genommene in den vom Kläger genannten Einzelfällen arbeitsrechtliche Pflichten, ein absolutes Recht des Arbeitnehmers im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB, ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB verletzt oder eine sittenwidrige Schädigung im Sinne des § 826 BGB begangen hat (BAG, Urteil vom 28.10.2010 - 8 AZR 546/09 - juris Rdn. 17; LAG Köln, Urteil vom 10.07.2020 - 4 Sa 118/20 - juris Rdn. 60 m.w.N.).

    Insofern fehlt es an der notwendigen eindeutigen sog. Täter-Opfer-Konstellation (BAG, Urteil vom 22.10.2015 - 2 AZR 569/14 juris Rdn. 30; LAG Köln, Urteil vom 10.07.2020 - 4 Sa 118/20 - juris Rdn. 66 m.w.N.).

    Erforderlich ist also eine schikanöse Tendenz bzw. ein Schikanecharakter (LAG Köln, Urteil vom 10.07.2020 - 4 Sa 118/20 - juris Rdn. 78; vgl. auch LAG Köln, Urteil vom 07.01.1998 - 2 Sa 1014/97 - juris; LAG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 02.08.2007- 11 Sa 302/07 - juris).

    Eine nicht mehr sozial adäquate Maßnahme könnte eine Kündigung nur dann darstellen, wenn sie den Arbeitnehmer über den bloßen Kündigungsausspruch hinaus in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt und dies vom Arbeitgeber auch so gewollt ist (BAG, Urteil vom 24.04.2008 - 8 AZR 347/07 juris Rdn. 47; LAG Köln, Urteil vom 10.07.2020 - 4 Sa 118/20 - juris Rdn. 80; LAG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16.02.2018 - 1 Sa 259/17 - juris Rdn. 137).

  • ArbG Köln, 12.04.2023 - 18 Ca 5765/22

    Döschner-Schülke ./. WDR

    Ein Anspruch auf Zahlung einer Entschädigung wegen Persönlichkeitsrechtsverletzungen kann sich aus § 823 Abs. 1 BGB in Verbindung mit Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG ergeben (st. Rspr. - vgl. BT-Drucks. 14/7752 S. 25; BAG, Urteil vom 23. November 2017 - 8 AZR 372/16 -, Rn. 64, juris; LAG Köln, Urteil vom 10. Juli 2020 - 4 Sa 118/20 -, Rn. 70, juris, jew. mwN).
  • VG Köln, 28.01.2021 - 15 K 7469/15
    vgl. für Tarifbeschäftigte des öffentlichen Dienstes: Landesarbeitsgericht R., Urteil vom 10. Juli 2020 - 4 Sa 118/20 -, juris, Rn. 74.
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